DE2934756C2 - Zusammensetzung zur Bestimmung von beta 2 -Humanmikroglobulin und Verfahren zu deren Herstellung und deren Anwendung - Google Patents
Zusammensetzung zur Bestimmung von beta 2 -Humanmikroglobulin und Verfahren zu deren Herstellung und deren AnwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Bestimmung von ß-Humanmlkroglobulln, bestehend aus
Trägerteilchen und einem auf die Oberfläche der Trägerteilchen aufgebrachten /VHumanmikroglobulin-Antikörper,
ein Verfahren zu deren Herstellung und ein Verfahren zur Bestimmung von /?j-Humanmlkroglobulln unter
Verwendung der Zusammensetzung.
/?j-Humanmlkroglobulin ist ein Protein mit einem relativ niedrigen Molekulargewicht von etwa 12 000 und es
wird im Serum, im Urin, Cerebrosplnalflüssigkelt, Speichel, Milch oder dergleichen von Menschen gefunden.
Die Wirkung In vivo von /?2-Mlkroglobulln 1st bis jetzt noch nicht vollständig geklärt. Es wurde jedoch vor
kurzem gefunden, daß bei bestimmten Krankheiten, wie Entzündungen, Karzinomerkrankungen und Nlerenerkrankungen
der Gehalt an /?:-Mlkroglobulin in den Körperflüssigkelten des Patienten ansteigt. Beispielsweise
sind Nierenerkrankungen In solche, welche durch Glomerularstörung hervorgerufen werden, und in solche,
welche durch Störungen In Hamkanälchen verursacht werden, unterteilt. Im letzteren Fall nimmt die Menge an
^2-Mikroglobulln zuerst Im Blut, genauer Im Serum, und dann Im Urin zu.
Das /3:-Mikroglobulin 1st ein Protein, welches die Glomerularbasalmembran durchdringt und dann von den
Nlerenkanüichen oder Hamkanälchen absorbiert wird. Wenn jedoch eine Störung der Hamkanälchen auftritt,
sickert dieses Protein In den Urin, ohne erneut absorbiert zu werden. Demgemäß ist der ^2-Mlkroglobullnspiegel
Im Urin einer der besten Parameter für die Wirkung der Hamkanälchen. Auf diese Welse kann eine Störung der
Nieren- oder Hamkanälchen durch die Bestimmung des Spiegels von ß-Mlkroglobulln im Serum und Urin
diagnostiziert werden.
so Bisher war kein geeignetes Mittel zur Beurteilung einer Erkrankung der Nieren- oder Hamkanälchen verfügbar.
Sie kann jedoch nun mühelos durch die Bestimmung des ^-Mikroglobullnsplegels Im Serum und Urin
diagnostiziert werden, wodurch ein Weg für eine geeignete Behandlung der Erkrankung eröffnet wird. Dies Ist
für die klinische Anwendung äußerst wichtig und wertvoll.
Es bestand ein Interesse für die Entwicklung eines Verfahrens, durch welches ^-Humanmikroglobulln im Serum oder im Ur:n mit einem hohen Ausmaß an Genauigkeit und Zuverlässigkeit bestimmt werden kann. Jedoch erwies sich keines der gebräuchlichen Mittel für die Bestimmung von ^-Humanmlkroglobulln als zufriedenstellend. Eine bekannte Maßnahme 1st ein Verfahren einer einzelnen Radiallmmunodiffuslon, bei welchem in einer Agarplatte, welche einen ^-Humanmlkroglobulln Antikörper enthält, Vertiefungen geschaffen werden, In diese Vertiefungen eine Versuchsprobe eingefüllt wird und aus einem Ausfällungsband, welches bei der Diffusion von /?2-Mlkroglobulln auftritt, das /32-HumanmlkrogIobulln bestimmt wird. Da dieses Verfahren eine niedrige Empfindlichkeit besitzt, kann damit das ^-Mlkroglobulln in der Versuchsprobe lediglich In einer Konzentration oberhalb einer bestimmten Grenze bestimmt werden.
Es bestand ein Interesse für die Entwicklung eines Verfahrens, durch welches ^-Humanmikroglobulln im Serum oder im Ur:n mit einem hohen Ausmaß an Genauigkeit und Zuverlässigkeit bestimmt werden kann. Jedoch erwies sich keines der gebräuchlichen Mittel für die Bestimmung von ^-Humanmlkroglobulln als zufriedenstellend. Eine bekannte Maßnahme 1st ein Verfahren einer einzelnen Radiallmmunodiffuslon, bei welchem in einer Agarplatte, welche einen ^-Humanmlkroglobulln Antikörper enthält, Vertiefungen geschaffen werden, In diese Vertiefungen eine Versuchsprobe eingefüllt wird und aus einem Ausfällungsband, welches bei der Diffusion von /?2-Mlkroglobulln auftritt, das /32-HumanmlkrogIobulln bestimmt wird. Da dieses Verfahren eine niedrige Empfindlichkeit besitzt, kann damit das ^-Mlkroglobulln in der Versuchsprobe lediglich In einer Konzentration oberhalb einer bestimmten Grenze bestimmt werden.
Die Radlolmmunoassay-Methode Ist ebenfalls eine gebräuchliche Methode, nach welcher /Jj-Mikroglobulln
unter Verwendung eines mit einem Radioisotopen Indizierten ^-Humanmlkroglobulln-Antlkörper gemessen
wird (vgl. Scand. J. elin. Lab. Invest., Vol. 28, 1971. S. 439-443). Dieses Verfahren Ist jedoch gefährlich und
mühsam, da es die Verwendung einer radioaktiven Substanz umfaßt. Es kann daher nicht durchgeführt werden,
wenn nicht eine ausreichende Kontrolle und Einrichtungen zur Anwendung der radioaktiven Substanz zur
Verfügung stehen.
Ein weiteres Beispiel ist ein Verfahren unter Anwendung einer passiven Umkehr-Hämagglutlnationsreaktion
(RPHA), nach welchem ft-Mikroglobulln mit einer äquivalenten Empfindlichkeit wie bei der Radiolmmunoassay-Methode
mühelos bestimmt werden kann, vgl. Jap. J. Clin. Path., Vol. 25, 1977, Suppl., Bericht Nr. 54. Da
als Träger rote Blutzellen eines Tiers verwendet werden, hat dieses Verfahren den Nachteil, da3 bei der Herstellung
von antikörpersensibilisierten roten Blutzellen Vorbehandlungen der roten Blutzellen, z. B. die Fixierung
der roten Blutzellen und Behandlung der roten Blutzellen mit Bindereagenzien, wie Glutaraldehyd oder Gerbsäure
erforderlich sind. Da außerdem eine nicht spezifische Reaktion, welche einem Antikörper für die als
Träger verwendeten roten Blutzellen zugeschrieben wird, bei der praktischen Bestimmung häufig auftritt, ist es
notwendig, eine Absorptionsbehandlung mit den roten Blutzellen und einen Kontrollversuch unter Verwendung
von gegerbten Zellen durchzuführen.
Schließlich beschreibt auch die DE-OS 22 04 684 ein Verfahren zum Nachweis von Antikörpern, bzw. Antigenen
in einer Körperflüssigkeit, wobei synthetische Polymerlatexteilchen anstelle von roten Blutkörperchen
verwendet werden (vgl. insbesondere Seite 4, letzter Absatz und Seite 16, Zeilen 4 bis 6). Jedoch wird auch in
dieser Druckschrift nichts über eine Zusammensetzung zur Bestimmung von ft-Humanmikroglobulin oder über
ein Verfahren zu dessen Bestimmung erwähnt. Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer neuen
Zusammensetzung zur Bestimmung von ft-Humanmlkroglobulin (sowohl qualitativ als auch quantitativ), die
eine überlegene Lagerungsstabilität besitzt und ml» guter Reproduzierbarkeit und einem hohen Grad an Genauigkeit
rasch zuverlässige Ergebnisse liefert ohne Störung durch andere Proteine, welche in den Versuchs- oder
Testproben enthalten sein können, wobei eine einfache Bestimmungsarbeitsweise und einfache Bestimmungsinstrumente
zur Anwendung gelangen können. Ferner bezweckt die Erfindung die Schaffung eines Verfahrens zur
Herstellung der genannten Zusammensetzung, sowie ein Verfahren zur Bestimmung von /J2-Humanmikroglobu-Hn
im menschlichen Urin oder Serum unter Verwendung der genannten Zusammensetzung.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die Schaffung einer Zusammensetzung zur
Bestimmung von ft-Humanmlkroglobulln, bestehend aus Trägertei'chen und einem auf die Oberfläche der
Trägerteilchen aufgebrachten ft-Humanmikroglobulin-Antikörper, die dadurch gekennzeichnet 1st, daß die
Trägerteilchen aus synthetischen Polymerlatexteilchen vom Styroltyp mit einem spezifischen Gewicht von 1,1
bis 1,4 bestehen und aus der Gruppe von Teilchen eines Styrolpolymeren, Styrolcopolymeren und carboxylierten
oder Aminogruppen enthaltenden carboxylierten Produkten hiervon ausgewählt sind.
Ferner wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung von ß-Humanmlkroglobulln Im menschlichen
Urin oder Serum unter Verwendung einer Zusammensetzung, bestehend aus Trägerteilchen und einem auf
die Oberfläche der Trägerteilchen aufgebrachten /Jj-Humanmlkroglobulln-Antikörper geschaffen, das dadurch
gekennzeichnet 1st, daß die Trägerteilchen aus synthetischen Polymerlatexteilchen vom Styroltyp mit einem
spezifischen Gewicht von 1,1 bis 1,4 bestehen und aus der Gruppe von Teilchen eines Styrolpolymeren, Styrolcopolymeren
und carboxylierten oder Aminogruppen enthaltenden carboxylierten Produkten hiervon ausgewählt
sind.
Die Mittel oder Verfahren zur Bestimmung von /}2-Humanmikroglobulln sind frei von den Nachteilen und
Mängeln der gebräuchlichen, vorstehend beschriebenen Arbeitswelsen und liefern zuverlässige Ergebnisse mit
einem hohen Ausmaß an Genauigkeit unter Verwendung eines einfachen Gerätes und unter Anwendung einer
einfachen Bestimmungsarbeitsweise.
Sie besitzen eine hervorragende LagerbestEndlgkelt und sind bei der raschen Bestimmung der Konzentration
von /32-Humanmlkroglobulin in einer Versuchsprobe mit einem hohen Ausmaß an Genauigkeit und Zuverlässigkeit
und einer guten Reproduzierbarkelt sehr wertvoll, wobei ein einfaches Meßinstrument und eine mühelose
Bestimmungsarbeitsweise zur Anwendung gelangen, und wobei keine Störung durch andere Proteine,
welche In der Versuchsprobe enthalten sein können, auftritt. Es wurde auch gefunden, daß die vorstehend
genannte Zusammensetzung in einfacher Weise hergestellt und nicht nur als Latex, sondern auch als getrocknetes
Produkt gelagert werden kann.
/J2-Humanmlkroglobulln Ist in verschiedenen menschlichen Körperflüssigkelten vorhanden. So körnen Urin,
Milch, Serum und dergleichen als Ausgangs-/?2-Humanmlkroglobulln für die Herstellung des /VHumanmikroglobulin-Antlkörpers
In der Zusammensetzung gemäß der Erfindung verwendet werden. Am zweckmäßigsten
iii wird das Ausgangsmaterial aus dem Urin eines Patienten, der an einer der vorstehend beschriebenen Krankhel- so
ten erkrankt Ist, hergestellt. Die Abtrennung des /J2-Humanmikroglobullns kann unter Anwendung von
verschiedenen, an sich bekannten Arbeltswelsen ausgeführt werden. Beispiele für derartige Arbeltswelsen umfassen
ein Zonenelektrophoretlsches Verfahren, das Verfahren von Berggärd u. a. (I. Berggärd et al: J. Blol. Chem.,
ij; 243, 4095, 1968) durch Ionenaustausch-Chromatographie, Gelfiltration und das Verfahren von Ohsawa u. a. (M.
Ohsawa et al: Experlentla, 29, Ϊ179, 1973).
Ii Das AusgangS'/Jj-Humanmlkroglobulln Ist zweckmäßig eine Probe eines einzigen Proteins, da der Einschluß
|-r! von Verunreinigungen den nachfolgenden Arbeltsgang erschwert.
!i; Ein Antikörper des ft-Humanmikroglobullns, welches unter Anwendung der vorstehend genannten bekann-
% ten Arbeltsweisen erhalten werden kann, kann durch Verabreichung des /?3-Mlkroglobullns als ein Antigen an
1$ ein Tier mit der Fähigkeit zur Erzeugung eines Antikörpers, z. B. Meerschweinchen, Kaninchen oder Ziegen, in ω
üblicher Weise zur Immunisierung desselben, Abnahme von Blut aus dem Immunisierten Tier und Abtrennung
des /!2-Humanmlkroglobulin-Antlkörpers aus dem so erhaltenen Blut hergestellt werden.
Das bei diesem Verfahren verwendete Tier kann Irgendein Tier sein, das die Fähigkeit zur Erzeugung von
Antikörpern besitzt. Um jedoch eine große Menge an Antikörper zu erhalten, wird die Verwendung eines
großen Tieres bevorzugt. Gewöhnlich sind Kaninchen oder Ziegen geeignet, wobei jedoch das zu verwendende
Tier nicht auf diese beschränkt 1st. Die Abtrennung eines /Jj-Humanmlkroglobulin-AnUkörpers aus dem diesen
enthaltenden Antiserum kann unter Anwendung von bekannten Maßnahmen ausgeführt werden. Beispielsweise
wird das Antiserum ausgesalzen und eine Absorptlon-Elulerung unter Verwendung eines unlöslichen Antigens
wird wiederholt.
Als synthetische Latexteilchen können für die Herstellung der Zusammensetzung für die Bestimmung von ß2-Humanmikroglobulin
gemäß der Erfindung z. B. Polystyrol, carboxyliertes Polystyrol, aminohaltiges carboxyliertes
Polystyrol, Styrol/Butadien-Copolymeres, carboxyliertes Styrol/Butadien-Copolymeres, Styrol/Divinylbenzol-Copolymeres
und Acrylnitril/Butadie.i/Styrol-Copolymeres verwendet werden.
Bevorzugte Teilchen von synthetischem Polymerlatex sind solche aus der Gruppe von Styrolpolymeren,
Copolymeren von Styrol mit einem Monomeren aus der Gruppe von Chlorstyrol, Methylmethacrylat und Vinylidenchlorid
und carboxylierte oder amlnohaltlge carboxylierte Produkte hiervon. Diese synthetischen Polymerlatexteilchen
können nach Vorbehandlung ihrer Oberflächen mit einem nicht Ionischen oberflächenaktiven Mittel
ίο verwendet werden. Beispielsweise werden diese Teilchen bevorzugt verwendet, nachdem ein nicht ionisches
oberflächenaktives Mittel vom Äthyienoxydtyp nach einem Verfahren zum Anhaften daran gebracht wurde (vgl.
JP-OS Nr. 9716/76), Beispiele für geeignete nichtionische oberflächenaktive Mittel vom Äthylenoxydtyp sind
ein Blockcopolymeres von Äthylenoxyd und Polyoxypropylenglykol, Polyoxyäthylenalkyläther und Polyoxyäthylenalkylarylä:her.
Gemäß der Erfindung besitzen die synthetischen Polymerlatexteilchen vorzugsweise einen mittleren Teilchendurchmesser
von 0,01 bis 10 μπι, insbesondere 0,1 bis 1 μπι. Zur Erhöhung der Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse
werden vorzugsweise Teilchen mit einem relativ engen Bereich der Größenverteilung verwendet. Das
spezifische Gewicht der Latexteilchen beträgt 1,1 bis 1,4 vorzugsweise 1,1 bis 1,3. Die Bestimmung kann unter
Anwendung einer Agglutinationsreaktion auf einer Objektträgerplatte oder als Mikrotitermethode durchgeführt
werden. Die Zusammensetzung zur Bestimmung von /^-Humanmikroglobulln gemäß der Erfindung kann in
einfacher Weise hergestellt werden. Erfindungsgemäß wird sie dadurch hergestellt, daß man synthetische Polymerlatexteilchen
vom Styroltyp mit einem spezifischen Gewicht von 1,1 bis 1,4 aus der Gruppe von Teilchen
eines Styrolpolymeren, Siyrolcopolymeren und carboxyllerten oder Aminogruppen enthaltenden carboxylierten
Produkten hiervon in einer Konzentration von 0,05 bis 5% mit einem /^-Humanmikroglobulin-Antikörper In
einer Konzentration von 0,0001 bis 1% in einem Puffer bei einem pH-Wert im Bereich von etwa 5 bis 10, Insbesondere
6,5 bis 8, bei einer Temperatur von 4 bis 40° C In Berührung bringt. Das Inberührungbringen kann
unter schwachem Rühren während etwa 30 min bis etwa 24 h ausgeführt werden.
Der zur Anwendung gelangende Puffer kann z. B. eine mit Phosphat gepufferte Salzlösung [M/60 Phosphatpuffer
(pH 7,2) mit einem Gehalt von 0,15 M NaCl, abgekürzt PBS] und eine glyclngepufferte Salzlösung sein.
Erwünschtenfalls kann 0,01 bis 0,1% eines Proteins z.B. Rinderserumalbumin (abgekürzt BSA) zu einer Antikörperlösung
vorzugsweise zugesetzt werden, um eine nicht spezifische Agglutination zu verhindern. Nach der
Beschlchtungs- oder Überzugsreaktion wird die Reaktionsmischung mehrmals durch Zentrifuglerung in einer
neutralen Salzlösung z. B. einer glycingepufferten Salzlösung oder in PBS gewaschen. Schließlich können die
Latexteilchen mit dem darauf aufgebrachten Überzug von dem /?2-Humanmlkroglobuliri-Antikörper In Form
einer Suspension in einem Verdünnungsmittel gelagert werden. Das Verdünnungsmittel ist vorzugsweise eine
Mischung, die durch Zugabe von etwa 0,1% BSA zu einer glycingepufferten Salzlösung oder zu PBS erhalten,
wurde. Es wird ferner bevorzugt, dem Verdünnungsmittel 0,01 bis 0,5% von Natriumazid (NaN3) zuzusetzen.
Die Zusammensetzung zur Bestimmung von /?2-Humanrnikroglobulin gemäß der Erfindung kann In Form
einer Latex-Suspension, wie vorstehend beschrieben, und auch in Form eines getrockneten Produktes vorliegen.
Die Zusammensetzung in Form eines getrockneten Produktes kann erhalten werden, indem man einen Stabilisator,
z. B. eine Aminosäure (z. B. Glycin oder Natriumglutamat) oder Dextran zu dem vorstehend beschriebenen
Verdünnungsmittel zusetzt, die Latexmasse mit dem darauf befindlichen Überzug des ^-Humanmikroglobulin-Antikörpers
in dem Verdünnungsmittel suspendiert und die Suspension gefriertrocknet. Die Mengen von
Aminosäuren und Dextran sind etwa 1,2 bis etwa 4 Gew.-Teile, beziehungsweise etwa 1,6 bis etwa 6 Gew.-Teile
je 1 Gew.-icil Latexteilchen.
Die Zusammensetzung zur Bestimmung von /)2-Humanmlkroglobulln gemäß der Erfindung besitzt eine gute
Stabilität sowohl In Form einer Latex-Suspension als auch in Form eines getrockneten Produktes. Das getrocknete
Produkt kann während einer längeren Zeitdauer, beispielsweise während mehrerer Jahre stabil gelagert
werden.
so Zur Bestimmung können an sich bekannte Maßnahmen zur Anwendung gelangen; beispielsweise kann die
Konzentration von ß-Mlkroglobulln in Serum oder Urin nach einem Mikrotlterverfahren mühelos bestimmt
werden. Gemäß dieser Arbeltsweise wird eine bestimmte Menge eines Verdünnungsmittels der vorstehend
erläuterten Art anteilsweise auf eine Mikroplatte gegossen und dann wird eine bestimmte Menge einer
Versuchsprobe, z. B. von Serum oder Urin, in die erste Bohrung oder den ersten Boden eingeführt und allmäh-Hch
mit einem Verdünner verdünnt. Ebenfalls wird eine Verdünnungsreihe In der gleichen Welse unter
Verwendung eines Standardantigens hergestellt. Eine bestimmte Menge eines mit /?:-Humanmlkroglobultn-Anttkörpers
senslbllislerten Latlces wird zu jeder Verdünnungsreihe zugegeben und damit gemischt. Nach Stehenlassen
während einer bestimmten Zeitdauer bei Raumtemperatur wird der Endpunkt der Agglutination beobachtet
und die absolute Menge von /?2-Mlkroglobulln kann durch Vergleich mit der Standaidantlgenrelhe bestimmt
werden.
Bei dem gebräuchlichen Verfahren der Elnzelradialimmunodlffuslon zur Bestimmung von /^-Mlkroglobulln
kann das /^-Mlkroglobulln nicht bestimmt werden, wenn nicht dessen Menge wenigstens 5 μg je ml einer
Versuchsprobe beträgt, falls die Versuchsprobe Serum oder Urin Ist. Da die Neigung zum Auftreten von Fehlern
bei einem /^-Mlkroglobullngehalt von etwa 5 bis 10 μg besteht, wird eine etwas höhere Konzentration bevorzugt.
Im Gegensatz dazu Ist es bei dem Verfahren zur Bestimmung von /J2-Mlkroglobulin gemäß der Erfindung
unter Verwendung des mit dem ^-Humanmikroglobulln-Antlkörper senslbillslerten Latex möglich, eine Bestimmung
auszuführen, wenn die Menge von A-Mlkroglobulln mehr als 1 ng je ml beträgt. Somit zeigt das Verfahren
gemäß der Erfindung eine sehr hohe Empfindlichkeit, und die Empfindlichkeit Ist derjenigen äquivalent
oder höher als diese der Radiolmmunoassay-Methode, die als eine Methode mit der höchsten Empfindlichkeit
bei gebräuchlichen Analysen angesehen wird.
Bei einer anderen Ausführungsform der Bestimmung gemäß der Erfindung wird eine bestimmte Menge einer
Versuchsprobe auf eine Objektträgerglasplatte getropft, und gelrennt davon wird eine festgelegte Menge einer
/)2-Humanmlkroglobullnlösung von einer bekannten Konzentration tropfenweise zugegeben. Eine bestimmte
Menge des mit dem ^-Humanmikroglobulln-Antikörper senslblllslerten Latex wird zu jeder der Lösungen zugegeben,
worauf eine schwache Schwingbewegung erteilt wird. Bei Bewertung des sich ergebenden Agglutinationsmusters kann die Konzentration von dem /J2-Humanmlkroglobulin in der Versuchsprobe Innerhalb weniger
Minuten qualitativ bestimmt werden. Eine halbquantitative Bestimmung kann ebenfalls ausgeführt werden,
wenn die Versuchsprobe in einem Probeglas verdünnt wird und die Reaktion mit Bezug auf die jeweilige
Verdünnung beobachtet wird.
Die Zusammensetzung für die Bestimmung von ^-Humanmikroglobulin in Form eines Latex oder in Form
eines getrockneten Produktes Ist den Zusammensetzungen überlegen, die durch Überziehen von roten Blutkörperchen
oder anderen Trägermaterlallen mit /?2-HumanmikrogIobulin erhalten wurden, da aufgrund des Fehlens
einer Antlgenizltät des Trägers nicht-spezifische Reaktionen außer der gewünschten Antigen-Antikörperreaktlon
nicht stattfinden, und weil ein /i2-Humanmlkroglobulin-Antlkörper direkt auf einen Latex mühelos durch einfaches
Eintauchen einer Antikörperlösung In den Latex ohne Verwendung eines Binders als Überzug aufgebracht
werden kann, und well sie eine gute Lagerstabilität besitzt.
Die neuartige Zusammensetzung gemäß der Erfindung reagiert überhaupt nicht mit anderen Proteinen als
dem /?2-Humanmlkroglobulin und der Träger reagiert ebenfalls nicht mit ft-Mikroglobulln.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Herstellungsbelspielen und Arbeltsbelsplelen näher erläutert.
Herstellungsbelsplel 1
Herstellung von /VHumanmikroglobulin:
Herstellung von /VHumanmikroglobulin:
Ein Kilogramm Ammoniumsulfat wurde zu etwa 2 1 Urin eines an Nierenentzündung erkrankten Patienten
gegeben und die Lösung wurde über Nacht bei 4° C stehengelassen. Die gebildete Ausfällung wurde gesammelt
und In Wasser gelöst. Das unlösliche Material wurde durch Zentrlfuglerung abgetrennt und die Ausfällung
wurde in Salzlösung aufgelöst und auf eine Sephadex GlOO-Säule (ein Produkt von Pharmacia Fine Chemicals
Co., Ltd., Schweden) (5 χ 100 cm), gepuffert mit einer 0.02M Trispufferlösung (pH 8,0) mit einem Gehalt von
IM Natriumchlorid aufgebracht. Der Puffer wurde bei einem Strömungsausmaß von 40 ml/h fließen gelassen,
um eine Gelfiltration auszuführen. 400 ml elulener Fraktionen wurden gesammelt, entsalzen und auf ein Volumen
von 10 ml konzentriert. Dann wurde das Produkt auf eine DEAE-Cellulose-Säule (ein Produkt von Brown
Company, USA) (2,5 χ 40 cm) gepuffert mit einem 0,01M Phosphatpuffer (pH 7,5) aufgebracht und die
Eluierung wurde ausgeführt, während die Konzentration von Natriumchlorid in dem Puffer linear auf 0,2 Mol
zunahm. 70 ml einer Proteinfraktion, die an erster Stelle elulert wurde, wurde gesammelt, entsalzen und auf
10 ml konzentriert. Die Flüssigkeit wurde auf eine SP-Sephadex C 50-Säule (Pharmacia Fine Chemicals Co.,
Ltd., Schweden) (2 χ 35 cm), gepuffert mit einem 0,04M Phosphatpuffer (pH 5,9) aufgebracht und die Eluierung
wurde bei einem Strömungsausmaß von 25 ml je h ausgeführt, wobei die Konzentration des Puffers linear auf
0,02 Mol erhöht wurde. 100 ml von Fraktionen von 75 ml bis 175 ml Eluat wurden gesammelt, entsalzen,
konzentriert und gefriergetrocknet, wobei 60 ml eines weißen Pulvers erhalten wurden.
Das Produkt zeigte ein einziges Band bei der Scheibenelektrophorese.
Herstellungsbeispiel 2
Herstellung von A-Humanmikroglobulin-Antikörper:
Das im Herstellungsbeispiel 1 erhaltene /^-Humanmikroglobulin wurde In einer physiologischen Salzlösung In
einer Konzentration von 4 mg/ml der letzteren aufgelöst. Die Lösung wurde mit einer gleichen Menge eines
vollständigen Freundschen Hilfsmittels vermischt. Die Mischung wurde in einer Menge von 0,1 m! In jedes
Fußpolster von 4 gesunden Kaninchen mit einem Gewicht von etwa 2,3 bis 2,5 kg dreimal In der Woche eingespritzt.
Eine Woche später wurde 1 ml einer 0,l%Igen /32-Humanmlkroglobulinlösung injiziert. Drei Wochen
nach der letzten Injektion wurde das Gesamtblut aus der Halsschlagader der Kaninchen entnommen. Das Blut
wurde in üblicher Weise zentrifugiert und das sich ergebende Serum wurde bei 56° C während 30 min gehalten,
wobei etwa 200 ml Antlserum gebildet wurden.
Aus der Tatsache, daß ein einziges Ausfällungsband mit einem Antigen nach einem Ouchterlony-Verfahren
und nach der Immunoelektrophorese gebildet wurde, wurde festgestellt, daß das sich ergebende Antlserum ein
einziger Antikörper war.
Herstellungsbeispiel 3
Herstellung von unlöslichem /82-Humanmikroglobulin:
5 mg von ft-Humanmikroglobulin wurden in 5 ml einer 0,2M Essigsäurepufferlösung (pH 5,0) gelöst und
etwa 0,5 ml einer 5%Igen Rinderserumalbuminlösung wurden zugegeben. Dann wurde 5%iger Glutaraldehyd
tropfenweise zugegeben, bis eine Ausfällung gebildet wurde. Die Ausfällung wurde gesammelt, homogenisiert
und mit PBS und dann mit einem Glycin-Salzsäure-Puffer (pH 2,8) und ferner mit PBS gewaschen und bei
unter -20° C gelagert. iff
Herstellungsbeispiel 4 jfi
Reinigung von ft-Humanmlkroglobulin-Antikörper: ;'|
Zu dem Antlserum wurde eine gleiche Menge einer gesättigten Lösung von Ammonlumsulfat gegeben, iw
worauf vollständig gemischt wurde. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur während 30 min stehengelassen. j.#
Die sich dabei bildende Ausfällung wurde durch Zentrlfugalabscheidung gesammelt, mit 0,5 gesättigter Lösung "!';
von Ammonlumsulfat gewaschen und dann gegen PBS dlalysiert. Dann wurde das im Herstellungsbelsplel 3 fe";
hergestellte unlösliche /?2-Humanmikroglobulln zu dem Dialysat zugegeben und die Mischung wurde anschlle- fi
ßend bei Raumtemperatur 30 min stehengelassen. Die Mischung wurde zur Trennung In eine überstehende ^
Flüssigkeit und In eine Abscheidung zentrifugiert. Zu der überstehenden Flüssigkeit wurde erneut unlösliches $.
^-Humanmlkroglobulln zugegeben und die Mischung wurde in gleicher Welse behandelt. Die zwei Ausfällun- !$!
gen wurden vereinigt und mit PBS gewaschen. Dann wurde ein Glycin-Salzsäure-Puffer (pH 2,8) zugegeben und S
die Mischung wurde 5 rnin lang geschüttelt, worauf zentrifugiert wurde. Die Ausfällung wurde !n ähnlicher S
Welse mit einem Glycin-Salzsäure-Puffer behandelt und die sich ergebenden überstehenden Flüssigkeiten verel- p
nlgt. Die Mischung wurde gegen PBS dialysiert, wobei ein gereinigter ft-Humanmikroglobulin-Antikörper gebil- ψ
det wurde. U
i
Arbeitsbeispiel 1 ff
Mit ft-Humanmikroglobulin-Antlkörper sensibillslerter Latex: M
Polystyrollatex (ein Produkt von Takeda Chemical Industry Co., Ltd; SDL 59; spezifisches Gewicht 1,14; Tell- I
chendurchmesser 0,9 μη) wurde mit PBS so verdünnt, daß die Konzentration der Teilchen 0,25% erreichte,
worauf eine gleiche Menge eines gereinigten Antikörpers, der bis auf das 60fache mit PBS verdünnt wurde,
zugegeben wurde. Die Mischung wurde bei 37° C während zwei Stunden gehalten, worauf zentrifugiert wurde.
Die Latexteilchen wurden gesammelt und mit PBS und dann mit einem Verdünnungsmittel gewaschen. Danach
wurden die Laiexteilchen bis auf eine Konzentration von 0,25% unter Verwendung eines Verdünnungsmittels
suspendiert, wobei ein mit ^-Humanmikroglobulln-Antlkörper senslbllislerter Latex gebildet wurde.
Wenn eine /^-Humanmlkroglobullnlösung zu diesem senslbilisierten Latex zugegeben wurde, trat eine Agglutination
ein. Es fand jedoch keine Agglutination statt, wenn Albumin-, IgG-, IgM- und IgA-Lösungen jeweils
hierzu zugegeben wurden.
Das verwendete Verdünnungsmittel war PBS mit einem Gehalt an 0,08% BSA und 0,1% Natriumazid.
Arbeitsbeispiel 2
Bestimmung von /?2-Humanmikroglobulin:
Bestimmung von /?2-Humanmikroglobulin:
Ein Verdünnungsmittel In einer Menge von 0,025 ml wurde jeweils in eine Bohrung einer Mikroplatte vom
V-Typ gegossen und 0,025 ml Serum oder eines mit einem geeigneten Verdünnungsmittel verdünnten Serums
wurden der ersten Bohrung zugegeben und mit einem Verdünner nach einem Reihendoppelverdünnungsverfahren
allmählich verdünnt. Ferner wurden 0,025 ml einer Standardlösung mit einem Gehalt von 0,01 μg
ft-Humanmikroglobulin je ml der ersten Bohrung einer weiteren Reihe zugegeben und In gleicher Welse
verdünnt. Dann wurden 0,025 ml des mit ft-Humanmlkroglobulln-Antikörper senslbilisierten Latex In jede der
Bohrungen gegossen und nach ausreichendem Vermischen bei Raumtemperatur während mehr als 10 h stehengelassen,
um den Endpunkt der Agglutination zu beobachten. Wenn eine Antlgen-Antikörper-Reaktlon stattfand,
wurden die Latexteilchen auf der gesamten Oberfläche des Bodens einer Bohrung disperglert. Wenn keine
so Antigen-Antikörper-Reaktion stattfand, sammelten sich die Latexteilchen In der Mitte von jeder Bohrung. Auf
diese Welse kann der Endpunkt der Agglutination bewertet werden. Nach dem vorstehend angegebenen Verfahren
wuide die Menge von Ä-Mlkroglobulin mit Bezug auf sieben Proben vor. Serjm, das auf das lOOfache
verdünnt war, und sieben Proben von Urin, der auf das SOfache verdünnt war, bestimmt. Die Ergebnisse sind in
der nachstehenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle 1: Latexagglutinationswert
Probe
Konzentration von
Standard-Zi-Mlkroglobulln (ng/ml)
Agglutatlonsmuster
Standard-Zi-Mlkroglobulln (ng/ml)
Agglutatlonsmuster
Nr.
3 4 5 6 7 8 Konzentration
in der Probe
2.5 1.25 0.625 0.312 0,156 0.078 0,039 (ng/ml)
2.5 1.25 0.625 0.312 0,156 0.078 0,039 (ng/ml)
Gesunder Erwachsener (32 Jahre alter Mann)
Gesunder Erwachsener (43 Jahre alter Mann)
Gesunder Erwachsener (22 Jahre alter Mann)
Leukämie-Patient (9 Jahre alt, männlich) Jahre alter Mann, erkrankt an Magenkrebs
Jahre alter Mann, erkrankt an Nlerenversagen Jahre alte Frau, erkrankt an SLE
1
0.5
0.5
über 16
Gesunder Erwachsener +
(32 Jahre alter Mann)
Gesunder Erwachsener +
(43 Jahre alter Mann)
Gesunder Erwachsener +
(22 Jahre alter Mann
Jahre alter Mann +
mit Knochenmarkerkrankung (Myeloma)
Jahre alt, männlich +
erkrankt an Leukämie
Jahre alter Mann, +
erkrankt an Nlerenversagen
Jahre alte Frau, +
erkrankt an SLE
Anmerkung: + = positiv; - = negativ
0 | .25 |
0 | .13 |
0 | .25 |
4 | |
4 | |
über 8 | |
4 |
Arbeitsbeispiel 3 so
Durch Ausführung einer Behandlung in gleicher Weise wie in Arbeitsbeispiel 1 wurde ein Latex sensibllislert.
gewaschen und in einem Verdünnungsmittel mit einem Gehalt
Produkt von Pharmacia Fine Chemicals Co.. Ltd., Schweden) so suspendiert, daß die Konzentration der Latexteilchen 1,25% erreichte. Die Suspension wurde dann In üblicher Weise gefriergetrocknet, wobei eine Zusammensetzung von Latexteilchen mit einer Empfindlichkeit gegenüber einem /82-Humanmikroglobulin-Antlkörper erhalten wurde.
Produkt von Pharmacia Fine Chemicals Co.. Ltd., Schweden) so suspendiert, daß die Konzentration der Latexteilchen 1,25% erreichte. Die Suspension wurde dann In üblicher Weise gefriergetrocknet, wobei eine Zusammensetzung von Latexteilchen mit einer Empfindlichkeit gegenüber einem /82-Humanmikroglobulin-Antlkörper erhalten wurde.
Arbeitsbeispiel 4
Ein Verdünnungsmittel wurde zu der In Arbeitsbeispiel 3 erhaltenen Latexteilchenzusammensetzung mit einer
Empfindlichkeit gegenüber ft-Humanmikroglobulln-Antikörper zugegeben. Bei Ausführung der gleichen
Arbeltsweise wie in Arbeitsbeispiel 2 wurde dann die Menge von ft-Mlkroglobulin in Serum und Urin
bestimmt. Es wurden dabei ähnliche Ergebnisse erhalten.
Aus den in den vorstehenden Beispielen erhaltenen Ergebnissen ist klar ersichtlich, daß die Menge von /S2-Mlkroglobulin
in Serum und Urin von Patienten, die an verschiedenen Krankheiten erkrankt sind, einen offensichtlich
höheren Wert als derjenige In den Seren und Urinflüssigkelten von gesunden Erwachsenen zeigten.
Demgemäß ist die Bestimmung der Menge von ft-Mlkroglobulin in Blut und Urin äußerst wertvoll für die
Diagnose von diesen Erkrankungen.
Getrennt wurde die Menge von /ij-Mikroglobulln in dem Serum und In Urin von Menschen gemessen, wobei
ein mit /Ji-Humanmikroglobulin-Antikörper senslbllislerter Latex, hergestellt aus dem Antiserum einer Ziege
unter Anwendung der gleichen Arbeitsweise wie in Herstellungsbeispiel 4 und In den nachfolgenden Arbeitsbeispielen,
verwendet wurden. Die Ergebnisse waren völlig die gleichen wie in den vorstehend aufgeführten Tabellen.
Unter Verwendung des mit /ij-Humanmikroglobulin-Antlkörper senslblllsierten Latev oder der den sensibllisierten
Latex gemäß der Erfindung enthaltenden Zusammensetzung kann die Menge von /?2-Mlkroglobulin
Innerhalb einer kürzeren Zeltdauer gemessen werden, wenn eine Probe (menschliches Serum oder menschlicher
Urin) in einer sehr geringen Menge von weniger als 0,03 ml vorhanden Ist. Die Empfindlichkeit Ist äußerst hoch
und ein ng von ^2-Mikroglobulln je 1 ml der Versuchsprobe kann bestimmt werden. Demgemäß gewährt die
Zusammensetzung gemäß der Erfindung eine wichtige und brauchbare Information für die Diagnose von Leukämie,
Nierenerkrankungen, Entzündungen oder dergleichen, und ihr Anwendungsbereich ist sehr breit. Da ferner
die Menge der Versuchsprobe sehr gering sein kann. Ist die Zusammensetzung gemäß der Erfindung besonders
geeignet für Kinder, Insbesondere für Neugeborene und Säuglinge, von welchen lediglich eine kleine Blutmenge
entnommen werden kann.
Claims (6)
1. Zusammensetzung zur Bestimmung von ft-Humanmlkroglobulln, bestenend aus Trägerteilchen und
einem auf die Oberfläche der Trägerteilchen aufgebrachten /fe-Humanmlkroglobulin-Antikörper, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerteilchen aus synthetischen Polymerlatexteilchen vom Sfyroltyp mit
einem spezifischen Gewicht von 1,1 bis 1,4 bestehen und aus der Gruppe von Teilchen eines Styrolpolymeren,
Styrolcopolymeren und carboxylierten oder Aminogruppen enthaltenden carboxylierten Produkten hiervon
ausgewählt sind.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Latexteilchen einen mittleren
ίο Teilchendurchmesser von 0,01 bis 10 μπι besitzen.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner einen Stabilisator
aus der Gruppe von Aminosäuren und Dextran enthält.
4. Verfahren zur Bestimmung von /^-Humanmikroglobulin Im menschlichen Urin oder Serum unter
Verwendung einer Zusammensetzung, bestehend aus Trägerteilchen und einem auf die Oberfläche der
Trägerteilchen aufgebrachten ft-Humanmikroglobulln-Antikörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerteilchen
aus synthetischen Polymerlatexteilchen vom Styroltyp mit einem spezifischen Gewicht von 1,1 bis
1,4 bestehen und aus der Gruppe von Teilchen eines Styrolpolymeren, Styrolcopolymeren und carboxylierten
oder Aminogruppen enthaltenden carboxylierten Produkten hiervon ausgewählt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung unter Anwendung eines
Mikrotlterverfahrens ausgeführt wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Bestimmung von ft-Humanmikroglobulln
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man synthetische Polymerlatextelichen
vom Styroltyp mit einem spezifischen Gewicht von 1,1 bis 1,4 aus der Gruppe von Teilchen eines Styrolpolymeren,
Styrolcopolymeren und carboxylierten oder Aminogruppen enthaltenden carboyyllerten Produkten
hiervon In einer Konzentration von 0,05 bis 5% mit einem ^-Humanmikroglobulln-Antikörper in einer
Konzentration von 0,0001 bis \% In einem Puffer bei einem pH-Wert Im Bereich von 5 bis 10 bei einer
Temperatur von 4 bis 40° C in Berührung bringt.
Applications Claiming Priority (1)
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JP10389078A JPS5530652A (en) | 1978-08-28 | 1978-08-28 | Latex sensitive to antibody of human beta2-microglobulin for quantitizing human beta2-microglobulin and its composite |
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DE2934756C2 true DE2934756C2 (de) | 1984-11-08 |
Family
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- 1979-08-28 GB GB7929797A patent/GB2030294B/en not_active Expired
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Representative=s name: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., 8000 MUENCHEN |
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8368 | Opposition refused due to inadmissibility | ||
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