DE293456C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

in AUGSBURG.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Doppelquerfalzer für Mehrrollenrotationsdruckmaschinen. Bei derartigen Querfaltern laufen zwei Papierbahnen nebeneinander über zwei ebenfalls nebeneinander angeordnete Falztrichter. Bei Rotationsdruckmaschinen, die für den Druck sehr starker Zeitungen, z. B. 64- oder 96-seitiger Zeitungen, bestimmt sind, wird jede der beiden von den Falztrichtern kommenden Papierbahnen zunächst zerschnitten. Die so erhaltenen Bogen jeder Papierbahn werden dann einem einzigen Sammelzylinder zugeführt, dessen Umfang gleich ist dem Anderthalbfachen des Umfanges der Nuten- und Falzzylinder. Der Sammelzylinder ist mit drei Punkturen ausgerüstet, von denen jede beim Sammeln nach je zwei Umdrehungen des Sammelzylinders im geeigneten Augenblick zurücktritt, um die gesammelten Bogen dem Falzzylinder zu übergeben. Beim Gegenstand der Erfindung wird die Steuerung der Punkturbewegung durch feste Anschläge bewirkt. Die Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Darstellung,

Fig. 2 bis 9 den Arbeitsgang der Maschine in seinen verschiedenen Phasen beim Drucken von vielseitigen Zeitungen, also beispielsweise beim Drucken von 64- oder 96-seitigen Zeitungen, Fig. 10 bis 13 die Verwendung der Maschine, wenn der Zylinder 12 nur als Überführungszylinder und nicht als Sammelzylinder verwendet wird, also beim Drucken von Zeitungen geringerer Bogenzahl.

In Fig. ι sind die Papierbahnen, die von den Falztrichtern kommen, mit 1 und 2 bezeichnet. Die Bahnen laufen zunächst zwischen dem Schneidzylinder 3 und dem Nutenzylinder 4 bzw. zwischen dem Schneidzylinder 5 und dem Nutenzylinder 6 hindurch und werden durch die Schneidmesser 7 und 7' in einzelne Bogen zierschnitten. Hierauf werden sie von den Nadeln 8 und 9 bzw. 10 und 11 der beiden Nutenzylinder 4, 6 dem Sammelzylinder 12 zugeführt, der sie mit Hilfe der Punkturen 13, 14 und 15 erfaßt und in der gewünschten Weise zusammenlegt. Die zusammengelegten Bogen werden dann einem Falzzylinder 16 übergeben, der mit Nadeln 17 und 18 ausgerüstet ist, die die Zeitungen erfassen und den Falzwalzen 19 zuführen. Die Bogen werden von dem Falzmesser 20 zum zweitenmal gefalzt und gleiten dann als fertige Zeitung in den Ablegestern 21, der sie auf das Auslegeband 22 ablegt.

Der Vorgang des Sammelns ist in den Fig. 2 bis 9 schematisch veranschaulicht. Will man die Bogen in der in den Figuren dargestellten Weise zusammenlegen, so hat man zunächst eine Reihe von Nadeln, nämlich die Reihe 18, aus dem Falzzylinder 16 herauszunehmen. Es sind in den Fig. 2 bis 9 diejenigen Bogen, die von verschiedenen Papierbahnen kommen und die Zusammengelegt werden sollen, in gleichen Stricharten gezeichnet. Fig. 2 zeigt den Beginn des Zusammenlegens. Es werden die beiden Bogen 23 und 24 von den Punkturen 13 erfaßt .und um den Sammelzylinder 12 herumgeführt. Fig. 3 zeigt den Augenblick, in dem eine Dritteldrehung später zwei, weitere Bogen 25 und 26

von den Punkturen 14 des großen Sammelzylinders erfaßt werden. Sie werden dem Falzzylinder 16 zugeleitet, der sie mit Hilfe der Punktur 17 erfaßt und den Falzwalzen 19 übergibt. Nachdem die beiden Bogen 25 und 26 abgelegt worden sind, beginnt, wie Fig. 5 zeigt, der eigentliche Arbeitsgang der Maschine. Die beiden Bogen 23 und 24 sind um den Zylinder herumgeführt worden; sie werden in der Stellung, die Fig. 5 zeigt, mit Zwei weiteren Bogen zusammengelegt und dem Falzzylinder 16 zugeleitet, der sie mit Hilfe seiner Punkturen 17 wiederum erfaßt und den Falzwalzen ig übergibt. Die Maschine arbeitet nun in gleicher Weise weiter, wie aus den Fig. 7 bis 9 ohne weiteres zu erkennen ist.

Das Hervortreten und das Zurücktreten der Punkturen 13, 14 und 15 des großen Sammelzylinders 12 wird durch Anschläge 27 und 28 bewirkt, die auf einem der mit dem großen Zylinder zusammenarbeitenden Zylinder, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf dem Nutenzylinder 4, befestigt sind. Die Punkturen 13, 14 und 15 werden durch Federn, die auf der Zeichnung nicht angegeben sind, nach außen gedrückt. Bei der Drehung der Zylinder 4 und 12 stößt die Rolle 29 gegen den Anschlag 27. Da sie eine größere Geschwindigkeit besitzt als dieser Anschlag, so wird sie zurückgedrängt. Der Hebel 30 wird infolgedessen um den Drehpunkt

31 gedreht. Durch Vermittlung des Gestänges

32 dreht sich auch der Hebel 33 um den Drehpunkt 34; die Nadeln 13 treten infolgedessen zurück und lassen die von ihnen gefaßte Zeitung los.

Die Punkturen des Sammelzylinders 12 gehen nur in der Stellung zurück, die in der Zeichnung dargestellt ist, und zwar in dem Augenblick, in dem die zusammengelegten Bogen vom Sammelzylinder 12 auf den Falzzylinder 16 übergeben werden. Dieser Fall tritt für jede der drei Punkturen nach jedem zweiten Umgang des Sammelzylinders ein.
Die Punkturen der beiden Nutenzylinder 4 und 6 treten aus den Zylindern heraus, wenn sie bei den Schneidzylindern 3 und 5 vorbeigehen. Sie erfassen in diesem Augenblick das vordere Ende der Papierbahn. Sie treten wieder in den Zylinder zurück beim Vorbeigang am Sammelzylinder 12. Die Punkturen des Falzzylinders 16 endlich treten aus dem Zylinder heraus, wenn sie am Sammelzylinder 12 vorbeigehen. Sie treten wieder zurück in dem Augenblick, in dem das Falzmesser 20 die zusammengelegten Bogen zwischen die Falzwalzen 19 hineindrückt.

•Will man bei Herstellung von Zeitungen von geringerer Seitenzahl auf dem Zylinder 12 nur die von den beiden verschiedenen Bahnen kommenden Seiten zusammenführen, so muß man in den Falzzylinder 16 die zweite Nadelreihe 18 einsetzen. Die Punkturbewegung der Zylinder 4 und 6 ist die gleiche wie vorher. Die Nadeln des Zylinders 12 treten bei dieser Arbeitsweise bei jedem Umgang zurück, wenn sie beim Falzzylinder 16 vorbeigehen. Es wird dies dadurch bewirkt, daß auf dem Nutenzylinder 4 ein zweiter Anschlag 28 angeordnet ist. Die zweite Arbeitsweise ist in den Fig. 10 bis 13 schematisch dargestellt, die einer besonderen Erläuterung nicht bedürfen.

Ein weiterer Vorteil der neuen Anordnung besteht darin, daß der Übergang von einer Arbeitsweise auf die andere sehr einfach ist. Man hat, wenn man von der Arbeitsweise nach den Fig. 2 bis 9 auf die nach den Fig. 10 bis 13 übergehen will, nur die Nadelreihe 18 in den Falzzylinder 16 einzusetzen und den Anschlag 28 in dem Nutenzylinder 4 in Arbeitsstellung zu bringen. Will man von der Arbeitsweise nach den Fig. 10 bis 13 auf die nach den Fig. 2 bis 9 übergehen, so hat man umgekehrt diese beiden Teile wieder herauszunehmen bzw. abzustellen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Doppelquerfalzer für Mehrrollenrotationsmaschinen, bei dem die beiden einmal längsgefalzten Papierbahnen getrennt geschnitten, die abgeschnittenen Bogen aber auf einem einzigen Zylinder gesammelt werden, dessen Umfang gleich dem Anderthalbfachen des Umfanges der Nuten- und Falzzylinder ist und der Sammelzylinder als Überführungszylinder dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelzylinder (12) mit drei Punkturreihen (13, 14, 15) ausgerüstet ist, von denen jede beim Sammeln nach je zwei Umdrehungen des Sammelzylinders durch einen auf dem einen Nutenzylinder (4) befindlichen Anschlag (27) zurückgedrängt wird, damit die Zeitungen dem Falzzylinder (16) übergeben werden können.

2. Doppelquerfalzer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zweiten an- und abstellbaren Anschlag (28) am Nutenzylinder (4), der dem ersten diametral gegenüber angeordnet ist, und der im Verein mit dem ersten Anschlag (27) in angestelltem Zustande ein Zurücktreten der Punkturen des Sammelzylinders bei jeder Umdrehung des Sammelzylinders bewirkt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.