DE2930485C2 - Verfahren zur Rückgewinnung von trockenen chlorierten Kohlenwasserstoffen aus Kohlenwasserstoff-Trennverfahren - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von trockenen chlorierten Kohlenwasserstoffen aus Kohlenwasserstoff-TrennverfahrenInfo
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Description
Chlorierte Kohlenwasserstoffe werden in großem Umfang für Trennverfahren eingesetzt, wobei Gemisehe von chlorierten Kohlenwasserstoffen, insbesondere von 1,2-Dichloräthan und Dichlormethan, von
besonderem Vorteil sind Ein derartiges Trennverfahren zur Entparaffinierung von Schmierölen einschließlich
der Lösungsmittelrückgewinnung L; z. B. in Erdöl und
Kohle · Erdgas · Petrochemie, 17. Jahrgang, Nr. 6, Seiten 455-457,1964, beschrieben.
Da die chlorierten Kohlenwasserstoffe chemisch und thermisch nicht vollkommen stabil sind, kommt es in den
Anlagen durch abgespaltenen Chlorwasserstoff in Gegenwart von Wasser im Laufe der Zeit zu
erheblichen Korrosionen. Hierdurch wird nicht nur der Prozeßablauf gestört; vielmehr sind auch negative
Auswirkungen auf die Qualität der gewonnenen Produkte, beispielsweise der öle und Paraffine, zu
beobachten. Darüber hinaus enthält das Abwasser der Anlage nicht unerhebliche Mengen an Eisensalzen.
Die Anwesenheit von Wasser in bestimmten Prozeßströmen ist im wesentlichen dadurch bedingt, daß bei
der Wiedergewinnung des Lösungsmittels aus dem se-Trennverfahren, beispielsweise in der Entparaffinierungsstufe gewonnenen ölhaltigen Filtrat bzw. dem
Paraffin, Wasserdampf zum Austreiben von Lösungsmittelanteilen sowie zur Erzeugung eines für eine
schonende Destillation erforderlichen Unterdrucks mittels Dampfstrahlpuinpen verwendet wird. Darüber
hinaus werden ständig geringe Wassermengen mit dem Einsatzmaterial in die Anlage eingeschleppt.
Die in dem Prozeß insgesamt eingebrachten Wassermengen werden zwar in der Lösungsmittelrückgewin-
nung wieder sehr weitgehend entfernt, und zwar z. B. durch Destillation gemäß dem in der DE-PS 9 17 865
beschriebenen Verfahren. Hierdurch werden aber im wesentlichen nur solche Störungen verhindert, die durch
in der Kälte ausgeschiedene Eiskristalle bedingt sind, z. B. durch Zusetzen der Filter bei der Abtrennung des
Paraffins.
verbundenen Schwierigkeiten ist aus der DE"PS
918 651 bekannt, bei der Wiedergewinnung des
Lösungsmittels aus dem ölhaltigen Filtrat durch Destillation im ersten von insgesamt drei hintereinander
geschalteten Filtratverdampfern bei einer Temperatur
von picht mehr als 1000C zu arbeiten. Es wurde
festgestellt, daß sich durch diese Maßnahme der Umfang der Korrosion zwar etwas vermindern läßt; im
Laurs der Zeit werden dennoch einige Anlagenteile,
insbesondere solche, in denen sich Wasser in flüssiger
Phase abscheidet, so stark geschädigt, daß sie ersetzt
werden müssen.
Man hat auch versucht, bei Entparaffinieren von Erdölfraktionen der Korrosion dadurch Herr zu
v/erden, indem man ständig geringe Mengen von Ammoniak in die Anlage einschleust (Winnacker-Küchler, Chemische Technologie, Band 3, Organische Technologie I, Seite 306, 1959). Aber auch mit dieser
Maßnahme lassen sich die aufgeführten Mängel, insbesondere in der Lösungsmittelwiedergewinnung,
nicht beheben. Darüber hinaus bilden sich bei Zugabe von Ammoniak an vielen Stellen Ablagerungen von
Eisenhydroxiden bzw. Eisenoxiden, wodurch schwerwiegende Störungen im Prozeßablauf eintreten können.
Zumindest ist eine periodische Reinigung von Wärmetauschern, Kondensatoren, Leitungen, Behältern und
anderen wichtigen Ajjlagenteilen erforderlich.
Es wurde nun überraschend festgestellt, daß die geschilderten Nachteile nicht eintreten, wenn man in
Abwesenheit vom Ammoniak arbeitet und in einem bestimmten Prozeßstrom im Lösungsmittel-Wiedergewinnungsteil der Trennanlage, beispielsweise der
Entparaffinierangsanlage, die vorhandene Salzsäure mit Alkalihydroxiden und/oder Alkalicarbonaten und/oder
Alkalihydrogencarbonaten neutralisiert oder aus dem gleichen Prozeßstrom mit üblichen Ionenaustauschern
entfernt Hierdurch werden nicht nur Korrosionen und Ablagerungen weitestgehend vermieden sondern es
werden als weitere Vorteile eine erhebliche Reduzierung des Eisengehaltes im Abwasser der Anlage sowie
eine beträchtliche Verbesserung bestimmter Eigenschaften der getrennten Produkte, beispielsweise des
entparaffinierten Öles und des Paraffins erreicht
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Rückgewinnung von trockenen chlorierten
Kohlenwasserstoffen aus Kohlenwasserstoff-Trennverfahren, die unter Verwendung von chlorierten Kohlenwasserstofflösungsmitteln durchgeführt werden und bei
denen bei der Rückgewinnung des Lösungsmittels ein Strom von Prozeßwasser anfällt, das von letzten Resten
Lösungsmittel durch Ausdampfen befreit wird.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man die vorgenannten Arbeitsstufen in
Abwesenheit von Ammoniak ausführt und das Lösungsmittelreste enthaltende Prozeßwasser vor deren Rückgewinnung durch an sich bekannte Destillation mittels
Alkalihydroxiden und/oder Alkalicarbonaten und/oder Alkalihydrogencarbonaten neutralisiert oder einer
neutralisierenden Behandlung mittels üblicher Ionenaustauscher unterzieht
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung behandelt man das Lösungsmittelreste enthaltende Prozeßwasser mit einem Alkalihydroxid, insbesondere einer 10%igen wäßrigen Natronlauge.
Das Verfahren der Erfindung kann mit Vorteil bei der Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffölen angewandt werden. Die Entparaffinierung von Kohlenwas-
ssrstoffölen durch Abkühlen in Gegenwart von
chlorierten Lösungsmitteln und Abtrennen des ausgeschiedenen Paraffins erfolgt gewöhnlich nach dem in
Fig, 1 wiedergegebenen Schema. Hierbei wird das der
Anlage durch eine Leitung 1 zugeführte paraffinöse Einsatzöl mit einem Gemisch aus Dichloräthan und
Dichlonnethan Ober Leitungen 2 und 3 verdünnt Außerdem wird das von einem Vakuwm-Trommejzellenfilter 4 Ober eine Leitung 5 ablaufende, einen
Zwischenbehälter 6 passierende WatschfiltreX nach
entsprechendem, nicht näher dargestellten Wärmeaustausch Ober eine Leitung 7 dem Einsatzöl zur
Verdünnung zugesetzt
Das so verdünnte öl wird in Kratzkühlern 8 und 9 durch Wärmetausch mit bereits eniparaffiniertem öl,
welches man über eine Leitung 10, einen Zwischenbehälter 11 und eine Leitung 12 herangeführt, bzw. durch
verdampfendes Kältemittel, welches einem nicht näher dargestellten Vorratssystem über eine Leitung 13
entnommen wird, auf die für den gewünschten Entparaffinierungsgrad erforderliche Temperatur abgekühlt Das im öl enthaltene unerwünschte Paraffin
scheidet sich dabei ab und wird durch das /akuum-Trommelzellenfilter 4 kontinuierlich entfernt
Das ÖI/Lösungsmittel-Filtrat wird nach Wärmetausch mit dem Einsatzprodukt im Kratzkühler 8 über
eine Leitung 14 einer mehrstufigen Lösungsmittelrückgewinnungsanlage 15 zugeführt
Der Filterkuchen auf dem Trommelzellenfilter 4 wird innerhalb eines bestimmten Segments intensiv mit über
eine Leitung 16 herangeführtem Lösungsmittel gewaschen. Dieses Lösungsmittel wurde zuvor in einem
Wärmetauscher 17 mit Kältemittel aus einer Leitung 18 auf die erforderliche niedrige Temperatur gebracht Das
so gewonnene Paraffin wird über eine Leitung 19 ebenfalls einer mehrstufigen Lösungsmittelrückgewinnungsanlage 20 zugeführt
Das in den beiden Lösungsmittelrückgewinnungsanlagen 15 und 20 gewonnene, von störenden Wasserteilen befreite Lösungsmittel geht über Leitungssysteme
21 und 22 bzv 23 und 24 zurück zu einem Vorratssystem 25.
Die Rückgewinnung des Lösungsmittels aus dem Öl/Lösungsmittel-Filtrat wird in F i g. 2 näher beschrieben. Das Öl/Lösungsmittel-Gemisch tritt über die
Leitung 14 in eine Kolonne 26 ein, aus der über die Leitung 21 dn trockener Lösungsmiitelstrom abgezogen wird. Dieser geht zu dem oben erwähnten
Vorratssystem 25 zurück. Am Kopf der Kolonne 26 wird über eine Leitung 27 ein Lösungsmittel/Wasser-Gemisch abgenommen und π einen Behälter 28 geleitet
wo Phasentrennung erfolgt Die schwerere, aus wasserhaltigem Lösungsmittel bestehende Phase geht
über eine Leitung 29 auf den Kopf der Kolonne 26 zurück. Die leichtere, aus lösungsmittelhaltigem Wasser
bestehende Phase wandert über eine Leitung 30 in einen Behälter 31. Am Sumpf der Kolonne 26 wird über eine
Leitung 32 ein noch Lösungsmittel enthaltendes öl abgezogen und einer Kolonne 33 zugeleitet an deren
Kopf trockenes Lösungsmittel über die Leitung 22 entfernt wird. Dieser Lösungsmittelstrom geht ebenfalls
zu dem Vorratssystem 25 zurück. Über eine Bodenleitung 34 verläßt ein noch schwach lösungsmittelhaltiges
öl die Kolonne 33. Dieser Strom wird in einen oberen Teil 35 einer zweiteiligen Kolonne eingeleitet. In dieser
Trennstufe wird das Öl im Gegenstrom mit Wasserdampf, der in der Nähe des Bodens aus einer
Dampfstrahlpumpe 36 üb"·: eine Leitung 37 eintritt, von
weiteren Mengen Lösungsmitteln befreit, die zusammen mit dem Wasserdampf über Kopf durch eine Leitung 38
entweichen. Der am Boden des Kolonnentesls 35 aber
eine Leitimg 39 austretende Strom wird nach Zwischenerhitzung im Wärmetauscher 40 über eine Leitung
41 in den Kolonnenteil 35a eingeführt und dort unter Vakuum im Gegenstrom mit über eine Leitung 42
eintretendem Wasserdampf von den letzten Resten des Lösungsmittels befreit Das lösungsmittelfreie, entparaf-
finierte öl wird über eine Leitung 43 abgezogen. Das
Wasserdampf/Lösungsmittel-Gemisch geht über eine Vakuumleitung 44 in die Dampfstrahlpumpe 36 und tritt
Ober die Leitung 37 zusammen mit Dampf in den Kolonnenteil 35 ein. Das durch die Leitung 38
abgeführte Gemisch wird dem Behälter 31 zugeführt, wo Phasentrennung eintritt Die untere, aus Lösungsmitteln bestehende Phase wird der in F i g. 3 beschriebenen Lösungsmittelrückgewinnung für den aus der
Entparaffinierungsstufe kommenden Paraffinstrom
über eine Leitung 45 zugeführt. Aus dieser Rückgewinnungsanlage münden zwei Ströme Pber Leitungen 54
und 60 in den Behälter 31; sie bestehen ebenfalls aus
einem Gemisch aus Wasser und Lösungsmittel Die noch schwach lösungsmittelhaltige Wasserphase im
Behälter 31 verläßt diesen über eine Leitung 46 und wird in einem besonderen, in F i g. 4 beschriebenen Anlagenteil aufgearbeitet Aus diesem Anlagenteil mündet ein
Strom, bestehend aus Wasser und Lösungsmittel, über eine Leitung 69 in den Behälter 31. Über Leitungen 47,
48 und 49 werden laufend geringe Mengen gasförmiges Ammoniak eingeleitet
Der in der Entparaffinierungsstufe gewonnene lösungsmittelhaltige Paraffinstrom (siehe Fig. 1) wird
über die Leitung 19 einer Kolonne 50 (siehe F i g. 3)
zugeführt Ober die Leitung 23 verläßt wasserfreies Lösungsmittel die Trennstufe und geht zu dem
Vorratssystem 25 zurück. Am Boden der Kolonne 50 wird ein Paraffinstrom mit vermindertem Gehalt an
Lösungsmittel über eine Leitung 51 abgezogen. Über
Kopf der Kolonne 50 geht ein Gemisch aus Lösungsmittel und Wasser über eine Leitung 52 in einen Behälter
53, VO Phasentrennung eintritt Die wäßrige Phase geht
über die Leitung 54 in den in Fig.2 gezeigten Trennbehälter 31. Die schwere, aus wasserhaltigem
Lösungsmittel bestehende Phase des Behälters 53 geht über eine Leitung 55 auf den Kopf der Kolonne 50
zurück. In die Leitung 55 mündet die Leitung 45, die aus dem in Fig.2 gezeigten Trennbehälter 31 die
Lösungsmittelphase heranführt
Der über die Leitung 51 abgezogene Paraffinstrom wird in eine Kolonne 56 gegeben, in der über Kopf
wasserfreies Lösungsmittel über eine Leitung 24 abgenommen wird. Dieses geht in das Vorratssystem 25
zurück. Am Boden der Kolonne 56 wird ein Paraffin
strom mit weiter vermindertem Gehalt an Lösungsmit
tel abgenommen und über eine Leitung 57 in eine Kolonne 58 eingeführt Hier werden aus dem Paraffin
im Gegenstrom mit Wasserdampf, der durch eine Leitung 59 eingeleitet wird, die letzten Reste an
Lösungsmittel ausgetrieben. Ein Wasser/Lösungsmittel-Gemisch geht über Kopf ab und gelangt durch die
Leitung 60 in den Behälter 31. Am Böden der Kolonne 58 wird über eine Leitung 61 ein iösungnmitterfreies
Paraffin abgezogen. Ober Leitungen 62, 63 und 64
werden laufend geringe Mengen gasförmigen Ammoniaks zudosiert.
Die aus dem Behälter 31 (Fig.2) stammende, noch
lösungsmittelhaltige Wasserphase wird über die Leitung
46 nach Passieren eines Zwischenbehälters 65 (siehe F i g. 4) über eine Leitung 66 in einen Verdampfer 67
eingeleitet Durch Destillation mit Wasserdampf, der über eine Leitung 68 eintritt, wird ein Wasser/Lösungsmittel-Gemisch
über eine Leitung 69 abgetrieben, die in den Sammelbehälter 31 mündet Am Boden des
Verdampfers 67 wird durch eine Leitung 70 lösungsmittelfreies Wasser abgezogen.
Zusammen mit dem Wasser/Lösungsmittel-Gemisch, das den Verdampfer 67 über Kopf verläßt, wird ein ι ο
großer Teil des Chlorwasserstoffs, der im Einsatzprodukt für diese Trennstoffe enthalten ist, ausgetrieben
und gelangt über die Einrichtungen zur Lösungsmittelrückgewinnung in alle Prozeßströme. Er findet sich
schließlich auch im Lösungsmittel für die Verdünnung is
des Einsatzproduktes der Entparaffinierungsanlage. Eine ständige Erhöhung der Konzentration an Chlorwasserstoff
in der gesamten Anlage tritt allerdings nicht ein. Vielmehr bildet sich ein stationärer Zustand aus, bei
dem laufend ein Teil des im Krozeö gebildeten .'<
> Chlorwasserstoffs am boden des Verdampfers 67 zusammen mit Wasser die Anlage verläßt Die
rezirkulierten Mengen an Chlorwasserstoff genügen aber, um in Verbindung mit ebenfalls vorhandenem
Wasser im Laufe der Zeit schwerste Zerstörungen in vielen Anlagenteilen zu verursachen.
Die bereits erwähnte Zugabe von Ammoniak an den verschiedensten Stellen der beiden Lösungsmittelrückgewinnungsanlagen
hilft nicht wesentlich, die Korrosionen zu verhindern. Durch hydrolytische Spaltung von
Ammoniumchlorid im Verdampfer 67 gelangt auch weiterhin Chlorwasserstoff in den Kreislauf zurück.
Eisen, das sich aufgrund der Korrosion in gelöster Form in verschiedenen Prozeßströmen befindet, wird durch
die Zugabe von Ammoniak ausgefällt. Die an vielen Stellen der Anlagen sich bildenden Ablagerungen aus
Eisenhydroxiden und -oxiden führen schließlich zu Verstopfungen. Spuren von Eisen-Salzen, die in dem
gewonnenen öl bzw. Paraffin verbleiben, beeinflussen bestimmte Eigenschaften dieser Produkte negativ. Zum
Beispiel wird die Alterungsbeständigkeit vermindert und die Neigung zur Bildung von Emulsionen erhöht
Die aufgeführten Schwierigkeiten werden nun durch die vorliegende Erfindung vermieden. Hierzu arbeitet
man in Abwesenheit von Ammoniak und neutralisiert das Lösungsmittelreste enthaltende Prozeßwasser vor
deren Rückgewinnung im Verdampfer 67 mit Alkalihydroxiden und/oder Alkalicarbcnaten und/oder Alkalihydrogencarbonaten
oder unterzieht es einer neutralisierenden Behandlung mittels üblicher Ionenaustauscher, το
Vorzugsweise erfolgt diese Behandlung unmittelbar vor dem Verdampfer 67, weil in dessen Einsatzprodukt alle
ProzeSwasserströme, aus denen Restmengen an Lösungsmitteln
entfernt werden sollen, vereinigt sind Die Neutralisation der einzelnen Prozeßwasserströme vor
deren Vereinigung im Behälter 31 ist auch mit Vorteil durchführbar.
Obgleich in den Beispielen la und Ib nur die Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffölen beschrieben
ist, kann das Verfahren der Erfindung nrit gleichem Vorteil auch bei Anlagen zur Anwendung kommen, die
unmittelbar mit einer Anlage zum Entölen von Paraffinen kombiniert sind. Solche kombinierten Anlagen
sind bekannt (Hydrocarbon Processing, Sept 1978, Seite 181), wobei das Verfahren der Erfindung nicht auf
diese spezfeSeAusfuhnüigäfonn beschränkt ist
Die chlorierten Kohlenwasserstoffe, die bei dem
Verfahren der Erfindung in trockener Form wiedergewonnen werden, können auch aus anderen Kohlenwasserstoff-Trennverfahren
stammen. Es sei beispielsweise auf das bekannte Verfahren zur Entölung von Paraffinen (Hydrocarbon Processing, Sept. 1976, Seite
214) sowie das ebenfalls bekannte Verfahren zur Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffen mittels
Harnstoff (Hydrocarbon Processing, Sept. 1978, Seite 209) verwiesen.
Zwar ist aus der DE-OS 22 58 820 ein Verfahren zur Reinigung von organischen Chlorverbindungen, das
mittels Trennzone, Destillationszone und Kondensationszone unter Zufuhr von Alkaliverbindungen arbeitet,
bekannt, das ■ labei erhaltene Prozeßwasser wird jedoch ohne Rückgewinnung der darin noch vorhandenen
Reste an organischen Chlorverbindungen verworfen. Auch die US-PS 25 89 212, die ein Verfahren zur
Herstellung von trockenem Dichlorethan betrifft, macht keine Angaben über Prozeßwasser, das bei dem
Waschen des Dichlorethans mit einer alkalischen Lösung vor der eigentlichen Desiiiiatitm eiiisichi.
Entsprechendes gilt für die US-PS 36 60 248, die ein ähnliches Verfahren zur Reinigung von Dichlorethylen
betrifft.
Beispiel la
In aiii· oben beschriebenen Anlage wurde ein
gemischtbasisches Solventraffinat mit einer Viskosität von etwa 1,15 · 10~4 m2/s/50°C in einer Menge von
etwa 304 t/h entparaffiniert Dabei wurden 24,2 t/h
entparaffiniertes öl und etwa 5,8 t/h Paraffin gewonnen.
Trotz laufender Zugabe von Ammoniak an den angegebenen Stellen in einer Gesamtmenge von etwa
O^ kg/h traten in der gesamten Anlage bereits nach kurzer Zeit Korrosionen auf, insbesondere aber in den
Über-Kopf-Leitungen der Lösungsmittelrückgewinnungsanlagen. In den Kondensatoren sowie den
nachgeschalteten Leitungs- und Abscheidungssystemen kam es zu starken Rostablagerungen. Der Eisengehalt
des die Lösungsmittelrückgewinnungsanlagen hinter dem Verdampfer 67 verlassenden Wassers betrug etwa
10 ppm.
Die Demulsification Number des entparaffinieren Öles gemäß IP (Institut of Petroleum) — Standard 19/76
betrug 250; für die Zunahme des Koksrückstandes nach Conradson nach Alterung mit Durchleiten von Luft
gemäß DIN 51352, Teil 1, wurde ein Wert von 1,2 Gew.-% ermittelt
Bei Neutralisation des dem Verdampfer 67 zugeführten lösungsmittelhaltigen Wasserstroms mit einer etwa
I0%igen wäßrigen Natronlauge und gleichzeitigem
Verzicht auf die Zugabe von Ammoniak in die oben beschriebenen Anlagenteile wurden im Verlaufe eines
Jahres nur geringfügige Korrosionen beobachtet Es traten auch praktisch keine Rostablagerungen in
Kondensatoren, Leitungen und Behältern auf. Der Eisengehalt des die Anlage verlassenden Wassers ging
um 2 Zehnerpotenzen auf 0,1 ppm zurück.
Die Demulsification Number gemäß IP-Standard 19/76 sank auf 140; der Wert fur das Alteningsve
halten gemäß DIN 51352, Teil 1, ging um 25% auf 0,9 zurück.
halten gemäß DIN 51352, Teil 1, ging um 25% auf 0,9 zurück.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von trockenen chlorierten Kohlenwasserstoffen aus Kohlenwasser'
stoff-Trennverfahren, die unter Verwendung von chlorierten Kohlenwasserstofflösungsmitteln durchgeführt werden und bei denen bei der Rückgewinnung des Lösungsmittels ein Strom von Prozeßwasser anfällt, das von letzten Resten Lösungsmittel
durch Ausdampfen befreit wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die vorgenannten
Arbeitsstufen in Abwesenheit' von Ammoniak ausführt und das Lösungsmittelreste enthaltende
Prozeßwasser vor deren Rückgewinnung durch an sich bekannte Destillation mittels Alkalihydroxiden
und/oder Alkalicarbonaten und/oder Alkalihydrogencarbonaten neutralisiert oder einer neutralisierenden Behandlung mittels üblicher Ionenaustauscher unterzieht.
2. Vertäuen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daS man das Lösungsmittelreste enthaltende Prozeßwasser nut einem Alkalihydroxid, insbesondere einer 10%igen, wäßrigen Natronlauge
behandelt
25
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792930485 DE2930485C2 (de) | 1979-07-27 | 1979-07-27 | Verfahren zur Rückgewinnung von trockenen chlorierten Kohlenwasserstoffen aus Kohlenwasserstoff-Trennverfahren |
US06/169,311 US4358360A (en) | 1979-07-27 | 1980-07-16 | Dewaxing process |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792930485 DE2930485C2 (de) | 1979-07-27 | 1979-07-27 | Verfahren zur Rückgewinnung von trockenen chlorierten Kohlenwasserstoffen aus Kohlenwasserstoff-Trennverfahren |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2930485A1 DE2930485A1 (de) | 1981-01-29 |
DE2930485C2 true DE2930485C2 (de) | 1983-05-11 |
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ID=6076922
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-
1979
- 1979-07-27 DE DE19792930485 patent/DE2930485C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2930485A1 (de) | 1981-01-29 |
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