DE2927244C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrlochabsperrvorrichtung, auch
Preventer genannt gemäß dem Oberbegriff des Anpruchs 1 und eine
Backendichtung für einen Preventer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Nach intensivem Gebrauch kann es vorkommen, daß Preventer beim
Schließen nicht mehr vollständig abdichten. Ein solcher Dich
tungsdefekt kann von einer Beschädigung der Dichtungsfläche,
von Unzulänglichkeiten in dem durch den Preventer ragenden Rohr
oder von Schmutzeinschlüssen herrühren. Wenn ein solches Versa
gen der Abdichtung auftritt, ist es erwünscht, eine Möglichkeit
zum Abdichten zu haben, ohne daß die Schieber zurückgezogen
werden müssen und damit die Kontrolle über das Bohrloch verlo
rengeht. Bei manchen Anlagen können sich die Preventer hundert
Meter oder mehr unter der Wasseroberfläche befinden (US-PS 39 41 141).
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Backendichtung für einen Preventer sowie einen verbesserten Preventer zu schaf
fen, der eine Abdichtung auch dann gewährleistet, wenn die Dich
tungsfläche beschädigt ist. Der Preventer soll die Fähigkeit
einer hilfsweisen Abdichtung haben, wenn immer ein Leck im Pre
venter vorhanden ist. Diese Aufgabe löst die Erfindung hinsichtlich der Backendichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6
und hinsichtlich des Preventers mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche. Hierzu wird ein Hilfsdichtungssystem vor
gesehen, nachdem das Dichtungsstück im Bohrgestänge ein Leck ge
zeigt hat. Dadurch wird die Sicherheit und der Schutz der Um
gebung beim Gebrauch des Preventers erhöht. Wie das erfindungs
gemäße Hilfsdichtungssystem beschaffen ist, geht aus dem Kenn
zeichen des Hauptanspruchs hervor.
Weitere Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an
hand der Zeichnungen. Darin zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Preventers, wo
bei Teile weggebrochen sind, um innere Bestandteile zu
zeigen;
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Preventers vom Blindbackentyp
mit geschlossenen Backen und der Hilfsdichtung an Ort
und Stelle;
Fig. 3 eine Schnittansicht des Blindbacken-Preventers nach der
Linie 3-3 der Fig. 2;
Fig. 4 einen querverlaufenden Schnitt ähnlich der Fig. 2, jedoch
mit einem Preventer für das Schließen um ein Rohr.
Der in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte erfindungsgemäße Preven
ter 10 ist ein Blindbackentyp, der das Bohrloch 12 abdichtet,
wenn kein Rohr in demselben vorhanden ist. Der Preventer 10
weist ein Gehäuse 14 auf, durch das sich das Bohrloch 12 er
streckt. Führungen 16, die miteinander ausgerichtet sind, er
geben sich vom Bohrloch 12 weg, wie dargestellt. In den Füh
rungen 16 gleiten Backen 18, die mit Hilfe passender Vorrich
tungen bewegt werden, etwa mittels üblicher Kolben 19, die mit
den Backen 18 durch Stangen 20 verbunden sind. In horizontalen
Rillen 24, die quer über die Stirnfläche 26 der Backen 18 lau
fen, sind Dichtungselemente 22 gehalten. Jeder Backen 18 ist
mit Dichtungen 27 versehen, um gegen seine Führung abzudichten.
Metalleinlagen 28 dienen dazu, die Dichtungselemente 22 zu ver
stärken und gegen Druck festzuhalten, wenn die Backen geschlos
sen werden.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, erstreckt sich quer über
die Stirnfläche jedes Dichtungselementes 22 eine Einsenkung 30.
In der Einsenkung 30 ist ein federnder Halter 32 aufgenom
men, über dessen Stirnfläche eine Nut 34 läuft. Die Nuten 34
stehen mit Durchlässen 36 durch das Gehäuse 14 in Verbindung,
wenn die Backen 18 geschlossen sind. Diese Nuten 34 bilden zu
sammen einen Hilfsdichtungsmittelkanal 38, der sich quer über
das ganze Bohrloch 12 erstreckt. Dieser Kanal 38 dient dazu,
ein Hilfsdichtungsmaterial in Form eines Kunststoffes aufzuneh
men, das von einer geeigneten Pumpe 40 (in Fig. 1 schematisch an
gedeutet) durch die Durchlässe 36 hineingepreßt wird. Die Pum
pe 40 hat ein Reservoir an Kunststoff-Dichtungsmittel S und ist
über eine Röhre 44 mit einem Anschlußstück 42 verbunden. Das
Anschlußstück 42 ist, wie in Fig. 2 gezeigt, im Gehäuse 14 ange
bracht und mit einem Rückschlagventil 26 versehen, um ein Aus
strömen durch das Anschlußstück zu verhindern. Eventuell können
auch zwei solche Anschlußstücke 42 an beiden Seiten des Gehäu
ses 14 angeordnet sein, wie in Fig. 2 gezeigt, und das Hilfs
dichtungsmittel S kann durch ein Anschlußstück oder auch durch
beide Anschlußstücke eingespritzt werden. Hierfür können viel
fältige Vorrichtungen verwendet werden. Beispielsweise können
in Anlagen auf Land unmittelbar Injektionspumpen, ähnlich
Schmierpressen verwendet werden und für Offshore-Anlagen (Un
terwasser-Bohrlochkopf) eine ferngesteuerte Kunststoffinjek
tionsvorrichtung.
Dieses Hilfsdichtungsmittel S schafft ein Sicherheitsdichtungs
system, so daß eine Abdichtung auch dann erreicht wird, wenn
die Dichtungselemente 22 beim Schließen der Backen 18 nicht
dichten. Man kann zwar erwarten, daß die Dichtungselemente 22
über viele Öffnungs- und Schließvorgänge hinweg abdichten, ein
Versagen der Dichtungselemente beim Abdichten und ausreichend
langen Halten des Bohrlochdruckes, um den Bohrlochdruck unter
Kontrolle zu bringen, kann jedoch katastrophal sein. Wenn immer
die Dichtungselemente 22 nicht ordnungsgemäß abdichten, wird
das Kunststoff-Dichtungsmittel S in den Dichtungsmittelkanal
38 gepumpt, um eine Druckabdichtung vorzusehen, bis der Bohr
lochdruck unter Kontrolle gebracht werden kann.
Nach dem Einsatz der Hilfsdichtung können die Dichtungselemente
irgendwann später ausgetauscht werden, so daß das Hilfsdich
tungssystem zu jedem Zeitpunkt, wenn es benötigt wird, zur Ver
fügung steht.
Ein für die vorliegende Erfindung als Dichtungsmittel geeigne
ter Kunststoff ist das von Utex Industries, Inc. unter der Be
zeichnung Style 1908 vertriebene Dichtungsmaterial. Dieses Mate
rial wurde früher zum Dichten von dichtungslosen Flanschen ver
wendet.
Die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Konstruktion ist, wie
schon erwähnt, ein Preventer vom Blindbackentyp zum Abdichten
eines Bohrloches 12, durch das kein Rohr ragt. Doch kann die
Konstruktion auch für Backen passend gemacht werden, die rund
um ein Rohr P abzudichten, wie in Fig. 4 gezeigt. Die Backen 50
dieser Ausführungsform gleiten in Führungen 52 und sind über
Stangen 54 mit den nicht dargestellten Kolben verbunden. Die
Dichtungselemente 56 liegen in stirnseitigen Rillen 58 der Bac
ken 50 und haben jeweils eine Einsenkung 60, die sich quer über
ihre Stirnfläche erstreckt. In den Einsenkungen 60 sind die
Halter 62 aufgenommen, die quer über ihre Stirnseiten mit
Nuten 64 versehen sind. Die sich gegenüberliegenden Nuten 64
bilden bei geschlossenen Backen 50 den Dichtungsmittelkanal 66.
Die Stirnflächen der Halter 62 und der Dichtungselemente
56 sind so geformt, daß sie sich im Zentrum des Bohrloches 12
treffen und gegeneinander und rund um das Rohr P abdichten.
Der Dichtungsmittelkanal 66 erstreckt sich quer über das Bohr
loch 12 und steht an beiden Enden mit Durchlässen 68 in Verbin
dung. Anschlußstücke 70 sind im Gehäuse 14 befestigt und mit
dem üblichen Rückschlagventil (nicht gezeigt) versehen. Sie sind
an eine nicht dargestellte Quelle angeschlossen, um über Röhren
72 Kunststoffdichtungsmittel zu pumpen. Der Dichtungsmittelka
nal 66 erstreckt sich rund um das Rohr P, wie in Fig. 4 gezeigt,
so daß eine vollständige zweite Dichtung geschaffen wird, wenn
das Dichtungsmittel S in den Dichtungsmittelkanal 66 einge
preßt wird.
Beide Ausführungsformen der Erfindung haben die übliche Packung
zum gewöhnlichen Abdichten beim Schließen der Backen. Die Hal
ter sind elastisch, so daß sie die übliche Abdichtungsfunk
tion der Dichtungselemente nicht stören.
Claims (8)
1. Preventer zur Rohrlochabsicherung
mit einem Gehäuse (14), durch das sich eine Bohrung (12) erstreckt und daß sich gegenüberliegende, die Bohrung kreuzende Führungen (16, 52) besitzt, in denen jeweils ein Backen (18, 50) verschiebbar ist, in dessen Stirnfläche ein Dichtungselement (22, 56) angebracht ist,
sowie mit einer Einrichtung (20, 50) zum Ausfahren und Zurückziehen der Backen, um die Bohrung in der ausgefahrenen Stellung zu schließen und in der zurückgefahrenen Stellung offen zu legen, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Dichtungselement (22, 56) mit einer Einsenkung (30, 60) versehen ist, die sich quer über seine Stirnfläche in Richtung quer zu der Führung (16, 52) erstreckt,
daß die beiden Einsenkungen (30, 60) in Schließstellung der Backen (18, 50) einen Dichtungsmittelkanal (38, 66) bilden und
daß wenigstens ein Injektionsanschlußstück (42, 70) durch das Gehäuse angebracht ist, das mit den Einsenkungen der Dichtungselemente in Verbindung steht, wenn die Backen in Schließstellung ausgefahren sind, so daß ein fließfähiges Dichtungsmittel (S) durch das Anschlußstück in den Dichtungs mittelkanal eingespritzt werden kann, um eine feste Abdichtung der Dichtungselemente in Schließstellung der Backen zu gewähr leisten.
mit einem Gehäuse (14), durch das sich eine Bohrung (12) erstreckt und daß sich gegenüberliegende, die Bohrung kreuzende Führungen (16, 52) besitzt, in denen jeweils ein Backen (18, 50) verschiebbar ist, in dessen Stirnfläche ein Dichtungselement (22, 56) angebracht ist,
sowie mit einer Einrichtung (20, 50) zum Ausfahren und Zurückziehen der Backen, um die Bohrung in der ausgefahrenen Stellung zu schließen und in der zurückgefahrenen Stellung offen zu legen, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Dichtungselement (22, 56) mit einer Einsenkung (30, 60) versehen ist, die sich quer über seine Stirnfläche in Richtung quer zu der Führung (16, 52) erstreckt,
daß die beiden Einsenkungen (30, 60) in Schließstellung der Backen (18, 50) einen Dichtungsmittelkanal (38, 66) bilden und
daß wenigstens ein Injektionsanschlußstück (42, 70) durch das Gehäuse angebracht ist, das mit den Einsenkungen der Dichtungselemente in Verbindung steht, wenn die Backen in Schließstellung ausgefahren sind, so daß ein fließfähiges Dichtungsmittel (S) durch das Anschlußstück in den Dichtungs mittelkanal eingespritzt werden kann, um eine feste Abdichtung der Dichtungselemente in Schließstellung der Backen zu gewähr leisten.
2. Preventer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Einrichtung (30, 60) der Dichtungselemente (22, 56) ein
elastischer Halter (32, 62) aufgenommen ist, der entlang
seiner Stirnseite mit einer Nut (34, 64) versehen ist, und daß
die Nuten der beiden Halter in Schließstellung der Backen den
Dichtungsmittelkanal (38, 66) bilden, der mit dem wenigstens
einen Injektionsanschlußstück (42, 70) in Verbindung steht.
3. Preventer nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung (40) zum Einspritzen des fließfähigen Dichtungs
mittels durch das Anschlußstück.
4. Preventer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (18) Blindbacken sind, die über die Bohrung
(12) hinweg abdichten, wenn darin kein Rohr vorhanden ist.
5. Preventer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (50) zum Abdichten über die Bohrung (12 a) und
rund um ein darin befindliches Rohr (P) gestaltet sind.
6. Backendichtung für einen Preventer,
gekennzeichnet durch
ein elastisches Dichtungselement (22, 56) mit einer Stirnfläche, die gegen die Stirnfläche eines gegenüberliegen den Dichtungselements abdichtet, und einer Einsenkung (30, 60), die sich entlang der Stirnfläche der Dichtungselemente erstreckt, und
einen elastischen Halter (32, 62) in der Einsenkung jedes Dichtungselements, auf dessen Stirnfläche sich eine Nut (34, 64) erstreckt, die mit der Nut in dem Halter des gegen überstehenden Dichtungselements einen Dichtungsmittelkanal (38, 66) bildet, in den ein Dichtungsmittel eingeleitet werden kann, um ein Hilfsdichtungssystem zu bilden, das in Schließ stellung eine druckfeste Abdichtung entlang der Stirnfläche der sich gegenüberstehenden Dichtungselemente garantiert.
ein elastisches Dichtungselement (22, 56) mit einer Stirnfläche, die gegen die Stirnfläche eines gegenüberliegen den Dichtungselements abdichtet, und einer Einsenkung (30, 60), die sich entlang der Stirnfläche der Dichtungselemente erstreckt, und
einen elastischen Halter (32, 62) in der Einsenkung jedes Dichtungselements, auf dessen Stirnfläche sich eine Nut (34, 64) erstreckt, die mit der Nut in dem Halter des gegen überstehenden Dichtungselements einen Dichtungsmittelkanal (38, 66) bildet, in den ein Dichtungsmittel eingeleitet werden kann, um ein Hilfsdichtungssystem zu bilden, das in Schließ stellung eine druckfeste Abdichtung entlang der Stirnfläche der sich gegenüberstehenden Dichtungselemente garantiert.
7. Dichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnfläche des Dichtungselements und die Stirnfläche des
Halters eben sind und eine Abdichtung für einen Blindbacken
bilden.
8. Dichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnfläche des Dichtungselements (56) und des Halters (62)
solche konkaven Vertiefungen haben, das Dichtungselement und
Halter für die Abdichtung gegen ein Rohr (P) geeignet sind.
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