DE2921816C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine automatische Postabfertigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche ist aus der US-PS 40 34 973 bekannt.

Es sind sogenannte "automatisierte, serielle Postabfertigungssysteme" entwickelt worden, die nach ihrer amerikanischen Bezeichnung "automated in-line mailing systems" im folgenden als AIM-Systeme bezeichnet werden sollen. Solche Systeme enthalten Schneideinrichtungen, Ausrichttische, Falteinrichtungen, Sammler sowie Einleger. Ein solches System ist in der genannten US-PS 40 34 973 beschrieben; dabei empfängt eine Schneideinrichtung eine vorgedruckte Papierbahn, die in Einzelblätter zerschnitten wird. Diese Blätter werden nacheinander selbsttätig dem Ausrichttisch zugeführt, der sie ausrichtet und dann einer Falteinrichtung zuführt. Die Falteinrichtung faltet die Blätter wiederum auf die entsprechende Größe und gibt sie zu einem Sammler, welcher die gefalteten Blätter sammelt und speichert, bis ein einem Brief entsprechender Satz zusammengestellt worden ist. Der Sammler gibt dann diesen Satz oder Brief auf eine Einlegebahn aus, welche den Brief durch Legestationen bewegt. Entsprechende Einlagen werden dann in den Einlagestationen den Briefen hinzugefügt. Anschließend werden die Einlagen und Briefe in einem Umschlag eingelegt, der dann geschlossen wird. Damit können diese fertigen Briefe zur Post gegeben werden.

Es ist weiterhin ein AIM-System entwickelt worden, bei dem auf einer vorgedruckten Papierbahn Markierungen aufgebracht werden, um die Bewegungsabläufe der verschiedenen Elemente des oben beschriebenen AIM-Systems zu steuern. Ein automatisiertes AIM-Steuersystem dieses Typs ist ebenfalls in der genannten US-PS 40 34 973 beschrieben.

Bei der Integration der Bewegungsabläufe der verschiedenen Elemente eines solchen AIM-Systems, wie es oben beschrieben wurde, treten jedoch dann Schwierigkeiten auf, wenn ein zweiströmig erstellter Computer-Brief verarbeitet werden soll und die Seiten des Briefen nacheinander von links nach rechts gedruckt werden sollen.

Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß mit ihr aus mehreren Seiten bestehende Drucksachen, deren Blätter in parallelen Strömen zugeführt werden, zu einem einzigen Drucksachensatz zusammengestellt werden können, in dem die Anzahl der Blätter von Satz zu Satz variieren kann.

Diese Aufgabe wird durch die Kennzeichnung der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß den Prinzipien der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der die Einzelblätter einer Drucksache, beispielsweise eines Briefes in der richtigen Reihenfolge in einem AIM-System gespeichert werden, wobei die Einzelblätter vorher in Doppel-Form auf einer Blatt-Bahn nacheinander von links nach rechts bedruckt wurden. Die Blattbahn enthält wenigstens einen Rand, der für die Informationsübertragung nicht benötigt wird und deshalb als Abfall abgetrennt werden kann; auf diesem Rand der Blatt-Bahn sind vorher Markierungen aufgedruckt worden, welche die Instruktionen für die Disposition der einzelnen Blätter liefern. Diese Befehlsinformationen werden durch eine Abtasteinrichtung ermittelt, die längs des Randes der Blatt-Bahn angeordnet sind, und einem Steuersystem zugeführt, welches die Sammlung und Speicherung der Blätter in den Abteilen eines Aufnehmers steuert, bevor sie, basierend auf den Instruktionen in den Markierungen, als Briefsatz ausgegeben werden.

Der Aufnehmer enthält zwei Abteile, von denen jedes die Blätter eines Kanals eines Doppel-AIM-Systems empfängt. In Abhängigkeit von den Signalen, die von der Abtasteinrichtung zugeführt werden, gibt ein Abteil die Blätter seitlich in das andere Abteil ab.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine vereinfachte, isometrische Ansicht eines AIM-Systems, bei dem die Prinzipien der vorliegenden Erfindung verwendet werden,

Fig. 2 ein vereinfachtes, isometrisches Diagramm einer zweiten Ausführungsform eines AIM-Systems, bei dem die Prinzipien der vorliegenden Erfindung verwendet werden,

Fig. 3 einen fragmatischen Schnitt längs der Linie III-III von Fig. 2,

Fig. 4 einen fragmatischen Schnitt längs der Linie IV-IV von Fig. 2, und

Fig. 5 einen fragmentarischen Schnitt längs der Linie V-V von Fig. 2.

Zunächst soll die Ausführungsform nach Fig. 1 beschrieben werden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß die Schnittansichten nach den Fig. 3 bis 5, die mit Bezug auf Fig. 2 durchgeführt wurden, sich auch für den Aufnehmer der Ausführungsform nach Fig. 1 einsetzen lassen.

Ein automatisiertes serielles Doppel-(zwei Kanäle für die Papierbögen)Postverarbeitungssystem enthält mit Zähnen versehene Räder 11, eine Schneideinrichtung 13, eine Knick-Falteinrichtung 17, einen Aufnehmer 19 und eine Förderbahn 21 für die Einlagen.

In diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, daß der Gesamtaufbau des AIM-Systems im wesentlich dem Doppel-AIM-System entspricht, wie es in Fig. 2 der US-PS 40 34 937 dargestellt ist; auf die Beschreibung der Ausführungsform nach Fig. 2 dieser Patentschrift kann in bezug auf das Steuersystem für den Antrieb der Bahn, die Schneideinrichtung, den Ausrichter, die Falteinrichtung und die Förderbahn für die Einlagen verwiesen werden.

Die Ausführungsform nach Fig. 1 der vorliegenden Erfindung betrifft im wesentlichen den Aufnehmer 19 wie er in Verbindung mit den anderen Elementen des AIM-Systems verwendet wird.

Der Aufnehmer 19 weist erste und zweite Abteile 23 und 25 auf, die nahe beieinander angeordnet und jeweils an den Auslaßenden des rechten und linken Kanals der Knickfalteinrichtung 17 vorgesehen sind. Das erste Abteil 23 enthält eine Ablenkeinrichtung 27, einen als Anlagewand dienenden Anschlag 29, einen kontinuierlich laufenden Endlosförderer (Querförderband) 31, als seitlicher Anschlag dienende steuerbar Finger 33, die sich an einem Auslaßende des ersten Abteils 23 befinden, Andruckrollen 35, einen Fühler 37 für die hintere Kante, der sich am Auslaßende des ersten Abteils 23 befindet, sowie Andruckrollen 39, die am Auslaßende des ersten Abteils 23 vorgesehen sind.

Das zweite Abteil 25 enthält eine Ablenkplatte 41, die sich am Auslaßende des rechten Kanals der Falteinrichtung 17 befindet, eine seitliche Anschlagwand 43, einen kontinuierlich laufenden Förderer (Längsförderband) 45, vordere steuerbare Anschlagfinger 47, die an einem Auslaßende des zweiten Abteils 25 vorgesehen sind, mehrere Andruckrollen 49 (von denen eine Andruckrolle 49a ein konisches Ablenkende 51 hat) und einen Fühler 53 für die hintere Kante, der sich am Auslaßende des rechten Abteils 25 befindet. Im Grunde handelt es sich bei den Blattabteilen 23 und 25 jeweils um Blattabteile des Typs, wie in der US-PS 40 78 790 beschrieben. Das erste Abteil 23 gibt die Blätter seitlich aus, während das zweite Abteil 25 die Blätter in der allgemeinen Linie der Blattbewegung durch das AIM-System ausgibt.

Zwei Abtasteinrichtungen 55 und 55a sind an der Schneideinrichtung 13 vorgesehen, um Markierungen bzw. Kennzeichen 57 auf den beiden Rändern einer Blattbahn 59 festzustellen, die der Schneideinrichtung 13 zugeführt wird. Die in Bewegungsrichtung der Bahn rechte Abtasteinrichtung 55a ist mit einer Steuereinrichtung 56 gekoppelt, die ein zur Zeitsteuerung dienendes Band (nicht dargestellt), Schieberegister (nicht dargestellt) sowie andere Elemente enthält, wie sie in der US-PS 40 34 973 im einzelnen dargestellt und beschrieben sind. Bei der vorliegenden Anordnung verschiebt die Steuereinrichtung 56 Signale, welche zur Darstellung der Zeichenmarkierungen 57 dienen, längs der Schieberegister, wenn sich das zugeordnete Blatt durch das AIM-System bewegt; außerdem überträgt die Steuereinrichtung 56 diese Signale zu einem Solenoid 65, wenn das zugeordnete Blatt dem ersten Abteil 23 zugeführt wird. Wenn dieses Solenoid 65 ein Signal erhält, dreht es eine Welle (nicht dargestellt), von der die seitlichen Anschlagfinger 33 und die Andruckrollen 35 abgesenkt werden, um das Blatt, das sich in dem ersten Abteil 23 befindet, in das zweite Abteil 25 zu überführen.

Beim Betrieb des AIM-Systems nach Fig. 1 wird die Blatt-Bahn 59 durch die Schneideinrichtung 13 geführt. Dabei werden ihre rechten und linken Ränder, welche für die Zuführung dienende, feine Löcher sowie die Markierungskennzeichen enthalten, durch seitliche Messerscheiben 60 abgeschnitten. Außerdem wird diese Bahn längs ihrer Mitte durch eine zentrale Messerscheibe 62 zerschnitten; und schließlich wird diese Bahn noch quer durch eine quer angeordnete guillotine-förmige Schneideinrichtung 64 zerschnitten, so daß zwei einzelne Blätter 61 und 63 entstehen. Die beiden Blätter 61 und 63 werden durch den Ausrichter 15 geführt, wobei die linke Kante des linken Blattes 61 und die rechte Kante des rechten Blattes 63 ausgerichtet werden. Die beiden Blätter werden in die Falteinrichtung 17 transportiert, wo sie gefaltet und dann jeweils zu den beiden Abteilen 23 und 25 im Aufnehmer 19 ausgegeben werden. Das rechte Einzelblatt 63 wird dem zweiten Abteil 25 zugeführt, wo es durch die Ablenkplatte 41 nach unten abgesenkt und durch die Anschlagfinger 47, die sich in ihrer oberen Lage befinden, auf dem kontinuierlich laufenden Förderer 45 angehalten wird; dadurch wird dieses Blatt in dieser Lage fixiert. Wenn das rechte Blatt 63 das einzige Blatt eines Briefes ist, wird es anschließend auf die Laufbahn 21 für die Einlagen ausgegeben. Wenn jedoch das rechte Blatt 63 nur ein einzelnes eines aus mehreren Blättern bestehenden Briefes ist, wird es für die Ansammlung der restlichen Blätter des Briefes angehalten. Das linke Einzelblatt 61 wird durch die Ablenkeinrichtung 27 nach unten in das erste Abteil 23 gelenkt und auf dem kontinuierlich laufenden Förderer 31 durch den Anschlag 29 und die seitlichen Anschlagfinger 33 angehalten. Bei einem Signal von der Steuereinrichtung 56 werden die Anschlagfinger 33 und die Andruckrollen 35 gleichzeitig abgesenkt, um das Einzelblatt 61 aus dem ersten Abteil 23 abzugeben. Das Einzelblatt 61 wird durch die Andruckrollen 39 und das konische Ablenkende 51 der hinteren Rolle 49a geführt. Das Blatt 61 wird am Ende des Überführungsvorganges durch den Anschlag 43 seitlich des kontinuierlich laufenden Förderers 45 angehalten. Dadurch werden also die Blätter sowohl direkt von der Falteinrichtung 17 (in dem Beispiel das Blatt 63) als auch von dem ersten Abteil 23 (Blatt 61) auf dem kontinuierlich laufenden Förderer 45 gesammelt, bis ein Signal von der Steuereinrichtung empfangen wird; durch dieses werden die Anschlagfinger 47 gesenkt, und gleichzeitig werden die Andruckrollen 49 und 49a nach unten in Kontakt mit dem obersten Blatt auf dem Stapel der Blätter gelegt, die sich auf dem kontinuierlich laufenden Förderer 45 angesammelt haben. Der Stapel dieser gesammelten Blätter wird dadurch zu der Einlagen-Laufbahn 21 aufgegeben. Die Art und Weise, in der die Steuersignale erzeugt und dem rechten Abteil 25 zugeführt werden, um die Blätter weiterzugeben, ist im einzelnen in der US-PS 40 34 973 erläutert, so daß auf die entsprechenden Ausführungen verwiesen werden kann. Wenn der Stapel der gesammelten Blätter das Auslaßende des zweitens Abteils 25 verläßt, führt der Fühler 53 für die hintere Kante der Steuereinrichtung ein Signal zu; dadurch werden die Anschlagfinger 47 in die Anschlag-Stellung nach oben bewegt, und die Andruckrollen 49 und 49a werden von dem kontinuierlich laufenden Förderer 45 abgehoben.

Bei einer anderen Ausführungsform des AIM-Systems, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, empfängt der Aufnehmer 19 die linken Einzelblätter 61 und die rechten Einzelblätter 63 direkt von der Schneideinrichtung 13, ohne daß sie gefaltet worden sind. In diesem Fall werden die Blätter in flacher Form gesammelt, bis sie als Briefsatz zu einer Einlagen-Laufbahn 21 oder einer Falteinrichtung 17 ausgegeben werden.

Aus der obigen Beschreibung läßt sich erkennen, daß der hier beschriebene Aufnehmer beim Betrieb äußerst flexibel eingesetzt werden kann. Wenn Drucksachen, beispielsweise Briefe an lange Listen von Adressaten gedruckt werden sollen, deren Briefe unterschiedliche Länge haben, so kann mittels der vorliegenden Vorrichtung ein Computer die Seiten der Briefe nacheinander von links nach rechts bedrucken. Außerdem können bei Verwendung dieser Vorrichtung die Adressaten in der Reihenfolge ihrer Postleitzahlen gehalten werden.

Außerdem ermöglicht dieses System die Geschwindigkeit eines "Doppel-"AIM-Systems, während sich die Reihenfolge eines "Einfach-"AIM-Systems ergibt.

Claims (6)

1. Automatische Postabfertigungsvorrichtung, enthaltend eine Zuführvorrichtung für eine bedruckte, mit Markierungen (57) versehene Papierbahn (59), eine Schneideinrichtung (13) zum Schneiden der Papierbahn (59) in Längs- und Querrichtung in zwei parallele Ströme von Einzelblättern (61, 63), gegebenenfalls eine Falteinrichtung (17) zum Falten der Einzelblätter (61, 63) einen Aufnehmer (19) mit zwei Abteilen (23, 25) zum Aufnehmen der einzelnen, gegebenenfalls gefalteten Blätter (61, 63), Abgabeeinrichtungen (31, 33, 35, 39; 45, 49, 49a) zum Abgeben der in den Abteilen (23, 25) enthaltenen Blätter (61, 63) für die weitere Verarbeitung, und eine Steuereinrichtung (56), die den Betrieb der Postabfertigungsvorrichtung in Abhängigkeit von den Markierungen (57) steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabeeinrichtungen in dem ersten Abteil (23) eine steuerbare Querfördereinrichtung (31, 33, 35, 39) aufweisen, deren Förderrichtung gegen das zweite Abteil (25) gerichtet ist, und daß die Querfördereinrichtung (31, 33, 35, 39) in Abhängigkeit von Steuerbefehlen der Steuereinrichtung (56) die in dem ersten Abteil (23) aufgenommenen Blätter (61) an das zweite Abteil (25) abgibt.

2. Postabfertigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Abteil (23) einen Anschlag (29) zum Ausrichten der Blätter (61) in Längsförderrichtung aufweist, daß die Querfördereinrichtung ein kontinuierlich umlaufendes Querförderband (31) und steuerbare Anschlagfinger (33) enthält, die sich in der Querförderbahn der Blätter (61) befinden und aus dieser heraus bewegbar sind.

3. Postabfertigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querfördereinrichtung wenigstens eine Andruckrolle (35) enthält, die auf die Blätter (61) absenkbar ist, wenn die steuerbaren Anschlagfinger aus der Querförderbahn heraus bewegt sind.

4. Postabfertigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Abteil (25) eine Anschlagwand (43) aufweist, die die aus dem ersten Abteil (23) überführten Blätter (61) ausrichtet, daß in dem zweiten Abteil (25) ein kontinuierlich betriebenes Längsförderband (45) angeordnet ist, in dessen Längsförderbahn steuerbare Anschlagfinger (47) angeordnet sind, die aus der Längsförderbahn heraus bewegbar sind.

5. Postabfertigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Abteil (25) eine Andruckrollenanordnung (49, 49a) mit wenigstens einer Andruckrolle aufweist, die gegen das Längsförderband (45) absenkbar ist, wenn die Anschlagfinger (47) dieses Abteils (25) aus der Längsförderbahn heraus bewegt sind.

6. Postabfertigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß von der Andruckrollenanordnung (49, 49a) des zweiten Abteils (25) wenigstens eine Andruckrolle (49a) eine konisch gestaltete Stirnseite aufweist, die gegen das erste Abteil (23) gerichtet ist.