DE291784C

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Info

Publication number: DE291784C
Application number: DENDAT291784D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 291784 KLASSE 3Od. GRUPPE

EMIL SPICKERMANN in SIEGEN.

Künstliche Hand. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Januar 1915 ab.

Die Erfindung betrifft eine künstliche Hand. Es ist schon bekannt, einen drehbar gelagerten Daumen zu benutzen, welcher durch Zug bewegt und durch eine Sperrung in der jeweiligen Stellung gehalten wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll die Sperrvorrichtung vereinfacht werden.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht, und zwar bringt:

Pig. ι die Gesamtansicht der Hand,

Fig. 2 die Zugvorrichtung in Vorderansicht, Fig. 3 dieselbe in Rückansicht.

Auf der Grundplatte 2, welche in den Begrenzungslinien des Handballens nebst Zeigefinger entsprechend profiliert ist, lagert ein Winkelstück. Es dreht um den Zapfen b. Der eine Schenkel 3 bildet den Daumen. Am anderen Schenkel α ist auf der Oberseite eine längsgehende Schiebeführung 4 ausgebildet. In diese Führung ist ein Riegel c eingesetzt. An der einen Längsseite besitzt er eine als Rast dienende Kerbe 6. Aus der Fläche ragen zwei Anschläge 7 heraus. Eine Feder d drängt den Riegel ständig nach außen, und zwar gegen einen vorgelagerten Zahnbogen k. Um einen auf α sitzenden Zapfen dreht ein Doppelhebel. Der eine Schenkel e desselben liegt auf dem Riegel zwischen den Anschlägen 7. Der andere Schenkel 10 steht rechtwinklig hinaus. Mit / ist ein abgefederter Hebel bezeichnet, an welchem sich eine Klinke 11 sowie eine Nase 12 befinden. 0 ist ein auf der. Platte 2 stehender Anschlag.

An der Unterseite von α ist ein Schieber g gelagert. In seinem vorderen Teil befindet 40

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sich ein Schlitz 8, in welchen der Zapfen h hineinsteht, und nahe dem Hinterende ragt ein Anschlag i hoch. Der Schieber steht unter dem Einfluß einer starken Feder I; an seinem anderen Ende ist ein Zugdraht m angeschlossen, der in einer Spiralhülse η geführt ist und sich über die Schulter hinweg und an einen Beckengurt 9 anschließt.

Der Gebrauch dieser Vorrichtung ergibt sich wie folgt: Ein Heben der Schulter bewirkt, da das eine Drahtende am Beckengurt festsitzt, ein Anziehen des anderen Endes. Dadurch wird der Schieber g angezogen, und zwar zuerst in totem Gang. Damit wird erreicht, daß der Finger bei nur kleinen Bewegungen ruhig bleibt.

Wenn aber der Anschlag i zum Schenkel 10 gelangt, dreht er zunächst den Doppelhebel, wodurch der Riegel c ausgeklinkt wird und die Klinke 11 in die Kerbe 6 fällt. Läßt man nun den Draht nach, so zieht die Feder I den Schieber g und damit die Platte α nach oben, bis die Nase 12, durch den Anschlag 0 angehalten, den Riegel c freigibt, der dann in einen der oberen Zähne des Bogens k einspringt und auf diese Weise die Hand öffnet. Der innere Schenkel a steht j etzt rechtwinklig zur Feder I. Der Hebelschenkel 10 steht so hoch, daß er vom Anschlag i nicht erfaßt wird.

Soll sich die Hand wieder schließen, so zieht man den Draht m wieder an. Jetzt drückt der Anschlag i auf den Schenkel α und zieht diesen mit, bis sich der Daumen auf die Gegenfläche aufpreßt. Der Riegel c gleitet hierbei auf den Zahnbogen k und hält den Daumen in der gewünschten Lage fest. Beim Nachlassen des

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Drahtes in gleitet der Schieber g, durch die Feder / angezogen, an der Platte α zurück; hierbei wird der Anschlag /' durch Seitwärtsdrängen über den Hebel το in die Anfangsstellung zurückgezogen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Künstliche Hand mit einem als zweiarmiger Hebel gebildeten Daumen, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schenkel dieses Hebels durch einen unter Federdruck (tf) stehenden verstellbaren Riegel (c) über einer als gezahnter Bogen ausgeführten Rast (k) spielt, und nach einem Stück Leergang des Zuges durch einen Anschlag (·/') mitgenommen wird, welcher letztere nach Erreichen der Schließstellung noch den Riegel entsperrt und das Zurückschnellen des Daumens in die Anfangsstellung ermöglicht. '
2. Ausführungsform der künstlichen Hand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klinke (f) den entsperrten Riegel mittels der Rast (6) während des Zurückschnellcns festhält, die nach beencletem Rückgang des Hebels (α) durch einen Anschlag (0) aus der Rast (6) ausgehoben wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.