Firma TOKYO SHIRAURA DBNKI KABUSHIKI KAISHA, 72, Horikawa-Cho,
Saiwai-Ku, Kawasaki-Shi, Kanagawa-Ken, Japan
Überstrom-Schutzvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Überstrom-Schutzvorrichtung, wobei erfindungsgemäß
ein Mikroprozessor dazu verwendet wird, eine überstrom-Unterbrechungskennlinie
vorzusehen, die mit den Kennlinien anderer Schutzvorrichtungen genauestens übereinstimmt.
Bei den üblichen Überstrom-Schutzvorrichtungen, bei denen bei Feststellung
eines durch eine Netzleitung fließenden Überstroms ein in der Netzleitung befindlicher Ausschalter ausgelöst wird, ist es
notwendig, daß die Überstrom-Unterbrechungskennlinie mit Koordinierungsfähigkeit
einer speziellen Kurve exakt angepaßt werden kann. Verschiedene Versuche sind gemacht worden, um eine Überstrom-Schutzvorrichtung
dieser Eigenschaft zu schaffen, und zwar beispielsweise unter Verwendung elektronischer Schaltkreise oder magnetischer
Ausgleichskreise. Die meisten dieser Vorrichtungen erfordern jedoch zu viele elektronische Bauelemente oder es hat sich
gezeigt, daß diese Vorrichtungen nicht in der Lage sind, die vorgegebene
Unterbrechungskennlinie unbeeinflußt von Einwirkungen äußerer Veränderungen zu halten.
Θ09844/10ΙΪ
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Schaffung einer Überstrom-
mittels der
Schutzvorrichtungyeine der überstrom-Unterbrechungskennlinie entsprechende
Auslösekurve mit hoher Genauigkeit erreichbar ist. Dabei soll die Vorrichtung stabil und reproduzierbar arbeiten, unbeeinflußt
von Außeneinwirkungen. Schließlich soll die Vorrichtung mit einer Einrichtung zum Einstellen der Koordinierungs-Auslösekurve
versehen sein, so daß das Einstellen jeder gewünschter Unterbrechungskennlinie schnell und exakt durchgeführt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Hauptanspruch gekennzeichnet. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. Besonders zweckmäßig ist dabei, mit dem Mikroprozessor ein Einstellpult für die Strom- und Zeitwerte zu verbinden,
um so die Strom-Zeit-Kennlinie der Überstromabschaltung repräsentierenden Stromwerte und Zeitwerte auf einfache Weise eingeben
zu können.
Auf der Zeichnung zeigen:
Fig. 1: eine Koordinierungs-Auslösekurve, welche das Verhältnis zwischen dem durch eine Netzleitung fließenden Strom und
der Zeit darstellt, welche zum Unterbrechen eines Unterbrecherschalters erforderlich ist, wobei eine ausreichende
Koordinierung mit Auslösekurven weiterer mit der Netzleitung verbundener Schutzeinrichtungen aufrechterhalten
bleibt,
Fig. 2: ein Blockschaltbild einer Ausführungsform der Erfindung,
«09844/1011 - 7 -
mit welcher eine überstrom-Unterbrechungskennlinie gemäß
Fig. t erzielbar ist,
Fig. 3: ein Teil der Kurve von Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, Fig. 4 Flußdiagramme zur Erläuterung des Programms eines Mikro-
und 5:
Prozessors, der bei der Ausführungsform von Fig. 2 verwendet
ist,
Fig. 6: das Ergebnis der Annäherung an die Koordinierungs-Auslösekurve
von Fig. 3,
Fig. 7: ein Schaltschema der Eingangs- und Ausgangsanschlüsse des Mikroprozessors,
Fig. 8: ein Schaltschema eines in Fig. 2 verwendeten Digital/
Analog-ümsetzers,
Fig. 9: ein Blockschaltbild einer anderen Ausfuhrungsform der Erfindung,
Fig.10: ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung,
Fig.1T: ein Blockschaltbild ähnlich Fig. 2, wobei zusätzlich ein
Einstellpult für die Äuslösekurve vorgesehen ist,
Fig.12: eine perspektivische Ansicht des Auslösekurve-Einstellpults
, und
Fig.13: ein Schaltbild des Auslösekurve-Einstellpults.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, wobei
mit 9 eine Netzleitung bezeichnet ist, die eine Gruppe von Energiequellen mit einer Anzahl von Lasten bzw. Verbrauchern verbindet.
Im normalen Betrieb fließt ein Strom gleich oder kleiner dem Nennwert
durch die Netzleitung 9. Fließt jedoch in einer Ausnahmesituation ein überstrom durch die Netzleitung 9 so muß durch den
in die Leitung 9 eingesetzten Ausschalter 12 eine Unterbrechung erfolgen, um die angeschlossenen Geräte vor Schäden zu schützen.
Wird der Nennstrom der Netzleitung mit 100% angesetzt so muß das
in Fig. 1 gezeigte Verhältnis zwischen dem Strom, angegeben in Prozenten, und der Zeit eingehalten werden, die von der Feststellung
des Überstroms bis zum Auslösezeitpunkt des Ausschalters 12 vergeht. Gemäß diesem Verhältnis wird der Strom, wenn er 100% beträgt,
nicht unterbrochen, wohingegen ein überstrom von etwa 200% nach Verlauf eines Zeitintervalls t1 unterbrochen wird, das zum Zeitpunkt
der Feststellung des überStroms beginnt. Der Grund für das
Vorhandensein einer Verzögerungszeit vor Unterbrechung des Stroms besteht in dem Vorhandensein einer Koordinierung zwischen Funktion
des Ausschalters 12 und derjenigen anderer mit der Leitung 9 verbundener Ausschalter. So soll beispielsweise ein Ausschalter, der
stromabwärts des Ausschalters 12 angeordnet ist, früher ausgelöst werden als der Ausschalter 12.
Die Kennlinie von Fig. 1 zeigt weiter, daß ein Strom einer oberhalb
des Punkts Q liegenden Größe sofort ausgeschaltet werden muß und daß ein Strom unterhalb eines Punkts P nicht abgeschaltet
werden muß. In Fig. 1 ist der Punkt P so gewählt, daß er gleich dem Nennstrom ist. Bei der praktischen Anwendung jedoch müssen
der Stromwert an den Orten der Punkte P und Q und die Gestalt der Auslösekurve in vorgegebenen Stufen eines weiten Bereichs veränderbar
sein.
Fig. 2 zeigt, wie gesagt, eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung, wobei ein Mikroprozessor 10 verwendet wird. Ein durch
die Leitung 9 fließender überstrom wird durch den Ausschalter 12
unterbrochen, und zwar nach Verlauf einer vorgegebenen Zeitspanne, welche durch die Koordinierungs-Auslösekurve von Fig. 1 vorgegeben
ist. Genauer gesagt, die Auslösekurve von Fig. 1 ist in einem Speicher des Mikroprozessors gespeichert, wobei dessen Speicherinhalt
mittels einer üblichen Ausleseschaltung von außen abgerufen werden kann. Der Abruf des Speichers wird vorzugsweise so durchgeführt,
daß der Wert des Punktes P zwischen 70 und 150% um jeweils
5% verändert wird, während der Wert des Punktes Q ebenso wie die Verzögerungszeit für einen Strom zwischen den Punkten P und Q gemäß
der Veränderung des Punktes P verändert werden. Der Wert K = (Strom entsprechend dem Punkt Q) / (Strom entsprechend dem Punkt
P) wird im wesentlichen konstant gehalten, unabhängig von der Veränderung des Punktes P.
Der durch die Netzleitung 9 fließende Strom wird durch einen Stromumwandler
8 und einen Strom-Spannungs-Umsetzer 7 ermittelt, wobei letzterer bei diesem Beispiel so eingestellt ist, daß ein Ausgang
von 7,6 V erhalten wird/ wenn durch die Leitung 9 der Nennstrom
fließt.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 enthält ferner einen Operationsverstärker
5, in welchem der Ausgang des Umsetzers 7 mit dem Ausgang eines Gleichstrom-Wechselstrom-Umsetzers 2 (nachfolgend kurz D/AUmsetzer
2 genannt) verglichen wird. Die Differenzspannung des Operationsverstärkers 5 wird auf den Eingang eines !Comparators
- 10 -
80984U10U
4 gegeben. Der Ausgang des Strom-Spannungs-Umsetzers 7 ist außerdem
mit dem Eingang eines !Comparators 6 verbunden, während der Ausgang des D/A-Umsetzers 2 in einem Multiplier 11 mit der Konstanten
K multipliziert wird und dann an den anderen Eingang des Komparators 6 gelangt. Der Ausgang des Komparators 6 ist mit dem
Unterbrechungseingang I des Mikroprozessors 10 verbunden. Der Ausgang eines weiteren D/A-Umsetzers 3 ist mit dem anderen Eingang des
Komparators 4 verbunden, dessen Ausgang mit dem Leseeingang S des Mikroprozessors 10 verbunden ist.
Es soll nun angenommen werden, daß der Strom in Prozenten des Punktes P durch P% (der Nennstrom beträgt 100%) und daß der Strom
in Prozenten des Punktes Q ebenfalls durch Q% dargestellt wird. Die Werte von P, die durch den Ausgang des D/A-Umsetzers 2 erhalten
werden, sind in Tabelle 1 gezeigt, und zwar zusammen mit den Ausgängen der Klemmen 0,1,2 und 3 des Mikroprozessors 10, abhängig
von dem in den Mikroprozessor 10 eingegebenen Wert für P. Auch die vom Ausgang des D/A-Umsetzers 2 dadurch gelieferten Ausgänge, daß
die oben erwähnten Klemmenspannungen des Mikroprozessors eingegeben werden, sind in Tabelle 1 dargestellt.
- 11 -
|
Ausgang |
1 |
Ausgänge |
(V) |
des |
Mikroprozes- |
5 |
2 |
3 |
5 |
Eingegebene |
des D/A-Um- |
2 |
sors 10 < |
an den Ausgangs- |
5 |
0 |
0 |
|
Größe von P
(%) |
setzers 2
(V) |
3 |
klemmen
0 |
A
|
5 |
0 |
1. |
5 |
70 |
7 |
4 |
0 |
0 |
5 |
1.5 |
0 |
|
75 |
7. |
5 |
o'
|
0 |
|
1.5 |
1. |
5 |
8 0 |
7. |
6 |
0 |
0 |
|
0 |
0 |
|
85 |
7. |
7 |
0 |
0 |
|
0 |
1. |
5 |
90 |
7. |
8 |
0 |
1. |
|
1.5 |
0 |
|
95 |
7. |
9 |
0 |
1. |
5 |
1.5 |
1. |
5 |
100 |
7. |
0 |
0 |
1. |
5 |
0 |
0 |
|
105 |
7. |
1 |
0 |
1. |
5 |
0 |
1. |
5 |
110 |
7. |
2 |
1.5 |
0 |
5 |
1.5 |
0 |
|
115 |
7 |
.3 |
1.5 |
0 |
1.5 |
1. |
5 |
120 |
8 |
.4 |
1.5 |
0 |
0 |
0 |
|
125 |
8 |
.5 |
1.5 |
0 |
0 |
1. |
5 |
130 |
8 |
1.5 |
1. |
1.5 |
0 |
135 |
8 |
1.5 |
1. |
1.5 |
1. |
140' |
8 |
1.5 |
1. |
|
|
145 |
8 |
1.5 |
1. |
|
|
|
|
|
|
|
|
Beiden D/A-Umsetzern 2 und 3 handelt es sich um solche üblicher
Bauart.
Der dem in Prozenten von P entsprechende Wert des Ausgangs des
$088447101*
D/A-Umsetzers 2 wird im Betriebsverstärker 5 mit dem Ausgang des
Strom-Spannung-Umsetzers 7 verglichen, worauf der Ausgang des Betriebsverstarkers 5 dem Eingang des Komparators 4 zugeführt
wird.
Im Komparator 4 wird der Betrag des Überstroms über den Prozentsatz
P hinaus festge-stellt, d.h. der Wert«.. Genauer gesagt, der Mikroprozessor 10 kann jeden der in der nachfolgenden Tabelle
2 gezeigten Spannungswerte am Ausgang des D/A-Umsetzers 3 darstellen#
und diese Spannung wird dann im Komparator 4 mit dem Ausgang des Betriebsverstärkers 5 verglichen. In Tabelle 2 sind außerdem
diejenigen Spannungen gezeigt, die von den Klemmen 4,5,6 und 7 des Mikroprozessors 10 abgegeben werden, und zwar zum Zweck der
Erzielung von Spannungen, welche die Werte von q,. am Ausgang des
D/A-Umsetzers 3 repräsentieren.
- 13 -
909844/1 Oft
Dn Komparator
4 zu verglei
chender Wert |
Ausgang
des D/A-Un-
setzers 3 |
Ausgange (V) des Mikro
prozessors 10 an seinen
Ausgangsklemmen |
5 |
6 |
0 |
7 |
0 |
von ^1 (%) |
|
4 |
0 |
0 |
15 |
O |
0 |
0 |
0 |
15 |
■ o
|
50 |
1 |
0 |
0 |
15 |
15 |
100 |
2 |
0 |
0 |
0 |
0 |
150 |
3 |
0 |
15 |
0 |
15 |
200 |
4 |
0 |
15 |
15 |
0 |
250 |
5 |
0 |
15 |
15 |
15 |
300 |
6 |
0 |
15 |
0 |
0 |
350 |
7 |
0 |
0 |
0 |
15 |
400 |
8 |
15 |
0 |
15 |
0 |
450 |
9 |
15 |
0 |
15 |
15 |
500 |
10 |
15 |
0 |
0 |
0 |
550 |
11 |
15 |
15 |
0 |
15 |
600 |
12 |
15 |
15 |
15 |
0 |
650 |
13 |
15 |
15 |
15 |
15 |
700 |
14 |
15 |
15 |
|
750 |
15 |
15 |
Der Ausgang des D/A-Umsetzers 2, welcher den im Mikroprozessor 10
befindlichen Wert von P zugeordnet ist, wird in einem Multiplier
809844/101?
- 14 -
11 mit der Konstanten K multipliziert und dann im Komparator
mit dem Ausgang des Strom/Spannung-Umsetzers 7 verglichen. Das Ziel dieses Vergleiches ist es, zu bestimmen, ob der Stromfluß
durch die Leitung 9 den durch den Punkt Q repräsentierten Stromwert erreicht oder nicht. Der Ausgang des Komparators 4 ist mit dem Fehlereingang
S des Mikroprozessors 10, der Ausgang des Komparators 6 mit dem Unterbrechungseingang I des Prozessors 10 verbunden.
Nachfolgend soll nun die Funktionsweise des anhand von Fig. 2 beschriebenen
Geräts erläutert werden.
Das Gerät soll auf der Grundlage der in Fig. 3 gezeigten Unterbrechungskennlinie
arbeiten, wobei die vorgegebenen Werte des Stroms in Prozenten P + OL. nach folgenden Zeitspannen (Sekunden)
unterbrochen werden sollen.
P + 0 nicht unterbrochen
P + 100 t1 see.
P + 150 t„ see.
P + 200 t3 see.
P + 250 t4 see.
P + 300 t5 see.
P + 400 t, see.
P + 500 t_ see.
P + 600 tg see.
- 15 -
Ö098U/101T
Dabei sind die in den Mikroprozessor vorher eingegebenen Stromwerte P+a. nicht zwangsläufig auf acht Werte begrenzt, können
vielmehr aus fünfzehn Werten (bestimmt durch die Zahl der Eingänge des Umsetzers 3) der Tabelle 2 beliebig .ausgewählt werden,
während der Wert von P so festgesetzt werden kann, daß er irgendeinem der durch die Zahl der Eingänge des Umsetzers 2 gegebenen
Werte entspricht, wobei auf Tabelle 1 verwiesen wird.
Die oben aufgelisteten Ströme in Prozenten P + °C . (i- 15) und
Verzogerungszeiten t. werden im Mikroprozessor 10 gespeichert und
dienen als Daten, welche für die Durchführung eines Programms gemäß den Fig. 4 und 5 herangezogen werden.
Im Mikroprozessor 10 wird das in Fig. 4 dargestellte Programm
durchgeführt. Beim Start des Programms werden die A/D-Umsetzer 2
und 3 in Betrieb gesetzt, so daß von den Stufen 41 und 42 die vorgeschriebenen Werte abgegeben werden, worauf in der folgenden
Stufe 43 festgestellt wird, ob ein Fehiereingang vorhanden ist. Die Stufe 43 wird solange wiederholt bis am Eingang S des Prozessors
10 ein Fehlereingang empfangen wird. Wird ein Fehlereingang empfangenfdann erfolgt ein Stromunterbrechungsvorgang gemäß Fig.
Die Anwesenheit eines Fehlereingangs zeigt an, daß der Stromfluß durch die Leitung 9 einen Strom in Prozenten von P + «(. überschreitet.
Aus diesem Grund werden die einen Fehlereingang feststellenden Schritte 43 durchgeführt, und zwar beginnend mit einem
Stromwert, der unter Berücksichtigung einer unnötigen Verzögerung
- 16 -
909844/1011
2917)74
gewählt ist. Bei dem Vorgang gemäß Fig. 5 wird also i = i gesetzt und das Vorhandensein eines Fehlereingangs nacheinander
in der Stufe 53 festgestellt, wobei der Wert von i jedes Mal um eins erniedrigt wird, und zwar in der Stufe 54. Auf diese Weise
wird die unterste Grenze des einen Fehlereingang verursachenden Stromwertes ermittelt.
wird
Im Mikroprozessor der die Verzogerungszeit t. für den den Fehlereingang
enthaltende Wert von i berechnet und der Ausschalter 12
wird nach t. Sekunden durch ein Ausgangssignal ausgelöst, das über die Leitung 1 abgegeben wird.
Bei dem beschriebenen Vorgang wird also die überstrom-Schutz-Kennlinie
durch den in Fig. 6 gezeigten Treppenzug angenähert. Das Pro« rtramm kann aber auch so gestaltet werden, daß die Kennlinie durch
einen Polygonzug angenähert wird, welcher durch Verbinden der Punkte P1, Po··· po erhalten wird.
Fließt durch die Netzleitung 9 ein Strom K χ P % so muß der Strom
sofort unterbrochen werden. Fließt durch die Leitung ein Strom größer als K χ P % dann wird vom Komparator 6 ein Ausgang erzeugt
und dieser Ausgang auf den ünterbrechungseingang I des Mikroprozessors
10 gegeben. Damit wird die weitere Durchführung des in Fig. 4 gezeigten Programms unterbrochen und es wird über die
Leitung 1 sofort ein Ausgangssignal zum Auslösen des Ausschalters 12 abgegeben.
Der Mikroprozessor 10 ist üblicherweise als Plättchen ausgebildet
909844/1011 _ 1? _
" 17 " 2817174
und besitzt einen Speicher mit direktem Zugriff und einen Festspeicher.
Der Mikroprozessor 10 besitzt Eingangs/Ausgangs-Klemmen 0,1...8, einen Fehlereingang S und einen ünterbrechungseingang
Ferner werden dem Mikroprozessor 10 von außen Taktimpulse und die Spannung einer Energiequelle - nicht gezeigt - zugeführt.
Bei dem Mikroprozessor 10 kann es sich beispielsweise um einen
handelsüblichen Typ handeln, etwa den Typ TMS 9940 von Texas Instrument oder den Typ TLCS-43 von Tokyo Shibaura.
Jede der Eingangs/Ausgangs-Klemmen des Prozessors wird durch einen
üblichen Schaltkreis gemäß Fig. 7 gebildet. Wird die Eingangs/
Ausgangs-Klemme nur als Ausgangsklemme verwendet so wird von der Ausgangsklemme 75 dann ein Spannungssignal O V (Erdpotential) oder
+ 5 V abgegeben, wenn gemäß einem Programm auf die Leitung 71 ein logisches Signal gegeben und die Leitung 72 als Schreibleitung
verwendet wird.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel (in Form eines Kreises mit verketteten Widerständen) eines bekannten Umsetzers, der als D/A-ümsetzer
oder 3 von Fig. 2 verwendbar ist. Bei diesem Beispiel setzt jeder Verstärker 81 die vom Ausgang des Mikroprozessors 10 gelieferten
+5V in +1,5V um, und zwar im Fall des D/A-ümsetzers 2, bzw. in +15V im Fall des D/A-ümsetzers 3. Beim D/A-ümsetzer 2 wird ein
Vorkreis 83 verwendet, um eine Vorspannung von 7V dem Umsetzer zuführen zu können.
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Die Komparatoren 4 und 6 von Fig. 2 sind von üblicher Bauart, während der Komparator 5 dann +5V abgibt, wenn die an seine
positive Klemme gelegte Spannung größer ist als die an seiner negativen Klemme liegende Spannung und die Differenz 0,1V übersteigt.
Die Klemmen S und I des Mikroprozessors 10 können die Anwesenheit eines Fehlereingangs bzw. eines Unterbrechungseingangs
feststellen, unter der Voraussetzung, daß diese Eingänge gleich oder größer sind als +5V.
Eine Abwandlungsform der Erfindung ist in Fig. 9 gezeigt, in
welcher den Teilen der Fig. 2 entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
Bei dieser Abwandlungsform, ist der D/A-Umsetzer 2 mit Vorkreis
weggelassen und der Wert von P wird mittels eines Schiebewiderstands
13 eingestellt. Die Funktion der Einstellung von P muß deshalb vom Prozessor 10 nicht übernommen werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 10 dargestellt,
wo ebenfalls gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
Bei dieser Ausführungsform unterscheidet sich zwar das Einstellen
des Wertes P unter Verwendung eines Schieberegisters 15 von der Einstellungsart nach Fig. 9, jedoch ist das Merkmal des Fehlens
der Voreinstellung des Wertes P durch den Mikroprozessor ähnlich verwirklicht wie bei der ersten Abwandlungsform. Bei der Abwandlungsform
nach Fig. 10 wird zusätzlich die Bezugsspannung für den
909844/101?
- 19 -
Komparator 6 durch einen weiteren Schiebewiderstand 14 eingestellt,
der mit dem Schiebewiderstand 15 verriegelt ist.
Die Werte des Stroms in Prozenten P+Ot. und der Verzögerungszeit
t. von Fig. 3 können im Mikroprozessor 10 durch ein Strom-Zeit-Einstellpult 14 eingestellt werden, welches in Fig. 12 dargestellt
ist, wobei ebenfalls mit der Fig. 2 gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
Bei dem Strom-Zeit-Einstellpult von Fig. 12 sind längs der X-Achse
sechzehn Stromwerte von P bis P + 750% vorgesehen, während die im allgemeinen gleiche Zahl von Verzogerungszeiten längs der Y-Achse
eines rechtwinkeligen Koordinatensystems angeordnet sind. Sind auch 16 Verzogerungszeiten Vorhände^ dann ergeben sich 16x16=256
Kreuzungspunkte, deren Koordinaten von den Stromwerten und Verzögerungszeiten abgeleitet sind. An diesen Kreuzungsstellen befinden
sich Einstellschalter für die Koordinierungs-Auslösekurve, wobei jeder Schalter aus einem in ein Loch 122 einsteckbaren
Stöpsel 121 besteht. Diese matrixartig angeordneten Schalter sind offen, wenn sich der Stöpsel 121 außerhalb des Lochs 122 befindet.
Außerdem befinden sich am Pult 14 Digitalschalter 123 zum Einstellen
des Wertes von P%, sowie ein Leistungsschalter 124, welcher dem in Fig. 13 gezeigten Schalter 132 entspricht, wobei in Fig. 13
der Schalter 132 als Teil eines mit dem Pult 14 verbundenen Schaltkreises
dargestellt ist. Bei diesem Schaltkreis wird die Spannung einer Energiequelle 131 durch den Schalter 132 über die Speiseleitungen
138 und 139 zugeführt. Nach Schließen eines Schalters
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B098U/1017
133, der einem der matrixartig am Pult angeordneten Schalter entspricht, werden damit verbundene Flip-Flop-Kreise 96 und 97
gestellt. Wenn der Schalter 133 geöffnet wirdfdann werden die
beiden Flip-Flop-Kreise zurückgestellt. Die Flip-Flop-Kreise 136 sind in einem Register 134 in Reihe geschaltet, so daß sie
den Strömen in Prozenten P+ . zugeordnet sind. D.h., der Flip-Flop-Kreis 136 am weitesten links entspricht dem Stromprozentsatz
P + 50%, während die nächstfolgenden Flip-Flop-Kreise 136 der Reihe nach den Stromprozentsätzen P+100%, P+150% usw. entsprechen.
Andererseits sind die Flip-Flop-Kreise 137 im Register 135 in Reihe geschaltet, so daß eine Zuordnung zu den Verzögerungszeiten
t. möglich ist. D.h., der Flip-Flop-Kreis 137 am weitesten links entspricht der Längsverzögerungszeitfund die nächstfolgenden
Flip-Flop-Kreise 137 sind der Reihe nach Verzögerungszeiten von jeweils vermindertem Wert zugeordnet.
Die Register 134 und 135 sind mit dem Mikroprozessor 10 über einen
Multiplexer 13 verbunden, der in Fig. 11 dargestellt ist. Um vier Eingangs/Ausgangs-Kreise des Mikroprozessors 10 verwenden zu
können; verbindet der Multiplexer 13 selektiv vier Bits der Register
134 und 135, und zwar abwechselnd beginnend von dem Ende ganz links des Registers, so daß diese Bits ausgelesen und im Prozessor
10 gespeichert werden können. Auf diese Weise werden die in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Werte sowie ein Querbezugswert zwischen
den Werten und den Bits im Register 134 im Speicherteil des Pro-
S098U/1Q1t
zessors 10 gespeichert.
Die Bedienungsperson des Schaltpults 14 betätigt zuerst die Digitalschalter 123 zum Einstellen des Wertes von P und betätigt
dann in geeigneter Weise die Schalter 133 von Fig. 13, um so die Stromwerte und die Verzögerungszeiten in Übereinstimmung mit einer
Überstrom-Unterbrechungs-Kennlinie wie sie in Fig. 3 gezeigt ist einzustellen. Beispielsweise werden die Stöpsel 121 auf Fig. 12
in vorgegebene Löcher 122 eingesteckt, wodurch sich der weitere Vorteil ergibt, daß die Bedienungsperson auf einen Blick die Überstrom-Schutzkennlinie
erkennen kann.
Auf der Grundlage des Schrittes 41 des Flußdiagramms von Fig. 4
liest der Mikroprozessor 10 die Einstellwerte der Digitalschalter 123 von Fig. 12 aus, so daß der Wert von P bekannt ist und erzeugt
an den Ausgangsklemmen 0,1,2,3 solche Spannungen, welche geeignet sind, eine Spannung entsprechend dem Wert von P am Ausgang des
A/D-Umsetzers 2 hervorzurufen, wie dies vorab erläutert worden ist. Um den Wert von a.. und von t. zum Zeitpunkt der Durchführung
der Schritte 52 und 56 des Flußdiagramms von Fig. 5 in Erfahrung zu bringen#tastet der Mikroprozessor 10 die Register 134 und 135
von Fig. 13 von rechts nach links und von unten nach oben ab. Sobald
er in den Registern 2 Flip-Flop-Kreise mit der Einstellung "1" auffindet^ berechnet der Mikroprozessor q. und t. entsprechend den
Stellungen der Flip-Flop-Kreise, und zwar in Bezug auf die im Prozessor 10 gespeicherten Werte der Tabellen 1 und 2.
Für die Ausführung der nächsten Programmschleife tastet der Pro-
909844/1011 ' 22 '
zessor die Flip-Flop-Kreise in den Registern 134 und 135 wieder in Richtung nach rechts und in Richtung nach oben ab, und zwar
beginnend mit den Bit-Positionen der oben erläuterten beiden Flip-Flop-Kreise; der Prozessor sucht also das nächste Paar von
Flip-Flop-Kreisen mit der Stellung "1" auf.
Dieser Vorgang wird so oft durchgeführt bis die Werte von ^i.
und t. für die Ausführung der nächsten Programmschleife ermittelt sind.
Soll die Zeit vermindert werden, welche der Mikroprozessor zur Auffindung der Werte von ct. und t. benötigt, dann kann das Programm
des Mikroprozessors so gestaltet werden, daß die Einstellung der Digitalschalter 123 und der Register 134 und 135 des Einstellpults
14 für die Auslesekurve unmittelbar nach dem Beginn des Programms ausgelesen werden und daß die ausgelesenen Werte von Ρ+Λ· und
t. (i = 1,2,3...) im Speicher des Prozessors gespeichert werden. Gemäß diesem Verfahren ist es nicht erforderlich, die Einstellungen
des Auslösekurve-Einstellpults für die Durchführung der nachfolgenden Programnschritte auszulesen, vielmehr werden dazu lediglich
die Inhalte des Speichers herabgezogen. Damit ist es dann möglich, das Schaltpult abzuschalten wenn einmal die J Einstellungen auf
dem Schaltpult im Mikroprozessor 10 gespeichert sind.
9Q98U/101f
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