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VORRICHTUNG ZUM AUSRICHTEN VON MIT NOCKEN, VERTIEFUNGEN ODER
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DGL. VERSEHENEN AUFRECHTSTEHENDEN FLASCHEN IN ETIKETTIERMA-SCHINEN.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von mit Nocken,
Vertiefungen oder dgl. versehenen aufrechtstehenden Flaschen der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Es ist bereits eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der die um
senkrechte Achsen schwenkbaren Anschläge auf Höhe des Flaschenverschlusses angeordnet
sind und in der Arbeitsstellung in die Bewegungsbahn von senkrechtstehenden Bügeln
der Flaschenverschlüsse eingreifen (US-PS 2 106 997). Mit dieser bekannten Vorrichtung
können Bügelverschlußflaschen oder dgl. während ihrer Translationsbewegung im Transportstern
ausgerichtet und in der gewünschten Winkelposition an den Drehtisch übergeben werden.
Ein Ausrichten von im Bodenbereich mit einem Nocken bzw. einer Vertiefung oder dgl.
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versehenen Flaschen dagegen ist in keiner Weise möglich.
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Ferner ist schon eine Vorrichtung zum Ausrichten von im Bodenbereich
mit einer Vertiefung versehenen Flaschen bekannt bei der jeder Drehteller des Drehtisches
einen kurvengesteuert heb- und senkbaren Stempel aufweist, der in einer angehobenen
Stellung eine durch eine ortsfeste Reibfläche bewirkte Eigenrotation der Flaschen
gegenüber dem feststehenden Drehteller erlaubt, bis ein federnd im Drehteller gelagerter
Anschlag in der Vertiefung einrastet (DE-OS 24 19 133). Danach wird der Stempel
zusammen mit dem Anschlag abgesenkt und die ausgerichtete Flasche wird zwischen
dem Drehteller und einer Zentrierglocke eingespannt und zur Etikettierstation bewegt.
Ungünstig ist hierbei der von einer normalen Etikettiermaschine
ohne
Ausrichtung stark abweichende Aufbau der Drehteller bzw. des Drehtisches, der zu
hohen Herstellungskosten führt und einer rationellen Fertigung sowie einem nachträglichen
Umbau von Etikettiermaschinen im Wege steht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die
Drehtische von Etikettiermaschinen eine Vielzahl von Drehtellern aufweisen, die
alle speziell für die Ausrichtung ausgebildet sein müssen. Ungünstig ist ferner,
daß die Ausrichtstrecke einen beträchtlichen Teil des Behandlungswegs auf dem Drehtisch
beansprucht, so daß die Etikettierstation versetzt und die Anbürststation verkürzt
werden muß. Dies führt zu einer spürbaren Leistungsverringerung gegenüber einer
gleichgroßen Etikettiermaschine ohne Ausrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute
und kostengünstig zu fertigende Vorrichtung zum Ausrichten von im Bodenbereichmit
Nocken, Vertiefungen oder dgl. versehenen Flaschen zu schaffen, die ohne Leistungseinbußen
und ohne wesentliche Änderungen in den verschiedensten herkömmlichen Flaschenetikettiermaschinen
eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind am Drehtisch, abgesehen
von den Ausnehmungen im Bewegungsbereich der Anschläge, keinerlei Änderungen erforderlich
und die Anschläge selbst sind nur entsprechend der gegenüber der Anzahl von Aufnahmestellen
bzw. Drehtellern am Drehtisch wesentlich geringeren Anzahl der Fördertaschen des
Transportsterns erforderlich. Die Herstellungskosten sind dementsprechend gering
und die Ausrichtung kann ohne weiteres auch nachträglich in Etikettiermaschinen
eingebaut werden. Da die Flaschen außerdem bereits ausgerichtet an den Drehtisch
übergeben werden,
steht dessen Behandlungsweg in voller Länge für
die Etikettierung zur Verfügung. Leistungseinbußen treten daher nicht auf.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
das Förderband dem Transportstern derart zugeordnet ist, daß der Flaschenboden im
einlaufseitigen Bewegungsbereich der Anschläge seitlich über das Förderband übersteht.
Hierdurch wird auf einfachste Weise eine Beeinflussung der Bewegung der Anschläge
durch das Förderband vermieden und die Ausrichtung kann unmittelbar nach dem Einlauf
der Flaschen in den Transportstern beginnen.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung an einer Vorrichtung,
bei der die Anschläge im wesentlichen radial beweglich am Transportstern angeordnet
sind, besteht darin, daß die Anschläge in ihrer Radialbewegung derart steuerbar
sind, daß ihre Bewegungsbahn seitlich neben dem Förderband verläuft. Diese Möglichkeit
ist besonders bei der Verarbeitung von Flaschen mit relativ geringem Durchmesser
zweckmäßig, bei denen ein seitlicher überstand über das Transportband evtl. zu einer
Verringerung der Standfestigkeit führen könnte, und ermöglicht außerdem eine äußerst
einfache Nachrüstung vorhandener Etikettiermaschinen.
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Andere Weiterbildungen der Erfindung, die zu einem einfachen und betriebssicheren
Aufbau führen, sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im nachstehenden zwei
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die Draufsicht
auf eine Vorrichtung zum Ausrichten von Getränkeflaschen Fig. 2 den Schnitt A B
nach Fig. 1 Fig. 3 die Draufsicht auf eine abgeänderte Vorrichtung zum Ausrichten
von Getränkeflaschen
Fig. 4 den Schnitt C D nach Fig. 3.
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Die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 ist zum Ausrichten von Getränkeflaschen
1 eingerichtet, die im Boden eine Vertiefung 2 aufweisen, und ist in eine nur teilweise
dargestellte Etikettiermaschine integriert. Sie weist ein in Pfeilrichtung angetriebenes,
die Flaschen 1 in einer Reihe aufrechtstehend zuführendes Förderband 3 mit seitlichen
Geländern 4 sowie einen in Pfeilrichtung angetriebenen, die Flaschen 1 vom Förderband
3 übernehmenden Transportstern 5 auf. Der Transportstern 5 setzt sich aus einer
Nabe 6 sowie einer oberen Sternplatte 7 und einer unteren Sternplatte 8 zusammen,
die mit korrespondierenden Fördertaschen 9 versehen sind.
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Die Nabe 6 ist auf einer in einem Flansch 10 gelagerten Antriebswelle
11 befestigt. Am Umfang des Transportsterns 5 ist ein ortsfester Führungsbogen 12
angeordnet, welcher die Flaschen 1 im Verlaufe ihrer Translationsbewegung mit dem
Transportstern 5 in den Fördertaschen 9 hält, wo sie mittels an den beiden Sternplatten
7, 8 gelagerten Rollen 12 drehbar aufgenommen werden. Dem Transportstern 5 ist ein
in Pfeilrichtung umlaufender Drehtisch 14 mit steuerbaren Drehtellern 15 nachgeschaltet,
auf denen die vom Transportstern 5 übernommenen Flaschen 1 mittels heb- und senkbarer
Zentrierglocken 16 fixiert werden. Zwischen dem Förderband 3 und dem Drehtisch 14
ist ferner eine ortsfeste Stützfläche 17 vorgesehen, welche die Flaschen 1 im Bodenbereich
abstützt.
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An jeder Fördertasche 9 und zwar an der radial innenliegenden Seite
ist ein unterhalb des Flaschenbodens beweglicher nasenförmiger Anschlag 18 vorgesehen.
Hierzu sind an der Unterseite der unteren Sternplatte 8 Lagerböcke 19 befestigt,
in denen jeweils ein sich in radialer Richtung erstreckender Doppelhebel 20 schwenkbar
gelagert ist. Am äußeren Ende jedes Doppelhebels 20 ist der Anschlag 18 angeordnet,
während sich am inneren Ende eine Kurvenrolle 21 mit *saagrechter Drehachse befindet.
Eine zwischen die untere Sternplatte 8 und das innere Ende jedes Doppelhebels 20
eingesetzte Druckfeder 22 sucht den Anschlag 18 anzuheben, wobei die obere
Endlage
des Anschlags durch eine in die untere Sternplatte 8 eingeschraubte Stellschraube
23 fixiert ist. Die Anschläge 18 sind der Form der Vertiefungen 2 im Flaschenboden
angepaßt und derart angeordnet, daß sie unter Einwirkung der Druckfedern 22 in die
Vertiefung 2 einrasten können.
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Auf dem Flansch 10 ist eine Kurvenscheibe 24 festgeklemmt, an deren
oberem Randbereich zwei Hubkurvensticke 25,26 befestigt sind.
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Diese liegen in der Umlaufbahn der Kurvenrollen 21 und steuern so
die Höhenlage der Anschläge 18. Das erste Hubkurvenstück 25 ist im Einlaufbereich
des Transportsterns 5 angeordnet und derart ausgebildet, daß die Innenseite der
Doppelhebel 20 vor dem Einlauf der Flaschen 1 in die Fördertaschen 9 angehoben und
dementsprechend die Anschläge 18 nach unten gedrückt und so auf einer Ebene unterhalb
des Flaschenbodens gehalten werden. Diese Lage bleibt zumindest so lange bestehen,
bis die Flaschen 1 vollständig in die Fördertaschen 9 eingelaufen sind. Sofort danach,
oder auch erst dann, wenn die Flaschen 1 auf der Stützfläche t7 stehen, fällt das
erste Hubkurvenstück 25 wieder ab, so daß die Anschläge 18 unter Einwirkung der
Druckfedern 22 nach oben bewegt werden, bis sie am Flaschenboden anliegen. Sie können
somit bei einer entsprechenden Winkelposition der Flaschen 1, die an einer am Führungsbogen
12 befestigten elastischen Reibfläche 27 anliegen und durch diese in Eigenrotation
versetzt werden, in die Vertiefungen 2 einrasten und dadurch die Eigenrotation der
betreffenden Flasche blockieren. In dieser Winkelposition, d.h. mit zur Transportsternmitte
hinweisenden Vertiefungen 2 werden die Flaschen 1 an den Drehtisch 14 bzw. die Drehteller
15 übergeben. In diesem Übergabebereich ist das zweite Hubkurvenstück 26 angeordnet.
Dieses ist derart ausgebildet, daß kurz vor oder während des vollständigen Übergangs
einer Flasche 1 auf einen Drehteller 15 die Anschläge 18 aus den Vertiefungen 2
heraus abgesenkt werden, so daß sie die Übergabe und die weitere Bewegung der nunmehr
durch die Zentrierglocken 16 fixierten Flaschen 1 nicht beeinträchtigen.
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Die ortsfeste Stützfläche 17 ist im Umlaufbereich der Anschläge 18
mit einer Ausnehmung versehen bzw. derart in der Breite bemessen, daß sie die Bewegung
der Anschläge 18 nicht behindert und der Flaschenboden dementsprechend radial nach
innen übersteht. Auch die Drehteller 15 sind im Bewegungsbereich der Anschläge 18
mit Ausnehmungen 28 versehen und kommen somit nicht mit den Anschlägen in Berührung.
Die Form der Ausnehmungen 28 ergibt sich aus der Überschneidung der Bewegungen der
Anschläge 18 und der Drehteller 15.
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Die Länge der Ausrichtstrecke wird durch die Ausbildung der beiden
Hubkurvenstücke 25 und 26 sowie die Länge des Reibungsbelags 27 bestimmt und ist
derart bemessen, daß sie zum einen den Einlauf der Flaschen 1 in den Transport stern
5 bzw die Übergabe an den Drehtisch 14 nicht behindert und zum anderen zumindest
eine einmalige Umdrehung der Flaschen stattfindet, so daß die Anschläge 18 mit Sicherheit
in eine Vertiefung 2 einrasten können.
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Die Vorrichtung nach Fig. 3 und 4 entspricht zu einem großen Teil
der Vorrichtung nach Fig. 1 und 2. Im nachstehenden werden daher nur die wesentlichen
Abweichungen beschrieben. Bei dieser Vorrichtung, die gleichfalls zum Ausrichten
von Getränkeflaschen 1 mit im Boden ausgebildeten Vertiefungen 2 bestimmt ist, sind
die Doppelhebel 20 mit den Anschlägen 18 in Schlitten 29 um eine horizontale Achse
schwenkbar gelagert. Dementsprechend sind auch die Stellschrauben 23 im Schlitten
29 angeordnet und die Druckfedern 22 zwischen den Schlitten und den Doppelhebel
20 eingesetzt. Jeder Schlitten 29 ist mittels zweier Bolzen 30 in radialer Richtung
verschiebbar in einem Langloch 31 der unteren Sternplatte 8a geführt und steht unter
dem Einfluß einer Zugfeder 32, die ihn nach innen zu ziehen sucht. An der inneren
Stirnfläche jedes Schlittens 29 ist ferner eine zweite Kurvenrolle 33 mit senkrechter
Drehachse gelagert, die unter der Einwirkung der Zugfeder 32 an einem ortsfesten
Kurvenring 34 anliegt. Dieser ist auf der Kurvenscheibe 2t befestigt und steuert
die radiale Position bzw. Bewegung der Schlitten 29 mit den Anschlägen 18.
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Das die Flaschen 1 zuführende Förderband 3a ist dem Transportstern
5a derart zugeordnet, daß die Flaschen mit dem gesamten Boden auf dem Förderband
stehen. Der Kurvenring 34 ist derart ausgebildet, daß die Anschläge 18 mit den Schlitten
29 bei Annäherung an das Förderband 3a radial nach innen gezogen werden, das Förderband
ohne Berührung passieren und anschließend wieder nach außen in ihre Normalstellung
geschoben werden, die sie während des gesamten übrigen Umlaufs beibehalten. In dieser
Normalstellung liegen die Anschläge 18 unterhalb des Flaschenbodens. Das Anheben
der Anschläge 18 nach der Rückkehr der Schlitten 29 in die Normalstellung im Einlaufbereich
des Transportsterns 5a wird wiederum durch ein ortsfestes Hubkurvenstück 25a gesteuert,
und zwar derart, daß die Anschläge 18 angehoben werden, sobald die Flasche 1 vom
Förderband 3a zumindest teilweise auf die Stützfläche 17 übergegangen und der Rand
des Flaschenbodens somit frei zugänglich ist. In diesem Bereich beginnt auch der
Reibungsbelag 27 am Führungsbogen 12. Das Absenken der Anschläge 18 im Übergabebereich
an den Drehtisch 14 wird wiederum durch ein zweites ortsfestes Hubkurvenstück 26
gesteuert. Die Funktion der Vorrichtung nach Fig. 3 und 4 ist die gleiche wie diejenige
des Ausführungsbeispiels nach Fig.
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1 und 2, d.h. die durch das Entlangbewegen am elastischen Reibungsbelag
27 hervorgerufene Eigenrotation der Flaschen wird blockiert, sobald der betreffende
Anschlag 18 unter dem Druck der Feder 22 in die Vertiefung 2 einrastet.