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Sonnenblende für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenblende für Fahrzeuge, deren
Blendenkürper selbst oder deren Blendenkörper-Einlage eine etwa rechteckige Grundform
aufweisender, durch Sicken verstärkter Blasformkörper ist, wobei die Sicken frei
in den Innenraum ragen, gegeneinander anliegend mit Gegensicken oder mit der gegenüberliegenden
Wandung verbunden sind und wenigstens in einem Eckbereich an der Oberkante des Blasformkörpers
eine Lagerausbildung angeordnet ist.
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Verstärkungseinlagen von Sonnenblenden werden teilweise aus Draht,
in zunehmendem MaBe aber durch im Spritzguß aus Kunststoff erstellte netz artig
aufgebaute Verstärkungseinlagen ersetzt. Die netzartigen Verstärkungseinlagen bilden
nämlich eine gegenüber einem Drahtrahmen wesentlich vergrößerte Auflagefläche, so
für die Polsterabdeckung. Die vergrößerte Auflagefläche wirkt sich bei einem Aufprall
einer Person auf die Sonnenblende günstig aus; einmal ist die Sonnenblende stabiler,
sie wird nicht so leicht zerstört, zum andern ist die aufprallende Person durch
die netzartige Konstruktion voliflächiger geschützt, als wenn nur ein Drahtrahmen
die Verstärkungseinlage bildet. Zur Zeit ist aber noch nicht entschieden, ob solche
gitterähnlichen Einlagen die notwendige ECE-Sicherheitsnorm erfüllen, weil es nicht
feststeht, ob sie ausreichend gut splitterfrei ausgebildet werden können.
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Einen diesbezüglichen Schutz bilden aber Einlagen aus Blasformkörpern,
weil sie vollflächig oder weitgehend vollflächig ausgebildet sind. Vollflächige
Körper sind aber sehr instabil, weil sie lediglich einen kissenförmigen Aufbau haben.
Um jedoch die Stabilität solcher Blasformkörper zu erhöhen, sind bei Sonnenblenden
oder Blendeneinlagen Durchbrüche oder auch in der Fläche angeordnete Sicken eingeschaltet,
deren von der Fläche abweichende Wandungen miteinander verbunden sind. Ebenfalls
ist es bekannt, Sicken anzuordnen, die frei in dem Innenraum enden oder aber mit
der Gegenfläche verbunden sind. Obwohl solche Armierungen zumeist eine Symmetrie
aufweisen, dient die Anordnung nicht allen Sonnenblenden, insbesondere nicht den
Erfordernissen von solchen, die einseitig mit einem Lager aufgenommen sind.
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Darüber hinaus ist anzuführen, daß die Festigkeit der Blasformkörper
mit ansteigender Temperatur, wie sie sehr oft sich im Fahrzeug bildet, ihre Festigkeit
stark verlieren. Speziell kann hierzu angeführt werden, daß im Sommer auch in mittleren
Breitengraden bei Sonneneinstrahlung Temperaturen von über 50 Grad C eintreten,
durch die das Kunststoffmaterial wenn auch nicht vollständig erweicht, jedoch an
seiner Biegefestigkeit verliert. Dieser Umstand hat trotz verschiedener Verstärkungsausbildungen
zu bleibenden Verformungen von Sonnenblenden geführt, wobei Sonnenblenden mit einem
Schwenklager einendig absanken und Sonnenblenden mit zwei Lagern, wie Klapplager,
sich mittig durchbogen, insbesondere dann, wenn der Sonnenblendenkörper zusätzlich
beschwert ist, wie durch einen Make-up-Spiegel, Parkscheiben oder Aufnahmetaschen
für Utensilien, wie Brillen od. dgl.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine aus einem Blasformkörper gefertigte-Sonnenblende
oder Sonnenblendeneinlage zu schaffen, deren Formbeständigkeit auch bei einer größeren
Belastung und bei einer übernormalen Erwärmung beibehalten wird.
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Die Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß zumindest eine
Sicke in Zugbelastungsrichtung von der Lagerausbildung ausgehend zum unteren Rand
und/oder zu dem der Lagerausbildung abgewandten seitlichen Körperbereich des Blasformkörpers
geführt ist. Die zugaufnehmende Strebe oder Streben nehmen, weil sie vom Festpunkt
des Blendenkörpers, nämlich von der Lagerausbildung ausgehen und in Verformungsrichtung
des Sonnenblendenkörpers verlaufen, alle auftretende Last auf Die erfindungsgemäße
Ausbildung kann lediglich durch den Verlauf der Sicken das Vielfache der praktisch
auftretenden Kräfte auf nehmen, so daß eine Verformung des Blendenkörpers auch bei
stärkerer Belastung nicht eintritt, selbst dann nicht, wenn eine Schwächung der
Materialstabilität durch Aufweichen infolge Wärme eintritt.
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Da die Lagerausbildung, die einstückig mit dem Blasformkörper gefertigt
ist, selbst eine bestimmte Länge aufweist, ist es möglich, auf diese Länge verteilt
mehrele Zugsicken anzusetzen und diese mit etwa gleichem Abstand zueinander zum
diametral gelegenen Bereich des Blasformkörpers zu führen. Es erscheint jedoch zweckmäßig,
daß der Blasformkörper mehrere in Zugbelastung von der Lagerausbildung aus verlaufende,
sich strahlenförmig aufweitende Sicken aufweist, die nur in den unteren Rand oder
aber zusätzlich zu dem der Lagerausbildung abgewandten seitlichen Körperbereich
geführt sind. Durch diese Anordnung ist ein größerer Flächenbereich und somit auch
Kantenbereich des Blasformkörpers mit Verstärkungen durchzogen, so daß eine Verformung
in allen Bereichen des Blasformkörpers gesichert ist.
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Die in Zugrichtung verlaufenden Sicken werden untereinander stabilisiert
und außerdem wird eine Netzstruktur im Blendenkörper aufgebaut, wenn der Blasformkörper
außer mit den von der Lagerausbildung ausgehenden, in Zugbelastung verlaufenden
Sicken mit mindestens einer Verbindungssicke ausgebildet ist, die quer bis schräg
zu denen verläuft.
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Während es bei den zum Stande der Technik aufgeführten, im Spritzguß
erstellten Blendeneinlagen grundsätzlich notwendig ist, die einzelnen Streben untereinander
zu verbinden und in den Rand auslaufen zu lassen, kann es beim Blasformkörper von
Vorteil sein, wenn die in Zugbelastung verlaufenden und/ oder diese querenden Sicken
zumindest mit einem ihrer Enden frei in der Oberfläche des Blasformkörpers enden.
Bei einem Durchlauf der Sicken bis in den Rand des Blasformkörpers tritt nämlich
eine Schwächung ein, weil der Querschnitt durchgehend stark verringert ist. Man
kann eine solche Ausbildung in der technischen Wirkung mit einem Filmscharnier vergleichen;
eine solche Schwächung wird aber vermieden, wenn die Sicken nicht voll durchlaufen,
sondern frei in der Fläche enden, so daß nach dem Endbereich der Sicken ein stabilisierendes
Feld aufgebaut ist.
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Es ist bereits bekannt, unterschiedliche Sicken zur Stabilisierung
von Blasformkörpern anzuordnen. Für die erfindungsgemäße Ausbildung erscheint es
zweckmäßig, daß die in Zugbelastung verlaufenden Sicken und wahlweise die diese
querenden Sicken mit der gegenüberliegenden inneren Fläche des Flasformkörpers verbunden,
wie verschweißt sind. Ohne Belang für die erfindungsgemäße Ausbildung können dem
Blasformkörper andere, weniger stark ausgeprägte und einen beliebigen Verlauf aufweisende
Sicken zugeordnet werden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
in vereinfachter Weise dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Sonnenblendenkörper, welcher
wahlweise auch eine Einlage eines Sonnenblendenkörpers sein kann und Fig. 2 einen
Schnitt gemäß der Linie A - A der Fig. 1.
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Mit 1 ist ein Sonnenblendenkörper bezeichnet, welcher im Blasformverfahren
hergestellt ist. Es bleibt dabei offen, ob dieser aus einem Schlauch oder aus zwei
Folien gebildet ist. Der Sonnenblendenkörper 1 weist eine allgemein verwendete Grundform
auf, er besitzt in Schaurichtung, oben links, eine Lagerausbildung 2, welche in
bekannter Weise eine materialeinheitliche Ausformung des Sonnenblendenkörpers 1
ist. Von der Lagerausbildung 2 ausgehend, jedoch einen Freiraum 3 hinterlassend,
sind in strahlenförmiger Anordnung drei Sicken 4 angeordnet, welche ebenfalls nicht
in den unteren Rand 5 des Blendenkörpers 1 auslaufen, weil auch hier ein Freiraum
3 eingeschaltet ist. DieSicken 4 stabilisieren den Blendenkörper 1, insbesondere
auf Zug in Richtung ihres Verlaufs, und zwar nehmen sie eine Last auf, welche von
den Bereichen des Sonnenblendenkörpers 1 ausgeht, die von der Lagerausbildung 2
abgekehrt sind. Die Sicken 4 würden ohne den Freiraum 3, der mit der Blendenoberfläche
gleichläuft, als Filmscharnier wirken. Der gleichflächig mit der sonstigen Oberfläche
des Blendenkörpers 1 verlaufende Freiraum 2 verhindert jedoch eine solche Knickbewegung.
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Die Scharnierwirkung, die durch die Sicken 4 beim Blendenkörper 1
auftreten könnte, wird durch weitere Sicken, und zwar Quersicken 6 verhindert, weil
sie von den Sicken 4 abstrebend verlaufen. Auch hier ist jeweils zwischen den Sicken
4 bzw.
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Quersicken 6 ein Freiraum 3 eingeschaltet. Anzufahren ist noch eine
auch von der Lagerausbildung 2 verlaufende Sicke 7, die, wie auch die Sicken 4 und
6, tiefer ausgeprägt ausgebildet ist und wie aus Fig. 2 ersichtlich, mit Gegensicken
zusazmnenstößt und die aufeinanderliegenden Flächen zweckmäßigerweise miteinander
verbunden, wie verschweißt sind.
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Die Oberfläche des Blendenkörpers 1 wird weiterhin durch Sicken 8
stabilisiert, sie verlaufen alle in Längsrichtung des Blendenkörpers 1 und etwa
parallel zueinander. Die Sicken 8 gehen ebenfalls wie die anderen Sicken nicht in
den Rand 5 und auch nicht in die anderen Sicken 4, 6, 7 über, hier ist ebenfalls
ein Freiraum 3 zwischengelagert.
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Die Sicken 8 sind weniger tief ausgebildet und haben keine Berührung
mit den auf der anderen Seite des Blendenkörpers 1 angeordneten vergleichbaren Sicken.