DE2909416C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Luftreifen für schwere Lastfahrzeuge
und Erdbewegungsmaschinen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Derartige Luftreifen, die aus der DE-OS 22 28 219 bekannt
sind, besitzen eine radiale Karkasse, welche
beiderends an einem Wulstkern festgelegt ist, und
eine Laufstreifenbewehrung, welche eine schwächere
Meridiankrümmung hat als die Karkasse und welche einerseits
aus wenigstens zwei übereinander angeordneten
Lagen von Drähten oder Kabeln gebildet ist, die innerhalb
jeder Lage parallel verlaufen, sich von einer Lage
zur anderen kreuzen sowie mit der Reifenlängsrichtung
spitze Winkel unter 30° bilden, während sie andererseits
entlang einer Äquatorialzone parallel zur
Karkasse liegt, wobei die Karkasse in ihrer radial
äußeren Hälfte ein Meridianprofil hat, dessen maximale
Krümmung sich im Bereich einer jeden Schulter befindet
und deren minimale Krümmung sich zwischen den beiden
Schulter des Reifens befindet.
Die Verringerung der Meridiankrümmung der Laufstreifenbewehrung
entspricht der Notwendigkeit, gewisse Eigenschaften
des Luftreifens der vorangehend beschriebenen
Art zu verbessern (Straßenlage, Widerstandsfähigkeit
des Laufstreifens usw.). Jedoch führt die Anwendung
dieser Maßnahme für Luftreifen mit sehr großen Abmessungen
wie solchen zur Ausrüstung von Schwer- bzw.
Schwerstlastfahrzeugen und/oder zur Ausrüstung von Erdbewegungsmaschinen
zu einer übermäßigen Gummianhäufung
im Bereich der Reifenschultern. Daraus ergeben sich Erwärmungen,
die nachteilig für die nutzbare Lebensdauer
solcher Reifen sind. Daher ist in der DE-OS 22 28 219
vorgeschlagen, den Einfluß der Gummimasse in der Schulterzone
zu verringern und zugleich die verringerte
Krümmung der Laufstreifenbewehrung zu erhalten, indem
die Karkasse radial nach außen angehoben wird mittels
Korrekturlagen aus elastischen Fäden oder Drähten, die
in Höhe der Schultern auf der Außenseite der Karkasse
angeordnet sind. Eine solche Anordnung verringert die
Erwärmungen in den Schulterzonen, kann jedoch in der
Äquatorialzone Erwärmungen verursachen, die sich auf
die Haltbarkeit der Scheitelbewehrung auswirken, weil
aufgrund der Vergrößerung der Äquatorialzone, entlang
der die Karkasse parallel zur Laufstreifenbewehrung
verläuft, die Karkasse die vom Aufblasdruck verursachte
Expansionskraft auf die Laufstreifenbewehrung überträgt.
Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung eines Luftreifens
der eingangs angegebenen Art dahingehend, daß
in der relativ breiten Zone, in der die Scheitelbewehrung
parallel zur Karkasse verläuft, die zwischen Karkasse
und Scheitelbewehrung durch das Aufpumpen verursachten
Beanspruchungen beseitigt werden, um so eine
übermäßige Erwärmung des Luftreifens beim Laufen zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem Luftreifen
erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die auf die Breiteneinheit, in Axialrichtung gemessen,
bezogene Spannung T, die von der Karkasse auf eine Lage
ausgeübt wird, läßt sich in erster Annäherung mit
Hilfe der Formel
berechnen.
In dieser Formel ist p der Aufblasdruck des Reifens,
R der Radius der Lage in bezug auf die Rotationsachse
des Reifens und α der Winkel, den die Kabel der Lage
gegenüber der Längsrichtung einnehmen. Diese Formel
zeigt, warum die Erfindung im Begrenzungsblock die
Verwendung von Winkeln α vorsieht, welche kleiner als
vorzugsweise die Hälfte des kleinsten Winkels sind,
der bei der Laufstreifenbewehrung Verwendung findet.
Dadurch liegt auch die Spannung T einer Lage des Begrenzungsblockes
immer unterhalb der Spannung der Lage,
die in der Laufstreifenbewegung den kleinsten Winkel
einnimmt. Die Längung des Begrenzungsblocks unter der
Wirkung der durch die Karkasse erzeugten Spannung ist
demnach geringer. Auf diese Weise wird die Übertragung
dieser Spannung auf die Laufstreifenbewehrung vermieden.
Um eine optimale Abschirmung gegen die Übertragung von
Spannungen zu schaffen, die durch den Druck der Karkasse
bewirkt werden, und unter Berücksichtigung der Tatsache,
daß keine Lagenverstärkungselement, weder aus
Stahl noch aus Glasfasern, in der Praxis undehnbar ist,
sieht die Erfindung die Anordnung der Verstärkungselemente
der Lagen des Begrenzungsblocks mit einem Winkel
vor, der in bezug auf die Umfangsrichtung von 0° abweicht.
Die gekreuzten Lagen haben in der Tat die Neigung,
die Meridiankrümmung des Begrenzungsblocks unter
der Wirkung eines Innendrucks zu verringern. Mit Hilfe
der Erfindung läßt sich leicht die Meridiankrümmung
der Karkasse wie auch die entsprechende Verjüngung der
Schultern kontrollieren.
Vorzugsweise sind die Kabel dabei in den Lagen des
Begrenzungsblocks fugendicht angeordnet.
Ein anderer Vorteil, der sich durch den Ersatz der
Korrekturlagen in den Schultern durch einen Begrenzungsblock
gemäß der Erfindung ergibt, liegt darin,
daß die die Reifenschultern bildenden Gummimassen,
das heißt die seitlichen Zonen des Laufstreifens, unter
Druck gesetzt werden. Dieser Druckspannungszustand
verringert die Neigung zur Einleitung von Ermüdungsbrüchen
am Boden der Nuten, die gegebenenfalls in den
Seitenzonen des Laufstreifens vorhanden sind. Dieser
Zustand ist der Tatsache zuzuschreiben, daß die Radialkarkasse
außerhalb der vom Begrenzungsblock bedeckten
Äquatorialzone dazu neigt, ihr natürliches meridianes
Gleichgewichtsprofil einzunehmen, das heißt das Profil,
das sie unter der Wirkung des Aufblasdruckes in Abwesenheit
jeglicher Bewehrung einnehmen würde.
Andererseits genügt es generell, zur beliebigen Vergrößerung
der Breite der Äquatorialzone, entlang der
die Karkasse parallel zur Laufstreifenbewehrung verläuft,
einen Begrenzungsblock zu verwenden, dessen
Breite zwischen 5% und 80% der maximalen axialen
Breite der Karkasse liegt und vorzugsweise zwischen
12% und 20% bei einem Verhältnis H/C nahe 1, zwischen
24% und 40% ein Verhältnis H/C nahe 0,75
und zwischen 45% und 80% für ein Verhältnis H/C nahe
0,3 beträgt, wobei H die radiale Höhe des Reifens auf
der Felge und C die maximale axiale Breite der Karkasse
bedeuten.
Die Ränder des Begrenzungsblocks werden dadurch, daß
sie in schwachen Verformungsbereichen angeordnet sind,
geschützt. Eine Lage des Begrenzungsblocks ist vorzugsweise
weniger breit als die andere, wobei der Breitenunterschied
zwischen 0% und 10% der Breite liegt,
die die breitere Lage hat.
Es ist auch möglich, einen Begrenzungsblock mit Hilfe
einer gefalteten Lage herzustellen.
Einzelheiten von Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand
der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen Radialschnitt des Scheitelbereichs, das
heißt des radial äußeren Bereichs eines Luftreifens,
der mit einem Begrenzungsblock aus
zwei Lagen versehen ist, wobei zum Verständnis
der Erfindung in die Schnittdarstellung
eine Draufsicht der für das Verständnis der
Erfindung wesentlichen Kabellagen eingezeichnet
ist, und
Fig. 2 einen Radialschnitt eines aus einer einzigen
umgefalteten Lage gebildeten Begrenzungsblocks
in vergrößertem Maßstab.
Der Scheitel des in Fig. 1 dargestellten Reifens 1 weist
einen Laufstreifen 2, eine Karkasse 3, eine Laufstreifenbewehrung
4 und einen Begrenzungsblock 5 auf.
Die Karkasse 3 ist aus einer einzigen Lage von
Stahlkabeln gebildet, die in an und für sich bekannter Weise
in den (nicht dargestellten) Wülsten des Reifens festgelegt
sind. In der Scheitelzone erreicht die Karkasse 3
ihre minimale Krümmung am Äquator, das heißt an der Stelle, an der
sie die Schnittlinie X-X′ der Äquatorebene mit der Zeichnungsebene quert.
In der gleichen Zone erreicht die Karkasse 3 die maximale
Krümmung im Bereich der Schulter 11. Die Stärke der Schultern
11 des mit einem Begrenzungsblock 5 versehenen
Luftreifens ist auch hinsichtlich der Abmessung e
gegenüber der entsprechenden Abmessung bei einem nicht mit
einem solchen Begrenzungsblock versehenen Reifen 1′ (gestrichelt
dargestellt) verringert.
Gleichzeitig ist die Breite L der zwischen den beiden Punkten 12
und 12′ sich erstreckenden Äquatorialzone, entlang der die Laufstreifenbewehrung
4 des Luftreifens parallel zur
Karkasse 3 liegt, größer als die entsprechende
Länge 1 zwischen den Punkten 13 und 13′ in einem Luftreifen,
der nicht mit einem Begrenzungsblock 5 versehen ist.
Die Laufstreifenbewehrung 4 weist zwei Lagen 41, 42 auf,
deren Kabel von einer Lage zur anderen gekreuzt verlaufen.
Der Begrenzungsblock 5 ist aus zwei Lagen 51, 52 gebildet,
die zwischen den Bewehrungen 3 und 4 angeordnet sind. Die
radial äußere Lage 52 kreuzt die andere Lage 51 mit entgegengesetztem
Winkel α, wobei dieser Winkel α kleiner ist
als der Winkel β (unter 30°), welchen die Lage 41 gegenüber
der Längsrichtung X-X′ einnimmt. Darüber hinaus ist die radial
äußere Lage 52 (mit der Breite 12) weniger breit als die
radial innere Lage 51 (Breite l 1), während andererseits der
Begrenzungsblock 5 (Breite l 1) weniger breit ist als die Äquatorialzone
mit der Breite L, entlang der die Laufstreifenbewehrung
4 parallel zur Karkasse 3 liegt. Außerhalb
der Äquatorialzone L hat die Laufstreifenbewehrung 4 eine
geringere Krümmung als die Karkasse 3.
Wegen der Klarheit der Zeichendarstellung sind die Kabel
der Lagen 41, 42 der Laufstreifenbewehrung 4 durch gerade
Linien mit erhöhtem Abstand dargestellt. Die Kabel des Begrenzungsblocks
5 sind währenddessen eng aneinanderliegend
dargestellt, um anzudeuten, daß sie gemäß einer bevorzugten
Ausführungsvariante fugenlos aneinanderliegen.
Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der der Begrenzungsblock
5′ aus einer Lage 53 gebildet ist, deren Ränder
54, 55 so umgefaltet sind, daß sie sich entlang eines
parallel zur Längsrichtung X-X′ verlaufenden großen Kreises
56 treffen. Der Begrenzungsblock 5 kann gleichermaßen aber
auch dadurch hergestellt werden, daß eine Lage wie die Lage
51 geeigneter Breite auf sich selbst gefaltet wird.
Wenngleich in der vorangehenden Beschreibung und den Ansprüchen
auf den kleinsten Winkel Bezug genommen wird, der bei
den Laufstreifenbewehrungslagen in bezug auf die Längsrichtung
verwendet wird, ist die Erfindung gleichermaßen für
den Fall anwendbar, bei dem Laufstreifenbewehrungslagen mit
der genannten Richtung gleiche Winkel (im Absolutwert) einnehmen,
so daß der Winkel, den die Kabel des Begrenzungsblocks
mit der Längsrichtung einnehmen kleiner sein muß als
der Winkel (und nicht als der kleinste Winkel) der Lagen der
Laufstreifenbewehrung.
Claims (5)
1. Luftreifen für schwere Lastfahrzeuge und Erdbewegungsmaschinen,
mit Radialkarkasse, die beiderends an
wenigstens einem Wulstkern befestigt ist, und mit einer
Laufstreifenbewehrung, deren Meridiankrümmung
schwächer ist als die Meridiankrümmung der Karkasse
und die aus wenigstens zwei Lagen von Drähten oder Kabeln
gebildet ist, die innerhalb jeder Lage parallel
und von einer Lage zur anderen gekreuzt verlaufen sowie
mit der Längsrichtung des Reifens Winkel von weniger
als 30° einschließen, wobei die Laufstreifenbewehrung
entlang einer Äquatorialzone parallel zur Karkasse
verläuft, die ihrerseits in der radial außenliegenden
Hälfte ein Meridianprofil hat, dessen minimale
Krümmung zwischen den Reifenschultern und dessen
maximale Krümmung im Schulterbereich liegt, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Laufstreifenbewehrung
(4) und der Karkasse (3) zwei übereinander angeordnete
Lagen (51, 52) von Kabeln angeordnet sind, die folgende
Kombination von Merkmalen aufweisen:
- - die Kabel verlaufen innerhalb einer jeden Lage parallel und von einer Lage zur anderen gekreuzt;
- - die Kabel der beiden Lagen (51, 52) schließen mit der Längsrichtung entgegengesetzte Winkel ( α ) ein, die jeweils höchstens gleich der Hälfte des kleinsten Winkels ( β ) sind, welcher für die Laufstreifenbewehrung (4) verwendet wird und vorzugsweise zwischen 5° und 10° liegt;
- - die zwei Lagen haben eine Breite (l₁), die kleiner ist als die Breite (L) der Äquatorialzone, entlang der die Laufstreifenbewehrung (4) parallel zur Karkasse (3) verläuft;
- - die beiden Lagen (51, 52) bestehen aus sehr wenig dehnbaren Kabeln aus Stahldraht mit einem Verseilschlag, der zwischen dem 12- und 20fachen des Kabeldurchmessers liegt, wobei ihre Relativdehnung bei einer Belastung von 10% der Bruchlast des Kabels unter 0,2% liegt.
2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabel der beiden Lagen (51, 52) fugendicht
nebeneinander angeordnet sind.
3. Luftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Lagen zwischen 5%
und 80% der maximalen axialen Breite (C) der Karkasse
(3) liegt und vorzugsweise zwischen 12% und
20% für ein Verhältnis H/C nahe 1, zwischen 24% und
40% für ein Verhältnis H/C nahe 0,75 und zwischen
45% und 80% für ein Verhältnis H/C nahe 0,3 beträgt.
4. Luftreifen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Lagen eine Breite
(l₂) hat, die kleiner ist als die Breite (l₁) der
anderen Lage, wobei der Breitenunterschied zwischen
0% und 10% der Breite der anderen Lage liegt.
5. Luftreifen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Begrenzungsblock (5′)
aus einer gefalteten Lage (53) gebildet ist.
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