DE290227C

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Publication number: DE290227C
Application number: DENDAT290227D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

"' - M 290227 KLASSE 6 d. GRUPPE

Dr. ERNST EGER in HARBURG, Elbe.

Apparat zum Pasteurisieren von Flüssigkeiten in Flaschen.

Patentiert im. Deutschen Reiche vom 11. Dezember 1913 ab.

Es ist bereits ein Apparat zum Pasteurisieren von Flüssigkeiten in Flaschen o. dgl. bekannt, bei dem die Flaschen in dem Pasteurisierraum durch als Flaschen tragkörper ausgebildete Schwimmer selbsttätig gehoben und gesenkt, dabei in dem mittleren Teil des Pasteurisierraumes einer allmählich von unten nach oben steigenden Temperatur unterworfen und in den äußeren Abteilungen allmählich

ίο angewärmt bzw. abgekühlt werden. Auch hat man schon Flaschenpasteurisierapparate mit Gleit- oder Rollbahnen gebaut, auf welchen die zu pasteurisierenden bzw. die pasteurisierten Flaschen in Körben dem Apparat zugeführt bzw. aus ihm entfernt werden. Ferner ist es bekannt, mehrere verschieden temperierte Flaschenpasteurisiejräume nebeneinander anzuordnen und sie durch Deckel zu verschließen, damit die aufsteigenden Dämpfe

sich im Pasteurisierraum nicht verbreiten können.

Endlich ist es bei Vorrichtungen zum Einweichen von Flaschen nicht neu, die die Flaschen tragenden hohlen Schwimmkörper unter der Einwirkung von Preßluft zu heben und zu senken. Das Neue der Erfindung besteht nun darin, daß auf den Schwimmern selbst etagenartig übereinander Gleit- oder Rollbahnen zur Aufnahme der Flaschen angeordnet und die außerhalb des Pasteurisierraumes angebrachten, zum Beschicken und Entleeren des letzteren dienenden Hilfsrollen heb- und senkbar sind, sowie darin, daß die zum Anheben des Schwimmers eingelassene Preßluft das in dem Schwimmer befindliche kalte Wasser verdrängt, welches nach oben steigt und die pasteurisierten Flaschen abkühlt sowie dabei das hier befindliche warme Wasser in den oberen Teil eines Nachbarbehälters drückt.

Durch diese Neuerungen wird die Leistungsfähigkeit des Apparates wesentlich erhöht und dessen Bedienung außerordentlich vereinfacht und verbilligt.

Ein in dieser Weise gebauter Pasteurisierapparat ist in der Zeichnung in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 3, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie C-D der Fig. 3, Fig. 3 eine Oberansicht.

In den Behältern s und t sind die Schwimmer α und b nebst den von diesen getragenen, aus Rollbahnen bestehenden Regalen β, j, k angeordnet, auf welche die auf der Bahn c anrollenden Flaschenkörbe vermittels der in der Rollrichtung der Regale angeordneten, versenkbaren Hilfsrollen h (Fig. 1) gleiten. Die Hilfsrollen h gestatten im versenkten Zustande den Flaschenkörben eine ungehinderte Fortbewegung auf der zur Zufuhr der Körbe dienenden Rollbahn c; in (durch Fußhebel f) angehobenem Zustande lassen sie die Körbe von der Rollbahn c auf die Regale gleiten. Indem man die unter dem Schwimmer befindliche Luft in Teilen entweichen läßt (vermittels einer nicht mitgezeichneten Vorrichtung), bewirkt man ein Sinken des Schwimmers, so daß man dann nacheinander sämtliche Regale mit Flaschenkörben beschicken kann. Nach genügendem Entweichen von Luft taucht der Schwimmer mit den auf den Regalen befindlichen

Flaschenkörben in dem Behälter unter und verschließt diesen mittels des von dem Regal getragenen Deckels I bzw. m. Durch nunmehr einzulassenden Dampf wird das Wasser oberhalb des Schwimmers auf · die zum Pasteurisieren erforderliche Wärme gebracht. In den Deckeln I und m angeordnete Abzugskanäle r leiten etwa sich bildende Dampfschwaden ab. Nachdem die Erwärmung der Flaschen beendet ist, wird Preßluft vermittels einer nicht mitgezeichneten Vorrichtung unter denSchwim-' mer geleitet und dadurch das in demselben enthaltene kältere Wasser verdrängt; es steigt nach oben und verdrängt das warme Wasser,

welches durch die Über lauf rohre η in den Nachbarbehälter fließt, der inzwischen ebenfalls mit zu pasteurisierenden Flaschen beschickt ist. Die Flaschen mit ihrem Inhalt werden durch das aus dem Schwimmer verdrängte kältere Wasser abgekühlt, und der Schwimmer steigt, sobald der Deckel entriegelt wird, nach oben, so daß die Regale mit den darauf befindlichen Flaschenkörben wieder auftauchen. Alsdann werden die Flaschenkörbe, mit den auf dem obersten Regal befindlichen Körben beginnend, vermittels der Hilfsrollen j> auf die Rollbahn 0 geleitet und gleiten auf derselben an die Abnahmestelle. Das Heben bzw. Senken der Hilfsrollen φ geschieht vermittels der Hebel q. .

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Apparat zum Pasteurisieren von Flüssigkeiten in Flaschen unter Verwendung von die Flaschen in dem Pasteurisierraum unter der Einwirkung von Preßluft hebenden und senkenden Schwimmkörpern, da-

' 'durch gekennzeichnet, daß die Schwimmkörper etagenartig übereinander angeord-' nete Gleit- oder Rollbahnen zur Aufnahme der Flaschen tragen, und daß die außerhalb des Pasteurisierraumes angeordneten, zum Beschicken und Entleeren des letzteren dienenden Hilfsrollen (h bzw. p)'ebeüfalls heb- und senkbar sind.

2. Ausführungsform des Apparates nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Anheben des Schwimmers eingelassene Preßluft das in dem Schwimmer befindliche kalte Wasser verdrängt, welches nach oben steigt und die pasteurisierten Flaschen abkühlt und dabei das hier befindliche warme Wasser durch Überlauf rohre in den oberen Teil eines Nachbarbehälters drückt. %, :;. ^ ■.,

; Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.