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"Stapelentlastungseinrichtung"
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Vorrichtung zum Abziehen der untersten Folie eines Folienstapels unter
Entlastung dieser Folie
Beschreibung Vorrichtung zum Abziehen der
untersten Folie eines Folienstapels unter Entlastung dieser Folie Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Eine solche
Vorrichtung kann z.B. benützt werden, um Kartonzuschnitte sukzessive einer Maschine
zuzuführen, welche aus denselben Schachteln herstellt. Bei bekannten Vorrichtungen
dieser Art, z.B. gemäss den schweizerischen Patenten 54 2774 oder 57 7412 sind zur
Entlastung der untersten Folie des Stapels auf zwei gegenüberliegenden Seiten des
Stapels bewegliche Elemente vorgesehen, die gegen die Kanten der Folien drücken
oder zwischen den Folien einstechen. Diese Elemente sind kompliziert und benötigen
im Betrieb erhebliche Antriebskräfte, besonders wenn es sich um schwere Folienstapel
handelt. Bei der im Patentanspruch 1 gekennzeichneten, erfindungsgemässen Vorrichtung
sind dagegen keine angetriebenen Entlastungsmittel im Bereich der Führungen vorgesehen,
indem die Bremsflächen der wellenförmig ausgestalteten seitlichen Führung den erfoderlichen
Entlastungseffekt beim Abstützanschlag bewirken. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel
der Folien im Bereiche von 200 bis 600 und wird die wellenförmige Ausgestaltung
der Führung durch Nocken bewirkt. Besonders zweckmässig
ist es
ferner, die Massnahmen der Patentansprüche 9 und 10 vorzusehen, weil durch die Separierung
der untersten Folie von der darüberliegenden Folie die Haftreibung zwischen diesen
Folien weiter reduziert und damit das Abziehen erleichtert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Abzugsvorrichtung
mit Entlastungsnocken; Fig. 2 einen Teil von Fig. 1 in einer anderen Arbeitsphase;
Fig. 3 einen Schnitt gemäss Linie III-III von Fig. 1; Fig. 4 eine Variante der Entlastungsnocken;
Fig. 5 eine andere Variante der Entlastungsnocken in grösserem Massstab und Fig.
6 und 7 zwei Ansichten einer einstellbaren Entlastungsrolle.
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Die in Fig. 1 - 3 dargestellte Abzugsvorrichtung weist eine seitliche
Führung 1 auf, die hauptsächlich aus zwei geneigten Winkelschienen 2 besteht, die
an ihren unteren Finden durch eine zu denselben senkrechte Winkelschiene 3 miteinander
verbunden sind. Die längeren Schenkel 4 der Schienen 2 sind auf ihrer Aussenseite
mit zwei Rippen 5 versehen, die zur Führung zweier Halteleisten 6
dienen,
welche je über ein Winkelstück 7 an einem Stab 8 befestigt sind. Der Stab 8 ist
in einer gestellfesten Buchse 9 einstellbar. Nach Einstellung des Stabes 8 in den
Buchsen 9 und der Halteleisten 6 längs der Rippen 5, zwecks Anpassung an die Dimensionen
der Folien 10 werden die Stäbe und Leisten durch nicht dargestellte Schrauben oder
dergleichen in ihrer Lage fixiert. Die Schienen 2 und 3 dienen zur seitlichen Führung
und zur Aufnahme eines Stapels von Kartonfolien 10, deren unterste 101 mit ihrem
unteren Rand auf der Schiene 3 liegt und in einem gewissen Abstand von ihrem oberen
Rand auf einer zur Schiene 3 parallelen, gestellfest gelagerten, drehbaren Abstützwalze
11 ruht. Zum Abziehen der untersten Folie 101 ist ein Saugnapf 12 vorgesehen, der
an einem Arm 13 befestigtst, welcher eine nicht dargestellte Vakuumleitung aufweist,
die mit einer Vakuumquelle verbunden ist. Der Arm 13 kann z.B. durch eine einfache
Schwenkung aus seiner Ausgangslage nach Fig. 1 in seine Abgabelage nach Fig. 2 geschwenkt
werden, wobei die Folie 101 auf der Walze 11 etwas abgebogen wird und mit ihrem
oberen Rand auf eine gestellfest gelagerte Abzugsrolle 14 zu liegen kommt. Eine
zweite Abzugsrolle 15 ist am freien Ende zweier paralleler Arme 16 drehbar gelagert,
die um eine gestellfeste Achse 17 schwenkbar sind.
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Die Arme 16 werden in bekannter Weise, z.B. mittels nicht dargestellter
Steuernocken und Federn so verschwenkt, dass die Rolle 15 unter Federdruck den oberen
Rand der Folie 101 gegen die Rolle 14 drückt. Die Rolle 14 wird im Sinne des Pfeiles
16 angetrieben
so dass die Folie 101 aus ihrer in Fig. 2 gezeigten
Lage nach rechts vorgeschoben wird und dabei auf einen Tisch 19 zu liegen kommt,
auf welchem noch der hintere Teil der vorderen abgezogenen Folie 100 zu sehen ist.
Selbstverständlich wird im Moment, in dem die Folie 101 von den Abzugsrollen 14,
15 gefasst wird, der Saugnapf 12 vom Vakuum abgeschaltet, so dass er die Folie 101
nicht mehr festhält. Damit die Abzugsrollen 14, 15 die volle Haftreibung zwischen
der Folie 101 und der folgenden Folie 102 nicht überwinden müssen, wird deren oberer
Rand mittels zweier Anhebefinger 20 leicht angehoben. Die Anhebefinger 20 sind auf
einer gestellfest gelagerten Achse 21 befestigt, die im Sinne des Pfeiles 22, Fig.
1, verschwenkt wird, während die Rolle 15 auf die Rolle 14 abgesenkt wird. Die Finger
20 und die Achse 21 sind auch in Fig. 3 dargestellt, in welcher die Teile 12 - 19
dagegen weggelassen sind. Anstelle von Abzugsrollen können auch andere Mittel, z.B.
eine Abzugszange, vorgesehen sein.
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Damit die beschriebenen Abzugsmittel einwandfrei arbeiten, ist es
notwendig, die unterste Folie 101 vom Gewicht der darüber liegenden Folien 102 bis
10 zu entlasten. Diese in Fig. 1 und 2 nur n teilweise durch einfache Striche angedeuteten
Folien können zusammen ein sehr erhebliches Gewicht haben, z.B. über 50 kg, bei
einem Flächengewicht der Folien von z.B. 100 bis 500 g/m2. Zur Entlastung des Folienstapels
ist nun bei der vorliegenden Abzugsvorrichtung ein äusserst einfaches und sehr wirksames,
antriebloses
Mittel vorgesehen. Die beiden kurzen Schenkel 23
der beiden winkelförmigen Führungsschienen 2 sind nämlich auf ihren stapelseitigen,
die unteren Ränder 24 der Folien 10 abstützenden Gleitflächen mit einer Reihe von
festen Nocken 25 versehen, welche z.B. die Form von Kreiszylindersegmenten haben.
Es ist ersichtlich, dass die unteren Folienkanten 24 (s. auch Fig. 3) zum Teil unmittelbar
auf dem Körper 23 der Führung drücken, zum Teil dagegen auf den Nocken 25, wie bei
241 dargestellt ist. Dies kommt daher, weil die Folien 10 unter einem Winkel a zur
Horizontalen geneigt sind. Dieser Winkel a beträgt vorzugsweise 200 bis 600, ist
aber nicht sehr kritisch. Im vorliegenden Fall stehen die Folien 10 senkrecht zum
Führungskörper 23, der zur Vertikalen somit den gleichen Winkel a bildet. Es ist
aber keinesfalls notwendig, dass die Folien 10 zum Führungskörper 23 senkrecht stehen;
wichtig ist, dass sie durch ihr eigenes Gewicht gegen diesen Körper 23 drücken.
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Die durch die Nocken 25, bedingte wellenförmige Ausgestaltung der
stapelseitigen Flächen der Führungsschienen 2 bewirkt eine Entlastung des Folienstapels
auf dem Abstützanschlag 3, ohne das Abgleiten desselben lanzs dieser Schienen zu
verhindern.
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In Fig. 4 ist als Variante ein Nocken 26 dargestellt, dessen Querschnitt
nicht die Form eines Kreissegmentes, sondern diejenige eines Trapezes hat. Die in
Fig. 5 gezeigten Nocken 27 haben dagegen die Form eines Dreieckes, dessen dem Führungsschenkel
23
gegenüberliegender Scheitelwinkel ß grösser als 900 ist, während
der obere Basiswinkel y spitzer ist als der untere Basiswinkel 6 Die hier durch
je zwei Linien vergrössert dargestellten Folien 10 werden an ihren unteren Kanten
24 durch Reibung an der oberen Fläche 28 des Nockens 27 in ihrer Bewegungsrichtung
29 gebremst.
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Die untere Fläche 30 des Nockens 27 übt dagegen offensichtlich keine
Bremswirkung auf die an derselben anstehenden Folien 10 aus, welche im Gegenteil
durch ihr Gewicht die Abwärtsbewegung des Stapels gewährleisten. Durch dem Folienmaterial
und Grösse und Anzahl der Folien angepasste Wahl der Nockenwinkel und des Neigungswinkels
a der Folien 10, kann die Entlastung des Stapels gerade so weit getrieben werden,
dass einerseits die Abzugsmittel mühelos und mit absoluter Sicherheit arbeiten,
und andererseits ein genügend rasches Absinken des Stapels gewährleistet ist. In
Fig. 1 ist die Bremsfläche der Nocken 25 ebenfalls mit 28 bezeichnet worden.
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Es sei hier noch erwähnt, dass der Stapel in relativ kurzen Intervallen
immer wieder ergänzt wird, indem man von Hand Folienpakete im Sinne des Pfeiles
31 von Fig. 1 nachfüllt. Die Ausbiegung des oberen Endes 32 des Schenkels 23 erleichtert
das Nachfüllen.
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Es sei noch hervorgehoben, dass gemäss Fig. 5 die Höhe H des n Nockens
27 nur wenig von der Höhe Ha des unteren Abstützanschlages
3 für
die unterste Folie 101 abweicht. Es ist auch zweckmässig, wenn der Abstand a zwischen
dem höchsten Punkt der untersten Nocke 27 und disem Abstützanschlag 3 nicht gross
ist, z.B.
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nicht grösser als 150 mm. Der Führungskörper 23 muss nicht.auf seiner
ganzen Länge mit Nocken besetzt sein.
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In Fig. 6 und 7 ist eine weitere Variante der wellenförmigen Ausgestaltung
der stapelseitigen Führungsfläche gezeigt. In diesem Fall sind neben den Schenkeln
23 der Winkelschienen 2 einstellbare Rollen 33 vorgesehen, von denen in diesen Figuren
eine dargestellt ist. Die Rolle 33 ist auf einem Bolzen 34 befestigt, der durch
einen Schlitz 35 eines Schenkels 36 eines Winkelstückes 37 hindurchgeht, dessen
anderer Schenkel 36 auf den Schenkel 23 der Winkelschiene 2 befestigt ist. Der Bolzen
34 ist mindestens an einem Ende mit Gewinde versehen und mittels einer in Fig. 6
weggelassenen Mutter 39 am Schenkel 36 befestigt.
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Je nach der Stelle, an welcher die Achse 34 durch den Schlitz 35 hindurchgeführt
ist, steht die Rolle 33 um ein mehr oder weniger grosses Stück H über den Schenkel
23 nach innen vor. Es ist ersichtlich, dass der vorstehende Teil der feststehenden
Rollen 33 durchaus den Nocken 25 von Fig. 1 und 3 entspricht, mit dem Unterschied
dass er seitlich des Schenkels 23 vorragt und nicht vor demselben. Ferner ist jetzt
die Wellenform einstellbar, so dass sie jeweils optimal dem Stapelmaterial angepasst
werden kann. An sich kann die Rolle 33 auch auf dem Bolzen 34 drehbar sein, was
aber die Bremswirkung auf den Folienstapel verringert.
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Zusammenfassung Vorrichtung zum Abziehen der untersten Folie eines
Folienstapels unter Entlastung dieser Folie Die Abzugsvorrichtung für die unterste
Folie eines Folienstapels weist eine seitliche Führung (23) für den Stapel auf,
wobei die unterste Folie (101) so abgestützt ist, dass die Folien (10) des Stapels
einen Winkel ( ) von vorzugsweise 200 bis 600 mit der Horizontalen bilden und mit
ihren unteren Kanten (24) gegen die seitliche Führung (23) drücken. Diese Führung
ist wellenförmig aus gestaltet, vorzugsweise durch einwärts vorragende Nocken (25).
Diese Nocken (25) weisen eine obere Fläche 28) auf, welche durch Reibung mit den
unteren Folienkanten (24) die Abwärtsbewegung der Folien (10) bremst. Zum Abziehen
der untersten Folie (101) ist z.B. ein Paar Abzugsrollen (14, 15) vorgesehen, denen
diese Folie durch einen Saugnapf (12) zugeführt wird. Dabei wird die unterste Folie
ClDl) durch eine zur Abstützung des Stapels dienende, drehbare Rolle (11) abgebogen
und abgelenkt, während zugleich die zweitunterste Folie (102) an ihrem oberen Rand
durch Anhebefinger (20) angehoben wird, was eine Separierung dieser zwei Folien
(101 und 102) bewirkt.