DE289891C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bekannten Vierbackenpressen mit paarweise in gegeneinander verschiebbaren Rahmen angeordneten Preßbacken, von denen je eine starr und je eine quer verschiebbar in ihrem Rahmen gelagert ist, erfolgt die Einstellung der Form des Querschnittes, den das Werkstück annehmen soll, durch Verstellung der Backen. Von den Backen braucht eine überhaupt nicht verstellbar zu sein, ist aber

ίο gewöhnlich in ihrer Längsrichtung verstellbar, um dem Abschliff des Stahles Rechnung zu tragen. Die anderen Backen müssen zur vollständigen Einstellbarkeit mit Vorrichtungen versehen sein, die eine Verstellung nach zwei einander schneidenden Richtungen ermöglichen. Welcher Art diese Vorrichtungen sind, ob Keile oder Schrauben oder beides in Verbindung miteinander, ist unerheblich, soweit nur die geometrische Möglichkeit der Einstellung in Betracht gezogen wird. Auch für die nachfolgend beschriebene Erfindung ist es ohne Bedeutung. Bei den üblichen Einstellvorrichtungen haben die Backen nur eine einzige Vorrichtung zur Einstellung innerhalb des zugehörigen Rahmens. Die zweite wird durch Verstellung des einen ganzen Rahmens ersetzt. Bei den Vierbackenpressen mit schwenkbar in den Rahmen gelagerten Backen erfolgt die Verstellung durch Verlängerung oder Verkürzung der Backen, in Verbindung mit einer Schwenkung der Backen. Die entstehenden Querschnitte sind im allgemeinen spießkantig gestaltet.

Die Erfindung besteht darin, bei Pressen mit je einer starr befestigten und einer quer verschiebbaren Backe in jedem Rahmen, die beiden quer verschiebbaren und eine von den starr gelagerten Preßbacken mit je zwei Einstellvorrichtungen in einander schneidenden Richtungen auszustatten und außerdem dreh-^ bar zu lagern. Dadurch wird eine Erleichterung der Einstellung der Querschnitte und die Möglichkeit erreicht, quadratische und rechteckige Querschnitte in verschiedener Größe einzustellen. Die Preßbacken werden zunächst mittels einer Vorrichtung ohne Rücksicht auf ihre Schrägstellung auf das gewünschte Maß eingestellt. Dann werden sie mit Hilfe der zweiten Vorrichtung so zueinander ausgerichtet, daß ihre Stirnflächen senkrecht zueinander stehen, d. h. einen rechteckigen Querschnitt bilden. Die Hin- und Herbewegung wird durch die drehbare Lagerung ermöglicht. Die Drehung der Preßbacken in ihren Lagern erfolgt nur bei der Einstellung, nicht im laufenden Betriebe. Im laufenden Betriebe steht vielmehr je eine von den Backen in ihrem Rahmen fest, während die andere darin quer zu ihrer Längsrichtung verschoben wird.

Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Die Preßbacken 1, 2, 3, 4 der Vierbackenpresse sind paarweise in den Rahmen 5 und 6 angebracht. Der Rahmen 5 ist im Gestell 7 der Maschine befestigt, während der Rahmen 6 durch eine nicht gezeichnete Daumenscheibe

gegen den Rahmen 5 hin und her bewegt werden kann. Die Backe 1 ist nur in der Längsrichtung durch die Schraube 8 verstellbar. Die Backen 2 und 3 dagegen können durch die Schrauben 9 und die Keile 10 in zwei einander schneidenden Richtungen verstellt werden. Die Backe 4 kann durch die Schrauben 11 und 12 in zwei aufeinander senkrechten Richtungen verstellt werden. Außerdem sind die Backen 2, 3 und 4 drehbar infolge der Einfügung der zylindrischen Flächen

13 in ihre Einstellvorrichtungen. Die Flächen

14 dienen der Querverschiebung .der Backen 2 und 3 in den Rahmen 5 und 6.

Soll nun statt des gezeichneten Querschnittes ein anderer, z. B. ein rechteckiger Querschnitt eingestellt werden, dessen Länge und Breite geringer sind als die Seiten des gezeichneten Quadrates, so beginnt man am besten mit der Verstellung der Backe 1. Diese wird durch die Schraube 8 vorgeschoben. Infolge davon wird die Backe 3 eine schräge Lage einnehmen, indem sie auf der zugehörigen Fläche 13 gleitet. Die Backe 3 wird dann durch Anziehen der zugehörigen Schraube 9 und des Keiles 10 zunächst wieder in eine richtige Lage gebracht und dann durch weiteres Anziehen der Schraube 9 in die ihr bei der Bildung des gewünschten kleineren Querschnittes zukommende Stellung vorgeschoben. Durch den Vorschub veranlaßt sie wieder die Backe 4, sich schräg zu stellen, indem diese auf ihrer Fläche 13 gleitet. Die Schrägstellung von Backe 4 wird durch Bewegung der Schraube 11 und 12 ausgeglichen und auch Backe 4 in die ihr zukommende Stellung vorgeschoben. Dadurch wird Backe 2 zum Ausschwingen unter Benutzung der zugehörigen Fläche 13 gebracht. Auch diese Backe wird dann durch Anziehen der zügehörigen Schraube 9 und des zugehörigen Keiles 10 wieder in die richtige Lage zurückgeführt. Alsdann stehen wieder sämtliche Backen rechtwinklig zueinander in der für den einzustellenden Querschnitt erforderlichen Stellung. Die gesamte Einstellung kann während des Ganges der Maschine erfolgen, weil die Stähle sich während ihrer ganzen Dauer zu einer geschlossenen Form aneinanderschließen. Die während der Verstellung gepreßten Werkstücke "werden unter Umständen Ausschuß. Jedoch ist das ohnehin nicht zu vermeiden, da die Überwachung der Verstellung durch Nachmessen der erzeugten Werkstücke erfolgt.

Während des Betriebes stehen die Backen 1 und 4 in den zugehörigen Rahmen 5 und 6 fest. Dagegen verschieben sich die Backen 2 und 3 auf den Flächen 14 in der Richtung quer zu ihrer Länge.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vierbackenpresse mit paarweise in gegeneinander verschiebbaren Rahmen angeordneten Preßbacken, von denen je eine starr' und je eine quer verschiebbar in ihrem Rahmen gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden quer verschiebbaren (2,3) und eine (4) von den starr gelagerten Preßbacken mit je zwei Einstellvorrichtungen (9, 10; 11, 12) ausgestattet und außerdem drehbar gelagert sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.