DE2858062C2 - Vorrichtung zum Ausrichten eines Rohrabschnitts auf einem Rohrverlegeschiff - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten eines Rohrabschnitts auf einem Rohrverlcgeschiff, mit einer nahe der Schweißzone zum Anschweißen des Rohrabschnitts an die bereits verlegte Rohrleitung vorgesehenen Anordnung, die eine fest am Schiff verankerte Basis und eine mittels eines Schwenkzapfen» am oberen Basisende angelenkte Stützkonstruktion für den

s Rohrabschnitt aufweist, die sich in Verlegerichtung vor und hinter dem Schwenkzapfen erstreckt, mittels einer sich am Schiffsdeck abstützenden hydraulischen Hubeinrichtung ncigbar ist und ein vorderes Rohrführungslager zwischen dem Schwenkzapfen und der Schweißin zone sowie ein hinteres Rohrführungsauflager auf der anderen Seile des Schwenkzapfens aufweist

Eine derartige Vorrichtung ist bereits bekannt (DE-OS 24 56 141). Dort erstreckt sich die Stützkonstruktion über den größten Teil der Schiffslänge und ist von zwei

is durch Querstreben verbundene Schienen gebildet an denen eine ganze Reihe von Rohrführungsauflagern sowie Bremseinrichtungen zum Festhalten des Rohrabschnitts angeordnet sind.
Beim Betrieb der Vorrichtung werden die Rohrabschnitte einzeln nacheinander von einem Transportschiff auf die Rohrführungsauflager der waagerecht eingestellten Stützkonstruktion geschoben, die dann gekippt wird, um den Rohrabschnitt eine Neigung in Längsrichtung zu geben, die der Neigungslage des am Verlegeschiff eingespannten hinteren Endes der bereits zum Meeresboden herabführenden und noch zu verlängernden Rohrleitung entspricht. Dabei ist das vordere Ende des anzuschweißenden Rohrabschnitts in cine Justierschcllc eingespannt die horizontale und vertikale Bewegungen des Rohrabschnitts ermöglicht und auf einer Schienenbahn in Richtung zur Schweißeinrichtung verfahrbar ist. Da dem vorderen Ende des Rohrabschnitts mittels der Justierschelle nur vergleichsweise kleine Querverlagerungen in horizontaler und vertikaler Richtung erteilt werden können, ist auch die das hintere Ende der bereits verlegten Rohrleitung einspannende Rohrklemme in entsprechender Weise veriagerbar, um eine exakte gegenseitige Ausrichtung zwischen dem hinteren Rohrleitungscnde und dem vorderen Ende des Rohrabschnitts gewährleisten zu können.

Bei der bekannten Vorrichtung muß stets die gesamte langgestreckte Stützkonstruktion verschwenkt bzw. geneigt werden, was bis maximal 3" gegenüber der waagerechten Ausrichtung erfolgt Daher ist die bekannte Vorrichtung nur für die Verarbeitung von Rohrabschnitten entsprechender Länge geeignet. Das Ausrichten der beiden Rohrenden aufeinander ist vergleichsweise aufwendig, was die Verlegeleistung ungünstig beeinflußt Da die Rohrverlegearbeiten bei ungünstiger

so Wetterlage gegebenenfalls unterbrochen und daher nur abschnittweise durchgeführt werden können, ist eine leistungsfähige Verlegung jedoch von erhöhter Bedeutung.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung so auszubilden, daß mit ihr flexibler und leistungsfähiger gearbeitet werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stützkonstruktion ein vorderes Stützteil mit

bo dem vorderen Rohrführungsauflager und ein hinteres Stülzicil mit dem hinteren Rohrführungsauflager aufweist, die als voneinander getrennte, im wesentlichen dreieckförmige Teile ausgeführt und mit einem inneren Eckbcreich einzeln verschwenkbar auf dem Schwenkte zapfen gelagert sind, von dem aus sich das vordere Stützteil in Richtung auf Spannvorrichtungen für die Rohrleitung und das hintere Stützteil in Richtung auf eine Winde zum Spannen der Rohrleitung erstreckt, daß

die Stützteile an einem unteren Eckbereich durch einen doppelt wirkenden hydraulischen Zylinder miteinander verbunden sind und daß die hydraulische Hubeinrichtung von zwei doppelt wirkenden Hubzylindern gebildet ist die den dritten äußeren Eckbereich des vorderen bzw. des hinteren Stützteile abstützen.

Die Unterteilung der Stützkonstruktion in zwei einze'n oder gemeinsam verschwenkbare Stützteile, die mit einer Dreiecksseite nach oben weisen, bietet die Möglichkeit zu einer den jeweiligen Gegebenheiten angepaßten Betriebsweise. Beim Verlegen eines langen Doppelrohrabschnitts bzw. beim Verarbeiten von langen Rohrabschnitten werden diese auf den Auflagern abgelegt, worauf die gesamte Stützkonstruktion einheitlich entsprechend der Neigungslage der nachfolgenden Verlegerampe gekippt wird, indem einer der beiden Hubzylinder betätigt wird. Werden nur einzelne bzw. kurze Rohrabschnitte zugeführt, so bleibt das den Spannvorrichtungen für die Rohrleitung zugewandte vordere Stützteil in einer der nachfolgenden Rampe entsprechenden Neigungslage, und der Rohrabschnitt wird auf den zunächst horizontal ausgerichteten hinteren Stützabschnitt aufgegeben und mit diesem gekippt. Ferner besteht die Möglichkeit, zum Schweißen mittels Laser die Laserquelle auf dem hinteren Stützteil anzuordnen und dieses stets in einer der nachfolgenden festen Rampe entsprechend geneigten Stellung zu belassen. Dabei wird der anzuschweißende Rohrabschnitt horizontal auf das vordere Stützteil bzw. dessen Rohrführungsauflager angeordnet und dann mit diesem gekippt Dabei kann auch das vordere Rohrführungsauflager anstelle des hinteren in der zum Ausrichten erforderlichen Weise angetrieben werden.

Dementsprechend ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung eine flexible Arbeitsweise in Verbindung mit einer ordnungsgemäßen Ausrichtung des vorderen Endes des anzuschweißenden Rohrabschnitts, ohne daß es auch einer Ausrichtung der das hintere Rohrleitungsende haltenden Spannvorrichtungen bedarf. Daher läßt sich auch eine hohe Rohrverlegeleistung erzielen.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in einer schematisierten Seitenansicht ein Rohrverlegeschiff, bei dem die Ausrichtvorrichtung zur Anwendung kommt;

Fig.2 eine Draufsicht auf das Schiffsdeck mit der Ausrichtvorrichtung, der nachfolgenden Spannvorrichtung für die bereits verlegte Rohrleitung und seitlichen Lagerbereichen für Rohrabschnitte;

Fig.3 einen Längsschnitt durch die Darstellung gemäß F i g. 2 und

F i g. 4 eine gegenüber F i g. 3 vergrößerte Darstellung der Ausrichtvorrichtung mit der hinter ihr angeordneten Winde zum Spannen der verlegten Rohrleitung.

Das in F i g. 1 dargestellte Rohrverlegeschiff 1 ist als Halbtaucher mit zwei im Abstand zueinander längsverlaufenden Kielen 2 und Stabilisierungsflossen 3 ausgebildet. Die Wasserlinie ist bei 25 angedeutet. Das als Rohrleger fungierende Schiff 1 weist eine feste geneigt verlaufende Rampe 4 sowie an diese anschließend eine Innenrampe 5, eine Außenrampe 6 und eine angelenkte Rampe 7 auf, über welche die zu verlegende Rohrleitung 8 zum Meeresboden 83 herabgleitet. Das Schiffsdeck 108 ist über Säulen 53 und Diagonalverstrcbungcn auf den beiden Kielen 2 abgestützt Mittels zweier angelenkter Stützarme 44, die längs Führungsschienen 49 verfahrbar sind, sowie mittels eines Stützgerüst^ 65 und eines an diesem angebrachten (nicht dargestellten) dop-

s pelt wirkenden hydrauiichen Zylinders ist die Außenrampe 6 bis in eine aufragende Stellung hochschwenkbar.

Gemäß F i g. 2 und 3 ist das Oberdeck 108 des Rohrlegers 1 in zwei Bahnen 109 unteneilt, längs denen zwei

to Kräne zum Aufladen von Rohrabschnitten verfahrbar sind, die dann zum Heck UO zwecks Herstellung vor Doppelverbindungen oder in der Mitte des Schiffs abgelegt werden, um anschließend mit Fördervorrichtungen zum Bug Ul transportiert und mit Hilfe von Stützeinrichtungen 260a und 260 b, die von Laufkränen 112a und 1126 herabhängen, die an Trägern 259 entlanggleiten, sowie mittels einer schwenkbaren Anordnung 113 in Ausrichtung zur zu verlegenden Rohrleitung 8 angeordnet werden. Das in Ablaufrichtung hintere Ende dieser Rohrleitung 8 ist mit Hilfe von drei Spannvorrichtungen 115 auf Kippmulden f 14 abgestützt die längs der festen Rampe 4 und der Innenrampe 5 angeordnet sind. Bei Manövern zur Aufgabe der Verlegearbeiten wegen sich verschlechternder Umgebungsbedingungen oder zur Wiederaufnahme der Arbeiten wird die Rohrleitung 8 vom Rohrleger 1 aus durch Betätigung einer Winde 116 gehandhabt mit der die Rohrleitung 8 gespannt werden kann.

In Fig.4 sind die beiden Laufkräne 112a und 1126

gezeigt die je nach Länge der Rohrabschnitte längs der Träger 259 einstellbar sind. Die Stützeinnchtungen 260a und 2606 hängen zum Abstützen der Rohrabschnitte von diesen Laufkränen herab und sind abwechselnd in Querrichtung zum Rohrleger 1 bewegbar, um die Rohrabschnitte an das Ende der Rohrleitung 8 heranzubringen. Die Winde 116 weist eine Führungstrommel 130 für das mit der Rohrleitung 8 verbundene Seil sowie zwei vom Seil umlaufende Kontakträder 131 auf. Zur Winde 116 gehört ferner eine Ablenkrolle 132, die dazu dient, das Seil einer nicht dargestellten Aufwickelvorrichtung zuzuführen, die zur Aufnahme einer Seillänge von mindestens 2000 m ausgebildet ist und mit einem regulierbaren Motor derart antreibbar ist, daß trotz sich ändernden Wickeldurchmessers die Seilspannung konstant gehalten wird. Die Kontakträder 131 sind mit dem Motor über Reduzierungen verbunden und drehen sich mit ihren kugelgelagerten Wellen 134 im Rahmen 155.

Zur Anordnung 113 gehört eine fest am Schiff 1 verankerte Basis 135, deren oberes Ende einen Schwenkzapfen 136 aufweist, um den zwei in der Darstellung gemäß Fig.4 dreieckige Stützteile 137 und 138 schwenkbar sind, deren untere Scheitelpunkte bzw. Eckbereiche 139 und 140 durch einen doppelt wirkenden hydraulischen Zylinder 141 miteinander verbunden sind. Die nach vorne bzw. nach hinten weisenden Scheitelpunkte bzw. äußeren Eckbereiche der Stützteile 137 und 138 sind über hydraulische Hubeinrichtungen 144 bzw. 145 mit dem Deck 108 verbunden.
Auf dem vorderen Stützteil 137 ist ein kippbares

bo Rohrführungsauflager 146 mit einem Fördergurt 148 auf einem Lagerzapfen 147 schwenkbar gelagert

Auf dem Stützteil 138 ist ein hinteres Rohrführungsauflager 149 angeordnet, das in gleicher Weise einen Fördergurt 150 aufweist und um einen Lagerzapfen 151

b") verschwenkbar ist. Das hintere Rohrfühmngsauflager 149 ist mittels einer hydraulisch ein- und ausfahrbaren Hubsäule 152 höhenverstellbar, die auf einer Basis 153 drehbar sowie in Längsrichtung und Querrichtung des

Rohrlegers 1 verschiebbar, so daß der auf der Anordnung 113 aufliegende Rohrabschnitt mit seinem vorderen Ende exakt auf das hintere Ende der Rohrleitung 8
ausgerichtet werden kann, um dann angeschweißt zu
werden. An den beiden Enden der die Fördergurte 148
und 150 abstützenden Rahmen sind Haltcrolien 154 für
den Rohrabschnitt angeordnet.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Ausrichten eines Rohrabschnitts auf einem Rohrverlegeschiff, mit einer nahe der Schweißzone zum Anschweißen des Rohrabschnitt! an die bereits verlegte Rohrleitung (8) vorgesehenen Anordnung (113), die eine fest am Schiff (1) verankerte Basis (13S) und eine mittels eines Schwenkzapfens (136) am oberen Basisende angelenkte Stützkonstruktion (137,138) für den Rohrabschnitt aufweist, die sich in Verlegerichtung vor und hinter dem Schwenkzapfen (136) erstreckt, mittels einer sich am Schiffsdeck (108) abstauenden hydraulischen Hubeinrichtung (144, 145) ncigbar ist und ein vorderes Rohrführungsauflager (146) zwischen dem Schwenkzapfen (136) und der Schweißzone sowie ein hinteres Rohrfuhmngsauflagcr (149) auf der anderen Seite des Schwenkzapfens (136) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkonstruktion (137, 138) ein vorderes Stützteil

(137) mit dem vorderen Rohrführungsauflager (146) und ein hinteres Stützteil (138) mit dem hinteren Rohrführungsauflager (149) aufweist, die als voneinander getrennte, im wesentlichen dreieckförmige Teile ausgeführt und mit einem inneren Eckbereich einzeln verschwenkbar auf dem Schwenkzapfen (136) gelagert sind, von dem aus sich das vordere Stützteil (137) in Richtung auf Spannvorrichtungen (115) für die Rohrleitung (8) und das hintere Stützteil

(138) in Richtung auf eine Winde (116) zum Spannen der Rohrleitung (8) erstreckt, daß die Stützteile (137, 138) an einem unteren Eckbereich (139, 140) durch einen doppelt wirkenden hydraulischen Zylinder (141) miteinander verbunden sind und daß die hydraulische Hubeinrichtung (144,145) von zwei doppelt wirkenden Hubzylindern (144 und 145) gebildet ist, die den dritten äußeren Eckbereich (142,143) des vorderen bzw. des hinteren Stützteils (137 bzw. 138) abstützen.

2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Rohrführungsauflagcr (146) und das hintere Rohrführungsauflager (149) jeweils als Wippe mit einem eigenen Lagerzapfen (147 bzw. 151) ausgebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Rohrführungsauflager (149) auf dem hinteren Stützteil (138) über eine Basis (153) abgestützt ist, die in Längsrichtung und Querrichtung verlagerbar ist

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Rohrführungsauflager (149) an eine hydraulisch ein- und ausfahrbare Hubsäule (152) angelenkt ist, die um ihre Vertikalachse drehbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrführungsauflager (146, 149) jeweils einen Fördergurt (148 bzw. 150) aufweisen, wobei der Fördergurt (150) des hinteren Rohrführungsauflagers (149) umkehrbar antreibbar ist.