DE284310C - - Google Patents

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DE284310C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 284310 KLASSE SOb. GRUPPE
OTTO FRICK in BECKENHAM, England.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. November 1912 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der Herstellung von Ziegeln oder Ofenfutter aus Magnesit. Die gegenwärtige Behandlung der Ausgangsstoffe für Magnesitziegel und Ofenfutter bringt es mit sich, daß die Erzeugnisse gewisse unliebsame Eigenschaften besitzen. Es ist wohl bekannt, daß z.B.. Magnesitziegel weniger zuverlässig sind als Silikatziegel, insofern sie eher platzen, wenn sie hohen Temperaturen, und insbesondere, wenn sie außerdem auch einem Druck ausgesetzt sind. Sie haben ferner die Eigenschaft, bei den in Stahlöfen vorkommenden hohen Temperaturen in merkbarer Weise zu schwinden.
Das Zersplittern der Magnesitziegel ist auf den im Rohgut vorhandenen Kalk zurückzuführen. Dieser nimmt Wasser auf, entweder während der Herstellung, wobei gewöhnlich Wasser verwendet wird, um das Gut bildsam zu gestalten, oder später aus der Atmosphäre. Wenn die Temperatur auf etwas über 900C erhöht wird, beginnt das Kalziumhydrat, das sich gebildet hat, sich beträchtlich auszudehnen. Diese Dehnung verursacht entsprechend der Größe der Kalkteilchen kleinere oder größere Risse, die die mechanische Festigkeit der fertigen Ziegel verringern.
Das Schwinden des Magnesits in hoher Temperatur entsteht dadurch, daß dieser vor der Verwendung bei zu geringen Temperaturen oder nicht lange genug gebrannt wurde, was zur Folge hat, daß ein Teil der Kohlensäure nicht ausgetrieben ist, und daß die Moleküle von MgO keine genügende Gelegenheit gehabt haben, nach dem Austreiben des C O2 in die Ruhelage zu kommen.
Das neue Verfahren hilft dem durch Anwendung folgender Maßnahmen ab:
1. Die aus natürlichen, verunreinigten Magnesiten erbrannte Magnesia wird zu einem sehr feinen Pulver vermählen, so daß die eingeschlossenen Kalkteilchen soviel wie möglich zerkleinert und in dem gebrannten Magnesit so gleichmäßig verteilt werden, daß die Ausdehnung jedes dieser Teilchen beim Löschen keine wesentlichen Sprünge verursachen kann.
2. Vor Verwendung des gebrannten Magnesits ' zur Herstellung von Ziegeln oder Ofenauskleidungen wird dieser bei einer Temperatur von über 550° C geglüht, um von Wasser in Form von Hydraten befreit zu werden.
3. Wasser wird beim Formen der Ziegel oder der Ofenauskleidung nicht benutzt, sondern die erforderliche Bildsamkeit der Masse wird durch Hinzufügung einer Flüssigkeit, die auf den Kalk keine Wirkung hat, sich aber ohne Rückstand verflüchtigt, am besten raffiniertem Petroleum, erzielt.
4. Die Ziegel oder die Ofenfuttermasse werden
in bekannter Weise, aber bei einer Temperatur, die höher als die jetzt übliche ist, so lange gebrannt, bis das Gut seine Schwindungseigenschaft verliert. Diese Temperatur darf bei Ofenauskleidungen nicht weniger als 1550 ° C betragen.
Es ist zwar je für sich bekannt, den Magnesit zu mahlen und hoch zu brennen sowie teilweise beim Brennen verdampfende Stoffe zum Binden,
wie Teer, zu verwenden. In seiner Gesamtheit ist das vorliegende Verfahren aber neu. Die bekannte Verwendung von Teer hat überdies den Nachteil, daß dieser die einzelnen Magnesitkörper umgibt, so daß nach dem Erhitzen eine Hülle von Teerkoks zurückbleibt, die eine Versinterung der Körner verhindert. Demgegen1 über hat die Verwendung des Petroleums den Vorteil, daß dieses ohne Zurücklassung von
ίο Rückständen vollkommen verdampft. Die Futtermasse wird dementsprechend viel dichter und fester. .
Das neue Verfahren bietet insbesondere für Futter von ringförmigen Stahlöfen, wie z. B.
elektrischen Induktionsöfen, große Vorteile, da solche Öfen gegen Schwinden oder Dehnung der Baustoffe sehr empfindlich sind. Da nur gewöhnliches Petroleum o. dgl. zum Bildsammachen der Masse und sonst kein weiteres Bindemittel hinzugefügt wird, ergibt sich der weitere Vorteil, daß der Magnesit immer wieder verwendet werden kann, sofern man in bekannter Weise die während des Gebrauches des Ofens von dem Ofenfutter aufgenommenen Stahlteilchen, am besten mittels Magnete, daraus entfernt. Bei der Wiederverwendung solchen Magnesits, der einen gewissen Grad von Ausdehnungsfähigkeit angenommen hat, muß dieser mit nicht weniger als 15 oder 20 Prozent frischem, nicht vollständig gebrannten und fein gemahlenen Magnesit vermischt werden, der noch etwas Schwindungsfähigkeit besitzt, um die Ausdehnung des Altmagnesits aufzuheben. Die beiden Arten
j gebrannten Magnesits müssen gut miteinander ! vermischt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren der- Herstellung von Ziegeln und Ofenfutter aus scharf gebranntem Magnesit unter Vermeidung von Wasser als Anmachflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrannte Magnesit fein gemahlen und kurz vor der Verziegelung oder Aufbringung als Ofenfutter bei einer Temperatur von über 550 ° geglüht und dann mit einer Flüssigkeit, z. B. raffiniertem Petroleum, geziegelt oder als Futter verwendet wird, die die Masse plastisch macht, den Kalk
. nicht angreift und sich, ohne Rückstand zu hinterlassen, verflüchtigt.
2. Verfahren der Wiederverwendung des Ofenfutters nach Anspruch 1 nach Zerkleinerung und Reinigung von den beim Stahl-, schmelzen aufgenommenen Stahlteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß der scharf gebrannte Altmagnesit mit wenigstens 15 bis 20 Prozent frischem Magnesit, der etwas niedriger gebrannt und fein gemahlen ist, vermischt wird.
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