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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Preßverformen einer ebenen Wellpappeplatte, bei der ein thermoplastisches Harz als Kleber verwendet ist, mit einer Heißpresse, die mit einem beheizbaren stationären Gesenk und mit einem beheizbaren beweglichen Gesenk ausgerüstet ist.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der US-PS 40 93 482 bekannt. In dieser Lösung ist dargelegt, daß Wellpappe als Grundmaterial für Plattenmaterialien zum Wandbeschichten zweckmäßig verwendbar ist, um behagliche und/oder dekorative Wirkungen im Inneren von Landfahrzeugen, Schiffen oder Bauwerken zu erzielen, da dieses Material leicht ist und eine gute Wärme- und Schallisolation aufweist. Diese Tatsache hat eine zunehmende Aufmerksamkeit in den entsprechenden Industriezweigen auf sich gezogen. Bei Kraftfahrzeugen beispielsweise befinden sich Verkleidungsplatten wie Dach- und Türverkleidungsplatten mit einer Wellpappeunterlage bereits in industriellem Maße in praktischer Verwendung.
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Verkleidungsplatten dieser Art bestehen üblicherweise aus einer Wellpappeunterlage und einer Haut oder einer Sichtschicht, die auf die eine Seite der Unterlage aufgebracht ist, um schützende, dekorative und/oder polsternde Wirkungen zu erzielen. In den meisten Fällen wird doppelseitige Wellpappe als Material für die Unterlage verwendet, während eine Vielzahl weicher und biegsamer Bahnmaterialien als Sichtschicht zweckmäßig ist, z. B. Kunststoffbahnen, Kunstledersorten, gewebte oder nicht-gewebte Tuchsorten und laminierte Materialien, die dadurch hergestellt werden, daß man irgendeines dieser Bahnmaterialien mit einer Polsterschicht wie etwa einer Urethanschaumschicht hinterlegt.
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Wenn eine Wand oder Wandplatte, die mit einer Verkleidungsplatte der oben beschriebenen Art abgedeckt werden soll, eine gekrümmte Oberfläche aufweist, wie es bei Kraftfahrzeugdächern üblich ist, wird die Verformung einer ebenen Wellpappeplatte in eine mindestens teilweise gekrümmte Platte bei der Herstellung notwendig, wobei die gekrümmte Platte entlang der gekrümmten Oberfläche des Gegenstandes als Unterlage für die Verkleidungsplatte dient. Eine derartige Verformung von Wellpappe wird durch die Anwendung von Druck über Vater- und Muttergesenke bewirkt, die in geeigneter Weise in einer Presse angeordnet sind, und dann wird die Sichtschicht auf die verformte Unterlage aufgeklebt bzw. mit dieser verbunden.
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Zieht man in Betracht, daß Wellpappe eine schlechte Verformbarkeit innewohnt, ist es aus der US-PS 40 93 482 bekannt, daß Wellpappe als Unterlagematerial der Art nach ein thermoplastisches Harz als Kleber aufweist, um Papierschichten auf ein gewelltes Papiermedium aufzukleben, und daß das Preßformen der Wellpappeunterlage unter Zuführung von Wärme zum Material durchgeführt wird, d. h. mittels einer Heißpresse. Gemäß dieser Druckschrift wird der thermoplastische Harzkleber in der Wellpappe, die der Preßformung ausgesetzt ist, hinlänglich erweicht oder verflüssigt und gestattet demzufolge in gewissem Ausmaß eine relative Verlagerung des gewellten Mediums und der einzelnen Beschichtungen, während Druck diesen Teilen zugeführt wird, so daß die Wellpappe glatt geformt werden kann, ohne daß man in ihr unerwünschte Verformungen hinterläßt. Da das thermoplastische Harz nach der Fertigstellung der Preßformgebung sich wieder verfestigt, kann die gekrümmte Unterlage ihre Form beibehalten und der Verformung durch Außenkräfte und durch Änderungen in den Umgebungsbedingungen widerstehen. Es ist somit ein besonders sinnreicher Punkt bei diesem Verfahren, daß das thermoplastische Harz als eine Art Schmiermittel während der Preßformgebung dient, aber der verformten Unterlage ein starres Verhalten ermöglicht.
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Manchmal wird auch ein spezieller Typ einer Wellpappe verwendet, deren Papierschichten (wahlweise auch ein gewelltes Medium) mit einem thermoplastischen Harz imprägniert sind, um Stabilität und feuchtigkeitsabweisendes Verhalten des Unterlagematerials zu verbessern. Wellpappe dieser Art kann ebenfalls durch das Verfahren gemäß US-PS 40 93 482 preßgeformt werden, da die Anwendung von Wärme bei der Wellpappe während des Preßformens nicht nur die Verflüssigung des thermoplastischen Klebers verursacht, sondern auch ein Erweichen, d. h. ein Verringern der Steifigkeit der harzimprägnierten Schichten.
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Häufig ist allerdings eine gekrümmte Wellpappeunterlage, die durch das oben beschriebene Verfahren hergestellt ist, in ihrem Aussehen nicht zufriedenstellend, weil die gekrümmten Bereiche, insbesondere die Seite, die eine Hohlfläche ergibt, zur Faltenbildung neigen. Die Wahrscheinlichkeit derartiger Faltenbildung nimmt zu, wenn die Wellpappe einem verhältnismäßig tiefen Ziehvorgang oder einer erheblichen Verbiegung mit einem verhältnismäßig geringen Biegeradius ausgesetzt wird. Es wurde gefunden, daß der Hauptgrund für eine derartige Faltenbildung darin liegt, daß das tatsächliche Biegen des Unterlagematerials bereits beginnt, während die Erwärmung des Unterlagematerials noch unzureichend ist.
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In einer Heißpresse für die Preßformtätigkeit werden sowohl Vater- als auch Muttergesenk derart erwärmt, daß das Erwärmen des Unterlagematerials durch Wärmeleitung durch diese Gesenke bewirkt wird. Üblicherweise wird das Muttergesenk stationär gehalten. Wenn die Platte auf das stationäre Muttergesenk aufgelegt wird, dann weist ein großer Teil dieser Platte einen Abstand gegenüber der geformten Oberfläche dieses Gesenks auf. Dann wird das Vatergesenk abgesenkt, um die Platte gegen das Muttergesenk anzudrücken, doch während eines Anfangsstadiums des Preßvorganges wird die Berührung der geformten Oberfläche des Vatergesenks mit der ebenen Platte nur in einem begrenzten Bereich hergestellt, so daß die Platte beginnt, einer Biegung selbst in den Bereichen unterzogen zu werden, die noch einen Abstand gegenüber dem Vatergesenk aufweisen, d. h. in Bereichen, die vom Vatergesenk noch nicht erwärmt sind. Demzufolge ist es höchst unwahrscheinlich, daß die Wellpappe in bestimmten Bereichen vor der Verflüssigung des thermoplastischen Klebers hierin gebogen wird, mit dem Ergebnis, daß Falten in den hohlen Bereichen der Beschichtung erscheinen, die in Berührung mit dem Vatergesenk gelangt sind. Selbst wenn die mit Falten versehene Schicht mit einer Sichtschicht belegt wird, neigt die Außenoberfläche der Sichtschicht dazu, sichtbare Spuren der Falten zu zeigen, da die Sichtschicht eine dünne Bahn aus weichem und schmiegsamen Material ist. Die Anwesenheit derartiger Spuren beeinträchtigt natürlich die dekorative Wirkung und somit den Handelswert der Verkleidungsplatte.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß eine Faltenbildung während der Preßverformung der Wellpappenplatte wirksam verhindert wird und die Preßverformung auch bei großem Umformgrad mit hoher Oberflächenqualität und Produktivität erfolgen kann.
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Dieses Ziel wird entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwischen den Gesenken der Heißpresse und einem Tisch ein Transportwagen verfahrbar ist, der eine Halteeinrichtung für die Platte sowie eine elektrische Heizeinrichtung aufweist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der beigefügten schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert; es zeigt
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Fig. 1 eine geschnittene Teilansicht einer ebenen Wellpappenplatte vor der Preßverformung,
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Fig. 2 eine geschnittene Teilansicht einer Verkleidungsplatte, die durch Beschichten einer Wellpappenunterlage mit einer Sichtplatte hergestellt wurde, nach der Preßverformung,
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Fig. 3 die Ansicht einer Preßformvorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht und
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Fig. 4 die zusätzliche Anordnung eines wahlweisen Bestandteils bei der Vorrichtung gemäß Fig. 3 in derselben Ansicht.
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Fig. 1 zeigt den Aufbau einer ebenen Platte 10, die in eine mindestens teilweise gekrümmte Platte durch eine weiter unten erläuterte Preßformvorrichtung verformt werden soll. Diese Platte 10 ist eine doppelseitige Wellpappe, die dadurch erzielt wird, daß man beide Seiten eines gewellten Papiermediums 12 mit Papieraußenschichten 14 abdeckt. Falls gewünscht, kann allerdings auch eine einfache Pappe (nur eine Seite des gewellten Mediums ist mit einer Außenschicht abgedeckt) verwendet werden. Das Verkleben der Schichten 14 mit dem gewellten Medium 12 wird mittels Klebstoffschichten 16 bewirkt, die ursprünglich als Überzug auf den Innenoberflächen der entsprechenden Schichten 14 aufgebracht sind. Das Material der Klebstoffschichten 16 ist ein thermoplastisches Harz. Das Beschichten einer jeden Schicht 14 mit dem thermoplastischen Harz kann dadurch vorgenommen werden, daß man den Kleber in flüssiger Form verwendet, aber es ist praktischer, einen Heißschmelzkleber wie etwa einen Polyäthylenfilm als Material der Kleberschicht 16 zu verwenden. Wahlweise können die Schichten 14 und/oder das gewellte Medium 12 mit einem thermoplastischen Harz vor dem Aufkleben der Schichten 14 auf das gewellte Medium 12 imprägniert sein.
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Durch die in Fig. 3 erläuterte Vorrichtung wird die ebene Platte 10 vorerwärmt, um die thermoplastischen Kleberschichten 16 zu erweichen, wie nachfolgend im einzelnen beschrieben wird, und die Platte wird nachfolgend in eine mindestens teilweise gekrümmte Platte mittels einer Heißpresse verformt, die mit beheizten Vater- und Muttergesenken ausgestattet ist. Fig. 2 zeigt eine Verkleidungsplatte, die aus einer Wellpappeunterlage 10 A sowie aus einer Sichtschicht 18 aus weichem und schmiegsamem Material, das auf die Unterlage 10 A mittels eines Klebers 18 a aufgeklebt ist, besteht, und die durch die Vorrichtung gem. Fig. 3 verformt wurde. Es ist möglich, die Sichtschicht 18 auf die Unterlage 10 A dadurch aufzukleben, daß man einen flüssigen Kleber auf die geformte Unterlage 10 A aufbringt, aber in den meisten Fällen ist es bequemer, eine Heißschmelzbahn, wie etwa eine Polyäthylenfolie, als Kleber 18 a zu verwenden. Im letztgenannten Fall wird die Sichtschicht 18 auf die geformte Unterlage 10 A aufgebracht, wobei die Heißschmelzfolie 18 a zwischen diesen Teilen eingelegt wird (die Heißschmelzfolie 18 a kann vorher auf die Rückseite der Sichtschicht 18 aufgeklebt sein), und wird gegen die Unterlage 10 A mittels eines beheizten Gesenks angedrückt.
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Es wird nun auf Fig. 3 Bezug genommen: Eine Heißpresse 20 weist ein stationäres Gesenk 22 (in diesem Fall ein Muttergesenk) in einer unteren Stellung sowie ein vertikal bewegliches Vatergesenk 24 oberhalb des stationären Gesenks 22 auf. Die obere Oberfläche 22 a des Muttergesenks 22 und die untere Oberfläche 24 a des Vatergesenks 24 sind übereinstimmend mit der gewünschten Form der Wellpappeunterlage 10 A geformt. Heizrohre 26 sind sowohl in das stationäre als auch in das bewegliche Gesenk 22, 24 derart eingebettet, daß die Gesenke 22, 24 auf gewünschte Temperaturen erwärmt werden können, indem man ein in geeigneter Weise erwärmtes Strömungsmittel durch diese Rohre 26 von einer äußeren Wärmequelle aus (nicht gezeigt) hindurchleitet. Längs des Umfangs der geformten Oberfläche 22 a ist das staionäre Gesenk 22 mit mindestens einem Paar Klemmechanismen 28 versehen, von denen jeder mit einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 30 gekoppelt ist. Wenn die ebene Platte 10 aus Wellpappe, die eine Grundrißgeometrie aufweist, die zur Herstellung der gekrümmten Unterlage 10 A geeignet ist, auf das stationäre Gesenk 22 aufgelegt wird, dann halten diese Klemmechanismen 28 die ebene Platte 10 in ihren Umfangsbereichen fest gegen das stationäre Gesenk 22 angedrückt.
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Die ebene Platte 10 wird außerhalb der Heißpresse 20 vorgewärmt, bevor, und zwar vorzugsweise unmittelbar bevor, die Platte 10 auf das stationäre Gesenk 22 aufgelegt wird, so daß das bewegliche Gesenk 24 in Berührung mit der Platte 10 gelangen kann, während die Platte 10 die Wirkung der Vorerwärmung noch beibehält. Die Intensität und Dauer der Vorerwärmung werden derart durchgeführt, daß die thermoplastischen Klebstoffschichten 16, wie diese, die durch Heißschmelzfolien vorgesehen werden, hinlänglich erweichen und nahe der Verflüssigung kommen, aber es ist unerwünscht, die Verflüssigung der Kleberschichten 16 durch die Vorerwärmung zu verursachen, wegen der Möglichkeit, daß sich die Schichten 14 von dem gewellten Medium 12 während des Zuführens der vorerwärmten Platte 10 in die Heißpresse 20 abtrennen. In der Praxis ist es zweckmäßig zur Vorerwärmung der Platte 10 eine elektrische Heizeinrichtung zu verwenden.
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Die Vorerwärmung der ebenen Platte 10 wird während des Zuführens der Platte 10 in die Heißpresse 20 vorgenommen. Vorzugsweise wird die Platte 10 von beiden Seiten erwärmt. Wenn die Vorerwärmung nur von einer Seite der Platte 10 her bewirkt wird, dann wird die Platte 10 auf das stationäre Muttergesenk 22 derart aufgelegt, daß die vorgewärmte Seite der Platte 10 dem Vatergesenk 24 zugewandt ist.
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Die Vorrichtung für die Verformung der Platte 10 umfaßt neben der Heißpresse 20 im übrigen eine Anlage 40, die sowohl zum Zuführen der ebenen Platte 10 in die Heißpresse 20 als auch zum Vorerwärmen der Platte 10 dient. Die Zuführ-/ Vorwärmanlage 40 umfaßt einen Tisch 50, der neben der Heißpresse 20 steht, wobei seine obere Tischfläche 50 a nahezu dasselbe Niveau aufweist wie der unterste Teil der Oberfläche 22 a des stationären Gesenks 22, ein Paar Schienen 100, die sich horizontal geradlinig in einer Höhe nahe der Höhe des Tisches 50 derart erstrecken, daß sowohl das stationäre Gesenk 22 als auch der Tisch 50 zwischen den Schienen 100 angeordnet sind, und einen ersten Transportwagen bzw. Träger 60, der sich auf den Schienen 100 in beiden Richtungen bewegen kann. Zusätzlich weist die Anlage 40 ein anderes Paar Schienen 110 auf, die sich horizontal geradlinig in einer Höhe erstrecken, die größer ist als die Höhe des Tisches 50, und zwar von einem Raum geradlinig über den Tisch 50 in einer Richtung von der Heißpresse 20 weg, wobei sich ein zweiter Transportwagen bzw. Träger 70 auf den Schienen 110 in jeder Richtung bewegen kann, und eine Plattenhubeinrichtung 80, die unterhalb der Schienen 110 angeordnet ist, um einen Stapel von ebenen Platten 10 derart zu halten, daß die oberste der gestapelten Platten 10 bis in eine Höhe kurz unterhalb der Schienen 110 gelangt.
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Die Oberseite 50 a des Tisches 50 ist breit genug, um die ebene Platte 10 hieran abzustützen. Vorzugsweise nimmt die Oberseite 50 a des Tisches 50 die Form eines Gitters oder eines Siebes bzw. einer Abschirmung an, und Heizeinrichtungen wie etwa Infrarotstrahllampen 52 sind unterhalb der Oberseite 50 a des Tisches vorgesehen, um die Platte 10, die auf die Tischoberseite 50 a aufgelegt ist, im wesentlichen über den gesamten Bereich der Platte 10 zu erwärmen.
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Der erste Träger 60 ist eine mit Rädern versehene Plattform und weist einen hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 64 auf, der derart angeordnet ist, daß sich seine Kolbenstange 64 a vertikal nach unten erstrecken kann und nach oben einfahren kann. An der Kolbenstange 64 a sind sich horizontal erstreckende Arme 66 befestigt, und hieran sind Vakuumnäpfe 68 angebracht, die nach unten gerichtet sind, um die ebene Platte 10 anzusaugen, die auf den Tisch 50 gelegt wird, wenn der Saugvorgang bewirkt ist. Der Träger 60 weist Heizeinrichtungen wie Infrarotstrahllampen 62 auf, die unter der Plattform 60 a, jedoch oberhalb der Arme 66 in der nach oben zurückgezogenen Stellung derart angeordnet sind, daß sie im wesentlichen den gesamten Bereich der Platte 10 erwärmen, die durch die Saugnäpfe 68 gehalten wird.
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Der zweite Träger 70 ist mit dem ersten Träger 60 identisch bzw. übereinstimmend ausgebildet und weist einen Zylinder 74 auf, horizontale Arme 76, die an der Kobenstange angebracht sind, Saugnäpfe 78, die an den Armen 76 angebracht sind, und Infrarotstrahllampen 72, die unter der Plattform 70 a angeordnet sind. Der Zylinder 74 und die Arme 76 sind derart angeordnet, daß die Saugnäpfe 78 die oberste der ebenen Platten 10 aufnehmen können, die auf der Hubeinrichtung 80 gestapelt sind. Die Lampen 72 können die ebene Platte 10 erwärmen, die von der Oberseite her durch die Saugnäpfe 78 gehalten wird.
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Der erste und der zweite Träger 60 und 70 können unabhängig bewegt werden, und die Lampen 52, 62 und 72 können entsprechend den gewünschten Augenblicken erleuchtet und ausgeschaltet werden.
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Falls gewünscht, können elektrische Schaltungen für die Lampen 52, 62 und 72 derart ausgebildet sein, daß nur ein gewählter Abschnitt der entsprechenden Gruppen von Lampen 52, 62 und 72 erleuchtet werden kann, wenn es hinlänglich ist, nur einem begrenzten Bereich oder begrenzte Bereiche der ebenen Platte 10 vorzuwärmen.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
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Zuerst wird der erste Träger 60 oberhalb des stationären Gesenks 22 in der Heißpresse 20 oder auf der linken Seite der Presse 20 derart angeordnet, daß die Oberseite 50 a des Tisches 50 freigeräumt ist. Der zweite Träger 70 wird derart bewegt, daß er eine Ruhelage über der Plattenhubeinrichtung 80 einnimmt. Dann werden die Infrarotstrahllampen 72 erleuchtet, und der Zylinder 74 wird betätigt, um die Arme 76 abzusenken, bis die Saugnäpfe 78 gegen eine Wellpappeplatte gedrückt werden, die auf der Hubeinrichtung 80 gestapelt ist. Infolge der Anwendung eines Unterdrucks nehmen die Saugnäpfe 78 die Platte 10 auf. Dann werden die Arme 76 derart nach oben gezogen, daß die Platte 10, die von den Saugnäpfen 78 aufgenommen ist, sich den erleuchteten Lampen 72 nähert. In diesem Zustand wird der Träger 70 nach links bewegt, um in eine Ruhestellung oberhalb des Tisches 50 zu gelangen, und zwar derart, daß die Platte 10 unterhalb der Arme 76 allmählich während der Fahrt des Trägers 70 erwärmt wird. Der Zylinder 74 wird zum Absenken der Arme 74 betätigt, und die ebene Platte 10 wird auf dem Tisch 50 dadurch angeordnet, daß man die Aufbringung eines Unterdrucks auf die Saugnäpfe 78 unterbricht. Die Infrarotstrahllampen 52 des Tisches 50 sind vorher erleuchtet worden. Die Arme 76 werden dann nach oben gezogen, und die Lampen 72 werden ausgeschaltet. Zur selben Zeit werden die Lampen 64 des ersten Trägers 60 angedreht, und der erste Träger 60 wird nach rechts bewegt, um eine Ruhelage über dem Tisch 50 einzunehmen, während der zweite Träger 70 zur Plattenhubeinrichtung 80 hin bewegt wird.
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Als nächstes wird der Zylinder 64 des ersten Trägers 60 betätigt, um die Arme 66 abzusenken, bis die Saugnäpfe 68 in Berührung mit der Platte 10 auf dem Tisch 50 gelangen, was durch die Aufbringung eines Unterdrucks auf die Näpfe 68 gefolgt wird. Dann wird die Kolbenstange 64 a nach oben eingefahren, um die Platte 10 in eine Stellung nahe den erleuchteten Lampen 62 hinaufzuziehen. In diesem Zustand wird der erste Träger 60 in die Heißpresse 20 derart eingefahren, daß er oberhalb des stationären Gesenks 22 ruht. Die Gesenke 22 und 24 können bereits erwärmt sein, wenn der Träger 60 in der Heißpresse 20 ankommt. Die ebene Platte 10, die vom ersten Träger 60 getragen wird, wird auf das stationäre Gesenk 22 abgesetzt, indem man die Arme 66 absenkt und die Aufbringung eines Unterdrucks auf die Saugnäpfe 68 unterbricht. Durch die Betätigung der Zylinder 30 drücken die Klemmechanismen 28 die Platte 10 in ihren Umfangsbereichen fest gegen das stationäre Gesenk 22 an. Gleichzeitig wird der erste Träger 60 veranlaßt, die Heißpresse 20 zu verlassen. Nachfolgend wird das bewegliche Gesenk 24 derart abgesenkt, daß es die ebene Platte 10 gegen die geformte Oberfläche 22 a des stationären Gesenks 22 andrückt.
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Durch Verwendung der dargestellten Vorrichtung ist es möglich, eine nächste ebene Pappeplatte 10 während ihres Zuführens in die Heißpresse 20 zu erwärmen, während die vorgeheizte und in die Heißpresse 20 eingebrachte Platte 10 der Preßverformung unterzogen wird (der Verfahrensschritt der Preßverformung nimmt einen gewissen Zeitraum in Anspruch, wegen der Notwendigkeit, die Kleberschichten 16 zu verflüssigen).
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Da die ebene Platte 10 bis zu einem derartigen Ausmaß vorgeheizt ist, das ein Erweichen der thermoplastischen Kleberschichten 16 während ihrer Überführung von der Plattenhubeinrichtng 80 zur Heißpresse 20 verursacht, wird die Platte 10, die vom beweglichen Gesenk 24 angedrückt wird, einem Biegevorgang mit beträchtlich geschwächter Haftfestigkeit zwischen dem gewellten Medium 12 und den Außenschichten 14 unterzogen. Die verflüssigten oder nahezu verflüssigten Kleberschichten 16 gestatten es den Außenbeschichtungen 14, daß sie gegenüber dem gewellten Medium 12 derart verrutschen, daß die Platte 10 glatt preßverformt werden kann, ohne die Faltenbildung der Außenbeschichtungen 14 in tiefgezogenen oder gedehnten Abschnitten. Wenn die Beschichtungen 14 (manchmal auch das gewellte Medium 12) mit einem thermoplastischen Harz imprägniert sind, dann erzeugt die Vorerwärmung der ebenen Platte 10 eine zusätzliche Wirkung dahingehend, daß eine wünschenswerte Verringerung des starren Verhaltens der Platte 10 insgesamt vor der Berührung des beweglichen Gesenks 24 mit der Platte 10 stattfindet. Auch dies begünstigt den glatten Biegevorgang der Platte 10.
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Wie aus der vorangehenden Beschreibung hervorgeht, ist der erste Träger 60 (zusammen mit den Schienen 100 oder einer anderen Führungseinrichtung) ein wesentlicher Bestandteil der Förder-/Vorwärm-Anlage 40. Das heißt, der zweite Träger 70 und die Schienen 110 können weggelassen oder durch eine andere, geeignete Ausbildung ersetzt werden. Die Lage des Tisches 50, d. h. der Abstand, der vom ersten Träger 60 zurückgelegt werden muß, kann in Abhängigkeit von der gewünschten Dauer des Vorwärmvorganges abgeändert werden.
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Wenn es beabsichtigt ist, das Aufkleben der Sichtschicht 18 auf die Form der Unterlage 10 A nachfolgend der oben beschriebenen Preßformtätigkeit durchzuführen, dann kann die Vorrichtung der Fig. 3 durch eine andere Hubeinrichtung 90 ergänzt werden, wie sie in Fig. 4 gezeigt ist, um die Sichtbogen bzw. Sichtplatten 18 (die jeweils mit der Heißschmelzfolie 18 a versehen sind, die auf die untere Oberfläche aufgebracht ist) in einem Stapel zu halten. In diesem Fall erstrecken sich die Schienen 110 derart, daß der zweite Träger 70 in eine Stellung gerade oberhalb dieser Hubeinrichtung 90 bewegt werden kann. Während der erste Träger 60 die ebene Platte 10 in die Heißpresse 20 einträgt, trägt der zweite Träger 70 einen Bogen bzw. eine Platte der Sichtschicht 18 aus der Hubeinrichtung 90 zum Tisch 50. In diesem Zustand sind weder die Lampen 72 des zweiten Trägers 70 noch die Lampen 52 des Tisches 50 erleuchtet. Nach dem Preßverformen der Platte 10 zu einer gekrümmten Unterlage 10 A bringt der erste Träger 60 die Sichtschicht 18 in die Heißpresse 20, ohne daß die Lampen 62 angeschaltet werden. Die eingetragene Sichtschicht 18 wird auf die Unterlage 10 A aufgelegt, die im stationären Gesenk 22 zurückgehalten wird, und das erwärmte bewegliche Gesenk 24 wird abgesenkt, um die Sichtschicht 18 gegen die geformte Unterlage 10 A anzudrücken.
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Üblicherweise wird das Vorerwärmen im wesentlichen über den gesamten Bereich der ebenen Platte bewirkt. Es wird allerdings manchmal hinlänglich sein, nur einen begrenzten Bereich oder begrenzte Bereiche der ebenen Pappe vorzuwärmen, wenn es beabsichtigt ist, die Pappe nur örtlich zu biegen.