DE2840608C2 - Verfahren zur Verbesserung der Lötbarkeit von Hartmetallen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Lötbarkeit von HartmetallenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
- C25F3/00—Electrolytic etching or polishing
- C25F3/02—Etching
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
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Description
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40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Lötbarkeit von Hartmetallen durch Verringerung
des Carbidanteils in der Oberfläche der Hartmetalle, die aus mindestens einem der Bindemetalle Eisen,
Kobalt oder Nickel, insbesondere Kobalt, sowie aus einem oder mehreren Carbiden und/oder Nitriden der
Elemente Titan, Zirkonium, Chrom, Molybdän, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal oder Wolfram bestehen.
Hartmetallteile werden für viele Anwendungszwecke in der spanabhebenden und spanlosen Formgebung mit
Nichthartmetallen, d. h. in der Regel mit Stählen, durch Löten mit verschiedenen Loten verbunden. Als Beispiele
seien Hartmetallzähne für Sägen, Hartmetallplatten für Bohrer, Dreh-, Fräs-, Hobel-, Schnitt-, Stanz- und
Abscherwerkzeuge sowie Führungs- und Umlenkelemente genannt.
Bei der Herstellung der genannten Werkzeuge bzw. Werkzeugteile durch Löten wirkt sich die schlechte
Benetzbarkeit des im Hartmetall enthaltenen Carbidanteils störend aus. Dazu kommen unterschiedliche
Oberflächenzustände der Hartmetalle, die infolge des Sinterprozesses entstanden sind. Zur Überwindung
dieser Schwierigkeiten ist man dazu übergegangen, die zu lötenden Teile elektrolytisch zu vernickeln bzw. zu
verkobalten. Damit erreicht man eine bessere Benetzbarkeit des Hartmetallkörpers. Den gleichen Zweck wie
Nickel bzw. Kobalt erfüllen auch andere als Bindemittel im Hartmetall vorhandene sowie alle anderen gut
lötbaren Metalle. Nach der DE-AS 25 02 275 soll das Metall durch galvanische Abscheidung aus einem
Sulfamatbad des entsprechenden Metalls, durch Aufdampfen mittels Elektronenstrahlverfahren oder durch
Abscheidung aus einem Lösungsmittel aufgebracht werden.
Die geschilderten Verfahren besitzen jedoch mehrere Nachteile. Neben den teilweise sehr hohen Herstellungskosten,
die beim Galvanisieren oder beim Aufdampfen mittels Elektronenstrahlverfahren entstehen,
wirken sich die vom Sintern herrührenden unterschiedlichen Oberflächenzustände nachteilig bei der Auftragung
eines Bindemittels aus. Nicht zu vergessen sind gesundheitliche Gefahren, die bei der Verdampfung von
Nickel drohen, sei es durch den Dampfdruck über dem Nickelbad oder durch die Dampfentwicklung beim
Löten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die geschilderten Nachteile
nicht besitzt und die Lötbarkeit von Hartmetallen erhöht
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Hartmetall vor deip Löten einer elektrolytischen Behandlung in
einer alkalischen Lösung ausgesetzt wird. Die elektrolytische Behandlung bei anodischem Potential findet
zweckmäßigerweise in einer handelsüblichen Galvanisiertrommel statt Als Lauge verwendet man bevorzugt
Kaliumhydroxid, da sich die gebildeten Abbauprodukte darin gut lösen. Aber auch andere alkalische Lösungen
(z. B. NaOH, Na2CO3, K2CO3) und/oder komplexbildende
Substanzen sind gee'gnet Die angelegte Spannung bzw. Stromstärke, sind dem jeweils zu behandelnden
Hartmetall anzupassen. Das Verfahren wird vorteilhafterweise so angewandt, daß die Dicke der carbidfreien
Oberflächenschicht 0,1 bis 10 μιτι beträgt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den bisher angewandten liegt darin, daß
unterschiedliche Oberflächenzustände als unvermeidbare Folge des Sinterprozesses keine negativen Auswirkungen
haben und eine gesundheitliche Gefährdung durch karzinogene Stoffe ausgeschlossen ist. Weiterhin
läßt sich dieses Verfahren äußerst kostengünstig durchführen, da ein Verbrauch von teuren Metallen
entfällt.
Die größere Benetzbarkeit der Hartmetalloberfläche wird bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht durch Zwischenschichten aus z. B. Nickel oder Kobalt, also eine Metallanreicherung der Oberfläche,
sondern dadurch erzielt, daß der Oberflächencarbidanteil verringert wird. Durch das Herauslösen der
Carbidphase wird die für die Haftung zur Verfügung stehende Oberfläche vergrößert. Überraschenderweise
verliert die freigelegte Hilfsmetallschicht des Hartmetalls trotz der Verringerung des Carbidanteils nicht ihre
Bindung zum Hartmetall. Es kommt nicht etwa zu dem »Abreißen« der Oberflächenschichten bei mechanischer
Belastung. Die Erklärung hierfür dürfte u. a. in der auftretenden Oberflächenvergrößerung des Werkstoffes
liegen. Beispielsweise wurden zehn Hartmetall-Bohrerplatten
entsprechend DIN 8010 nach der Erfindung in einer 4N Kalilauge bei etwa 20°C einer elektrolytischen
Behandlung unterzogen und gelötet und mit zehn v/eiteren Proben verglichen, die nach dem bisher
bekannten Verfahren vernickelt und gelötet worden waren. Die aus den je zehn Proben in 6 Versuchsreihen
gemessenen Abscherfestigkeiten — die der folgenden Tabelle zu entnehmen sind - zeigen eine deutliche
Proben. | aus 10 Proben) | Vernickelt | Erfindungs |
I
Ψ, |
Ausgangs | gemäßes Verfahren |
|||
stand | 285 | 338 | ||
Abscherfestigkeit in N/mm2 | 202 | 219 | 287 | I |
(Mittelwert | _ | 253 | 308 | y |
Versuchs | 245 | 323 | 395 | |
reihe | _ | 223 | 272 | |
1 | _ | 176 | 272 | |
2 | ||||
3 | ||||
4 | ||||
5 | ||||
6 |
Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der Lötbarkeit von Hartmetall aus mindestens einem der Bindemetalle
Eisen, Kobalt oder Nickel sowie aus einem oder mehreren Carbid(en) und/oder Nitrilen) der Elemente
Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Molybdän, Chrom, Tantal, Wolfram durch Verringerung
des Carbidanteils in der Hartmetalloberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall
vor dem Löten in einer alkalischen Lösung elektrolytisch bei anodischem Potential behandelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine geeignete alkalische und/oder komplexbildende Lösung verwendet wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine carbidfreie Schicht mit
einer Dicke von 0,1 bis 10 μπι hergestellt wird.
15
Priority Applications (5)
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1978
- 1978-09-18 DE DE19782840608 patent/DE2840608C2/de not_active Expired
-
1979
- 1979-09-07 DK DK373979A patent/DK373979A/da not_active Application Discontinuation
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Also Published As
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