DE284003C

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Publication number: DE284003C
Application number: DENDAT284003D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher wurden Sauerstoffbäder in der Weise hergestellt, daß man Lösungen von Wasserstoffsuperoxyd oder Substanzen, die solches abspalten, z. B. Perborate oder Peroxyde, durch Katalysatoren zersetzte. Dabei waren in der Regel verhältnismäßig große Mengen des Katalysators erforderlich, was mit verschiedenen Übelständen verknüpft war. Es wurde nun gefunden, daß sich Wasserstoffsuperoxyd oder Perborate usw. und Persulfate in wäßriger Lösung bei Siedehitze gegenseitig derartig zersetzen, daß der gesamte aktive Sauerstoff beider Verbindungen abgespalten wird.

Durch minimale Mengen geeigneter Katalysatoren kann die Reaktionstemperatur bis auf die Temperatur eines warmen Bades, etwa 40 ° C, herabgedrückt werden. Als Katalysatoren kommen die bekannten organischen Katalysatoren in Betracht, ferner die Metalle der Platingruppe, sowie alle Metalle, die in mehreren Oxydationsstufen auftreten können, wie Eisen j Mangan, Kupfer/ Cer usw. Sie können als Salze oder Metalle gelöst, kolloidal oder in feinster Suspension, einzeln und in Gemischen Verwendung finden; charakteristisch ist, daß stets nur sehr geringe Mengen notwendig, sind. Die Wirksamkeit einiger dieser Katalysatoren wird durch Zusatz kleiner Mengen von Ammoniumsalzen stark erhöht. Die Bäder können beliebige therapeutische oder kosmetische Zusätze erhalten; da durch die Zersetzung des Persulfats Säure frei wird, kann man durch Zugabe von Carbonaten oder aber unmittelbar durch Verwendung von Percarbonaten auch gemischte Sauerstoff-Kohlensäurebäder herstellen.

Beispiele.

Persulfatlösungen allein werden, auch nach Zusatz eines Katatysators bei Badetemperatur so wenig zersetzt, daß der entwickelte.Sauerstoff nach 20 Minuten oft nicht meßbar ist.

Der Unterschied zwischen reinen Perbofatlösungen und solchen aus Perborat-Persulfatgemischen läßt sich qualitativ in allen Fällen schon feststellen, wenn eine mit einem Katalysator versetzte Perboratlösung in zwei Teile geteilt und der eine von beiden mit etwas Persulfatlösung versetzt wird. Werden nunmehr beide Lösungen in das gleiche Wasserbad getaucht, so ist der Unterschied gar nicht'"'.-' zu verkennen.

Für quantitative Versuche sind folgende Lösungen geeignet :·

1. 1,4 g Natriumperborat in 1 1 Wasser,

2. 2,0 g Ammoniumpersulfat in 1 1 Wasser. Jede dieser Lösungen enthält in 10 ecm

ι ecm aktiven Sauerstoff (o°; 760 mm), also ^: müßten auch beliebige Gemische der Lösungen gleiche Volumina Sauerstoff entwickeln. Werden je 250 ecm der reinen Lösungen oder ihrer Gemische in demselben Wasserbade etwa ¹Y₄ Stunde lang mit demselben Katalysator auf 35 bis 40 ° erwärmt, so werden folgende Ergebnisse erzielt:

Katalysator: Kupfersulfat (3 mg Cu).

i. 250ecm der Perboratlösung liefern 18,9 ecm Sauerstoff.

2. 25,0 ecm der Persulfatlösung liefern 3,6 ecm Sauerstoff.

3. Ein Gemisch von 200 ecm der Perboratlösung mit 50 ecm Persulfatlösung liefert 23,8 ecm Sauerstoff statt der berechneten 15,8 ecm.

Katalysator: Mangansulfat (2 mg Mangan).

1. Perboratlösung allein liefert 22,3 ecm. Sauerstoff. .

2. Das Gemisch liefert 25 ecm Sauerstoff statt .18,0 ecm Sauerstoff.

Persulfatlösung allein wird nicht merklich zersetzt.

Ähnlich verhält sich Ferrosulfat, besonders auf Zusatz von minimalen Mengen Kupfer.

Sehr brauchbar ist das Verfahren zur Herstellung von gemischten Sauerstoff-Kohlensäurebädern.

Die Lösungen erhalten einen Zusatz von Kupfersulfat (3 mg Cu) und je 0,25 g Kristallsoda.

1. Perboratlösung allein liefert 19,2 ecm Sauerstoff.

2. Das Gemisch (1 :1) liefert 24,6 ecm Sauerstoff und 12 ecm Kohlensäure.

3. Persulfatlösung allein liefert nur Spuren Sauerstoff und etwa 1 ecm Kohlensäure.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung von Sauerstoffbädern, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen von Persulfaten bei Gegenwart anderer Persalze, wie Perborat oder Percarbonat, oder von Wasserstoffsuperoxyd eventuell in Anwesenheit von Carbonaten mittels Katalysatoren zersetzt werden.