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Schaltung zur Entmagnetisierung der Bildröhre in einem Farb-
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fernsehempfänger In einem Farbfernsehempfänger wird bekanntlich die
Bildröhre bei jedem Einschalten entmagnetisiert1 um Fehler in der Farbreinheit durch
Magnetisierung von Metallteilen innerhalb der Bildröhre, z.B. durch das Erdfeld,
zu vermeiden.
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hierzu ist es bekannt (DE-PS 12 70 074), den konusförmigen Kolben
der Bildröhre mit zwei sattelförmigen Spulen zu umgeben und diese jeweils beim Einschalten
des Empfängers mit einem Wechselstrom zu speisen. Dieser hat zunächst eine große
Amplitude von z.B 5 A und liegt im Verlauf von 1 bis 2 s auf Nu-ll oder einen sehr
kleinen Wert ab.
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Wegen des relativ hohen benötigten Stromes wird im allgemeinen die
Entmagnetisierungsspule direkt aus den Netzanschlußkiemmen des Empfängers über temperaturabhängige
Widerstände gespeist, die den gewünschten Abfall des Stromes verursachen. Da hierbei
die Entmagnetisierungsspule direkt mit den Netzklemmen verbunden ist, ist aus Sicherheitsgründen
ein beträchtlicher Aufwand für die Isolierung der Entmagnetisierungsspule erforderlich.
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Diese Schwierigkeit läßt sich an sich vermeiden, wenn der
Farbfernsehempfänger
mit einem Netztransfortnator versehen ist.
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Diese Lösung ist aber in der Praxis deshalb uner<nscht: weil ein
solcher Netztrausformator ein relativ teures und schweres Bauteil ist und außerdem
störende Magnetfeld erzeugt.
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Es ist auch bekannt (DE-OS 22 51 936), die Entmagnetisierungsspule
aus der Zeilenendstufe des Fernsehempfängers zu speisen Der Entmagnetisierungsstrom
hat dann die Zeilenfrequenz von etwa 16 kijz. Da andererseits die Entmagnetisierungsspule
eine beträchtliche Induktivität von etwa 30 mH hat, muß für die Speisung der Entmagnetisierungsspule
eine relativ hohe Spannung von ca. 10000 V bereitgestellt werden. Die gleiche Schwierigkeit
besteht bei Fernseheinpfängern mit einem Schaltnetzteil. Ein Schaltnetzteil bewirkt
zwar auch eine galvanische Trennung der Empfängerschaltung vom Netz. Es arbeitet
aber ebenfalls mit einer hohen Frequenz in der Größenordnung von 20 bis 30 kz.
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Es ist auch eine Entniagnetisierungsschaltung bekannt (US-PS 29 62
621), bei der ein Kondensator bei eingeschaltetem Empfänger an eine Betriebsgleichspannung
angelegt und beim Ausschalten des Empfängers parallel zur Entmagnetisierungsspule
geschaltet wird. Der Kondensator und die Entmagnetisierungsspule bilden dann einen
Schwingkreis, der durch die am Kondensator stehende Spannung zu gedämpften Schwingungen
angeregt wird, die nach einigen Perioden auf Null abklingen. Bei dieser Lösung bleibt
zwar die Entmagnetisierungsspule ständig vom Netz getrennt. Die Entmagnetisierung
erfolgt aber nicht beim Einschalten, sondern beim Ausschalten des Empfängers. Eine
solche Schaltung ist praktisch nicht einsetzbar, weil dann zwischen zwei Betriebsperioden
des Empfängers aufgetretene Veränderungen in der Magnetisierung der Metallteile
der Bildröhre beim Einschalten des Empfängers nicht beseitigt werden und somit das
Bild während einer Ein--schaltpoiode fehlerhaft sein kann. Die Beseitigung dieser
Fehler erfolgt jeweils erst am Ende einer Einschaltperiode.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders einfache
Schaltung zu schaffen, mit der der genannte Kondensator beim
Einschalten
des Empfängers im richtigen Zeitpunkt an die Entmagnetisierungsspule angeschaltet
wird Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch l beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei der Erfindung wird also der bei der Aufladung eines Kondensators
abfallende Ladestrom in vorteilhafter Weise dazu ausgenutzt, ein Relais verzögert
zum Abfallen zu bringen, das dann mit einem Ruhestromkontakt den genannten ersten
Kondensator parallel zur Entmagnetisierungsspule schaltet. Wenn als Betriebs spannung
für den zweiten Kondensator die gleichgerichtete Heizspannung der Bildröhre ausgenlltzt
wird, so braucht dieser zweite Kondensator nur eine geringe Spannungsfestigkeit
von etwa 6 bis 10 V zu haben. Vorteilhaft ist ferner1 daß durch die Ausnutzung des
Ruhestromkontaktes bei normalem Betrieb des Farbfernsehempfängers durch die Relaiswicklung
praktisch kein Strom fließt, nämlich nur der durch einen eventuellen Wechselspannungs
anteil in der zweiten Betriebsspannung bedingte Wechselstrom.
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Da im normalen Betriebszustand der erste Kondensator und die Entmagnetisierungsspule
zu einem Schwingkreis parallel geschaltet und an keine Betriebsspannung angeschaltet
sind, klingt der Entmagnetisierungsstrom in erwünschter Weise vollständig auf Null
ab.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Darin zeigen Figur 1 ein Prinzipschaltbild der Erfindung und Figur 2
den Spannungsverlauf an dem ersten Kondensator.
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In Figur 1 speist die Wicklung l des Zeilentrafos 2 über die Diode
3 den Heizfaden der Bildröhre 4. Die Diode 3 hat im wesentlichen den Zweck, die
negative Halbwelle der an der Wicklung l stehenden Spannung zu unterdrücken und
eine bessere Anpassung der von der Wicklung 1 gelieferten Spannung an die für den
Heizfaden der Bildröhre 4 benötigte Spannung zu ermöglichen.
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Ferner sind vorgesehen der erste Kondensator 5, die Entmagne tisierungsspule
6, der Relais-Umschaltkontakt a, die Relaiswicklung A und der zweite Kondensator
7.
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Anhand der Figur 2 wird die Wirkungsweise erläutert. Bei ausgeschaltetem
Empfänger befindet sich der Ruhekontakt a in der ausgezogen gezeichneten Stellung.
Beim Einschalten des Empfängers im Zeitpunkt t = 0 erscheint die Heizspannung von
6,3 V am Heizfaden der Bildröhre 4 sehr schnell, so daß sofort ein Ladestrom über
den Kondensator 7 und die Wicklung A fließt.
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Dieser Ladestrom ist so groß, daß das Relais anzieht und der Kontakt
a in die gestrichelte Stellung umgelegt wird. Jetzt ist der Kondensator 5 an die
Betriebsspannung von + 700 V angeschlossen. Die Spannung U5 am Kondensator 5 steigt
jetzt entsprechend der wirksamen Zeitkonstante gemäß Figur 2 bis auf den Endwert
von + 700 V an. Während dieser Zeit nimmt jedoch der Ladestrom des Kondensators
7 ab, weil der Kondensator 7 aüf einen Endwert aufgeladen wird und dann praktisch
kein Ladestrom mehr fließt. Nach etwa 0,6 bis 1 sec ist der Ladestrom des Kondensators
7 und damit auch der Strom durch die Wicklung A so klein geworden, daß das Relais
abfällt, der Umschaltkontakt a in die ausgezogene Stellung zurückfällt und somit
der Kondensator 5 parallel zur Entmagnetisierungsspule 6 geschaltet ist. Jetzt ist
ein Schlringkreis gebildet, an dessen Kondensator 5 die Spannung von + 700 V liegt.
Dieser Schwingkreis führt jetzt die in Figur 2 dargestellte gedämpfte Schwingung
8 aus, die etwa 10 ms später auf Nullabgeklungen ist Diese Schwingung, d.h. der
auf null abklingende -Wechselstrom in der Spule 6, bewirkt die gewünschte Entmagnetisierung
unmittelbar nach dem Einschalten des Empfängers. Die Bildwiedergabe beginnt durch
die Trägheit des Heizfadens der Bildröhre 4 wesentlich später, z.B. nach 3 bis 5
s so daß der Entmagnetisiervorgang auf dem Bildschirm nicht störend sichtbar wird.
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Als erste Betriebsspannung für den Kondensator 5 und als zweite Betriehsspannung
für den Kondensator 7 kann im Prinzip auch dieselbe Betriebsspannung verwendet werden.
Die Ausnutzung der niedrigen Betriebsspannung am Heizfaden der Bildröhre 4 hat
aber
den Vorteil, daß der Kondensator 7 nur eine geringe Spannungsfestigkeit zu haben
braucht. Vorteilhaft ist ferner, daß der Kondensator 5 im normalen Betriebszustand,
also fast immer, nicht an Spannung liegt, sondern völlig spannungs- und stromlos
ist. Die'Spannung am Kondensator 5 besteht nur für die Dauer von etwa l s jeweils
nach dem Einschalten des Empfängers.
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Bei einem praktisch erprobten Ausführungsbeispiel der Erfindung hatten
die Bauteile folgende Werte: C5 : 2,2 /uF C7 : 3300/uF, 6,3 v L6 : 30 mIS, 20 Ohm
Wicklung A : 80 Ohm.