DE2834225C3 - Mittel zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten Flächen und Verfahren zum Auftauen von vereisten Flugplatzflächen - Google Patents
Mittel zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten Flächen und Verfahren zum Auftauen von vereisten FlugplatzflächenInfo
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Description
a) 60 bis 79 Gew.-% Propylenglykol und
0 bis 5 Gew.-% Ethylenglykol,
oder
70 bis 85 Gew.-% Ethylenglykol und
70 bis 85 Gew.-% Ethylenglykol und
0 bis 10 Gew.-% Propylenglykol
und
b) 5bisl5Gew.-%Wasser,
5 bis 20 Gew.-% Harnstoff und
1 bis 5 Gew.-% einwertige aliphatische Al
kohole mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen.
2. Mittel nach Anspruch 1, bestehend aus
62 bis 66 Gew.-% Propylenglykol, 13 bis 15 Gew.-% Wasser,
18 bis 20 Gew.-% Harnstoff und
1 bis 2 Gew.-% einwertige aliphatische Alkohole
mit 3 bis 5 C-Atomen.
3. Mittel nach Anspruch 1, bestehend aus
65 bis 75 Gew.-°/o Propylenglykol,
2 bis 4 Gew.-% Ethylenglykol,
12 bis 14 Gew.-% Wasser,
10 bis 14 Gew.-% Harnstoff und 1 bis 2 Gew.-°/o einwertige aliphatische Alkohole
mit 3 bis 5 C-Atomen.
4. Mittel nach Anspruch 1, bestehend aus
70 bis 82 Gew.-% Ethylenglykol,
4 bis 7 Gew.-% Wasser,
13 bis 16 Gew.-°/o Harnstoff und
1 bis 2 Gew.-% einwertige aliphatische Alkohole
mit 3 bis 5 C-Atomen.
5. Mittel nach Anspruch I, bestehend aus
75 bis 80 Gew.-% Ethylenglykol,
2 bis 6 Gew.-% Propylenglykol,
10 bis 15 Gew.-% Wasser,
5 bis 8 Gcw.-% Harnstoff und
1 bis 2 Gcw.-% einwertige aliphatische Alkohole mit 3 bis 5 C-Atomen.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich Borax in einer Menge von 0,2 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtssumme der Komponenten, enthalten.
7. Verfahren zum Auftauen von vereisten Flugplatzflächen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mittel
gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 auf die vereisten Flächen aufgetragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel in einer Menge von 5 bis
100g/mJ vereiste Fläche aufgetragen wird. bo
30
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein flüssiges Mittel zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten
Flächen.
bildung auf Straßen, Brücken, Sportplätzen, Flugplätzen
und dergleichen — im folgenden eis- und/oder schneebedeckte Flächen genannt — zu einer wesentlichen
Beeinträchtigung des Verkehrsablaufes und der Verkehrssicherheit. Es ist deshalb schon seit langem bekannt,
solche Flächen unter Verwendung von flüssigen Auftaumitteln von Eis und Schnee zu befreien, weil mit
solchen Mitteln eine nahezu vollständige Beseitigung, insbesondere auch von Eis, erreicht wird.
Die Forderungen, die ein gutes Auftaumittel erfüllen
sollte, sind sehr vielseitig. Die Materialien, aus denen die in Rede stehenden Flächen aufgebaut sind, beispielsweise
Beton, dürfen durch das Auftaumittel nicht beschädigt oder gar zersetzt werden. Wesentlich ist ferner,
daß eine korrodierende Wirkung auf Metall ausgeschlossen ist Es muß auch gewährleistet sein, daß
keine Brandgefahr infolge leichter Entflammbarkeit und Brennbarkeit des Auftaumittels gegeben ist Seine
Zusammensetzung sollte für Tier und Mensch physiologisch weitgehend unbedenklich sein. Da das aufgebrachte
Mittel auch ins Abwasser gelangen kann, ist die biologische Abbaubarkeit eine weitere Forderung. Das
Auftaumittel kann nicht nur in das Abwasser, sondern auch auf landwirtschaftlich genutzten Boden gelangen,
dem — wenn überhaupt — möglichst wenig Schaden zugefügt werden sollte. Wesentlich ist ferner, daß eine
sehr rasche Auftauung erreicht wird. Von der wirtschaftlichen Seite her ist es schließlich notwendig, daß
eine nur geringe Menge an Auftaumittel erforderlich ist
In den deutschen Ofienlegungsschriften 1534173
und 15 34176 wird ein Enteisungsmittel beschrieben, das vorwiegend aus einwertigen aliphatischen, niedermolekularen
Alkoholen wie Isopropanol und aus aliphatischen Diolen wie Ethylenglykol, Wasser und Harnstoff
besteht Dieses Mittel ist zwar nicht korrosiv auf Beton und Metall, weitgehend ungiftig, biologisch abbaubar,
nahezu schadlos für landwirtschaftliche Kulturen und relativ schwer entflamm- und brennbar, es besitzt
jedoch den Nachteil einer relativ langen Auftauzeit Auch sind eher große Mengen an Auftaumitteln
erforderlich.
In der deutschen Auslegeschrift 22 36 811 wird ferner
eine Lösung aus 30 bis 70 Gew.-% Propylenglykol, 15 bis 40 Gcw.-% Harnstoff und 15 bis 60 Gew.-% Wasser
zum Auftauen von vereisten Flächen empfohlen. Auch dieses Eiiteisungsmittel ist nicht korrosiv auf Beton und
Metall, biologisch abbaubar und relativ schwer entflamm- und brennbar. Was die Ungiftigkeit betrifft, besitzt
es gegenüber den oben beschriebenen Enteisungsmitteln noch den weiteren Vorteil, daß es aufgrund der
Verwendung von Propylenglykol anstelle von Ethylenglykol physiologisch nahezu unbedenklich ist Nachteilig
ist jedoch, daß wegen der relativ hohen Menge an Harnstoff negative Beeinflussungen an landwirtschaftlichen
Kulturen eintreten können. Außerdem kann infolge der hohen Konzentrationen an Harnstoff dieser
auskristallisieren. Auch läßt die Auftaugeschwindigkeit dieses Mittels noch zu wünschen übrig.
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein flüssiges Mittel zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten
Flächen zur Verfügung zu stellen, das alle eingangs dargelegten Forderungen gleichzeitig erfüUt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Mittel zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten
Flächen, bestehend aus den folgenden Komponenten in Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf die
Gewichissumme der Komponenten:
IO
a) 60 bis 79 Gew.-% Propylenglykol und
0 bis 5 Gew.-% Ethylenglykol.
oder
70 bis 85 Gew.-% Ethylenglykol und
70 bis 85 Gew.-% Ethylenglykol und
0 bis 10 Gew.-% Propylenglykol
und
b) 5 bis 15 Gew.-% Wasser.
5 bis 20 Gew.-% Harnstoff und
1 bis 5 Gew.-% einwertige aliphatische Alko
hole mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen.
Durch die erfindungsgemäße Kombination von Propylenglykol und/oder Ethylenglykol. Wasser, Harnstoff
und einer ganz geringen Menge an einwertigen altphatischen Alkoholen mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist
ein Auftaumittel für eis- und/oder schneebedeckte Rächen geschaffen, das alle eingangs dargelegten Anforderungen
erfOllt und sich insbesondere durch eine sehr kurze Auftauzeit auszeichnet Die überraschend kurze
Auftauzeit kann nur so zu erklären sein, daß von den
gemäß Erfindung eingesetzten aliphatischen Alkoholen eine unerwartet hohe synergistische Wirkung ausgeht
Als einwertige aliphatische Alkohole sind vorzugsweise solche mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen geeignet,
insbesondere Isopropanol, 2-Pentanol und n-Butanol.
Die Menge an Alkoholen beträgt vorzugsweise 1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtssumme der
Komponenten.
Die nachstehend angegebenen Zusammensetzungen A) bis D) stellen bevorzugte erfindungsgemäße Mittel
dar (die Gewichtsprozente sind wiederum bezogen auf die Gewichtssumme der Komponenten):
A) 62 bis 66 Gew.-% Propylenglykol
13 bis 15 Gew.-% Wasser
13 bis 15 Gew.-% Wasser
18 bis 20 Gew.-% Harnstoff
1 bis 2 Gew.-% einwertige aliphatische Alko
hole mit 3 bis 5 C-Atomen
2 bis 4 Gew.-°/o Ethylenglykol
12 bis 14 Gew.-% Wasser
10 bis 14 Gew.-% Harnstoff
10 bis 14 Gew.-% Harnstoff
1 bis 2 Gew.-% einwertige aliphatische Alkohole mit 3 bis 5 C-Atomen
4 bis 7 Gew.-% Wasser
13 bis 16 Gew.-% Harnstoff
1 bis 2 Gew.-% einwertige aliphatische Alko
hole mit 3 bis 5 C-Atomen
2 bis 6 Gew.-% Propylenglykol
10 bis 15 Gew.-% Wasser
10 bis 15 Gew.-% Wasser
5 bis 8 Gew.-% Harnstoff
1 bis 2 Gew.-% einwertige aliphatische Alkohole mit 3 bis 5 C-Atomen.
35
40
45
SO
55
Die Zusammensetzungen gemäß C) und D) sind besonders bevorzugt
Als Propylenglykol kommt vorzugsweise das handelsübliche 1 ^-Propylenglykol in Betracht
Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel keine nennenswerte Korrosionswirkung zeigen, können zur vollständigen
Ausschaltung von eventueller Korrosion gc- « ringe Mengen an üblichen Korrosionsinhibitoren zugesetzt
werden. Ein bevorzugtes Korrosionsschutzmittel ist Borax (NBjB4O7 ■ 10 H2O). Es wird in einer Menge
von 0,2 bis 1.0 Gew.-%, vorzugsweise 0.4 bis 0,6
Gcw.-%. bezogen auf die Gcwichtssumnic der Komponenten,
eingesetzt
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten Flächen
erfolgt einfach durch Zusammenmischen der einzelnen Komponenten. Dies kann beispielsweise in
einem mit Rührer ausgestatteten Behälter vorgenommen werden.
Das erfindungsgemäße Mittel wird nach bekannten Arbeitsweisen unter Zuhilfenahme üblicher Vorrichtungen
auf die eis- und/oder schneebedeckten Flächen aufgetragen. Beispielsweise kann es mittels Spritzpistolen.
Vernebelungsvorrichtungen, durch Düsen, mit Hilfe üblicher Sprengwagen oder Feuerlöschgeräte (Einrichtungen,
die auch in der Schädlingsbekämpfung gebräuchlich sind) auf die aufzutauenden Rächen aufgebracht
werden.
Die Menge an erfindungsgemäßem Auftaumittel pro Quadratmeter eis- und/oder schneebedeckter Fläche
beträgt im allgemeinen 5 bis 100 g, vorzugsweise 5 bis 50 g.
Die crfindungsgemäßen Mittel sind besonders geeignet
zum Auftauen von vereisten Rächen, insbesondere zum Auftauen von vereisten Flugplätzen.
Im folgenden wird die Erfindung an Beispiel noch
näher erläutert.
Mit den in den Beispielen angegebenen Auftauflüssigkeiten,
die durch Mischen der einzelnen Komponenten hergestellt worden sind, wird der bekannte Eiswürfeltest
ausgeführt Mit diesem Test wird einfach und schnell eine Aussage über die Auftaugeschwindigkeit
des eingesetzten Mittels erhalten. Der Eiswürfeltest wurde folgendermaßen durchgeführt;
Es wurden jeweils 60 g der zu prüfenden Enteisungsmittel
in 100-ccm-Bechergläser (Höhe: 70 mm, Innendurchmesser:
45 mm) eingefüllt Diese Proben wurden in einen Kälteschrank gestellt, welcher bei einer konstanten
Temperatur von — 1 bis —2° C gehalten wurde. Sobald die Prüfflüssigkeiten diese Temperatur erreicht
hatten, wurde in jedes der Bechergläser ein 3 cm hohes, zylindrisches Eisstück von 16 bis 18 g Gewicht gegeben.
Diese Eisstücke, die eine Temperatur von -1"C aufwiesen,
wurden einem Würfeleisautomaten entnommen, abgewogen (bei einem Gewicht zwischen 15,5 bis
183 g) und sofort in die zu prüfenden Rüssigkeiten eingesetzt
Die Zeit vom Einbringen des Eisstücks in die Probe bis zur vollständigen Auflösung wurde gemessen
(Auftauzeit). Anschließend wurde das Becherglas, das vor Beginn des Tests gewogen wurde, mit der Probe
und dem aufgelösten Eis zurückgewonnen und dadurch das genaue Gewicht des Eisstückes bestimmt Um vergleichbare
Werte zu erhalten, wurde auf genau* 16 g
Eis umgerechnet Ferner wurde die Auftauzeit bei 20° C gemessen. Um repräsentative Werte zu ermitteln, sind
von einer Probe jeweils 5 Tests durchgeführt worden. Der sich daraus ergebende Mittelwert ist als Ergebnis
für die Auftauzeit genommen worden.
Vergleichsbeispiel 1
(gemäß deutscher Auslegeschrift 22 36 811)
(gemäß deutscher Auslegeschrift 22 36 811)
60Gew.-% U-Propylenglykol
20 Gew.-% Wasser
20 Gew-% Harnstoff
20 Gew.-% Wasser
20 Gew-% Harnstoff
Ergebnis:
Bei 20°C: 37,2 min
Bei -2°C:
Bei -2°C:
Vergleichsbeispiel 2 (gemäß deutscher Offenlegungsschrift 15 34 176)
20 Gew.-% Ethylenglykol
25 Gew.-% Wasser
5 Gew.-% Harnstoff
50 Gew.-% Isopropanol
rgcbnis:
Bei 200C: IU min
Bei -2° C: 96,2 min
64,5 Gew.-% 1,2-Propylenglykol
14,0 Gew.-% Wasser 20,0 Gew.-% Harnstoff 14 Gew.-% Isopropanol
Ergebnis:
Bei 200C: 31^ min
Bei -2° C: 66,8 min
664 Gew.-% 1,2-Propylenglykol
4.0 Gew.-% Ethylenglykol 14,0 Gew.-% Wasser
14,0 Gew.-% Harnstoff l,5Gcw.-% Isopropanol
Ergebnis:
Bei 2O0C: 33,2 min Bei -2° C: 70,0 min
794 Gew.-% Ethylenglykol 5,0 Gew.-% Wasser
14,0 Gew.-% Harnstoff 14 Gew.-% Isopropanol
Ergebnis:
Bei 200C: 183 min Bei -2°C: 68,6 min
B e i s ρ i e 1 '
774 Gew.-% Ethylenglykol
2,0 Gew.-% U-Propylenglykol
14,0 Gew.-% Wasser 5,0 Gew.-% Harnstoff 14 Gew.-% Isopropanol
Ergebnis:
Bei 20° C: 164 min Bei -2°C: 58,0 min
774 Gew.-% Ethylenglykol 2,0 Gew.-% 1,2-Propylenglykol
14,0 Gew.-% Wasser 5,0 Gew.-% Harnstoff 14 Gew.-% n-Bulanol
Ergebnis:
Bei 200C: 30,9 min Bei -2° C: 763 min
774 Gew.-% Ethylenglykol 2,0 Gew.-% U-Propylenglykol
14,0 Gew.-% Wasser 5,0 Gew.-% Harnstoff
14 Gew.-% 2-Pentanol
Ergebnis:
Bei 200C: 273 min Bei -2°C: 51,0 min
Claims (1)
1. Mittel zum Auftauen von eis- und/oder schneebedeckten
Flächen, bestehend aus den folgenden Komponenten in Gewichtsprozent, jeweils bezogen
auf die Gewichtssumme der Komponenten:
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