DE2830247A1 - Formverfahren sowie nach diesem verfahren hergestellte werkstuecke - Google Patents
Formverfahren sowie nach diesem verfahren hergestellte werkstueckeInfo
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Formen von Werkstücken nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 .
Dieses Verfahren eignet sich insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, zur Herstellung von Dichtungsringen
mit mindestens einer und vorzugsweise zwei an einem Trägerkörper haftenden Dichtungslippen, die gegebenenfalls aus
unterschiedlichen Materialien bestehen.
In vielen Fällen werden aus mehreren Materialien bestehende Dichtungsringe verwendet, die einen beispielsweise
metallischen Trägerkörper und zwei Dichtungslippen aufweisen, wobei die eine Dichtungslippe beispielsweise an
der Welle eines mechanischen umlaufenden Teils, etwa einer
Kurbelwelle, anliegt, während die andere Lippe bzw. der andere Belag mit dem Lagersitz dieses mechanischen Teils in Berührung
steht.
Seit einiger Zeit wird versucht, derartige Dichtungsringe mit für die beiden Lippen unterschiedlichen Materialien
herzustellen, insbesondere wenn das bisher für beide Lippen verwendete Material teuer oder brüchig ist oder die Gefahr
besteht, daß es beim Einbau des Dichtungsrings in den Lagersitz oder bei sonstigen Manipulationen beschädigt wird.
Zur Herstellung derartiger Ringe ist bereits vorgeschlagen worden, zwei Trägerelemente zusammenzubauen, an
denen jeweils das die betreffende Lippe bildende Material durch Haftung befestigt ist.
Ferner ist vorgeschlagen worden, zwei unterschiedliche Materialien auf einen einzigen metallischen Trägerkörper
aufzuformen; in diesem Fall weisen jedoch die erhaltenen
Ringe nicht die gewünschten Eigenschaften und das gewünschte Aussehen auf, da die die beiden Lippen bildenden
unterschiedlichen Materialien beim Aufformen auf den Träger-
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körper leicht miteinander in Kontakt kommen und beim fertigen
Werkstück keine ausreichende Trennung zwischen den beiden Dichtungslippen gewährleistet ist.
Ein erster Weg zur Vermeidung dieses Nachteils besteht darin, die Mengen der beiden Materialien beim Formvorgang sehr genau zu dosieren, so daß die entsprechenden
Hohlräume zur Aufnahme dieser Materialien gerade gefüllt sind, wenn die beiden Formteile mit dem Trägerkörper zwischen
den beiden Hohlräumen in Berührung kommen. Dieser Weg hat sich jedoch in der Praxis als sehr schwierig begehbar
erwiesen.
Ein anderer Weg besteht darin, die mit dem Trägerkörper in Berührung kommenden Formteile derart zu gestalten,
daß sie den Trägerkörper beim Formvorgang leicht deformieren können, um zu gewährleisten, daß die die formbaren Materialien
aufnehmenden Hohlräume vor ihrer Auffüllung gegeneinander abgedichtet sind. In diesem Fall ist die Trennung
der Materialien zwar besser als in dem vorhergehenden Fall, und die Dosierung braucht auch nicht so genau zu sein; es
zeigt sich jedoch, daß in den meisten Fällen zwischen den Hohlräumen trotzdem ein Materialaustausch stattfindet, so
daß trotz allem die oben genanten Nachteile eintreten.
Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren Verfahren nach dem
Stand der Technik auftreten, mindestens teilweise zu beseitigen. Eine speziellere Aufgabe der Erfindung kann darin
gesehen werden, ein Formverfahren anzugeben, das sich insbesondere zur Herstellung von Dichtungsringen mit mindestens
einer und vorzugweise zwei an einem Trägerkörper haftenden Dichtungslippen - vorzugsweise aus unterschiedlichen Materialien
- eignet, das einfach und wirtschaftlich durchführbar ist und gleichzeitig Werkstücke hervorragender Qualität
ergibt, die die oben erwähnten Nachteile nicht aufweisen. Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegeben.
Das Verfahren nach Patentanspruch 2 eignet sich
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insbesondere in dem Fall, daß das Werkstück zwei getrennte Elemente, etwa Lippen, aus gleichen oder unterschiedlichen
formbaren Materialien aufweisen soll. Die Form der Sicke bzw. Sicken kann dabei beliebig sein, wobei gute Ergebnisse
beispielsweise mit Sicken erzielt worden sind, deren erhabene Seite im Querschnitt rund, dreieckig, quadratisch
oder rechteckig und deren entsprechende vertiefte Seite im Querschnitt ebenfalls rund, dreieckig, rechteckig oder
quadratisch ist, wobei die erhabene und die vertiefte Seite derselben Sicke gleichen oder verschiedenen Querschnitt
hab en können.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 3 angegeben. Dabei hat sich bemerkenswerter
Weise gezeigt, daß die Anwesenheit von Sicken trotz der Tatsache, daß diese flachgedrückt werden müssen, damit
sie wieder ihre vor der vorherigen Verformung vorhandene Gestalt annehmen, nicht die Anwendung eines zusätzlichen
Formungsdruckes erfordert, so daß der Formvorgang einschließlich derjenigen Phase, während der die Sicken flachgedrückt
werden, mit den beim Formen ähnlicher Werkstücke üblichen Drucken ausführbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Figur 1 im Schnitt einen eine Sicke aufweisenden Trägerkörper eines Dichtungsringes vor dem Einlegen in
die Form
Figur 2a bis 2e verschiedene Profile für im Rahmen der Erfindung verwendbare Sicken;
Figur 3 eine Phase bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Schließen der Form;
Figur 4 im Schnitt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Dichtungsring mit zwei Lippen; und
Figur 5 eine Variante zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In Figur 1 ist ein metallischer Trägerkörper 1 für Dichtungsringe gezeigt, der einen L-förmigen Querschnitt
aufweist und dessen einer Schenkel etwa durch Pressung derart verformt ist, daß er eine Sicke 2 aufweist. Die in
Figur 1 gezeigte Sicke hat auf ihrer erhabenen Seite einen runden und auf ihrer vertieften Seite einen dreieckigen
Querschnitt.
In Figur 2a bis 2e sind Ausführungsbeispiele für Dicken unterschiedlicher Querschnitte gezeigt, wie sie im
Rahmen der Erfindung verwendet werden können. So weist die Sicke nach Figur 2b einen Querschnitt auf, der auf der
erhabenen und auf der vertieften Seite dreieckig ist. In Figur 2c hat die Sicke sowohl auf der erhabenen als auch
auf der vertieften Seite einen runden Querschnitt. Nach Figur 2d ist der Querschnitt auf der erhabenen Seite dreieckig
und auf der vertieften Seite rund, während in Figur 2e der Querschnitt sowohl auf der erhabenen als auch auf der
vertieften Seite rechteckig ist.
In Figur 3 ist der Trägerkörper 1 der Figur 1 in eine Form eingesetzt, deren vier Teile 3, 4, 5 und 6 zwei
Räume zur Aufnahme von beispielsweise unterschiedlichen formbaren Materialien begrenzen und die beiden Lippen 7
bzw. 8 des herzustellenden, in Figur 4 gezeigten Dichtungsringes bilden.
Wie aus Figur 3 ersichtlich, unterbindet die Sicke jegliche Verbindung zwischen den die Materialien der Dichtungslippen
7 und 8 aufnehmenden Räumen der Form.
Während der Druckphase des Formvorgangs wird die Sicke 2 zwischen den einander gegenüber stehenden Formteilen
3 und 4 flachgedrückt, und in dem in Figur 4 gezeigten fertigen
Werkstück ist die Sicke vollständig flachgedrückt, wobei der Trägerkörper wieder seine vor der vorherigen Preß- oder
Prägeverformung zur Bildung der Sicke vorhandene Gestalt aufweist. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die An-Wesenheit
einer einzigen Sicke; vielmehr können auch je nach den herzustellenden Werkstücken weitere Sicken vorgesehen
werden.
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Ferner ist es möglich, die Formteile so zu gestalten, daß sie den Trägerkörper insbesondere an demjenigen
Ende, das aus dem Hohlraum zur Bildung der Lippe 7 austritt, leicht verformen, wodurch es möglich wird,
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren das in der Beschreibungseinleitung als zweiter Weg nach dem Stand der Technik
beschriebene Verfahren zu kombinieren.
Wie aus Figur 3 ersichtlich, kann die Sicke derart ausgebildet werden, daß ihre erhabene Seite einem der beiden
Formteile 3 oder 4 und ihre vertiefte Seite dem jeweils entgegengesetzten Formteil zugewandt ist.
In Figur 5 ist eine Variante zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, bei der zum
leichteren Flachdrücken der Sicke 2 der Formteil 3 der Sicke 2 gegenüber mit einem Vorsprung 9 versehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich unter Verwendung
aller beliebigen Materialien durchführen, die sich für die beabsichtigte Verwendung eignen. So kann bei dem
in Figur 4 dargestellten aus zwei Materialien bestehenden Dichtungsring die Lippe 7, die die äußere Abdichtung gegenüber
der Welle eines umlaufenden Teils, etwa einer Kurbelwelle, bewirken soll, beispielsweise aus fluoriertem Elastomer
oder aus Silikon bestehen. Die äußere Lippe 8, die einen Belag zur Abdichtung gegenüber dem entsprechenden Lagersitz
bildet, kann beispielsweise aus einem elastomeren Acrylpolymer oder Acrylnitrilpolymer bestehen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele und insbesondere auch nicht auf die
Anwendung zur Herstellung von Dichtungsringen.
809884/0981 ORIGINAL INSPECTED
Claims (7)
- SCHIFF ν. FÜNER STREHL SCHÜ BEL-HOPF EBBIN GH AUS ' FINCKMARIAHILFPLATZ 2 & 3, MÜNCHEN 9O POSTADRESSE: POSTFACH 95Ο16Ο, D-8OOO MÖNCHEN 95PROCAL 10. Juli 1978DEA-5659Formverfahren sowie nach diesem Verfahren hergestellte WerkstückePATENTANSPRÜCHEM. \ Verfahren zum Formen von Werkstücken, die einen xnsbesondere metallischen Trägerkörper und mindestens ein beim Formvorgang durch Haftung an dem Trägerkörper befestigtes Element aus formbarem Material, insbesondere Elastomer, aufweisen, dadurch gekennzeichnet , daß man einen vorher mit mindestens einer Sicke versehenen Trägerkörper in die Form eingibt, daß man das bzw. die formbaren Materialien in die Form einbringt, und daß man durch den Formvorgang das bzw. die formbaren Materialien an dem Trägerkörper befestigt sowie die Sicke(n) flachdrückt, so daß der Trägerkörper nach dem Formvorgang wieder seine vor der vorherigen Verformung vorhandene Gestalt annimmt.809884/0981
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zwei getrennte Elemente aus formbarem Material vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Sicke(n) an demjenigen Teil des Trägerkörpers ausgebildet werden, der die beiden Elemente voneinander trennt und beim Formvorgang jegliche Verbindung zwischen den die formbaren Materialien der beiden Elemente aufnehmenden Räumen unterbindet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß eines der Formteile einen Vorsprung gegenüber der erhabenen Seite der Sicke(n) aufweist.
- 4. Formkörper mit einem insbesondere metallischen Trägerkörper und mindestens einem an diesem haftenden Element aus formbarem Material, insbesondere Elastomer, dadurch gekennzeichnet , daß er nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 hergestellt ist.
- 5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche1 bis 3 zur Herstellung von Dichtungsringen mit mindestens einer an einem insbesondere metallischen Trägerkörper haftenden Dichtungslippe.
- 6. Anwendung nach Anspruch 5 zur Herstellung von Dichtungsringen mit zwei an einem Trägerkörper haftenden Dichtungslippen.809884/0911
- 7. Anwendung nach Anspruch 6 zur Herstellung von Dichtungsringen mit zwei Dichtungslippen aus unterschiedlichen Materialien.809884/0981
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