DE2827942A1

DE2827942A1 - Verfahren und vorrichtung zum bedrucken und/oder praegen einer sich bewegenden bahn oder bahnteilen

Info

Publication number: DE2827942A1
Application number: DE19782827942
Authority: DE
Inventors: Paul Dipl Kfm Engel; Johann Dipl Ing Mayer
Original assignee: BHS Bayerische Berg Hutten und Salzwerke AG
Current assignee: BHS Bayerische Berg Hutten und Salzwerke AG
Priority date: 1978-06-26
Filing date: 1978-06-26
Publication date: 1980-01-10

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken und/oder
Prägen einer sich bewegenden Bahn oder Bahnteilen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken und/oder Prägen einer sich bewegenden Bahn oder Bahnteilen mittels einer rotierenden, auf der Bahn oder einem Zwischenträger sich abwälzenden Druck- oder Prägeformträgers, der sich während der Druckphase mit der Bahn oder den Bahnteilen synchron bewegt, sowie auf eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens Bei allen bekannten Rotations-Druck- oder Prägeverfahren besteht einezwangsläufige Abhängigkeit zwischen Druckformträgerumfang und Formatlänge. Die Folge hiervon sind Einschränkungen bezüglich der Bahneinteilung bei kleineren und größeren Formaten. Zum Beispiel stellt sich bei dem Bedrucken von Papierbahnen, wie z.B. der Deckbahn von Wellpappe, das Problem, unterschiedliche Druckformate entsprechend den Anforderungen des Kunden aufzudrucken. Dies erfordert die Verwendung von im Durchmesser sich unterscheidender Druckformträger oder es ergeben sich unnötig große Bahnfreiflächen. Außerdem ist ein beträchtlicher Zeitaufwand beim Umstellen des Druckwerkes von einer Formatgröße auf eine andere notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglichen, auf einfache und rationellste Weise die zwangsmäßige Abhängigkeit zwischen Druckformträgerumfang und Formatlänge zu beseitigen und ohne Austausch des Druckformträgers die Abdrucke an beliebigen Stellen der Bahn zu vollziehen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Druck- oder Prägeform während eines Umlaufes ungleichförmig relativ zur Bahngeschwindigkeit angetrieben wird.
Das Verfahren nach der Erfindung bietet den Vorteil, daß man bei gleichbleibendem Druck- oder Prägeformträger es auf einfachste Weise ohne großen Aufwand ermöglicht, den Abdruck an gewünschten Bahnstellen anbringen zu können.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Druckwerkes mit Steuereinrichtung; Fig. 2 eine schematisierte perspektivische Teilansicht des zylindrischen Druckformträgers mit Abdruckstellen auf der Bahn; Fig. 3 ein zugehöriges Geschwindigkeits-Wegdiagramm Fig. 4 eine Ansicht, entsprechend Fig. 2, mit veränderten Abständen der Abdrucke und Fig. 5 ein zugehöriges Geschwindigkeits-Wegdiagramm.
Das Druckwerk 1 umfaßt einen zylindrischen Druckformträger 2 und eine Gegendruckwalze 3. Zwischen Druckformträger 2 und Gegendruckwalze wird die zu bedruckende Bahn 4, z.B. eine fortlaufende, als Deckbahn für eine Wellpappenbahn dienende Papierbahn, in der angegebenen Pfeilrichtung hindurchbewegt. Zum Antrieb der Bahn 4 dienen z.B. die Bahnantriebswalzen 5 und 6.
Mindestens eine, z.B. die Walze 5, ist über einen Motor 7 mit vorzugsweise konstanter Geschwindigkeit Vp angetrieben. Die Walzen 5 und 6 können, wie strichpunktiert dargestellt, synchronisiert angetrieben sein. Gegebenenfalls kann auch die Gegendruckwalze 3 synchronisiert, wie strichpunktiert angedeutet, angetrieben werden.
Auf dem zylindrischen Druckformträger befindet sich z.B. eine erhabene Druckform 8.
Der Druckformträger 2 ist über einen Ungleichförmigkeitsantrieb 9 angetrieben. Dieser kann elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch ausgebildet sein.
Eine Steuerungseinrichtung 10, die z.B. von einem Prozeßrechner gebildet wird, steuert mit ihrem Ausgang 11 den Ungleichförmigkeitsantrieb 9. Über den Eingang 12 werden der Steuerungseinrichtung von einem Bahngeber Werte für die Bahngeschwindigkeit und für die Bahnposition fortwährend zugeführt. Über den Eingang 13 wird von einem Druckformträger-Geber die Umlaufgeschwindigkeit des Druckformträgers und die Winkelposition zugeleitet. Über den Eingang 14 werden Soll-Werte für die Druckformatbedingungen, Formatgröße, Druckfolge, Farben, Druckplatzierung, Stückzahl und dgl. vorgegeben. Gegebenenfalls kann über einen weiteren Eingang 15 eine Prozeßkontrolle abhängig vom Druckergebnis durchgeführt erden.
Wenn der Druckformträger nach Fig. 2 mit aufgebrachter Druckform 8 nach dem Geschwindigkeits-Wegdiagramm der Fig. 3 bewegt wird, ergbit sich ein Druckergebnis, bei dem Abdrucke 16 mit gleichbleibendem Abstand a, aber verhältnismäßig kleiner Teilung erfolgen. Wie aus dem Diagramm ersichtlich, wird der Druckformträger während der Druckphase mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die der konstanten Bahngeschwindigkeit Vp gleich ist, wogegen während der Nichtdruckphase die Trägerumlaufgeschwindigkeit zunächst beschleunigt wird, dann konstant bleibt um dann wieder auf Bahngeschwindigkeit verzögert zu werden.
Wird der Druckformträger nach dem Geschwindigkeits-Wegdiagramm der Fig. 5 und damit während der Nichtdruckphase mit gegenüber der Bahngeschwindigkeit Vp verringerter Geschwindigkeit angetrieben, so besitzen, wie deutlich ersichtlich, die Abdrucke 16 erheblich größere Abstände a voneinander. Damit ist klar erkennbar, daß die Abstände a der Abdrucke 15 auf die Bahn 4 nicht mehr an den Zylinderumfang des Druckformträgers 2 gebunden sind.
Anstatt einen Druckvorgang wie beschrieben zu vollführen, kann auch ein Prägevorgang, wie z.B. ein Folienprägen oder dgl., ausgeführt werden. Ähnliches gilt für ein Formatstanzen.
Statt eines einzigen Druckwerkes 1 können auch mehrere, in Bahnlaufrichtung hintereinanderliegend vorhanden sein. Hierdurch können beispielsweise Mehrfarbendrucke ausgeführt werden.
Es ist auch denkbar, daß die nachfolgenden Druckformträger mit ihren Druckformen alternierend arbeiten, z.B. für besonders.
kleine Formate. Es wäre auch denkbar, daß man aus mehreren hintereinander arbeitenden Druckformen einen Abdruck zusammensetzt. Es ist auch möglich, daß die Druckform jedes Druckformträgers nicht direkt auf die Bahn abdruckt, sondern daß auf einen Zwischenträger gedruckt wird, von dem dann erst auf die Bahn übertragen wird.

Claims

Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken und/oder Prägen einer sich bewegenden Bahn oder Bahnteilen Patentansprüche: rn 1. erfahren zum Bedrucken und/oder Prägen einer sich beweenden Bahn oder Bahnteilen mittels eines rotierenden, auf der Bahn oder einem Zwischenträger sich abwälzenden Druck- oder Prägeformträger, der sich während der Druckphase mit der Bahn oder den Bahnteilen synchron bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck- oder Prägeformträger während eines Umlaufs ungleichförmig relativ zur Bahngeschwindigkeit angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Druckstellen in Bahnlaufrichtung hintereinander vorgesehen sind und die Druck- oderPrägeformträger gleichzeitig oder phasenverschoben wirksam werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck- oder Prägeformträger (2) über einen Ungleichförmigkeitsantrieb (9) angetrieben ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ungleichförmigkeitsantrieb (9) elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Druck- und Prägeformträger (2) in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnet sind und jeder über einen Ungleichförmigkeitsantrieb (9) angetrieben ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung (10) vorhanden ist, in deren Eingänge (12, 13, 14, 15) Werte für Bahngeschwindigkeit, Bahnposition, Druck- und Prägeformposition und Umlaufgeschwindigkeit sowie Druck- und Prägeformatbedingungen und ggf. Kontrollwerte eingegeben werden, und daß der Ausgang (11) den Ungleichförmigkeitsantrieb (9) steuert.