DE2823799C3 - Verfahren zum Schmieden von Kurbelkröpfungen - Google Patents
Verfahren zum Schmieden von KurbelkröpfungenInfo
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Classifications
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21K—MAKING FORGED OR PRESSED METAL PRODUCTS, e.g. HORSE-SHOES, RIVETS, BOLTS OR WHEELS
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Description
15
20
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmieden von Kurbelkröpfungen nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bekannt ist ein Verfahren zum Formen von Kürbeikröpfungen, welches auf beiderseitigem Stauchen
eines Stababschnittes bei gleichzeitigem Biegen des Mittelteils dieses Abschnittes beruht. Bei Anwendung
dieses bekannten Verfahrens ist es nicht möglich, Kurbelkröpfungen herzustellen, die umfangreiche Vorsprünge
an den Kurbelwangen seitlich von den Kurbelwellcnzapfen aufweisen. Solche Vorsprünge
werden bis jetzt am Rohstab durch Drehen jener Stellen M
hergestellt, die in der fertigen Kurbel die Wellenzapfen und die Kurbelzapfen bilden sollen. So ein Drehen ist
kostspielig und bewirkt Materialverlust. An den gedrehten Stellen sind Metallfasern durchgeschnitten,
was die Festigkeit des Schmiedestückes ungünstig beeinflußt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Schmieden der Kurbelkröpfungen zu
ermöglichen, bei welchem seitlich der Kurbelwellenzapfen umfangreiche Vorsprünge an den Kurbelwangen
entstehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Maßnahmen gelöst.
Erfindungsgemäß wird somit in einer ersten Fertigungsphase der geschmiedete Stababschnitt angestaucht
und gleichzeitig sein Mittelteil quer zur Stauchbewegung durchgesetzt, wonach in einer zweiten
Fertigungsphase der Stababschnitt weiter gestaucht und gleichzeitig sein Mittelteil in zum Durchsetzen entgegengesetzter
Richtung gebogen wird.
Der aus den bisherigen Verfahren bekannten Arbeitsstufe des beiderseitigen Stauchens eines Stabes
mit gleichzeitigem Biegen seines die Kurbel bildenden Mittelteiles ist im erfindungsgemäßen Verfahren eine
zusätzliche Arbeitsstufe vorgeschaltet, in welcher der Stab beiderseitig angestaucht und gleichzeitig sein
Mittelteil in zum endgültigen Biegen der Kurbel entgegengesetzter Richtung durchgesetzt wird.
Durch die Anstauchung des Stabes mit gleichzeitiger Durchsetzung seines Mittelteiles wird in der weiteren
Stufe des Schmiedens eine Anfertigung praktisch beliebig langer Vorsprünge ermöglicht, welche sich an
den Kurbelwangen in zur Kurbel entgegengesetzter
50
55 Richtung über den Umriß der Wellenzapfen erstrecken.
Es kann vorteilhaft sein, die in der ersten Fertigungsphase stattfindende Durchsetzung mit einem Durchdrücken
des für den Kurbelzapien bestimmten Stababschnittes zu verbinden. Während dieses Durchdrückens
wird das für den Kurbelzapfen bestimmte Material in ein gabelförmiges Kaliber im Biegewerkzeug eingeführt.
Während und nach dem Einführen in das Kaliber wird das Material in Längsrichtung des Biegewerkzeuges
gepreßt. Das Durchdrücken verringert den Kurbelzapfenquerschnitt
in horizontaler Richtung, das Pressen verjüngt diesen Querschnitt in vertikaler Richtung. Das
Durchdrücken und Pressen ermöglicht also die Gestaltung eines Kurbelzapfens, dessen Querschnitt kleiner ist
als der Wellenzapfen. Im Schmiedestück bleibt dabei die Kontinuität der Metallfasern erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedenen bekannten Vorrichtungen nach einer gewissen
Anpassung der Werkzeuge und Ausrüstung durchgeführt werden.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer, in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Vorrichtung im offenen Zustand, ohne Weikzeugeinlagen, in der Seitenansicht teilweise
geschnitten,
F i g. 2 die Vorrichtung im geschlossenen Zustand am Ende des Arbeitshubes,
F: g. 3 einen Schnitt längs der Linie A-A von F i g. 1,
Fig.4 einen Schnitt längs der Linie B-B von Fig.2
(linke Seite) und einen Schnitt längs der Linie C-C von F i g. 1 (rechte Seite),
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie D-Dvon Fig. 1,
F i g. 6 bis 9 im Schnitt Werkzeugeinsätze für die Vorrichtung von F i g. 1 und 2 und das geschmiedete
Material in vier aufeinanderfolgenden Formungsphasen,
Fig. 10 bis 13 die Werkzeugeinsätze und das
geschmiedete Material im Schnitt jeweils längs der Linien E-E, F-F, G-C und H-Hvon F i g. 6 bis 9,
Fig. 14 im Schnitt die Werkzeugeinsätze und die geschmiedete Kurbelkröpfung nach dem Abheben von
den Matrizen mittels der Abziehvorrichtung und
Fig. 15 Werkzeugeinsätze und die Kurbelkröpfung
im Schnitt längs der Linie /-/von F i g. 14.
Die in F i g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus zwei Baugruppen, nämlich einer unteren und einer
oberen.
Die untere Baugruppe hat als Untergestell zwei Balken 1, deren Umriß einem langgestreckten Buchstaben
H ähnlich ist. Diese Balken sind mit Distanzschrauben miteinander verbunden. Diese Balken 1 sind auf
einer Platte 2 abgestützt. Jeder Balken 1 hat auf der oberen Fläche zwei Vorsprünge la und auf der unteren
Fläche zwei weitere Vorsprünge ib. An den unteren Vorsprüngen Io sind zwei Querbalken 3 gehalten. An
jedem dieser Balken 3 sitzt eine Lagerwalze 4. An jeder Lagerwalze 4 ist ein Gelenkhebel 5 angelenkt, der
gabelförmig bzw. U-förmig gestaltet ist, was aus Fig. 5 sichtbar ist. Die untere Lagerfläche des Gelenkhebels 5
ist konkav-zylindrisch, dagegen sind die oberen Lagerflächen des Gelenkhebels 5 konvex-walzenförmig.
Jeder Gelenkhebel ist mit zwei Verbindungsgliedern 6 mit den Lagerwalzen verbunden und gesichert (Fi g. 3).
Die Verbindungsglieder haben die Gestalt von Überlaschungen, deren Vorsprünge in entsprechende Ausnehmungen
in den Lagerwalzen und den Gelenkhebeln eingreifen. An den oberen Armen 5a jedes Gelenkhe-
bels 5 ist der untere Matrizenhalter 7 angelenkt. Der
Anlenkpunkt jedes Matrizenhalters 7 am Gelenkhebel 5 befindet sich unterhalb der Matrizenteilungsebene. Der
Matrizenhalter ist am Gelenkhebel 5 mittels Bolzen 8 (Fi g.5) gesichert Zu jedem unteren Matrizenhalter 7
ist oberhalb der Matrizenteilungsebene beiderseitig je eine Lagerwalze 9 befestigt Analoge Lagerwalzen 10
sind auf der oberen Fläche des Balkens 1 und am oberen Vorsprung \a vorgesehen. Zwischen den Lagerwalzen 9
und 10 ist je ein Gelenkhebel 11 angeordnet In der ιυ
Vorrichtung ist also jeder untere Matrizenhalter an zwei Gelenkhebeln 11 und einem gabelförmigen Gelenkhebel
5 angelenkt und bildet mit ihnen und den Balken eine Parallelogrammführung.
An den Balkcnenden sind hydraulische Zylinder 13 befestigt, die mittels Zugseile mit den Matrizenhaltern 7
verbunden sind. Diese Zugseile werden durch Rollen 12 geführt Die Zylinder 13 dienen zum Rückführen der
Matrizenhalter in die Ausgangsstellung bis zum Anschlag 15.
Die obere Baugruppe der Vorrichtung besteht aus zwei oberen Balken 16, die mit Distanzschrauben
miteinander verbunden sind. Die Balken 16 sind mit zwei schrägen Führungsstücken 16a ausgerüstet, an
welchen mittels Leisten 17 zwei obere Matrizenhalter 18 gleitend befestigt sind. Diese Matrizenhalter liegen in
ihrer Ausgangsstellung an Anschlägen 19 an. Die Matrizenhalter weisen Vorsprünge 18a auf, weiche als
Mitnehmer dienen und während des Arbeitshubes mit den Vorsprüngen 7a des unteren Matrizenhalters 7
gekoppelt werden. Auf diese Weise werden die Matrizenhalter 7 und 18 gekoppelt. In die Vorrichtung
nach F i g. 1 und 2 werden die Werkzeugeinsätze eingebaut, welche in Fig.6 bis 13 dargestellt sind. In die
unteren Matrizenhalter 7 werden die Werkzeugeinsätze 20, in die oberen Matrizenhalter 18 die Werkzeugeinsätze
21 eingebaut An dem an der Platte 2 angeordneten Halter 22 wird das Biegewerkzeug 23 befestigt An dem
Halter 24, welcher an dem Balken 16 angeordnet ist, ist der Amboß 25 zusammen mit dem abnehmbaren
Schmiedesattel 26 befestigt.
Außer diesen Werkzeugen werden beim Schmieden von Kurbelwellen, die mehrere Kurbelkröpfungen
aufweisen, noch weitere, in der Zeichnung nicht gezeigte Einsätze verwendet, welche die gegenseitige
Winkelstellung der einzelnen Kurbelkröpfungen festlegen.
In der Vorrichtung wird das erfindungsgemäBe
Verfahren folgendermaßen durchgeführt. Im offenen Zustand legt man das zu schmiedende Material 27 in
Form eines Stabes auf die unteren Werkzeugeinsätze 20 und setzt die Presse in Gang. In der Zeichnung ist der
Pressetisch mit 28 und der Pressestößel mit 29 bezeichnet Während des Arbeitshubes pressen die
oberen Matrizenhalter 18 auf die unteren Matrizenhalter 7. Wegen der Lotabweichung der Gelenkhebel 5 und
11 in Richtung der vertikalen Symmetrieebene und wegen der beweglichen Anordnung der oberen
Matrizenhalter 18, werden die linken und die rechten Matrizen in waagerechter Richtung gegeneinander
bewegt Der zwischen den Stirnflächen der zwei Werkzeugeinsatzpaare 20, 21 befindliche Stababschnitt
wird gestaucht. Wegen der schrägen Stellung der Führungsstücke 16a der oberen Matrizenhalter 18
nähert sich der Schmiedesattel während des Arbeitshubes der Achse des Materials 27, was eine Durchsetzung
in Richtung des Biegewerkzeuges 23 bewirkt. Der Mittelabschnitt des durchgesetzten Materials wird in ein
gabelförmiges Kaliber im Biegewerkzeug 23 durchgedrückt Dieses Kaliber verjüngt sich nach unten, und
seine Breite im unteren Teil ist kleiner als der Durchmesser des geschmiedeten Ausgangsmaterials.
Diese Durchdrückung bewirkt also eine Verjüngung des betreffenden Abschnittes in horizontaler Richtung.
Während des Abfülleiis des gabelförmigen Kalibers mit dem durchgedrückten Material und nach dieser
Abfüllung wird das Material während des Arbeitshubes weiter von oben gepreßt Das Material fließt teilweise
aus dem Kaliber heraus und bildet zusammen mit dem weiter gestauchten Material an beiden Seiten des
Biege werkzeuges Ans tauchungen 27a. So entsteht ein Rohteil der Kurbelkröpfung. Nun wird der Arbeitshub
unterbrochen und der Schmiedesattel 26 nach einem kleinen Anheben des Pressestößels entfernt Dann wird
die Presse wieder in Gang gesetzt. Während des weiteren Arbeitshubes wird der Rohteil in zum
Durchsetzen entgegengesetzter Richtung durch das Biegewerkzeug gebogen und weiter beiderseitig gestaucht.
Der Schmiedevorgang endet, wenn die unteren Matrizenhalter 7 an den Balken 1 anliegen. Durch die
Anstauchungen 27a entstehen an den Kurbelwrngen 33 umfangreiche Vorsprünge 33a, welche über die
Wellenzapfen in zur Kurbel entgegengesetzter Richtung hinausragen.
Die fertige Kurbelkröpfung wird während der Rückbewegung des Pressestößels aus den Werkzeugeinsätzen
gezogen. Dazu dient die Abziehvorrichtung, deren Arme 30 das Biegewerkzeug 23 beiderseitig
umfassen, in diesen Armen befinden sich Ausnehmungen 31, welche zur Formung der Kurbelwangen 33
seitlich des Wellenzapfens dienen. Die Arme 30 der Abziehvorrichtung sind mittels Zugstangen mit dem
Balken 16 verbunden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Schmieden von Kurbelkröpfun- :gen, bei welchem ein Stababschnitt beiderseitig
gestaucht und sein Mittelteil senkrecht zur Stauchrichtung gebogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Stauchens vor dem Biegen des Mittelteiles dieser Teil in zum Biegen
entgegengesetzter Richtung durchgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Durchsetzens der
Mittelteil des geschmiedeten Stabes in ein gabelförmiges Kaliber durchgedrückt wird, dessen Breite
kleiner ist als der Durchmesser des Ausgangsstabes.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während und nach dem Durchdrücken
das sich im Kaliber befindende Material so lange gepreßt wird, bis ein Teil dieses Materials aus dem
Kaliber ausfließt.
10
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