DE2815681C3 - Anzeigevorrichtung, insbesondere Flüssigkristallzelle - Google Patents
Anzeigevorrichtung, insbesondere FlüssigkristallzelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Display
ist aus der DE-OS 22 54 940 bekannt.
Ein Display-Rahmen sollte immer dann in einer Glaslottechnik statt in einer Klebertechnik ausgeführt
werden, wenn eine hermetische Abdichtung verlangt wird und/oder das Rahmenmaterial keinerlei chemische
Reaktionen mit dem eingeschlossenen Medium eingehen darf. So sind vor allem Flüssigkristallanzeigen
überwiegend mit Glaslotrahmen versehen, da man noch immer nicht über brauchbare Flüssigkristallsubstanzen
verfügt, die gegenüber der Umgebungsfeuchtigkeit und den üblichen Kunststoffklebern ausreichend stabil sind.
Glaslote verlangen allerdings, wenn sie eine brauchbare Haftfestigkeit haben und an die Glassubstrate thermisch
angepaßt sind, Prozeßtemperaturen von mindestens 450°. Bei solchen Temperaturen besteht die Gefahr, daß
sich die Glasplatten verziehen, daß in der abgekühlten Zelle Restspannungen verbleiben und daß speziell bei
Flüssigkristalldisplays die mitunter außerordentlich tfifnperaturempfindüchen Orientierungsschichten angegriffen werden. Man ist deshalb intensiv darum bemüht
besonders niedrig schmelzende Giaslotarten zu entwikkeJa.
Es gibt eine Klasse von thermisch angepaßten Glasloten, die bei deutlich geringeren Temperaturen bis
hin zu Werten miter 4000C schmelzen. Es handelt sich
dabei um sog. »kristallisierende« Glaslote. Solche
ίο Lotsorten, die auch vereinzelt angeboten werden, haben
sich aber in der Praxis nicht durchsetzen können, weil
ihre Abdichteigenschaften und ihre Distanziergenauigkeit zu wünschen übrig lassen und relativ hohe
Ausschußraten in Kauf genommen werden müssen. Aus diesem Grund ist auch bereits in der eingangs zitierten
Offenlegungsschrift empfohlen worden, einem kristallisierenden Glaslot einen nicht kristallisierfähigen Zusatz
beizugeben. Ein solches Gemisch kann die Verhältnisse jedoch nicht wesentlich verbessern. Denn die nicht
kristallisierende Komponente hat dann, wenn sie bei ähnlich niedrigen Temperaturen wie der kristallisierende
Bestandteil schmelzen soll, in aller Regel einen erheblich abweichenden Ausdehnungskoeffizienten und
darf daher nur in relativ kleinen Mengen zugegeben werden.
Die Erfindung steht vor der Aufgabe, eine Anzeigevorrichtung zu schaffen, deren Glaslot>ahmen mit
Prozeßtemperaturen von weniger als 450° auskommt und dabei eine hohe Ausbeute garantiert und langzeit-Hch
gut abdichtet Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
erreicht
Die Erfindung beruht auf folgender Beobachtung. Ein Rahmen, der im wesentlichen oder ausschließlich aus
einem kristallisierbaren Glaslot besteht, gewinnt erst dann eine ausreichende Haftfestigkeit und damit eine
zuverlässige Dichtigkeit, wenn seine Höhe einen gewissen Mindestwert übersteigt. Diese Mindesthöhe,
die in gewissen Grenzen von dem gewählten Lotmaterial und von der jeweiligen Temperaturbehandlung
abhängt, liegt bei etwa 40 μπι. Der durch eine Reihe von
Versuchen immer wieder bestätigte Befund läßt sich folgendermaßen deuten. Ein Glaslot mit kleinen
Körnern kristallisiert bei Erwärmung bekanntlich stärker als eine grobkörnige Lotmasse, da es eine
größere Oberfläche und damit mehr Kristallisationskeime hat. Sind die Partikel zu klein, dann erfolgt die
Kristallbildung derart intensiv, daß das Lot die Schmelzphase nur unvollständig durchläuft und nach
seiner Erkaltung nicht ausreichend am Substrat haften kann. Für einen dichten Lotabschluß benötigt man also
Partikel von einer gewissen Mindestgröße. Und große Teilchen bewirken, wie sich in Experimenten zeigte,
trotz vollständiger Aufschmelzung stets relativ dicke Rahmen. Es stellte sich heraus, daß der günstigste
Korngrößenbereich zwischen etwa 20 μηι und 40 μιτι
liegt und daß Rahmen unter Verwendung solcher Teilchen mindestens 40 μπι hoch werden.
Ausgehend von diesen Ergebnissen werden bei denjenigen Displays, deren Plattenabstand im Anzeigebereich
unterhalb der erforderlichen Rahmenmindeststärke liegen soll, die Substrate in ihrem Rahmenberetch
mit geeigneten Vertiefungen versehen.
Die vorgesehenen Rahmenvertiefungen lassen sich
Die vorgesehenen Rahmenvertiefungen lassen sich
recht bequem durch Ätzung der Trägerplatte herstellen. Benötigt man außerdem zusätzliche Abstandshalter im
Anzeigebereich, so läßt sich der Fertigungsaufwand besonders gering halten, wenn diese Distanzelemente
ebenfalls in einer Ätztechnik erzeugt werden. Die Maßnahme, die beiden Substrate eines Displays durch
Herausätzen von elektrodentragenden Vertiefungen gegeneinander zu distanzieren, ist an sich bekannt;
vergL hierzu beispielsweise die DE-OS 24 35 422.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenst.yid zusätzlicher
Ansprüche.
Der vorliegende Lösungsvorschlag soll nun anhand zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den
Figuren der Zeichnung näher erläutert werden. In den Figuren sind einander entsprechende Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Es zeigt
F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel, in einem Seitenschnitt, und
Fig.2 ein zweites Ausführungsbeispiel, in der
gleichen Darsteüungsweise wie F i g. 1.
Die Figuren sind der Übersicht halber schematisch genaltea Für ein Verständnis der Erfindung nicht
unbedingt erforderliche Einzelteile eines Displays, beispielsweise die elektrischen Zuleitungen, sind nicht
eingezeichnet
Das Display der F i g. 1 ist eine Sieben-Segment-Flüssigkristallanzeige.
Sie enthält im einzelnen einen vorderen Linearpolarisa tor t, eine vordere Trägerplatte
2, eine hintere Trägerplatte 3, einen hinteren, zum vorderen gekreuzten Linearpolarisator 4 und einen
Reflektor 6. Die beiden Trägerplatten sind auf ihren einander zugewandten Seiten mit elektrisch leitenden
Belägen (segmentierte Vorderelektrode mit Elektro- w
densegmenten 7, durchgehende Rückelektrode 8) und Orientierungsschichten 5, 10 versehen und außerdem
über einen Rahmen 9 hermetisch dicht miteinander verbunden. In der vom Rahmen und den beiden Platten
gebildeten Kammer befindet sich eine Flüssigkristallschicht It. Das Display arbeitet im vorliegenden Fall
nach dem Prinzip der sog. »Drehzelle« (DE-AS 21 58 563).
Der Figur entnimmt man, daß die Innenseite der Vorderplatte 2 ein Profil mit Vertiefungen und
Erhebungen hat. Dieses Profil kommt dadurch zustande, daß eine Randzone 12 der Platte 2 gegenüber einem
Zentralbereich zurückspringt und daß der Zentralbereich seinerseits mit Vorsprüngen versehen ist, und zwar
einmal mit einem auf dem Rand verlaufenden Wall 13 und zum anderen mit über die Anzeigefläche verteilten,
säulenartigen Vorsprüngen (Abstandspimpel 14). Wall und Abstandspimpel schlagen an der Trägerplatte 3 an
und sorgen für eine definierte Plattendisttnzierung. Bestimmte Wallabschnitte und/oder ausgewählte Pirnpel
können außerdem noch zur Durchkontaktierung, also zur Überführung der Rückelektrode auf das Niveau
der Vorderelektrode, herangezogen werden. Im vorliegenden Beispiel beträgt der Abstand zwischen dem
Niveau der Randzone 12 und der Spitze des Walles 13 40 μ und sind der Wall und die Pimpel, bezogen auf das
Niveau des Zentralbereiches, 10 μ hoch.
Die Ausführungsform der F i g. 2 unterscheidet sich von dem geschilderten Beispiel lediglich darin, daß die
Vorderplatte 2 nur den Wall und die Abstandspimpel t>o
enthält, während die Rahmenvertiefung in die Rückplatte 3 eingebracht ist. Dabei ' agi uie Distanz zwischen
dem Boden der Rahmenvertiefung und dem Niveau des Zentralbereiches der Platte 3 30 μπι.
Die dargestellten Displayvarianten können folgendermaßen hergestellt werden:
Zunächst ätzt man in an sich bekannter Weise aus den beiden Trägerplatten die gewünschten Profile heraus.
Dann werden auf die späteren Innenseiten der beiden Substrate die elektrisch leitfähigen Beläge aufgetragen,
ggf. segmentiert und hiernach jeweüs mit einer Orientierungsschicht überzogen. Anschließend druckt
man auf eine der beiden Platten eine siebdruckfähige Glaslotmasse, die dann gesintert und in einem zweiten
Erhitzungsvorgang endgültig mit beiden Substraten verglast wird. Daraufhin wird die von den beiden
Platten und dem Rahmen begrenzte Kammer durch eine Füllöffnung mit einer Flüssigkristallsubstanz gefüllt
und verschlossen.
Bei einer nach der Erfindung gebauten Flüssigkristallanzeige bestand das Glaslot aus einer Blei-Thallium-Borat-Silikat-Verbindung.
Die Lotkörner hatten im Mittel eine Größe von 10 μπι. Diese Glaslotmasse wurde
zunächst bei 4200C 20 Minuten lang gesintert und dann in einer zweiten Wärmebehandlung mit dem gleichen
Temperaturprofil endgültig verschmolzen.
Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurde festgestellt, daß die zweite Erwärmung die Rahmenhöhe
in erheblichem Ausmaße, in Einzelfällen um nahezu den Faktor 2, vergrößert. Dies ist vermutlich darauf
zurückzuführen, daß die bei der erneuten Erhitzung bereits existierenden Kristallite anwachsen und dadurch
die beiden Substrate auseinanderdrücken. Bemerkenswerter Weise läßt sich der Rahmen auch mit einem
einzigen Erhitzungsprozeß dicht mit den beiden Substraten verbinden, so daß man die Möglichkeit hat,
die Rahmenmindeststärke noch weiter abzusenken. Allerdings gelingt es dabei nicht immer, den Binder
rückstandsfrei auszutreiben, so daß eine Einmal-Erwärmung
wohl nur in besonderen Fällen in Betracht kommt.
Die Erfindung findet hauptsächlich Anwendung bei Flüssigkristallanzeigen. Sie ist aber nicht hierauf oder
auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So kommen neben Flüssigkristallanzeigen auch andere
Displays infrage, deren zwischen verschiedenen optischen Zuständen schaltbare Schicht extrem dünn sein
soll. Solche Anzeigen brauchen nicht in jedem Fall durch Anlegen einer elektrischen Spannung gesteuert zu
werden; denkbar sind vielmehr auch Lichtventile, die sich durch andere Größen wie beispielsweise Wärme
schalten lassen. Darüber hinaus kann man die geforderte Rahmenvertiefung auch auf andere Weise
als durch Tieferlegen des gesamten Plattenrandes erzeugen. So erweist es sich vielfach als rationeller, in
einer der Platten einen umlaufenden Graben auszuheben. Im übrigen könnte es unter Umständen auch
zweckmäßiger sein, beide Substrate statt nur eines zu vertiefen. Schließlich ist darauf hinzuweisen, daß der
vorliegende Vorschlag auch dann Anwendung finden kann, wenn der Plattenabstand im Anzeigebereich
größer als die Rahmenmindesthöhe ist, denn mit zunehmender Rahmenstärke lassen sich einzelne
Eigenschaften wie etwa die Distanziergenauigkeit noch besser kontrollieren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Anzeigevorrichtung, insbesondere Flüsqgkristallzelle,
mit zwei Trägerplatten, die durch einen dazwischen befindlichen Rahmen auf der Basis eines
kristallisierenden Glaslotes unter Bildung einer Kammer in einem vorgegebenen, im Vergleich zur
PlattengröBe sehr geringen Abstand miteinander dicht verbunden sind, d.a durch ge kennzeichnet,
daß mindestens eine der beiden Trägerplatten (2, 3) überall dort, «o ihr der Rahmen (9) anliegt,
gegenüber der Fläche des Anzeigebereichs so vertieft ist, daß die Dicke des Raiimens (9)
mindestens 40 μπη beträgt
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefung dadurch gebildet ist, daß bei der Trägerplatte (2, 3) die Randzone
gegenüber dem von der Randzone (12) umschlossenen Anzeigebereich tiefergelegt ist
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß wenigstens eine der
beiden Trägerplatten (2, 3) auf ihrem von einer Randzone umschlossenen Anzeigebereich wenigstens
eine Erhebung hat, die beide Trägerplatten (2, 3) voneinander distanziert
4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebung ebenfalls die
Form eines Rahmens (umlaufender Wall 13) hat
5. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die rahmenförmige Erhebung
(13) auf dem Rand des Anzeigebereiches verläuft.
6. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
der beiden Trägerplatten (2, 3) über ihren Anzeigebereich verteilte Erhebungen (Abstandspimpel 14)
hat.
7. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich sowohl die
Vertiefung als auch sämtliche Erhebungen (13, 14) auf einer der beiden Trägerplatten (2,3) befinden.
8. Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet daß die Vertiefung und ggf. die Distanzelemente (13, 14) durch eine Profilätzung
erzeugt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782815681 DE2815681C3 (de) | 1978-04-11 | 1978-04-11 | Anzeigevorrichtung, insbesondere Flüssigkristallzelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782815681 DE2815681C3 (de) | 1978-04-11 | 1978-04-11 | Anzeigevorrichtung, insbesondere Flüssigkristallzelle |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2815681A1 DE2815681A1 (de) | 1979-10-31 |
DE2815681B2 DE2815681B2 (de) | 1980-02-21 |
DE2815681C3 true DE2815681C3 (de) | 1980-10-23 |
Family
ID=6036717
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782815681 Expired DE2815681C3 (de) | 1978-04-11 | 1978-04-11 | Anzeigevorrichtung, insbesondere Flüssigkristallzelle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2815681C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH633405B (fr) * | 1979-12-17 | Ebauches Sa | Procede de fabrication d'une cellule d'affichage electrochromique et cellule d'affichage electrochromique. | |
DE3036671A1 (de) * | 1980-09-29 | 1982-05-13 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Flacher bildschirm, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung |
DE3923254A1 (de) * | 1989-07-14 | 1991-01-24 | Hoechst Ag | Fluessigkristalldisplay mit strukturierten traegerplatten und verfahren zur herstellung strukturierter traegerplatten |
-
1978
- 1978-04-11 DE DE19782815681 patent/DE2815681C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2815681B2 (de) | 1980-02-21 |
DE2815681A1 (de) | 1979-10-31 |
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