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Bereifung für mehrfach bereifte Bshrzeuge
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Die Erfindung betrifft eine Bereifung für mehrfach bereifte Fahrzeuge,
insbesondere zwillingsbereifte Baustellenfahrzeuge und dergleichen, mit jeweils
mindestens zwei im Abstand nebeneinander angeordneten Reifen.
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Wie die Erfahrung gezeigt hat, kommt es bei Anordnungen dieser Art
immer wieder vor, daß Fremdkörper in Form von Steinen, Schlamm etc. in den Zwischenraum
zwischen å jeweils benachbarten Reifen eindringen. Bei Baustellenfahrzeugen und
anderen Geländefahrzeugen ist diese Gefahr besonders groß.
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Hierdurch wird jedoch nicht nur eine erhebliche Bahrbahnverschmutzung
verursacht, sooft derartige Fahrzeuge vom Gelände auf die Straße zurückkehren, sondern
es besteht vielmehr auch die akute Gefahr, daß die Reifen beschädigt werden
und
daß auf lange Sicht auch die Felgen, die Naben und Achsen in Kitleidenschaft gezogen
werden. Man hat sich nun bisher schon mit Räumstäben beholfen, die am Fahrzeuggestell
feststehend montiert sind und mit ihrem freien Ende in den Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Reifen hineinragen, um diesen Zwischenraum sauber zu halten, Derartige
Räumstäbe eignen sich jedoch praktisch nur zur Entfernung größerer Fremdkörper wie
Steinen etc.. Feiner Schlamm etc. kann hiermit jedoch nur unzureichend entfernt
werden. Ganz abgesehen davon läßt sich jedoch vielfach beim Ausräumen von zwischen
zwei Reifen eingeklemmten Steinen etc. eine Reifenbeschädigung nicht vermeiden.
Außerdem besteht bei der Verwendung derartiger Räumstäbe die Gefahr, daß diese durch
äußere Gewalteinwirkung oder etwa durch elastisches Nachgeben des Bahrgestells in
eine Lage kommen, in welcher ihr freies Ende an einem der beiden Reifen streift
und diesen daher ebenfalls beschädigen kann.
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Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung unter
Vermeidung der vorstehend geschilderten Nachteile bei Anordnungen eingangs erwähnter
Art mit einfachen und dennoch einen schonenden Betrieb gewährleistenden Mitteln
das Eindringen von Fremdkörpern in den zwischen å jeweils benachbarten Reifen vorhandenen
Zwischenraum und die Verschmutzung dieses Raums wirksam zu unterbinden.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei Anordnungen eingangs erwähnter
Art in überraschend einfacher Weise dadurch, daß zwischen jeweils zwei benachbarten
Reifen eine umlauf ende, reifenseitig gehaltene Verschlußleiste angeordne-c ist.
Diese Maßnahme gewährleistet ersichtlich eine zuverlässige Kapselung des Zwischenraums
zwischen jeweils benachbarten Reifen, so daß Anstrengungen zur mechanischen Reinigung
dieses Zwischenraums in vorteilhafter Weise entbehrlich sind.
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Gleichzeitig gewährleisten die erfin dun gs gemäßen Maßnahmen eine
hohe Betriebssicherheit, da die Verschlußleiste infolge ihrer reifenseitigen Halterung
völlig unabhängig von Relativbewegungen zwischen Fahrgestell und Reifen ist.
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Außerdem ergibt sich durch die Anordnung der erfindungsge mäßen Verschlußleiste
eine nicht unbeträchtliche Vergrößerung der vorhandenen Stützflächen. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen gewahrleisten demnach nicht nur eine hohe Reifen lebensdauer sondern ergeben
gleichzeitig eine Verbesserung des Geländefahrverhaltens.
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Die Verschlußleiste kann direk' an einen oder beide Reifen angeformt
sein. Zweckmäßigerweise können dabei jeweils beide Reifen auf der einander zugewandten
Seite mit einem den halben Abstand überbrückenden Bund versehen sein. Zur Erleichterung
der Austauschbarkeit kann es sich als zweckmäßig erweisen, wenn jeder Reifen beidseitig
mit einem derartigen Bund versehen ist. Der zur Bildung einer Verschlußleiste jeweils
nicht benötigte Bund bildet dabei eine den Reifen schützende Scheuerleiste.
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Gemäß einer weiteren, besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung
kann die Verschlußleiste als zwischen jeweils benachbarte Reifen einsetzbarer, einteiliger
Ring ausgebildet sein. Eine Ausführungsform dieser Art läßt sich in vorteilhafter
Weise leicht und einfach an praktisch jede Reifenform anpassen. Die Reifenform selbst
bleibt hiervon völlig unberührt, was sich nicht nur bei der Montage und beim Reifenwechsel
sondern insbesondere auch bei der Nachrüstung bereits ausgelieferter Fahrzeuge vorteilhaft
auswirkt. Ein weiterer Vorteil der vorstehend genannten Maßnahme ist darin zu sehen,
daß hier völlig freie Hand in der Wahl des Materials für den die Verschlußleiste
bildenden Ring gegeben ist.
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In weiterer Fortbildung der vorstehend genannten Maßnahme kann der
die Verschlußleiste bildende Ring aus Vollmaterial bestehen, was eine hohe Widerstandsfähigkeit
und ausgezeichnete Formtreue ergibt. Mit Vorteil kann der zur Bildung der Verschlußleiste
vorgesehene Ring als Preßformling ausgebildet sein. Hierdurch ist eine einfache
Herstellung sichergestellt. Als Ausgangsmaterial kann dabei in besonders vorteilhafter
Weise aus Altreifen gewonnenes Granulat Verwendung finden. Die hiermit verbundenen
Preisvorteile bei gleichzeitig erreichter Umweltentlastung liegen auf der Hand.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung in Verbindung mit
den Ansprüchen.
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Hierbei zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung der Erfindung
anhand von Zwillingsreifen, Figur 2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maßnahmen
mit an die Reifen angeformten Bunden, Figur 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
MaßnahW men mit einem separaten Ring und Figuren besonders zweckmäßige Ringausbildungen.
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4 und 5 In Figur 1 ist mit 1 die Achse beispielsweise eines Baggers
bezeichnet, die mit durch die Reifen 2 und 3 angedeuteten Zwillingsrädern bestückt
ist. Die Radausbildung und -aufnahme ist an sich bekannt und darf daher hier keiner
Erläuterung mehr. Der Zwischenraum zwischen den Reifen 2 und 3 ist
durch
eine umlaufende Verschlußleiste 4 gekapselt. Die Verschlußleiste 4 ist in weiter
unten noch naher zu beschreibender Art und Weise an den Reifen festgelegt.
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Die Verschlußleiste 4 kann, wie Figur 2 zeigt, an die Reifen 2 bzw.
3 angeformt sein. Im dargestellten Ausführungs beispiel ist hierzu jeder der beiden
Reifen 2 bzw. 3 mit einem umlaufenden Bund 5 versehen, der jeweils etwa den halben
Abstand zwischen den Reifen 2 und 3 überbrückt. Bei der Reifenmontage kommen dabei
die Bunde 5 mit ihren einander zugewandten Stirnseiten in gegenseitige Anlage, womit
der Zwischenraum zwischen den Reifen 2 und 3 vollständig gekapselt ist. Zur Vermeidung
von scharfen Kerben können die Blanken der Bunde angefast sein, wie bei 6 angedeutet
ist. Zur Bildung der erfindungsgemäßen Verschlußleiste 4 genügt es, wenn die Reifen
2 und 3 jeweils auf der einander zugewandten Seite mit einem Bund 5 versehen sind.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Reifen 2 bzw. 3 auf beiden Seiten
mit einem umlaufenden Bund 5 versehen, was die Austauschbarkeit erleichtert und
damit die Variabilität vergrößert. Gleichzeitig wirken die äußeren Bunde als sogenannte
Scheuerleisten.
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Bei dem in Bigur 3 dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist zur Bildung der Verschlußleiste 4 ein einteiliger, separater Ring 7 vorgesehen,
der zwischen die beiden Reifen 2 und 3 eingesetzt ist. Die Blanken 8 des Rings 7
sind zweckmäßig an den Verlauf der benachbarten Reifenflanken angepaßt, was einen
ausgezeichneten Sitz ergibt.
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Vielfach genügt es jedoch bereits, wenn der Querschnitt des Rings
7 einfach keilförmig ausgebildet ist. Sin besonders sauberer und strammer Sitz des
Rings 7 läßt sich auf einfache Weise dadurch erreichen, daß der Ring 7 gegenüber
der lichten Weite des Abstands zwischen den beiden Reifen 2 und 3
leichtes
Übermaß besitzt, so daß sich die Reifenflanken beim Aufpumpen der Reifen mit Vorspannung
an die Flanken des Rings 7 anlegen Der Ring 7 kann etwa durch einen aufpumpbaren
Hohlkörper gebildet werden0 Im dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht der Ring 7 aus einem Vollmaterial, was eine ausgezeichnete Stabilität und
nohe Bormtreue gewährleistet. Zur Herstellung des Rings 7 kann etwa ein extrudiertes
Strangmaterial Verwendung finden, welches in geeigneter Weise gebogen und an den
Stoßstellen zusammenvulkanisiert ist0 Zur Erleichterung der Biegung kann es sich
dabei als zweckmäßig erweisen, im Strangmaterial geeignete Dehnfugen vorzusehen.
Im dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel soll der Ring 7 als
endloser Preßformling ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine rationelle Herstellung.
Bei der Materialwahl kann hier infolge der separaten Ringherstellung auf die speziellen
Bedürfnisse des Einzelfalls Rücksicht genommen werden. Als besonders zweckmäßig
kann es sich dabei erweisen, den Ring 7 etwa aus einem aus Altreifen gewonnenen
Granulat herzustellen.
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Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zur Lagesicherung
des Rings 7 an die Reifen 2 und 3 angeformte Zentrierbunde 8 vorgesehen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind diese Bunde pro Reifen jeweils beidseitig vorgesehen, was
die Reifenmontage erleichtert und hohe Variabilität beim Reifenaustausch ergibt.
Gleichzeitig können diese Bunde als Scheuerleisten wirken. Zusätzlich oder alternativ
hierzu können die Flanken des Rings 7 mit weiteren Stabilisierungseinrichtungen
versehen sein. Hierzu können im Flankenbereich, wie Figur 4 erkennen läßt, durch
einfache Wandausnehmungen gebildete Sauglöcher 9 vorgesehen sein, mit welchen sich
der Ring 7 an den benachbarten Reifenflanken
festsaugt. Im dargesJeïloen
Ausführungsbeispiel sollen zwei Reihen von jeweils gegeneinander versetzten Sauglöchern
9 vorgesehen sein Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Flanken des Rings 7 mit einer im Querschnitt gezahnten Profilierung versehen, wie
bei 10 angedeutet ist. Ein derartiges Rillenprofil sichert den Ring 7 gegen radiales
Ausweichen. Die radial äußere Mantelfläche des Rings 7 ist zweckmäßig, wie Figur
5 weiter erkennen läßt, mit einer hier durch eine bei 11 angedeutete Wellenprofilierung
gebildeten Schmutzabweisprofilierung versehen.
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Vorstehend sind zwar einige besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden
sein soll. Vielmehr stehen dem Fachmann eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung,
um den allgemeinen Gedanken an die Verhältnisse des Einzelfalls anzupassen. So wäre
es beispielsweise auch denkbar, die erfindungsgemäße Verschlußleiste in voller Breite
jeweils an lediglich einen Reifen, beispielsweise den Reifen 2, anzuformen. Für
den Reifen 3 könnte dann ein Normalreifen Verwendung finden.