DE2802020A1

DE2802020A1 - Anordnung zum fixieren von drucken mit reaktiv- und kuepenfarbstoffen

Info

Publication number: DE2802020A1
Application number: DE19782802020
Authority: DE
Inventors: Helmut Dipl Chem Lehmann
Original assignee: Artos Dringmeier-Windhorst KG; Artos Dr Ing Meier Windhorst KG
Current assignee: Babcock Textilmaschinen GmbH
Priority date: 1978-01-18
Filing date: 1978-01-18
Publication date: 1979-07-19
Also published as: GB2012829A; GB2012829B; NL7900385A; BE873532A; US4285218A; ES476896A1; FR2422755A1

Description

28Ü2020

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Anordnung zum Fixieren von Drucken mit Reaktiv- und

Küpenfarbstoffen

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Fixieren von Drucken mit Reaktiv- und Küpenfarbstoffen im Zv/eiphasen-Druckverfahren auf Textilien aus Zellulose, insbesondere laufenden Gewebe-, Gewirke-, Vliesbahnen u.dgl., bei der das für die Fixierung erforderliche Hilfsmittel durch elektrostatisches Aufsprühen auf die Materialbahn aufgebracht wird.

Beim Fixieren von Drucken mit Reaktiv- oder Küpenfarbstoffen im Zweiphasen-Druckverfahren wird das bedruckte und getrocknete Textilgut mit der die zur Fixierung erforderlichen Chemikalien und Hilfsmittel enthaltenden Flotte gleichmäßig benetzt und anschließend durch einen Dämpfer geführt, in welchem i^s.r aufgedruckte Farbstoff auf die Faser aufzieht und fixiert wird.

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Die gleichmäßige Benetzung der bedruckten Ware erfolgt im allgemeinen durch Foulardieren oder Pflatschen. Dabei nimmt die Ware, in Abhängigkeit von Rohstoff, Volumen, Netzfähigkeit, Druckbedeckung und Abquetschdruck im Foulard zwischen 50 und 100 % Flüssigkeit auf.

Um bei diesen relativ hohen Flüssigkeitsmengen ein Ausfließen der Drucke zu verhindern, werden Druckverdickungen verwendet, die durch die in der Chemikalienlösung befindlichen Chemikalien (Alkali, Borax, Aluminiumsulfat o.a.) zur Koagulation gebracht werden und damit die inkorporierten Farbstoffteilchen festhalten.

Das sich bildende Gel ist allerdings, je nach Zusammensetzung, mehr oder weniger empfindlich gegen mechanische Beanspruchung, vor allem dann, wenn das feuchte Material im Dämpfer auf Siedetemperatur aufgeheizt wird und sich der Feuchtegehalt dabei noch weiter erhöht.

Aus diesem Grunde werden rechtsseitige Walzenberührungen im Dämpfer wenn irgend möglich vermieden, um die bedruckte Warenseite vor Abfleckungen zu schützen. Bei dünnen und stark durchgedruckten Artikeln ist dagegen selbst bei linksseitiger Walzenberührung ein Abflecken nicht immer zu vermeiden.

Eine weitere Möglichkeit, die Abfleckgefahr zu verringern, wird durch eine geringe Überhitzung des Dampfes auf 110 bis 120 C und durch das damit verbundene oberflächliche Antrocknen des Materials erreicht.

Ferner wird versucht, die Feuchtigkeitsaufnahme durch einen hohen Abquetschdruck beim Foulardieren oder durch einseitiges Pflatschen herabzusetzen, um dadurch, zusammen mit der geringeren Kondensationsbefeuch-

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tung, zu einem niedrigeren Warenfeuchtegehalt im Dämpfer zu gelangen.

Alle vorgenannten Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, um eine absolute Sicherheit gegen Abflecken, z.B. bei Faltenlauf, beim Berühren der Warenbahnen in einem Hängeschleifendämpfer o.a. zu gewährleisten. Außerdem sind dem Verfahren beim Fixieren von Drucken auf leichtem, wenig saugfähigem Material und bei starkem Druckdruck Grenzen gesetzt.

Mit einer Begrenzung des Feuchtegehaltes des zu dämpfenden Materials auf 10 bis 35 % ist es jedoch möglich, die vorgenannten Einschränkungen aufzuheben und Betriebsunsicherheiten auszuschalten. Dazu kommt, daß durch die geringere Feuchtigkeitsmenge auch die Beibehaltung der Druckschärfe sicherer wird.

Um den beschriebenen Schwierigkeiten beim Fixieren dieser Farbstoffe im Zweiphasen-Verfahren zu begegnen, wurde schon vorgeschlagen, Chemikalienlösungen durch elektrostatisches Versprühen von Chemikalien auf mit Reaktiv- und Küpenfarbstoffen bedrucktes Material aufzubringen. Dnach ist es möglich, durch Versprühen der Chemikalienlösungen und Transport des entstehenden Nebels mittels eines elektrostatischen Feldes von 30 bis 150 kV gezielt auf die bedruckte Ware, Flüssigkeitsmengen bis max. 50 56, bezogen auf das Trockengewicht, auf dem Material niederzuschlagen. Die darin gelösten Chemikalien reichen aus, um den Druck im nachfolgenden Dämpfprozeß zu fixieren und, zusammen mit der geringeren Feuchtigkeitsraenge zu verhindern, daß der Druck ausfließt. Auch eine rechtsseitige Walzenberührung bewirkt dann kein Verschmieren des Druckes.

Der Aufwand, der sich aus der Notwendigkeit ergibt, beim Arbeiten mit einem Hochspannungsfeld eine sichere Abschirmung der Sprühdüsen und

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Ihrer Umgebung vorzunehmen, ist allerdligs außerordentlich hoch.

Durch die Erfindung soll deshalb die Aufgabe gelöst werden, den ho/ihen Aufwand bei der Anwendung des Verfahrens des elektrostatischen Aufsprühens Ton chemischen Hilfsmitteln auf Textilien, die anschließend eine» Fixiervorgang unterworfen werden, zu verringern und gleichzeitig die Aufbringung der Hilfsmittel gezielter vornehmen zu können.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, bei einer Anordnung der eingangs beschriebenen Art die Vorrichtung zum elektrostatischen Aufsprühen des Hilfsmittels auf die Warenbahn in der Fixiereinrichtung anzuordnen. Zweckmäßig wird die Vorrichtung zum Aufsprühen des Hilfsmittels auf die Warenbahn in der Aufheizstrecke der Fixiereinrichtung untergebracht. Durch eine solche Anordnung entfällt die Notwendigkeit, den Flüssigkeitsüberschuß, der die Ware trotz des elektrostatischen Feldes nicht erreicht, gesondert abzusaugen. Die Wirkung des elektrostatischen Feldes Ist Innerhalb des Dämpfers die gleiche wie außerhalb, d.h. eine Beeinträchtigung der Versprühung durch Kurzschluß oder andersartigen Spannungsausgleich ist nicht zu erwarten, da das eventuell im Bereich der Sprühstrecke sich niederschlagende Kondensat nicht leitend ist.

Die Sprühvorrichtung kann vorteilhaft mit auf einem Balken nebeneinander angeordneten Sprühdüsen versehen sein, wobei der Balken quer zur Laufrichtung der Warenbahn liegt. Zur gleichmäßigen Verteilung über die Breite ist die Verwendung von Fächerdüsen empfehlenswert, die, bei unterschiedlichen Warenbreiten, seitlich zu- oder abgeschaltet werden. Da der Regelbereich der Sprühdüsen über den Vordruck nur klein ist,

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erfolgt die Dosierung der Flüssigkeitsmenge in bezug auf den Warendurchsatz am sinnvollsten durch Ab- und Zuschalten mehrerer hintereinander angeordneter Düsenbalken. In ihrer Größenordnung sollte dabei die aufzusprühende Flüssigkeitsmenge im Maximum 50 %, bezogen auf das Trockengewicht der Ware, nicht überschreiten*, sie sollte vorzugsweise zwischen 10 und 25 % liegen.

Da zur Erzielung der vollen Farbausbeute ein Dämpfer unter Ausschluß von Luft erforderlich ist, muß das Versprühen der Flüssigkeit mittels hydraulischen Druckes erfolgen.

Im übrigen kann mit der beschriebenen Vorrichtung auch der Feuchtegehalt der im Einphasen-Verfahren bedruckten Ware, z.B. beim Ätzdruck von Textilien aus Zellulose, angehoben werden. Bekanntermaßen werden Farbausbeute und Ätzeffekte auch in diesem Fall maßgeblich vom Feuchtegehalt beeinflußt.

Anhand der beiliegenden Zeichnung soll die Erfindung nachfolgend noch näher erläutert werden. Auf der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung:

Fig. 1 den Einlaufteil eines Dämpfers in Seitenansicht und Fig. 2 den Dämpfereinlauf in Ansicht von oben.

Wie die Figuren erkennen lassen, läuft die Warenbahn 1 über eine Einlaufschleuse in das» Dämpfergehäuse 8 ein und wird dort über eine Umlenkwalze 9 in das Gehäuseinnere mit weiteren Umlenkwalzen weitergeleitet. Im Einlauf sind nun Sprühdüsen 2 an Düsenbalken 3 angeordnet, die über Segmentventile 5 und Balkenventile 6 über eine Leitung k mit einem Vorratsgefäß und einem Transformator verbunden sind. Den Sprühdüsen 2

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gegenüber sind eine oder mehrere Gegenelektroden 10 angebracht, wobei die Warenbahn 1 zwischen den gleichzeitig als Elektroden wirkenden
Sprühdüsen 2 und den Gegenelektroden 10 hindurchgeführt v/ird.

Durch Anordnung der Vorrichtung zum elektrostatischen Aufsprühen des Hilfsmittels auf die Warenbahn im Einlauf der Fixiereinrichtung wird der bei den bekannten Vorrichtungen mit außerhalb der Fixiervorrichtung angeordneter elektrostatischer Sprüheinrichtung erforderliche erhebliche Aufwand verringert und die ganze Anlage vereinfacht, da keine besonderen Abschirmungen der Sprühdüsen und ihrer Umgebung vorgenommen werden müssen.

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Claims

Patentansprüche

1. Anordnung zum Fixieren von Drucken mit Reaktiv- und Küpenfarbstoffen im Zweiphasen-Druckverfahren auf Textilien aus Zellulose, insbesondere laufenden Gewebe-, Gewirke-, Vliesbahnen oder dergl., bei der das für die Fixierung erforderliche Hilfsmittel durch elektrostatisches Aufsprühen auf die Warenbahn aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum elektrostatischen Aufsprühen des Hilfsmittels auf die Warenbahn in der Fixiereinrichtung angeordnet ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Aufsprühen des Hilfsmittels auf die Warenbahn in der Aufheizstrecke der Fixiereinrichtung untergebracht ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühvorrichtung mit auf einem quer zur Laufrichtung der Warenbahn liegenden Balken nebeneinander angebrachten Sprühdosen versehen ist.

k. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung der Warenbahn mehrere Düsenbalken hintereinander angeordnet sind.

5. Anordnung nach Anspruch *f, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen der Düsenbalken wahlweise zu- oder abschaltbar ausgebildet sind.

6. Anordnung nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsmittel aus den Düsen luftfrei, vorzugsweise mittels hydraulischen Druckes ausgetrieben wird.

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