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Bezeichnung
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der Erfindung: Gelenkarmmarkise
B e s c h r c i b
u n g : Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkarmmarkise nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Derartige Gelenkarmmarkisen sind in zahlreichen Ausführungen offenkundig
vorbenutzt und daher bekannt. Bei einer bekannten Ausführung besitzt der Lagerbock,
an dem jeweils ein Gelenkarm beweglich befestigt ist, eine etwa gabelförmige Ausbildung,
deren Schenkel das Tragrohr oder die entsprechende raumfeste Konsole (Tragrohrstummel)
über- und untergreifen. Die hinter dem Tragrohr oder der Konsole überkragenden Gabelschenkel
werden durch eine Schraubverbindung zusammen und gegen Tragrohr oder Konsole gepreßt.
Der Nachteil einer mit einer solchen Halterung ausgerüsteten Gelenkarmmarkise besteht
im wesentlichen in dem optisch störenden Aussehen und auch in der Gefahr einer Überbeanspruchung
der Klemmschenkel infolge der Fixierung durch die beschriebenen Klemmschrauben.
Eine andere bekannte Gelenkarmmarkise bedient sich zur Befestigung des Lagerbockes
eines Tragteiles, welches aus einem Kürzungsabschnitt eines Leichtmetall-Strangpreßprofiles
erhalten ist, welches das Tragrohr oder die Konsole mit Ausnahme eines axial durchgehenden
Schlitzes ringsum umgreift. Im Bereich des Schlitzes, der eine federbare Verspannung
des Tragteils am Tragrohr oder der Konsole zuläßt, befinden sich Spannschrauben,
die diese Verspannung bewirken. Nachteilig hierbei ist die relativ aufwendige Formgebung
des Tragteils ebenso wie die Verwendung der den Schlitz durchsetzenden Spannschrauben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gelenkarmmarkise hinsichtlich
ihrer Halterung an einem Tragrohr oder einer
Konsole dahingehend
zu verbessern, daß die Befestigungsmittel möglichst einfach und optisch nicht ins
Auge fallend und daher nicht störend ausgebildet sind, wobei zugleich die Befestigung
einfach durdzuführen und eine Verstellung des Befestigungspunktes und der Neigelage
der Gelenkarme mit einfachen Mitteln durchführbar sein soll.
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Eine diese Aufgabe lösende Celenkarmmarkise ist im Kennzeichenteil
des Anspruches 1 angegeben. Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung
besteht darin, daß zugleich mit der Verspannung der Tragteile gegenüber dem Lagerbock
die Tragteile mittelbar über das Druckstück am Tragrohr oder der Konsole befestigt
sind und gleichzeitig durch dieselbe Montagemaßnahme die Neigelage des Gelenkarmes
fixiert werden kann. Die Erfindung macht sich die zur Fixierung der Neigelage vorgesehene
Bewegung der Tragteile aufeinanderzu und gegen den Lagerbock auch zur Fixierung
der Tragteile am Tragrohr oder der Konsole zunutze, wobei die in den Tragteilen
vorgesehenen und mit den Flügeln des Druckstückes zusammenwirkenden Schrägen und
Gegenschrägen bei der Bewegung der Tragteile aufeinanderzu einen Zwangsandruck der
Druckfläche des Druckstückes am Tragrohr oder an der Konsole bewirken.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß
die Keilflächen je einen sich in Richtung vom Lagerbock weg nach außen verringernden
prismatischen Querschnitt begrenzen. Dieser Querschnitt kann im einfachsten Falle
rechteckig sein.
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Zweckmäßig ist die Druckfläche des Druckstücks mit einem haftreibungsfördernden
Belag, insbesondere einem
Druckkissen versehen, welches zum Beispiel
aus oberflächengerauhtem Kunststoff bestehen kann. Der Belag kann, sofern er nicht
beispielsweise aufvulkanisiert oder aufgespritzt ist, ebenso wie ein Druckkissen
formschlüssig an der Druckfläche des Druckstückes festgelegt sein. Der durch das
Anstellen der Tragteile zueinander und gegen den Lagerbock über die entsprechenden
Schrägaächen ausgeübte Druck wird dann über die Druckfläche des Druckstückes mittelbar
über den Belag oder das Druckkissen auf die Oberfläche des Tragrohres oder der Konsole
übertragen und äußert sich dort als Klemmhaltalruck. Die formschlüssige Festlegung
kann durch Überschieben des Belages oder des Druckkissens erfolgen, welches krallenartig
ausgebildet sein kann. Auch ist eine zumindest teilweise Einlagerung des Druckkissens
in die Druckfläche des Druckstückes möglich.
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Eine besonders vorteilhafte weitere Ausbildung der Erfindung besteht
darin, daß das Druckstück eine Stellschraube haltert, deren Schaft sich außerhalb
- vorzugsweise unterhalb - des Mittelpunktes der Neigeverstellbahn des Lagerbocks
an diesem abstützt. Mit hilfe dieser in ihrer Länge veränderbaren Stellschraube
ist eine Vorwahl der Neigelage für die Gelenkarme leicht einstellbar. Insbesondere
gestattet die Stellschraube eine Feineinstellung der gewünschten Neigelage und erlaubt
somit eine möglichst einfache Ausrichtung mehrerer Gelenkarme einer Markise.
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Dadurch, daß die Stellschraube im Druckstück selbst gehaltert ist,
ist eine besonders einfache Ausbildung gewährleistet, die zudem nahezu unsichtbar
angeordnet werden kann. Je nach der räumlichen Anordnung des Druckstückes
kann
die Stellschraube oberhalb oder unterhalb des Mitte punktes der Neigeverstellbahn
des Lagerbocks diesen abstützen. Die Anordnung der Stellschraube sollte in jedem
Falle so vorgenommen werden, daß diese Stellschraube die vom Eigengewicht der Gelenkarme
mit vorderer Fallstange und Markisentuch ausgeübte Gewichtskraft abstützt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung zweier, einen Lagerbock für die Gelenkarmhalterung
zwischen sich fassender und an einem Tragrohr befestigter Tragteile, Fig. 2 einen
Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 3, Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie III-III in
Fig. 2.
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Erfindungsgemäß umfaßt die Halterung einer Gelenkarmmarkise einen
Lagerbock 10 und zwei diesen Lagerbock 10 zwischen sich fassende Tragteile 11 und
12, die spiegelbildlich symmetrisch zueinander ausgebildet sind. Die Tragteile 11
und 12 sind im wesentlichen als geschlossene Ringe ausgebildet und umgreifen ein
Tragrohr 17 rechteckigen Querschnitts. Anstelle des sich in der Regel über etwa
die Cesamtlänge einer Markise hinwegerstreckenden Tragrohres 17 können auch im Querschnitt
gleiche oder ähnliche Konsolen
vorgesehen sein, die am Gebäude
wand- oder deckenseitig angebracht sind und jeweils nur der Lagerung einer Halterung
fiir einen (}Gelenkarm dienen.
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Die Tragteile 11 und 12 sind durch einen im Ausführungsbeispiel gabelförmig
ausgebildeten Lagerbock 10 voneinander distanziert. Jeder der beiden Gabelschenkel
14 des Lagerbocks 10 ist mit einer Bohrung 15 versehen, welche beiden Bohrungen
bezüglich einer gemeinsamen Achse A in Flucht liegen und der halterung eines mit
einem Endstück eines - nicht dargestellten - Gelenkarms verbundenen Schwenkzapfen
dienen. Der Lagerbock 10 ermöglicht somit das Verschwenken des an ihm angelenkten
Gelenkarmes um die Achse A.
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Diese Bewegung führt der Gelenkarm beim Aus - und Einfahren der Markise
aus. Es versteht sich von selbst, daß auch das Endstück des Gelenkarmes gabelförmig
ausgebildet sein kann, während anstelle der Gabelschenkel 14 der Lagerbock 10 einen
Kloben umfassen konnte.
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Die Achse A kann in ihrer Neigelage zur Vertikalen verändert werden;
die Neigelage kann fixiert werden. Hierzu besitzt jedes Tragteil 11 und 12 räumlich
vor seinem Durchbruch 13 einen bogenförmigen Durchbruch 16, dessen Krümmungsmittelpunkt
etwa im Bereich der Längsachse l des Tragrohres 17 liegt. Zwei Schraubenbolzen 19
und 20 sind durch diese bogenförmigen Durchbrüche 16 und durch den Durchmessern
der Schraubenbolzen 19 und 20 angepaßte kreisrunde Löcher des Lagerbocks 10 hindurchgesteckt.
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Ober Klemmstücke 22 werden die Tragteile 11 und 12 aufeinanderzu
bewegt
und gegen den Lagerbock 10 gedrückt, wenn die Schraubenbolzen 19 und 20 mittels
aufgesetzter Muttern 21 verspannt werden. Zur besseren Veranschaulichung ist in
Fig. I die mit dem Schraubenbolzen 19 zusammenwirkende Mutter 21 auf der gleichen
Seite gezeichnet wie bezüglich des Schraubenbolzens 20 dessen angepreßter Kopf.
Natürlich können auch die Köpfe der Schraubenbolzen auf der einen und zwei Muttern
21 auf der anderen Seite des Lagerbocks 10 angeordnet sein. Zweckmäßig sind die
Muttern 21 selbstsichernd ausgebildet.
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Durch Lösen der Muttern 21 wird die druck- bzw. kraftschlüssige Halterung
des Lagerbocks 10 zwischen den Tragteilen 11 und 12 aufgehoben, so daß infolge der
bogenförmigen Ausnehmung 16 die Neigelage der Achse A verändert und anschließend
wieder fixiert werden kann. Zur feinen Vorjustierung dient eine Stellschraube 23,
deren Wirkung im nachfol-.
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genden noch beschrieben wird.
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Wie weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich ist, besitzt jedes Tragteil
11 und 12 einen zum Tragrohr 17 parallelen Durchbruch 18 mit rechteckigem Querschnitt.
Der Durchbruch 18 des Tragteiles 11 erweitert sich im Querschnitt zur Mitte hin.
Zu diesem Zweck ist die untere Begrenzungsfläche 18a als Keilfläche ausgebildet.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besitzt jedes Tragteil 11 und 12
eine solche Keilfläche 18a. Die Keilflächen 18a sind bezüglich der Tragteile 11
und 12 zueinander und bezüglich der ihnen zugekehrten Fläche 17a des Tragrohres
17 oder einer entsprechenden Konsole geneigt angeordnet.
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Auf diesen Keilflächen 18a ruhen entsprechend ausgebildete K~ilflächen
24a, die an Flügeln 24 eines Druckstückes 25 angeordnet sind, welches von den Tragteilen
11 und 12 unterhalb des Tragrohres 17 eingeschlossen wird. Aus Fig. 2 ist unmittelbar
erkenntlich, daß, sobald die Tragteile 11 und 12 in Richtung der Längsachse L des
Tragrohres 17 aufeinanderzu bewegt werden, was durch Anziehen der Muttern 21 auf
den Schraubenbolzen 19 und 20 geschieht, das Druckstück 25 senkrecht zu dieser Bewegungsrichtung
und senkrecht zur Längsachse L in Pfeilrichtung K gegen die Fläche 17a des Tragrohres
17 gepreßt wird. Die Anpressung des Druckstücks 25 an das Tragrohr 17 bewirkt die
undrehbare und unverrückbare Festlegung der Gelenkarm-Halterung 10, 11 und 12 am
Tragrohr 17.
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Wie insbesondere aus Fig. 3 zu entnehmen ist, kann die Druckfläche
25a des Druckstückes 25 einen haftfördernden Belag besitzt oder mit einem Druckkissen
26 ausgerüstet sein.
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Dieses Druckkissen kann - wie auch der Belag - aus Gummi oder Kunststoff
bestehen und eine aufgerauhte Oberfläche besitzen.
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Versuche haben gezeigt, daß zur beschriebenen Fixierung der Halterung
am Tragrohr 17 die Schraubenbolzen 19 und 20 mit den zugehörigen Muttern 19 zur
gleichzeitigen Arretierung der Neigelage der Achse A (Neigelage des Gelenkarms)
ausreicht. Es ist daher nicht oder nur in Sonderfällen erforderlich, an einer von
der Lage der Schraubenbolzen 19 und 20 entferntenStcllc - zum Beispiel bei 27 -
eine weitere Schraubverbindung vorzunehmen.
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Dic zur Feineinstellung der Neigelage der Gelenkarme
vorgesehene
Stellschraube 23 ist in ihrer Anordnung am besten au Fig. 3 ersichtlich. Sie durchgreift
das Druckstück 25 von der Rückseite der halterung her und stützt sich mit ihrem
Schaft 23a an einer Anschlagfläche 10a des Lagerbocks 10 ab. Die Bohrung 25a im
Druckstück 25 ist demzufolge als Gewindebohrung ausgeführt. Außer der Möglichkeit
einer Feineinstellung der Neigelage bewirkt die Stellschraube 23 zusätzlich zur
rein druck- bzw. kraftschlüssigen Halterung des Lagerbocks 10 eine zusätzliche druckschlüssige
Abstützung.
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Es ist leicht verständlich, daß die dargestellte und beschriebene
erfindungsgemäße Ausbildung der Halterung für einen Gelenkarm einer Gelenkmarkise
sehr einfach und optisch ansprechend ausgebildet ist. Nach einem vorbereitenden
Zusammenbau der Einzelteile der halterung wird diese lose über das Tragrohr 17 für
die Markise geschoben und sodann die Schraubenbolzen 19, 20 unter Einschluß deren
Muttern 21 und gegebenenfalls eine weitere Schraubverbindung bei 27 angezogen. Hierdurch
wird das Druckstück 25 über die an seinen Flügeln 24 vorgesehenen Keilflächen 24a
unter Einwirkung der Schrägflächen 18a der Tragteile 11 und 12 gegen das Tragrohr
17 gedrückt. Dadurch ist die Gelenkarinhalterung auf dem Tragrohr 17 auch verschiebesicher
festgesetzt.
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Das nach einer Ausführung der Erfindung vorgesehene Druckkissen 26
besitzvaußer dem Vorteil einer Haftreibun£-erhöhung und somit einer besseren lialtewirkung
auch den Vorzug der Nachgiebigkeit bei weiterem Anzug der Spannschrauben 19 und
20. Hierdurch können diese Schrauben zur
Fixierung der Neigelage
des Lagerbocks 1() weiter angezogen werden, ohne daß zu befürchten ist, daß das
Tragrohr durch zu große iii Pfeilrichtung K wirkende Andruckkraft des Druckstückes
25 beschädigt oder deformiert wird, da das Druckkissen 26 elastisch - oder je nach
Wahl des für ihn verwendeten Werkstoffes möglicherweise auch plastisch -nachgiebig
ist.
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Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß die Keilflächen 18a in
den Tragteilen 11 und 12 nicht unbedingt Begrenzungsflächen eines in sich geschlossenen
Durchbruchs sein müssen. Es ist auch eine Anordnung möglich, bei der die Keilflächen
Bestandteil eines etwa U-förmigen, zum Tragrohr 17 hin offenen Durchbruches in den
Tragteilen 11 und 12 sind. Die Druckfläche 25a des Druckstücks 25 kann uch abweichend
vom dargestellten Ausführungsbeispiel nicht an einem Ansatz angeordnet sein, sondern
eine Länge aufweisen, die der Spannweite der Flügel 24 beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
elltsoricllt.