DE2747834B1 - Herstellungsverfahren fuer Flachglas - Google Patents

Herstellungsverfahren fuer Flachglas

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DE2747834B1 DE19772747834 DE2747834A DE2747834B1 DE 2747834 B1 DE2747834 B1 DE 2747834B1 DE 19772747834 DE19772747834 DE 19772747834 DE 2747834 A DE2747834 A DE 2747834A DE 2747834 B1 DE2747834 B1 DE 2747834B1
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B17/00Forming molten glass by flowing-out, pushing-out, extruding or drawing downwardly or laterally from forming slits or by overflowing over lips
    • C03B17/06Forming glass sheets
    • C03B17/061Forming glass sheets by lateral drawing or extrusion

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  • Extrusion Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der sich im Betrieb einstellende Verzug der Düsenbalken zumindest teilweise durch eine den Verzug kompensierende, gesteuerte Verformung eines oder beider Düsenbalken in seiner Wirkung aufgehoben wird. Durch diese Maßnahme wird vorteilhaft erreicht, daß dem unvermeidlichen Verzug insbesondere einer breiten Düse für Flachglas, aus der das Flachglas mit 9000C- 1 1000C, im Mittel etwa mit 1000"C austritt und der bisher als eines der Haupthindernisse für die Verwendung einer die Endabmessungen bestimmenden Düse angesehen wurde, begegnet werden kann. Der Verzug entsteht, insbesondere wenn die Düse aus Metall gefertigt ist, sowohl durch Ausscheidungsvorgänge im hochhitzebestandigen Stahl und seiner Beschichtung als auch durch Eigenspannungen, die sich bei der Fertigung ergeben haben und sich im Betriebstemperaturbereich abbauen, sowie durch die unterschiedlichen thermischen Einflüsse, die von der Düsenbefestigung, dem Glas, dem Kühlmittel und der Atmosphäre auf die Düsenbalken einwirken.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß einer der Düsenbalken, inbesondere ein festgelagerter Balken, der sich durch Verzug einstellenden Form des anderen Balkens, insbesondere des zur Einstellung der Glasbanddicke beweglichen Balkens, nachgesteuert wird. Durch diese Maßnahme, bei der ein Balken, insbesondere der zur Dickeneinstellung des Glasbandes bewegliche Balken, unbeeinflußt bleibt und der andere Balken dem beweglichen Balken in seiner Form nachgesteuert wird, ergibt sich eine bessere und einfachere Ausführung, als wenn bei beiden Balken die sich durch Verzug einstellende Verformung ausgesteuert würde. Voraussetzung für diese Ausführung ist, daß sich der Verzug des nicht kompensierend gesteuerten Balkens im Betrieb nur in dem Bereich ändert, in dem der andere Balken nachgesteuert folgen kann. Dies ist durch eine kompakte, weitgehend massive Ausführung des nicht kompensierend gesteuerten Balkens erreichbar.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Form der Balken fortlaufend, insbesondere durch Messung der Lage vorherbestimmter Punkte gemessen wird und die Meßwerte zur Steuerung der Balkenform verwendet werden. Durch die Messung von diskreten, nahe aneinanderliegenden Punkten ist es vorteilhaft möglich, die Verformung der Balken in bezug zueinander ausreichend genau zu bestimmen und als erste Stellgröße für die Verstellung des nachzuführenden Balkens die Abweichungen der Abstände der Meßpunkte voneinander zu nehmen. Im Rahmen der Meßgenauigkeit, mit der auch im Temperaturbereich von mehreren hundert Grad, d. h.
  • im Inneren der Düsenbalken gemessen werden kann, ist damit bereits eine weitgehende Einhaltung der Glasbanddickentoleranzen gewährleistet.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Meßwerte einem Rechner aufgegeben werden, der die Korrekturwerte ermittelt und Stellorgane für die Verformung steuert. Der Düsenbalken als fester und elastischer Körper verformt sich nach einer bestimmten Biegelinie. Dies bedeutet, daß ein Stellvorgang an einem Ende des Balkens Veränderungen auch in der Mitte oder sogar am anderen Ende des Düsenbalkens nach sich zieht. Eine einfache Nachführung der speziellen Meßpunkte führt daher zu einem komplizierten Reagieren mit Rückkoppelungseffekten.
  • Die vorteilhafte Anwendung eines Prozeßrechners, der die jeweiligen Auswirkungen, die sich durch die Stellbefehle ergeben, vorausberechnet, macht es möglich, die Stellorgane für die Verformung des Düsenbalkens unter Berücksichtigung der gegenseitigen Beeinflussung der Einstellungen optimal zu steuern.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß der Rechner die Korrekturwerte der Düsenbalkenform über ein gespeichertes Biegemodell des Düsenbalkens ermittelt. Durch die Verwendung eines gespeicherten Biegemodells des Düsenbalkens kann der Rechner vorteilhaft einfach die Auswirkungen eines Stellbefehls auf die Biegelinie des gesamten Balkens berechnen. Hierdurch sind Optimierungsrechnungen möglich, um den Verbiegungsgrad des Düsenbalkens insgesamt so gering wie möglich zu halten.
  • Erleichtert werden entsprechende Rechnungen durch die relative Langsamkeit, mit der sich die Gestalt der Düse verändert.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Glasbanddicke hinter der Düse fortlaufend gemessen und als übergeordnete Regelgröße dem Rechner aufgegeben wird. Die Glasbanddicke, die an dem Glasband, das aus der Düse austritt, z. B. optisch fortlaufend gemessen werden kann, ist eine besonders vorteilhafte übergeordnete Regelgröße, weil die Verwendbarkeit des Endproduktes direkt von der Glasdikke und Gleichmäßigkeit abhängt. Der gemessene Wert muß also stets innerhalb des Toleranzbereiches liegen.
  • Die Glasbanddicke wird daher vorteilhafterweise dafür verwendet, die Düsenbalkeneinstellung ständig zu überprüfen, und wenn nötig, andere Einflüsse beispielsweise von Temperaturunterschieden im Düsenspalt, auszugleichen. Daß der Meßwert, der die Auswirkung eines Stellbefehls zeigt, erst mit Verzögerung nach dem Stellbefehl erhältlich ist, wird durch eine ständige Tendenzüberwachung ausgeglichen. Der Rechner berechnet also laufend die Tendenz, mit der sich die Glasbanddicke an speziellen Stellen verändert und erteilt seine Stellbefehle der Tendenz entgegenwirkend, bevor die Glasbanddicke die Toleranzgrenze erreicht.
  • In die Tendenzberechnung geht als weitere Größe auch die Glastemperatur, ebenfalls an speziellen Stellen gemessen, ein.
  • Zur Durchführung des Herstellungsverfahrens von Flachglas ist eine Düse, aus der das Glas austritt, vorgesehen, bei der zumindest einer der beiden Düsenbalken elastisch verformbar ausgebildet ist.
  • Durch eine Düse mit mindestens einem elastisch verformbaren Balken steht vorteilhaft eine Vorrichtung zur Verfügung, mit der das crstrebte Ziel, die Herstellung eines durch eine Düse maßgerecht geformten, breiten Flachglasbandes, erreichbar ist.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest der elastisch verformbare Düsenbalken Stellorgane zur gezielten Verformung aufweist. Durch diese Stellorgane ergibt sich die Möglichkeit, die Düsenbalken einer gezielten Verformung zu unterwerfen. Es ist besonders vorteilhaft, einem insbesondere massiven Düsenbalken einen Verzug zu erlauben und den elastisch verformbaren Düsenbalken so zu verstellen, daß der verstellbare Balken dem anderen, verzogenen Balken in seiner Kontur folgt. So kann ein Düsenspalt gebildet werden, der zwar in sich gebogen ist, dessen Düsenbalken aber einen eng tolerierten Abstand zueinander halten.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Düsenbalken Meßorgane zur Anzeige der Lage von Referenzpunkten der Biegelinie aufweisen, die sich insbesondere im Innern der Balken befinden. Durch Meßorgane, die im Inneren der Balken die Lage von Referenzpunkten messen, ist es vorteilhaft möglich, mit Hilfe des Prozeßrechners die Verformungskurven der Balken 7u ermitteln. Als Meßorgane kommen insbesondere kapazitive oder induktive Geber, die berührungslos messen, infrage. Durch die Anordnung im Inneren der Balken sind die Meßorgane vor Beschädigungen und anderen Einflüssen geschützt, so daß ihre Meßgenauigkeit über lange Zeit unbeeinflußt bleiben kann. Eine Dauermessung der Lage der Referenzpunkte mit '/lot Millimeter Genauigkeit ist so relativ einfach möglich.
  • Die Meßgenauigkeit der Düsenform ist damit 10 mal so groß wie die Genauigkeit, mit der der Abstand der beiden Düsenbalken voneinander eingehalten werden muß.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der elastisch verformbare Balken als dünnwandige Schale ausgebildet ist, die vorzugsweise einseitig eingespannt und mit an der freien Seite angreifenden Stellorganen versehen ist. Durch die Ausbildung des elastisch verformbaren Balkens als dünnwandige Schale steht ein in sich stabiles Teil zur Verfügung, das durch seine Dünnwandigkeit mit relativ geringen Kräften verformt werden kann. Durch die einseitige Einspannung, die insbesondere an der Wannenseite erfolgt, ist eine genügende Stabilität der Schale gewährleistet Dabei ist es möglich, die Verformung in Querrichtung des Balkens so vorzunehmen, daß ein Obersetzungseffekt auftritt und der Stellweg des Stellorgans zur Erreichung einer bestimmten Düsenspaltverengung ein Vielfaches der Düsenspaltverengung beträgt Aus diesem Grunde werden die Stellorgane an der der Einspannu!lgsseite gegenüberliegenden Seite des Balkens angeordnet Die Angriffsrichtung der Stellorgane wird dabei so gewählt, daß sich die Grundform der dünnwandigen Schale nicht wesentlich ändert und lediglich die engste Stelle beeinflußt wird.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der elastisch verformbare Balken aus hochhitzebeständigem Metall besteht, das vorzugsweise mit einer Oberflächenbeschichtung L B. aus Wolframcarbid oder Titancarbid versehen ist Durch die Ausbildung des elastisch verformbaren Balkens als hochhitzebeständiges Metallbauteil ergibt sich vorteilhaft die Möglichkeit einer einfachen Beschichtung z. B.
  • mit Wolframcarbid oder Titancarbid. Das Auftragen der Schutzschicht auf dem hochhitzebeständigen Metall erfolgt durch Sintern oder Plattieren. Bei der Temperatur, bei der das Glas aus der Düse austritt, nämlich ca.
  • 1000"C, sind gesintene Carbidbeschichtungen von sehr großer Verschleißfestigkeit. Durch die Schutzschicht kann eine Düsenstandzeit von mehreren tausend Stunden erreicht werden. Gleichzeitig wird durch die Beschichtung, insbesondere wenn das Sinter-Verfahren angewendet wird, eine leichte Reparatur der Düsenbalken ermöglicht, da schadhafte Stellen einfach neu beschichtet und nachgeschliffen werden können. Als Grundmetall der Düsenbalken kommen hochhitzebeständige Stahllegierungen, aber auch Ni- und Co-Basislegierungen in Frage. Die Bearbeitung der Carbidschichten ist mit Diamantschleifscheiben möglich, bei Einbettung der Carbidkörner in eine Ni-Matrix auch mit Korundscheiben.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Düsenbalken mit Vorrichtungen zur Zuführung von Heiz- und Kühlmedien versehen ist Durch eine gesteuerte Beheizung bzw. Kühlung einzelner Sektoren oder Teile der Düsenbalken kann vorteilhaft langfristig der Verzug der Düsenbalken beeinflußt werden. Weiterhin ist es möglich, die Meßstellen, in denen die Meßorgane zur Anzeige der Lage der Referenzpunkte der Biegelinien angeordnet sind, selektiv zu kühlen oder zu beheizen, so daß die Meßgeräte bei konstanter Temperatur arbeiten In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß hinter der Düse zumindest ein Glasbanddickenmeßgerät angeordnet ist, das vorzugsweise fortlaufend traversierend die Dicke des Glasbandes mißt Durch das hinter der Düse angeordnete Meßgerät wird die Dicke des Glasbandes ständig überwacht, Weiterhin stehen dem Prozeßrechner so fortlaufend Meßwerte zur Berechnung der Düsengeometrie zur Verfügung, da die Glasdicke in enger Beziehung zur Düsengeometrie steht. Es ist dabei insbesondere vorteilhaft, ein kontinuierlich messendes Gerät zu verwenden, da so dem Rechner der Dickenverlauf des Glases über die Düsenbreite exakt eingegeben werden kann. Auf diese Weise können auch die zwischen den Referenzpunkten liegenden Bereiche erfaßt werden. Mit Hilfe des im Rechner gespeicherten Modells kann dann die Verformung der Düsenbalken über ihre ganze Länge ohne Lücken berechnet werden. Die Referenzpunkte können daher einen relativ großen Abstand haben.
  • Weiterhin ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß zur Regelung der Düsenbalkenverformung ein insbesondere mit einem Modell des Düsenbalkens programmierbarer Rechner vorhanden ist. Der Einsatz eines Prozeßrechners zur Führung des Herstellungsverfahrens ist nicht unbedingt erforderlich, da der Prozeß auch durch normale Regler, die miteinander verknüpft sind, geführt werden kann. Durch den Einsatz eines Prozeßrechners mit gespeichertem Modell kann jedoch die Toleranz des fertigen Flachglases herabgesetzt und das Verfahren optimiert werden.
  • Weiterhin ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß zumindest einer der Düsenbalken, insbesondere der sich frei verformende Düsenbalken, in Einzelpunkten gelagert ist. Durch die Lagerung in Einzelpunkten ergibt sich vorteilhaft eine leichtere Vorausberechnung der Düsenbalkenbiegelinie. Weiterhin ist bei sehr großen Verformungen ein Nachrichten durch Verstellung der einzelnen Auflagerpunkte möglich.
  • Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert, die ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigen und aus denen weitere Einzelheiten zu entnehmen sind. Es zeigt F i g. 1 eine schematisierte Düse von der Glasbandaustrittseite her, F i g. 2 die Düsenbalken im Schnitt, sowie F i g. 3 das Regelschema für die Düsenbalken.
  • In Fig. 1 bezeichnet 1 den Düsenspalt, der sich zwischen dem oberen, vorzugsweise verformbar ausgestalteten Düsenbalken 2 und dem unteren, vorzugsweise starr ausgebildeten und höhenverstellbaren Düsenbalken 3 befindet. Am oberen Düsenbalken 2 greifen mehrere Stellorgane 4 an, deren Antrieb 5 hydraulisch oder mechanisch, z. B. durch Differentialspindeln, ausgebildet sein kann. Die Anzahl der Stellorgane 4 ist von der Länge der Düse abhängig und vorzugsweise ungerade z. B. 5, 7 oder 9. In den Düsenbalken 2 und 3 sind Meßgeräte angeordnet, die sich in Aufnahmeöffnungen 6 und 7 befinden. Ihre Zahl ist mindestens gleich der Zahl der Stellorgane, jedoch in der Regel ein Mehrfaches davon. Die beiden Düsenbalken 2 und 3 sind in Abschnitte unterteilt, die durch die Einrichtungen 8 und 9 beheizt bzw. gekühlt werden können. Die Heizungs- bzw. Kühlmedien werden vorzugsweise im Kreislauf geführt, um Verunreinigungen der Heiz- bzw.
  • Kühleinrichtungen 8 und 9 zu vermeiden. Der obere Düsenbalken 2, der vorzugsweise als dünnwandige Schale ausgebildet ist, ist in der Regel einstückig. Der andere, vorzugsweise insgesamt verstellbare Düsenbalken 3 kann dagegen aus einzelnen Abschnitten zusammengesetzt sein. Um diesen Düsenbalken eine ungehinderte, gleichmäßige Verformung zu ermöglichen, ist er vorzugsweise auf einzelnen Auflagerpunkten 2S gelagert, die nach Art einer statisch bestimmten Lagerung ausgebildet sind.
  • Aus F i g. 2 ist der nähere Aufbau der Düsenbalken 2 und 3 zu ersehen. Der gezielt verformungsfähige Düsenbalken 2, der oben angeordnet ist, ist z. B. durch Einschub in eine Ausnehmung, mit dem Ende 10 des Düsenkanals 11 verbunden In seinem Inneren liegen die Meßgeräte 12, die die Lage der Referenzpunkte angeben. Die Meßgeräte 12 sind auf Tragvorrichtungen 13 angeordnet. Die Referenzpunkte 14 sind fest mit der dünnwandigen Schale 2 verbunden Der Raum innerhalb der dünnwandigen Schale 2 ist mit Isoliermaterial 15 gefüllt, das ebenfalls elastisch verformbar ist. In dem Isoliermaterial 15 liegen die Heiz- bzw. Kühlelemente 16. Der Düsenspalt 1 liegt zwischen dem verstellbar ausgebildeten Düsenbalken 2 und dem vorzugsweise massiven Balken 3. Sowohl der Düsenbalken 2 als auch der Düsenbalken 3 können Lippen 17 aufweisen, die mit dünnen Schichten 18 zB. aus Carbid, verschleißfest beschichtet sind Die Lippen 17 bewirken, daß nur eine sehr kleine und schmale Fläche der Düse der verschleißenden Wirkung des austretenden Glases ausgesetzt wird. Hierdurch und durch die Beschichtung wird vorteilhaft die Lebensdauer der Düse erheblich gesteigert.
  • Der zur Einstellung der Glasbanddicke bewegliche, massive Düsenbalken 3, der vorzugsweise unten liegt, weist in seinem Inneren die Meßgeräte 12 auf Tragvorrichtungen 13 auf. Er ist beweglich vor dem unteren Teil 19 des Düsenkanals 11 angeordnet. Ebenso wie der andere Düsenbalken weist er Heizungs- und Kühleinrichtungen 20 und 21 auf.
  • In F i g. 3 bezeichnet 22 den Prozeßrechner mit den beiden vorgeschalteten Einheiten 22a und nb zur Plausibilitätskontrolle. Diese Einheiten prüfen die Meßwerte auf ihre Plausibilität, die die Meßgeräte 12, 23 und 24 liefern. Die Meßgeräte 12 messen die Lage der Düsenbalken-Referenzpunkte, während das Meßgerät 23 die Glasbanddicke und das Meßgerät 24 die Glasbandtemperatur mißt Die Einheiten fla und 22b scheiden nichtplausible Werte aus und ersetzen sie durch interpolierte Werte, die aus dem gemessenen Kurvenverlauf errechnet werden. Die aufbereiteten Meßwerte werden dem Prozeßrechner 22 eingegeben, der mit ihrer Hilfe die Stellorgane 4 zur Verstellung des Düsenbalkens steuert. Um die Genauigkeit der Einstellung der Biegelinie des nachsteuerbaren Balkens 2 auf die Biegelinie des sich frei verformenden Balkens 3 zu verbessern, wird von dem Rechner n ein Modell der Biegelinie, die im Rechner gespeichert ist, benutzt Durch das Modell kann der Rechner die Beeinflussung aller Teile des Düsenbalkens 2 durch einen Stellbefehl feststellen. Für die günstigste Form der Momentaneinstellung des Balkens wird vorzugsweise die bekannte Methode der kleinsten Quadrate verwendet Als übergeordneter Regelwert dient die Anzeige des Glasdickenmeßgerätes 23. Dieser Wert erlaubt es, über eine Tendenzberechnung die Maße des Glasbandes in der Düse zu berechnen. Durch Vergleich mit der gemessenen Düsenform kann festgestellt werden, ob unzulässige Dickenabweichungen von der Düsenform herrühren. So können auch Störungen, die sich zB.
  • durch Inhomogenitäten des austretenden Glases ergeben und ihren Einfluß außerhalb der Düsenform haben, zumindest teilweise ausgesteuert werden.
  • Die Verwendung einer gesteuerten Flachdüse für die Herstellung toleranzgerechter Bänder ist nicht nur auf die Glasherstellung beschränkt. Eine solche Düse kann beispielsweise auch in der Kunststoffindustrie eingesetzt werden. Das Prinzip, die Aussteuerung des Verzugs durch gezielte Verformung, bleibt für alle entsprechenden Hersteliverfahren gleich. Da die Meßgeräte und die Stellorgane im oder unter dem 1/ioo-Millimeterbereich arbeiten, können, insbesondere bei langsamen Bandaustritt aus der Düse, auch ohne weiteres Dickentoleranzen unter 0,1 mm erreicht werden.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Herstellungsverfahren für Flachglas, insbesondere für breite Flachglasbänder, bei dem das Glas aus dem Düsenspalt einer Flachdüse austritt, der von zwei Düsenbalken gebildet wird, d a du r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß der sich im Betrieb einstellende Venug der Düsenbalken (2, 3) zumindest teilweise durch eine den Venug kompensierende, gesteuerte Verformung eines oder beider Düsenbalken in seiner Wirkung aufgehoben wird 2. Herstellungsverfahren für Flachglasbänder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Düsenbalken (5 3), insbesondere ein festgelagerter Balken (21 der sich durch Verzug einstellenden Form des anderen Balkens, insbesondere des zur Einstellung der Glasbanddicke beweglichen Balkens (3), nachgesteuert wird.
    3. Herstellungsverfahren für Flachglasbänder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der Balken (2, 3) fortlaufend, insbesondere durch Messung der Lage vorherbestimmter Punkte (14), gemessen wird und die Meßwerte zur Steuerung der Balkenform verwendet werden.
    4. Herstellungsverfahren für Flachglasbãnder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte einem Rechner (22) aufgegeben werden, der die Korrekturwerte ermittelt und Stellorgane für die Verformung steuert 5. Herstellungsverfahren für Flachglasbänder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner (22) die Korrekturwerte der Düsenform über ein gespeichertes Biegemodell des Dusenbalkens ermittelt 6. Herstellungsverfahren für Flachglasbänder nach Anspruch 3,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasbanddicke hinter der Düse (1) fortlaufend gemessen und als übergeordnete Regel.
    größe dem Rechner (22) aufgegeben wird.
    7. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der beiden Düsenbalken (2,3) elastisch verformbar ausgebildet ist 8. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der elastisch verformbare Düsenbalken (2) Stellorgane (4) zur gezielten Verformung aufweist 9. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenbalken (2, 3) Meßorgane (12) zur Anzeige der Lage von Referenzpunkten (14) der Biegelinien aufweisen, die sich insbesondere im Inneren der Balken (2, 3) befinden.
    10. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach Anspruch 7,8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der elastisch verformbare Balken (2) als dünnwandige Schale ausgebildet ist, die vorzugsweise einseitig eingespannt und mit an der freien Seite angreifenden Stellorganen (4) versehen ist 11. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach Anspruch 7,8,9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der elastisch verformbare Balken (2) aus hochhitzebeständigem Metall besteht, das vonugsweise mit einer Oberflächenbeschichtung (18), z B.
    aus Wolframcarbid oder MItancarbid, versehen ist 12. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach einem der Ansprüche 7-11, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenbalken mit Vorrichtungen (16, 20, 21) zur Zuführung von Heiz- und Kühlmedien versehen ist.
    t3. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach einem der Ansprüche 7 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Düse (1) zumindest ein Glasbanddickenmeßgerät (23) angeordnet ist, das vorzugsweise fortlaufend traversierend die Dicke des Glasbandes mißt.
    14. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach einem der vorhergehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der Düsenbalkenverformung ein insbesondere mit einem Modell des Düsenbalkens programmierbarer Rechner (22) vorhanden ist.
    15. Düse zur Herstellung eines Flachglasbandes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der Düsenbalken insbesondere der sich frei verformende Düsenbalken (31 in Einzelpunkten (25) gelagert ist.
    Die Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für Flachglas, insbesondere für breite Flachglasbänder, bei dem das Glas aus dem Düsenspalt einer Flachdüse austritt, der von zwei Düsenbalken gebildet wird.
    Das bedeutendste Flachglasherstellungsverfahren ist z. Zt das Floatglasverfahren. Bei diesem Verfahren wird flüssiges Glas auf eine Metallschmelze geleitet, wo es sich zu einer gleichmäßigen Dicke verlaufend auf der völlig ebenen Oberfläche ausbreitet. Das auf der Oberfläche der Metallschmelze ausgebreitete Glas wird fortlaufend angezogen, so daß sich ein toleranzgerechtes, ebenes Glasband ergibt. Das Verfahren liefert toleranzgerechtes Glas mit guten optischen Eigenschaften. Nachteilig ist jedoch der große Aufwand bei diesem Verfahren, der sich aus dem Betrieb des Metallschmelzbades ergibt, insbesondere, da das flüssige Metall unter einer Schutzgasatmosphäre gehalten werden muß.
    Darüber hinaus ist nachteilig, daß Floatglasanlagen nur mit relativ großen Durchsatzmengen arbeiten können.
    Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Herstellungsverfahren für Flachglas anzugeben, bei dem die vorstehend geschilderten Nachteile vermieden werden und bei dem ohne nachträgliche Veränderung der Glasbanddicke oder -breite nach dem Austritt aus dem Ofen ein Glasband mit Endabmessungen vorliegt, wobei die Abmessungen des Glasbandes durch eine Düse, aus der das Glas austritt, bestimmt werden.
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