DE2747157C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von mindestens einen Winkelbereich aufweisenden Dichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs i genannten Art sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Es sind Dichtungen für Kraftfahrzeugtüren bekannt, die aus einem Befestigungsprofil mit einem einen zentralen Metallkern aufweisenden Kunststoffmaterial und einem schlauchförmigen Dichtungshohlprofil bestehen. Dieses Dichtungshohlprofil ist aus einem Material mit Zellenstruktur extrudiert, um eine einwandfreie Abdichtung zu erzielen. Zur Ausbildung von Winkelbereichen ist hierbei eine Vielzahl von Bearbeitungsvorgängen erforderlich, da nach der Herstellung der Gehrungsschnitte der Metallkern des Befestigungsprofils an den Enden gegenüber dem Kunststoffmaterial des Befestigungsprofils zuiückgeschnitten werden muß, um ein Verschweißen der Enden des Befestigungsprofils durch Erwärmen und Aneinanderpressen zu ermöglichen. Das Dichtungshohlprofil ist hierbei zusätzlich mit Hilfe aines Lösungsmittels für eine Vulkanisation vorzubereiten.

Bei der Vulkanisation des Dichtungshohlprofiis ist eine Wärmezufuhr erforderlich, während zur Verfestigung der Verbindung des Befestigungsprofils eine Kühlung erforderlich ist, so daß diese beiden Arbeitsgänge nicht in ;inem Schritt durchgeführt werden können.

Es ist weiterhin bekannt (DE-OS 17 04 026) auf Gehrung geschnittene Profile dadurch miteinander zu verbinden, daß zwischen die Gehrungsflächen ein Kunststoffmaterial eingespritzt und dann verfestigt wird. Ein derartiges Verfahren ist auf kombinierte Dichtungen, die aus einem aus kompaktem Material extrudierten Befestigungsprofil und aus einem Dichtungshohlprofil aus einem Material mit Zellenstruktur bestehen, nicht anwendbar, da die gewünschte Elastizität und Anpassungsfähigkeit des Dichtungshohlprofiis durch das Einspritzen des Kunststoffmaterials verloren gehen würde. Der Erfindung liegt .lie Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine einfachere und wirtschaftlichere Verbindung von Dichtungsstrangabschnitten ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Patentansprüche 1 bzw. 4 angegebenen Merkmale gelöst
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Vorrichtung ist es möglich, einen Winkelbereich aufweisende Dichtungen nach Herstellung der Gehrungsschnitte in einem einzigen Schritt herzustellen, wobei in der gleichen Form gleichzeitig in einem Teil die mit dem Lösungsmittel versehenen Dichtungshohlprofilenden durch Vulkanisieren miteinander verbunden werden, während im anderen Teil der Form die Abschnitte des Befestigungsprofils durch Einspritzen einer Kunststoffmasse und Abkühlen dieser Kunststoffmasse miteinander verbunden werden. Durch das Einspritzen der Kunststoffmasse wird der Winkelbereich verstärkt, so daß die Winkelverbindung eine weitaus größere Festigkeit als andere bekannte Winkelverbindungen aufweist, und es ergibt sich ein ausgezeichnetes Aussehen der so hergestellten Dichtungen.

Das Befestigungsprofil kann auch einen Überzug aus einem Gewebe aus Natur- oder Kunstfasern aufweisen, da aufgrund der schnellen Abkühlung des Befestigungsprofils bei der Herstellung des Winkelbereichs keine Gefahr einer Zerstörung oder Änderung des Aussehens dieser Überzüge besteht.

Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Vorrichtungen ermöglichen es damit, eine einfachere und wirtschaftiichere Verbindung von Dichtungsstrangabschnitten in sehr kurzer Zeit durchzuführen.

Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Darstellung eines Winkelbereichs aus zwei Dichtungsstrangabschnitten,

F i g. 2 eine Ausführungsform eines Winkelbereichs zweier Dichtungsstrangabschnitte, wobei der Winkel-

bereich durch Einspritzen einer Kunststoffmasse verstärkt ist,

Fig.3 eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels einer Form zur Herstellung des Winkelbereichs nach F i g. 2 in einem einzigen Arbeitsgang. s

F i g. 1 zeigt einen üblichen Winkelbereich zwischen zwei Karosseriedichtungsteilen, bei dem die Dichtungsstrangabschnitte jeweils aus einem Befestigungsprofil 3 und einem Dichtungshohlprofil 4 bestehen. Das U-förmige Befestigun^cprofil 3 ist um einen Metallkem extrudiert und besteht im allgemeinen aus einem Kunststoffmaterial wie PVC. Das Dichtungshohlprofil 4 ist aus einem Eiastomer mit Zelbnstruktur extrudiert und mit dem Befestigungsprofil durch Kleben verbunden.

Bei dieser bekannten Dichtung ist es erforderlich, die Enden des inneren Metallkerns nach dem Herstellen der Gehrungsschnitte an dem Befestigungsprofil 3 und dem Dichtungshohlprofil 4 herauszureißen bzw. abzuzwikken, um ein Verbinden der Enden des Befestigungsprofils durch Erhitzen und nachfolgendes Aneinanderpressen zu ermöglichen. Die Enden des Dichtungshohlprofiis werden mit einem Lösungsmittel bestrichen und in einer Form angeordnet, die eine geeignete Ausprägung aufweist und auf eine Temperatur von etwa 160° erhitzt werden kann, wobei die Vulkanisierung des Winkelbereichs in einigen Minuten durchgeführt wird.

In Fig.2 ist eine Ausführungsform einer Dichtung mit einem Winkelbereich gezeigt, die in einem einzigen Vorgang hergestellt und durch ein Eckstück 6 mit Überbreite verstärkt ist. Dieses Eckstück 6 wird durch Einspritzen einer Kunststoffmasse, beispielsweise von thermoplastischen Harz gebildet, wobei sich eine erhebliche Verstärkung des Winkelbereiches ergibt

Um dies zu erreichen wird die in F i g. 3 dargestellte Ausführungsform einer Form verwendet, bei der ein oberer Teil 7 derart ausgebildet ist, daß thermoplastisches reaktionsträges Polyurethanharz in den Winkelbereich des Befestigungsprofils 3 eingespritzt wird, während der untere Teil 8 der Form so ausgebildet ist. daß gleichzeitig die übliche Vulkanisierung des mit einem Lösungsmittel versehenen Dichtungshohlprofils durchgeführt werden kann.

Dieser obere Teil 7 der Form hat außer dem Teil einer Vertiefung 9. der so ausgebildet ist, daß er den oberen Teil der beiden Strangabschnitte des Befestigungsprofils 3 aufnehmen kann, eine zusätzliche Ausnehmung IO in Form eines ausgebauchten Winkelstücks, die durch einen engen und gebogenen Zuführkanal 11 verlängert ist. der zur Anpassung an die Spritzdüse 12 einer üblichen Spritzmaschine vorgesehen ist. Der obere Teil 7 der Form weist weiterhin einen Kühlkreis 13, z. B. einen Wasserkühlkreis auf, um die Temperatur dieses oberen Teils 7 der Form auf etwa 40° C zu begrenzen.

Der untere Teil 8 der Form weist einen Ausnehmungsabschnitt 14 auf, der zu der zuvor erwähnten Vertiefung 9 des oberen Teils 7 der Form komplementär ist, wodurch die Vertiefung 9 und der Ausnehmungsabschnitt 14 zusammen die beiden Teile der Dichtungsstfangabschnitte im Winkelbereich aufnehmen, d. h. die Allschnitte des Befestigungsprofils 3 und des Dichtungshohlprofils 4. Wie im rechten Teil der F i g. 3 zu erkennen ist, wird ein Einsatz 15 zwischen den beiden Teilen der Form angeordnet, während im linken Teil der F i g. 3 ein wärmeisolierendes Element 16 zwischen den Teilen 7 und 8 zu erkennen, das den Wärmeaustausch zwischen diesen Teilen begrenz·, deren Temperatur sehr unterschiedlich ist. Der untere Teil 8 der Form wird auf eine Temperatur von etwa 160 C beispielsweise durch elektrische Widerstände 17 erwärmt, während der obere Teil der Form 7 gekühlt wird, wie dies beschrieben ist

Durch das beschriebene Verfahren sowie die Form gemäß F i g. 3 werden die beiden Befestigungsprofilabschnitte 3 durch Einspritzen von thermoplastischem Polyurethanharz mit einer Temperatur von etwa 250⁰C durch die Düse 12 im Winkelbereich miteinander verbunden, wobei dieser Winkelbereich durch das Einspritzen des Polyurethanharzes in die Ausnehmung 10 der Form verstärkt wird. Gleichzeitig erfolgt die Vulkanisierung der mit dem Lösungsmittel versehenen Enden der Dichtungshohlprofile 4, die üblicherweise in dem erhitzten Teil 8 der Form während einiger Minuten fortgesetzt wird.

Da für die Vulkanisierung der Dichtungshohlprofile eine längere Zeit erforderlich ist als für das Verbinden der Abschnitte des Befestigungsprofils mit Hilfe des Polyurethanharzes, kann gegebenenfalls eine Karusellvorrichtung verwendet werden, die auf einer Drehplatte eine größere Anzahl von Formen der in F i g. 3 gezeigten Art trägt und unter einer Spritzvorrichtung mit mehrere" Düsen hindurchläuft Die Durchlaafgeschwindigkeit wird derart eingestellt, daß eine vollständige Drehung der Drehplatte der Vulkanisierzeit des Lösungsmittels in dem erhitzten Teil 7 der einzelnen Formen entspricht. Die beiden Teile der Formen können durch eine durch Hydraulikzylinder betätigte Schnellpreßvorrichtung geschlossen werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnunger

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von mindestens einen Winkelbereich aufweisenden Dichtungen, insbesondere für Kxaftfahrzeugkarosserien, wobei die Dichtung aus Dichtungsstrangabschnitten besteht, die jeweils durch ein armiertes, aus kompaktem Material extrudiertes Befestigungsprofil, das gegebenenfalls einen Überzug aus Gewebe oder dergleichen aufweist, und durch ein weiteres mit dem Befestigungsprofil verbundenes flexibles verformbares und ebenfalls extrudiertes Dichtungshohlprofil aus einem Material mit Zellenstruktur gebildet sind, bei dem die Enden zweier miteinander zu verbindender Dichtungsstrangabschnitte sowohl im Bereich des Befestigungsprofils als auch im Bereich des Dichtungshohlprofils auf Gehrung geschnitten und die Stirnflächen des B^festigungsprofils und des Dichtungshohlprofils miieinander verbunden werden, wobei auf die Stirnflächen des Dichtungshohlprofils ein vulkanisierbares elastomeres Lösungsmittel aufgebracht wird, worauf die Enden der beiden Dichtungshohlprofile Stirnfläche an Stirnfläche in eine Form eingesetzt und durch Wärmezufuhr vulkanisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsprofil und das Dichtungshohlprofil auf gleiche Gehrung geschnitten werden, daß das Befestigungsprofil zusammen mit dem Dichtungshohlprofil in die zweiteilige Form eingesetzt wird, daß in die geschlossene Form zum Verbinden der Abschnitte des Befettigungtprofils eine Kunststoffmasse eingespritzt whd, die mit dem Befestigungsprofil reagiert, und daß die Kunststoffmasse zum Fertigstellen der Verbindung in der Form gekühli und verfestigt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffmasse ein thermoplastisches, langsam reagierendes Polyurethanharz mit einer Temperatur von etwa 250° Celsius eingespritzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffmasse ein Polyesterharz eingespritzt wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer die Strangabschnitte des Dichtungshohlprofiis aufnehmenden beheizbaren Form, dadurch gekennzeichnet, daß die Form einen zweiten Teil (7) für die Aufnahme der Strangabschnitte des Befestigungsprofils (3) aufweist, daß der zweite Teil (7) im Gehrungsbereich eine Ausnehmung (10) aufweist, in die die Kunststoffmasse einspritzbar ist, und daß der zweite Teil (7) kühlbar ist.