DE274378C - - Google Patents

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DE274378C
DE274378C DENDAT274378D DE274378DA DE274378C DE 274378 C DE274378 C DE 274378C DE NDAT274378 D DENDAT274378 D DE NDAT274378D DE 274378D A DE274378D A DE 274378DA DE 274378 C DE274378 C DE 274378C
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grain
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23PSHAPING OR WORKING OF FOODSTUFFS, NOT FULLY COVERED BY A SINGLE OTHER SUBCLASS
    • A23P30/00Shaping or working of foodstuffs characterised by the process or apparatus
    • A23P30/30Puffing or expanding
    • A23P30/32Puffing or expanding by pressure release, e.g. explosion puffing; by vacuum treatment

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Cereal-Derived Products (AREA)
  • Grain Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES A
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Vergrößerung des Umfanges und der Porosität von Getreidekörnern, Stärke und stärkehaltigen Materialien durch Aufblähen unter Erhitzung.
Bisher wurden derartige Verfahren industriell in der Weise ausgeführt (vgl. Patentschrift 168494), daß man das betreffende Ausgangsmaterial, wie Körner oder stärkehaltige Materi-
»o alien, unter Druck bzw. Druckbildung bis über den normalen Siedepunkt des Wassers erhitzte und den Druck darauf schnell aufhob oder minderte. Der Druck wurde ganz ausschließlich durch das aus dem Material selbst während der Erhitzung entwickelte Wasser oder den entstehenden Wasserdampf erzeugt, während im Gegensatz hierzu nach vorliegendem Verfahren der Druck in dem geschlossenen, das Ausgangsmaterial enthaltenden Behälter durch Einführen von Dampf hervorgerufen wird, der einem besonderen Dampfgenerator entnommen ist und vorteilhaft einen Überhitzer passiert hat. Auf diese Weise ist man in den Stand gesetzt, die Dampfspannung im Innern
*5 des Behälters unabhängig von dem Material und der Feuchtigkeit desselben auf einen ganz bestimmten, für den Vergrößerungsprozeß des betreffenden Materials gerade günstigen Druck zu bringen, der vollständig gleichmäßig auf die Masse einwirkt und somit auch ein gleichmäßiges Material liefert. Ferner ist die Zeit, welche zur Erreichung des günstigsten Druckes nötig ist, nicht mehr abhängig von dem Material oder dessen Feuchtigkeitsgrad, kann vielmehr |Γ"35 beliebig verkürzt oder ausgedehnt werden.
Die Gefahr einer unbeabsichtigten Röstung des Materials ist vollständig ausgeschlossen, während unter gewissen Umständen der zugeführte besondere Dampf dazu benutzt werden kann, auf der Oberfläche der Materialien eine etwas härtere Kruste zu bilden, welche es ermöglicht, als Ausgangsmaterial reine Stärke oder andere stärkehaltige Produkte in mehlartiger Form zu verwenden; diese formen sich unter der Einwirkung der Feuchtigkeit und der Wärme zunächst zu körnigen Gebilden um, die dann bei der darauffolgenden Verminderung oder Aufhebung des Druckes das an Umfang und Porosität vergrößerte Endprodukt ergeben. In jedem einzelnen Fall kann ferner die Menge der Feuchtigkeit, welche das Endprodukt besitzen soll, ganz unabhängig von dem Zustande des Ausgangsmaterials bestimmt und geregelt werden.
Zur Ausführung des Verfahrens kann man einen beliebigen, an und für sich bekannten Apparat verwenden; dieser Apparat braucht nur aus einem geschlossenen Gefäß zu bestehen, welches vorteilhaft drehbar gelagert und mit einer oder mehreren Dampfzu- und -ableitungsröhren ausgestattet ist. Ferner sind noch Vorrichtungen notwendig, welche ein plötzliches Abfallen oder Vermindern des Druckes ermöglichen, wobei die Vergrößerung des Umfanges und der Porosität des Materials eintritt. Der Bellälter hat vorteilhaft die Gestalt einer hohlen Walze, die in einem Wagen gelagert ist; dieser Wagen läuft mit Rädern auf Schienen, die sich in einem Ofen befinden, der in geeigneter Weise erhitzt werden kann. Die Trommel ist 7-
mit einem Getriebe verschen, mit dessen Hilfe sie leicht in Umdrehung versetzt werden kann. Die Trommel kann durch eine Röhre und geeignete Klappen mit· der Atmosphäre in Verbindung gebracht werden, und zwar sowohl langsam, wenn es sich lediglich um die Ablassung von Dämpfen und Gasen handelt, als auch rasch und plötzlich, wenn es sich um den eigentlichen Vergrößerungs Vorgang handelt.
ίο Zu letzterem Zwecke besitzt die Trommel vorteilhaft eine Klappe, die dampfdicht geschlossen werden kann. Die den Dampf der Trommel zuführende Röhre wird vorteilhaft in dem Ofen ein oder mehrere Male hindurchgeführt, so daß ein Überhitzen der einem äußeren Dampferzeuger entnommenen Dampfmassen erreicht wird. Die Trommel wird mit dem zu behandelnden Material, beispielsweise Reis (geschält oder nicht geschält), der sich in
ao lufttrockenem Zustand befindet, etwa zur Hälfte oder dreiviertel angefüllt, hierauf luftdicht verschlossen und in den Ofen eingeschoben und langsam gedreht. Die Trommel kann schon vorher, ehe sie mit den Reiskörnern
«5 angefüllt wird, angewärmt sein. Da nun der Reis, wenn er sich in lufttrockenem Zustand befindet, schon 10 bfs 20 Prozent Wasser enthält, so wird die Erhitzung zunächst die Wirkung haben, daß ein Teil dieses Wassers verdampft, so daß die in der Trommel eingeschlossene Luft mit Dampf gesättigt wird. Sobald nun die Temperatur des Reises 100 ° oder darüber erreicht hat, beginnt auch eine Steigerung des Druckes in der Trommel mit noch weiter zunehmender Temperatur. Die Temperatur der Trommel soll ungefähr 175 bis 2750C. betragen, wobei bei dem angenommenen Beispiel der Druck etwa 7 Atm. beträgt, sofern er lediglich eine Folge der in dem Material enthaltenen eigenen Feuchtigkeit und der zugeführten Wärme ist. Die Reiskörner werden bei dieser Behandlungsweise natürlich trockner, der Grad der Trockenheit wird nicht nur durch die Temperatur, sondern auch von dem freien, nicht von Reiskörnern eingenommenen Raum innerhalb der Trommel bestimmt. Ist dieser Raum beispielsweise selir groß, d. h. enthält die Trommel nur eine geringe Reismenge, also etwa ein Viertel oder nur ein Drittel des Trommelvolumens, so ist die Wahrscheinlichkeit der Austrocknung der Reiskörner größer; der Reis wird fast vollständig trocken, sobald sich Druck aus der aus den Reiskörnern entstandenen Feuchtigkeit bildet. Die Behandlung wird nun fortgesetzt, bis der Druck allmählich von 0,7 Atm. auf 7,7 Atm. in der Trommel ansteigt. Die Drucksteigerung hängt von der gewünschten Farbe, von dem gewünschten Geruch und der gewünschten Durchkochung ab, welche das Stärkeprodukt besitzen soll.
Wenn man einen weißen, vergrößerten Reis haben will, so genügt ein Druck von 0,7 Atm.; wenn jedoch ein sahnengelb gefährbter oder bräunlich gefärbter Reis gewünscht wird, so ist ein Druck von 7,7 Atm. nötig, um diesen Einfluß der Temperatur und des Kochprozesses zu erreichen.
D;r Druck innerhalb der Trommel kann nun langsam gemindert werden; dies kann durch Öffnen eines Ventiles geschehen, so daß sämtliche in der Trommel enthaltene Luft, Dämpfe und insbesondere schädliche Gase, die aus dem Getreide stammen, abgehen. Das Ablassen oder Mindern des Druckes muß langsam vor sich gehen; man kann den Druck ganz ablassen, so daß Atmosphärendruck in derTrommel herrscht, oder aber nur so weit, daß nur ein geringer Überdruck verbleibt. Das Innere der Trommel kann einige Zeit, beispielsweise 10 Minuten oder noch langer mit der Atmosphäre in Verbindung gesetzt bleiben. -
Wenn der Reis 20 Prozent Feuchtigkeit enthält, und es gewünscht wird, diesg Feuchtigkeit ganz oder teilweise auszutreiben, so kann mit Leichtigkeit die Zeit so bestimmt werden, daß der gewünschte Feuchtigkeitsgrad erreicht wird. Dieses Ablassen der in dem Zylinder während der ersten Heizperiode entwickelten Dämpfe ist füi die Frage der Vergrößerung des Umfangs und der Porosität nicht wesentlich. Auch braucht der Zylinder, während sein Inhalt zunächst erhitzt und getrocknet wird, nicht vollständig luftdicht verschlossen zu sein. Die entsprechenden Zylinderauslässe können vielmehr offen bleiben^" und die Wasser- und sonstigen Dämpfe, weiche aus den Körnern während der Erhitzung innerhalb der rotierenden Trommel entstehen, können in dem Maße ihrer Entstehung auch sofort entweichen. Auf diese Weise verlieren die Reiskörner ihre Feuchtigkeit gänzlich oder fast gänzlich, jedoch wird nun in beiden Fällen die Feuchtigkeit, welche die Körner abgegeben haben, dadurch ersetzt, daß nunmehr Dampf in den Zylinder eingeführt wird. Vorteilhaft nimmt man trockenen oder überhitzten Dampf, so daß man eine Sicherheit für die Trockenheit des Dampfes besitzt. Auch kann man unter Verwendung von überhitztem Dampf den Reiskörnern, wenn dies gewünscht wird, eine besonders hohe Temperatur verleihen. Der Dampf, welcher auf diese Weise eingelassen wird, besitzt vorteilhaft eine Spannung von 10,5 bis 14 Atm.; es wird so viel Dampf in die Trommel eingelassen, daß in der Trommel ein Überdruck von 0,7 bis 10,5 Atm., vorteilhaft 9,8 Atm., entsteht, worauf das Dampfzulaßventil geschlossen wird. Der Dampf katin nunmehr langsam ganz oder teilweise dadurch abgelassen werden, daß das Trommelventil geöffnet wird; auf diese Weise werden
die Körner von neuem mehr oder weniger von ihrem Feuchtigkeitsgehalt befreit. Es wird von neuem Dampf zugelassen, so daß die Körner unter einem Druck von 9,8 Atm.
stehen; dieser Druck wird nunmehr in dem Zylinder eine kurze Zeit, beispielsweise eine halbe Minute bis zu fünf Minuten, aufrechterhalten ; während dieser Zeit wird der Zylinder in beständiger Drehung gehalten, so daß idle Getreidekörner der sie umgebenden Dampfatmosphäre ausgesetzt werden. Hierbei wird auch eine geringe Kondensation von Dampf auf der Oberfläche oder im Innern jedes Reiskornes gleichmäßig und gleichartig vor sich gehen. Da sich namentlich etwas Dampf auf der Oberfläche des Kornes kondensiert, so wird auch ein geringer Abfall des Druckes in dem Zylinder bemerkbar sein; dieser Abfall ist jedoch gering und beträgt etwa 0,3 bis
ao i,8 Atm. Sobald nun die Reiskörner genügend Feuchtigkeit von dem kondensierenden Dampf aufgenommen haben, so daß eine Gesamtfeuchtigkeit von etwa 10 bis 20 Prozent vorhanden ist, wird der Reis plötzlich, während
»5 er sich noch unter Druck befindet, aus dem Zylinder herausgeschüttet; dies kann unter Verwendung des eingangs angegebenen Apparates dadurch geschehen, daß man die Trommel aus dem Ofen herauszieht und die luftdicht verschlossene Klappe plötzlich öffnet. Hierbei tritt ein plötzlicher, praktisch augenblicklicher Abfall der inneren Spannung ein. Dieser Abfall der Spannung veranlaßt nunmehr, daß der Druck innerhalb jedes einzelnen Kornes ein Vergrößern und Aufschwellen des Kornes hervorbringt, wodurch in an und für sich bekannter Weise ein zellularer Charakter des Kornes entsteht.
Das Ziel, welches während des ganzen Verfahrens im Auge zu halten ist, besteht darin, daß das behandelte Korn soweit als irgend . möglich eine der Lufttrockenheit entsprechende Feuchtigkeit behält, und daß man nicht mehr als 10 Prozent, sei es über, sei es unter diesen der Lufttrockenheit entsprechenden Feuchtigkeitsgrad geht. Dieser Feuchtigkeitsgrad kann bei dem beschriebenen Verfaliren leicht innegehalten werden. Wenn das Getreidekofn unter den Prozentsatz der Lufttrockenheit fällt, so kann der Verlust leicht durch Einblasen von Frischdampf in den Zylinder ersetzt werden. Sollte jedoch das Getreide zu viel Feuchtigkeit aufgenommen haben, sollte es beispielsweise 25 Prozent Feuchtigkeit enthalten, so wird
dieser Überschuß dadurch beseitigt, daß man, sofern in der Trommel Druck herrscht, langsam abblasen läßt, oder daß man das Trommelventil während der Erhitzung einige Zeit offen läßt, so daß die überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann. Der zum Aufschwellen oder Vergrößern notwendige Druck wird jedoch in jedem Fall durch Einlassen von Dampf bei einer Spannung von 5,5 bis 7 Atm. erreicht. Es hat sich durch die Praxis herausgestellt, daß, um Getreülekörner in der gegebenen Weise anschwellen oder vergrößern zu können, ein Druck in dem Getreidekorn von ungefähr 5,5 bis 7 Atm. notwendig ist. Der Dampf kann jederzeit und beliebig oft eingelassen werden. Der auf diese Weise erzeugte Druck kann durch Ablassen des Dampfes gemindert werden. Es hat sich herausgestellt, daß es vorteilhaft ist, den Dampf erst einzuführen, nachdem das lufttrockene Korn in der Trommel auf eine Temperatur erhitzt ist, die zwischen 115 bis i8o° schwankt, oder einen Druck angenommen hat, der zwischen 0,7 bis 7,7 Atm. liegt. Dies ist notwendig, damit der eingelassene Dampf sich nicht auf den Getreidekörnern kondensiert und dadurch ihre gute Vermischung verhindern oder gar ein Klebrigwerden der Oberfläche und ein Zusammen- jfj" backen der Körner bewirken könnte. ' 5j$
Es hat sich ferner herausgestellt, daß so- CJ" genannter gesättigter Dampf zur Ausführung £5 des Verfahrens notwendig ist, wenn dabei dafür gesorgt wird, daß der Dampf kein Tropfwasser beim Eintreten in den Zylinder bilden kann. Kleine Teilchen von Feuchtigkeit sind selbst in gesättigtem Dampf immer anwesend, sie kondensieren sich aber gleichmäßig auf der Oberfläche des Getreides und haben dann die Wirkung, daß das Material die gewünschte undurchdringliche Kruste erhält.
Die besten Resultate werden unter Ver-Wendung von überhitztem Dampf erhalten, der eine örtliche und ungleichmäßige Kondensation beim Eintreten in die Trommel verhindert. Dieser Dampf kondensiert sich schließlich auf den Getreidekörnern in unendlich kleinen Teilchen mit größter Gleichmäßigkeit, wobei gleichzeitig eine Dampfsättigung des ganzen Getreides oder sonstigen stärkehaltigen Materials erreicht wird. Durch den überhitzten Dampf wird auch dem behandelten Material eine gewisse Wärmemenge zugeführt, wodurch eine vollständigere Sterilisation und eine Steigerung der Kochwirkung erreicht wird.
Es ist nicht wesentlich, daß die Trommel entleert wird, sobald der für das Anschwellen der Körner dienende Dampf in die Trommel eingelassen ist. Wenn beispielsweise eine größere Kochwirkung der Körner gewünscht wird, so kann die Behandlung noch weiter fortgesetzt werden, nachdem der Dampf bereits eingeführt ist. Ganz besonders ist dies der Fall, wenn zunächst noch nicht genug Dampf eingelassen wird, um den Aufschwellprozeß zu erreichen. Hierbei kann man warten, bis der Druck selbsttätig auf die für den Schwell- iao prozeß geeignete Spannung ansteigt.
Natürlich wird bei der Einwirkung des
Dampfes jedes Reiskorn einem inneren und einem äußeren Druck unterworfen. Wenn der äußere Druck plötzlich oder augenblicklich beseitigt wird, so muß der innere Druck ein Schwellen des Kornes bewirken, da der Dampf und die Feuchtigkeit aus dem auf der Außenseite widerstandsfähiger gewordenen Korn nicht rasch genug entweichen können. Das ganze Reiskorn wird infolgedessen geschwellt; es
ίο nimmt an Volumen gleichmäßig auf das vierbis fünfzehnfache zu.
Bei der Behandlung von ungeschältem Reis werden die Schalen von den expandierenden Kernen abgeworfen.
Wird Weizen der oben beschriebenen Behandlungsweise unterworfen, so wird er zunächst gut gereinigt und geputzt, so daß aller Staub und die äußere Schicht des Korns entfernt wird, jedoch nichts von den nahrhaften
ao Kleieteilen verlorengeht. Der Weizen wird im wesentlichen im lufttrocknen Zustand in die Trommel eingefüllt, so daß diese halb oder dreiviertel angefüllt ist und dann in der vorher angegebenen Weise behandelt.
Gegebenenfalls kann bei Weizen auch so verfahren werden, daß man die luftdicht verschlossene Trommel mit ihrem Inhalt in den Ofen bringt, der eine Temperatur von 290° C. besitzt, worauf die Trommel dauernd gedreht wird. Nach etwa 10 Minuten zeigt der Druck-. messer die Drucksteigerung an, die nach etwa 30 Minuten eine Höhe von 2 Atm. erreicht hat. Hierauf wird das Dampfeinlaßventil geöffnet, ohne daß ein Ablassen des Druckes stattfindet, es sei denn, daß man etwa kondensiertes Wasser, welches sich in den Trommelverbindungen gebildet hat, ablassen will. Durch diesen Dampf wird nunmehr der Druck in dem Zylinder auf 10,5 bis 14 Atm. gebracht. Der Dampf wird, ehe er in den Zylinder gelassen wird, durch den Dampfüberhitzer geleitet, so daß er eine zwischen 185 und 500 ° liegende Temperatur besitzt; es hat sich herausgestellt, daß bis auf 500 ° überhitzter Dampf gefahrlos in die Trommel eingelassen werden kann, da offensichtlich der Dampf beim Verlassen des Überhitzers genügend Wärme verliert, infolgedessen eine schädliche Einwirkung der Hitze auf das zu behandelnde Material verhindert wird. Der überhitzte Dampf wird so lange in die Trommel eingeleitet, bis der Druckmesser etwa 18 Atm. zeigt; hierauf wird das Dampfzuleitungsventil abgesperrt und der Druck in der Trommel auf dieser Höhe belassen. Die Trommel läßt man nun in dem Ofen noch etwa eine Minute rotieren, während welcher Zeit der Druck um ein geringes, etwa auf u>,8 Atm., fällt. Die Drehung der Trommel wird nunmehr unterbrochen, die Trommel aus dem drehbaren Wagen herausgenommen und der Deckel rasch geöffnet, wobei sowohl der eingeschlossene Dampf als auch die Weizenkörner in die Aufnahmevorrichtung, als ob sie etwa aus einer Kanone herausgeschossen kämen, gelangen. Die Weizenkörner kommen in aufgeschwelltem, vergrößertem Zustand heraus und besitzen einen im wesentlichen lufttrocken zu nennenden Feuchtigkeitsgrad. In gleicher Weise können auch die Körner anderer Getreidearten, beispielsweise Haferkorn, Hirse, Mais, Gerste o. dgl. behandelt werden.
Auch Stärkekörner und sonstige künstliche kornartige Massen aus stärkehaltigen Materialien, wie beispielsweise Spaghetti oder Makkaroni körinen auf die vorher erläuterte Weise zum Schwellen gebracht werden. So können beispielsweise Figurennudeln, Sternnudeln, Bandnudeln u. dgl., ebenso wie Klumpen, Kugeln, Pillen aus Stärke oder stärkehaltigen Materialien an Umfang und Porosität ver- 80 , größert werden.
Das Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß die Stärke oder das stärkehaltige Material, das z. B. 15 bis 50 Prozent Feuchtigkeit enthält, in der rotierenden Trommel unter allmählicher Erwärmung derselben auf 150 bis 2oo° erhitzt wird. Wenn die Stärke eine Temperatur von 70 bis 80 ° angenommen hat, so beginnt sie unter dem Einfluß der anwesenden Feuchtigkeit zu gelatinieren und klebrig zu werden. Die einzelnen Stärketeilchen kleben zusammen und bilden Kern- oder Mittelpunkte, welche bei dem WeiterherumroUen in der Trommel durch Aufnahme anderer Teilchen an Umfang zunehmen. Die kleinen Kerne wachsen so lange, bis schließlich das ganze mehlartige Material verschwunden ist und nur noch kugelartige Gebilde vorhanden sind. Diese sind mehr oder weniger hart: die Härte hängt von dem gewählten Wärmegrad, Feuchtigkeitsgrad too und der Dauer der Behandlung ab. Wenn beispielsweise reine Stärke verwendet wird, so kann die Behandlung unterbrochen werden, ehe die Stärke ihre Löslichkeit verliert, so daß sie noch für die Verwendung für Wäschereien geeignet ist.
Nimmt man stärkehaltiges Mehl als Ausgangsmaterial, so kann die Behandlung so weit getrieben werden, daß Kügelchen oder Körner entstehen, in denen die Stärke mehr oder weniger vollständig gelatiniert und das resultierende Produkt hart und körnig ist. In jedem Fall sind die erzeugten Körner hinreichend dauerhaft, daß sie, ohne wieder zu zerfallen, weiterbehandelt und wie Getreidekörner transportiert werden können. Die Stärke oder das , stärkehaltige Material kann auch in eine teigartige oder plastische Masse geformt werden, welche in kleine Stückchen unterteilt wird, die nunmehr dem Heiz- und Rotierprozeß iao unterworfen werden. Auch hier bilden sich körnerartige Gebilde, welche dem für Getreide-
körner angegebenen Schwellprozeß unterworfen werden.
Wenn man besonders gute Erfolge erzielen will, so müssen sich die in der vorher erwähnten
ι 5 Weise hergestellten Körner in lufttrockenem Zustand befinden. Diesen erreicht man,· indem man sie einem Trockenprozeß im Vakuum unterwirft, wozu die Trommel oder der sonstige Behälter, in welchem die körnerartige Masse ίο sich gebildet hat, mit einem Vakuumraum oder Kondensator verbunden wird. Natürlich ist dieser Trockenprozeß nicht notwendig, wenn die körnerartige Masse bereits in lufttrockenem
• Zustand sich befindet.
»5 Die weitere Behandlung kann so geschehen,
ι daß die Körner aus der Trommel herausgenommen und beliebig lange zunächst gelagert werden-^ dann werden sie in dem Zylinder auf etwa 125° C. erwärmt, so daß ein Druck von ao i,75 Atm. eintritt. Während die Trommel hierbei gedreht wird und der Ofen erhitzt wird, wird Dampf bei einem Druck von io bis 12 Atm. in die Trommel eingelassen, so daß der Druck innerhalb der Körner und in dem nicht von
'»5 diesen eingenommenen Raum .der Trommel vergrößert wird. Der Dampf wird zunächst vorteilhaft durch einen Überhitzer geleitet, so daß er, wenn er in die Trommel eintritt,
: eine Temperatur von 200 bis 400° besitzt.
Die Zuleitung des Dampfes findet so lange statt, bis der Druckanzeiger einen Druck von etwa 9,8 Atm. angibt. Das Dampfzulaßventil wird nun geschlossen und der Dampfdruck in dem Zylinder noch eine oder mehrere Minuten aufrechterhalten. Hierauf wird der Druck
z. B. durch öffnen der Klappe der Trommel plötzlich zum Abfall gebracht, wobei die Körner aus der Trommel herausgeschleudert werden.
Sie weisen einen größeren Umfang und eine gröi3ere Porosität auf und sind leicht zerreibbar.
Es kann überhitzter oder trockener Dampf verwendet werden; durch ersteren werden die besten Resultate erreicht.
Der angegebene Schwellprozeß kann bei der gewöhnlichen Perl- oder Klumpenstärke des Handels durchgeführt werden.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Produkte halten sich jahrelang und stellen z. B. ein sofort gebrauchsfertiges Ersatzmittel für Schwarzbrot, Weißbrot usw. dar.

Claims (1)

  1. Pa tent- Ansprüche:
    i. Verfahren zur Vergrößerung des Um-
    f anges und der Porosität von Getreidekörnern, Stärke, stärkehaltigen Materialien und aus solchen bestehenden fein verteilten, mehlartigen oder körnigen Massen durch Erhitzung unter Druck mit darauffolgendem raschen Aufheben oder Vermindern des Druckes, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in dem geschlossenen, das Material aufnehmenden Behälter durch Einführung von Dampf von außen, vorteilhaft in überhitztem Zustand, erzeugt wird. · ■ 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Erreichung eines Dampfdruckes innerhalb des geschlossenen Behälters zunächst durch Ablassen von Dampf eine allmähliche Druckverminderung vorgenommen wird, worauf erst durch Zuleitung von neuen Dampfmengen derjenige Druck erzeugt wird, durch dessen plötzliches Aufheben oder Vermindern die Vergrößerung des Umfangs und der Porosität des Materials erfolgt.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945988C (de) * 1931-08-27 1956-07-19 Henkel & Cie Gmbh Verhinderung der Klumpenbildung bei der Herstellung waesseriger Zubereitungen wasserquellbarer, feinpulveriger, organischer Stoffe
DE1193785B (de) * 1960-09-01 1965-05-26 Wenger Mfg Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von staerkehaltigen Produkten zur Gelatinierung und/oder Puffung
EP0109554A1 (de) * 1982-11-03 1984-05-30 Aldo Ferrero Verfahren zum Erhalten von leichten und knusprigen Sojaproteinen mit angenehmem Geschmack

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945988C (de) * 1931-08-27 1956-07-19 Henkel & Cie Gmbh Verhinderung der Klumpenbildung bei der Herstellung waesseriger Zubereitungen wasserquellbarer, feinpulveriger, organischer Stoffe
DE1193785B (de) * 1960-09-01 1965-05-26 Wenger Mfg Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von staerkehaltigen Produkten zur Gelatinierung und/oder Puffung
EP0109554A1 (de) * 1982-11-03 1984-05-30 Aldo Ferrero Verfahren zum Erhalten von leichten und knusprigen Sojaproteinen mit angenehmem Geschmack

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