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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Schiebesitzführung mit Feststellvorrichtung
für Fahrzeugsitze, bestehend aus einer am Fahrzeugaufbau befestigten Außenschiene
und einer in der Außenschiene verschiebbar geführten Innenschiene, wobei in der
Außenschiene Rastausnehmungen ausgebildet sind, in die ein an der Innenschiene schwenkbar
befestigter Rasthebel eingreift.
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Eine Schiebesitzführung dieses Typs ist aus dem DT-GM 75 18 650 bekannt.
Hier sind eine mit dem Rücken am Fahrzeugaufbau befestigte C-förmige Außenschiene
und eine in das C-Profil eingreifende Innenschiene so miteinander verschachtelt,
daß die nach innen gezogenen Ränder des C-Profils die nach außen ausgeformten Randbereiche
der Innenschiene festhalten. Das muß natürlich sehr maßgenau erfolgen, da bei Schiebesitzfhrungen
sowohl ein zu großes Spiel als auch ein Klemmen der Schienen vermieden werden soll.
Die Verschachtelung der Schienen und die geforderte Maßhaltigkeit verteuern die
Herstellung nicht unbeachtlich. Die nach innen gezogenen Ränder der C-förmigen Außenschiene
weisen die Rastausnehmungen auf, in die ein Rasthebel eingreift, der auf recht umständliche
Weise im Inneren der Innenschiene gelagert sein mun, da der nach oben weisende Rücken
der Innenschiene zum Befestigen des Fahrzeusitzes frei bleiben muß. Auch dies verteuert
die Fertigung und Montage der bekannten Schiebesitzführung erheblich, wenngleich
anzuerkennen ist, daß die Feststellvorrichtung beispielsweise bei Auffahrunfällen
große Kräfte zwischen der Innenschiene und der Außenschiene übertragen kann und
selbst in extremen Situationen nicht zum völligen Versagen neigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Berücksichtigung einer hochbelastbaren
Feststellvorrichtung eine Schiebesitzführung des vorgenannten Typs zu schaffen,
die in der Herstellung und Montage wesentlich kostengünstiger ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Außenschiene
durch ein U-förmig ausgebildetes Profil gegeben ist, das auf der Seite liegend mit
einem im wesentlichen horizontal ausgerichteten Schenkel am Fahrzeugaufbau befestigt
ist, und daß die Innenschiene durch ein L-förmig ausgebildetes Profil gegeben ist,
das mit seinem einen im wesentlichen horizontal ausgerichteten Schenkel in das U-Profil
eingreift, wobei der auf den im wesentlichen senkrecht ausgerichteten L-Schenkel
stoßende U-Schenkel mit den Rastausnehmungen versehen ist und der zugeordnete Rasthebel
an de. senkrechten L-Schenkel befestigt ist.
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Zunächst ist der Vorteil zu nennen, daß das U-Profil der Aunenschiene
nicht sehr maßhaltig gefertigt werden muß.
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Ein Anschlußmaß ist lediglich der Abstand der U-Schenkel voneinander,
da der eine Schenkel des L-Profils der Innenschiene zwischen die U-Schenkel eingreift
und dort in an sich bekannter Weise vermittels Rollen- oder Kugellager oder geeigneten
Gleitführungen verschiebbar gelagert ist. Aber selbst dieses Anschlußmaß braucht
nicht genau zu sein, da die Schenkel des U-Profils bei der Montage leicht gespreizt
werden können, so daß die Verschiebeführung des horizontalen L-Schenkels der Innenschiene
in jedem Fall problemlos in die Außenschiene eingebaut werden kann. Das ist bei
den bisher bekannten Schiebesitzführungen nicht der Fall, hier wird immer die Einhaltung
einer relativ eng bemessenen Toleranz gefordert.
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Aber nicht nur die Vermeidung einer genauen Maßhaltigkeit senkt die
Kosten der Fertigung der neuen Schiebesitzführung, sondern auch die Form des U-Profils
als solches, das besonders einfach und kostengünstig herzustellen ist.
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Das gleiche gilt für das L-förmig ausgebildete Profil der Innenschiene.
Auch hier ist die Maßhaltigkeit nicht erforderlich und auch dieses Profil ist in
den Werkzeugen und in der Fertigung besonders billig. Zugleich bietet der senkrecht
stehende L-Schenkel der Innenschiene eine besonders einfache und gute Montagemöglichkeit
des Rasthebels sowie auch eine besonders einfache und gute Befestigung des Fahrzeugsitzes,
der über entsprechende Langlöcher o.ä. in dem senkrechten L-Schenkel der Innenschiene
zudem problemlos ausgerichtet werden kann.
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Die Herstellung der Rastausnehmungen in der Außenschiene ist besonders
einfach und kostengünstig, wenn diese in an sich bekannter Weise in die Kante eines
U-Schenkels in Zahnform o.ä. eingearbeitet sind.
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Trotz der einfachen und billigen Herstellung der neuen Schiebesitzführung
kann diese in Kombination mit der Feststellvorrichtung beachtliche große Kräfte
übertragen, zumal, wenn bei einer bevorzugten Ausführungsform der Schiebesitzführung
der Rasthebel mit in Verschieberichtung weisender Schwenkachse auf der dem U-Schenkel
abgewandten Seite des L-Schenkels gelagert ist und mit seinen Rastvorsprüngen durch
eine in Verschieberichtung eng bemessene Öffnung in der Wandung des L-Schenkels
hindurchgreift.
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Bei dieser Ausführungaform liegen die Lagerstelle des Rasthebels einerseits
und der Eingriff der Rastvorsprünge in die Rastausnehmungen andererseits auf gegenüberliegenden
Seiten
des senkrecht stehenden L-Schenkels der Innenschiene.
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Der Rasthebel bildet gewissermaßen einen Querriegel an dem sich bei
entsprechend eng bemessener Durchtrittsöffnung der senkrecht stehende L-Schenkel
der Innenschiene abstützt, sobald größere Kräfte auftreten.
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Die Rastvorsprünge des Rasthebels sind zweckmäßigerweise in Eingriffsrichtung
leicht konisch zugespitzt ausgebildet, so daß die Rastvorsprünge des federbelasteten
Rasthebels stets spielfrei in die Rastausnehmungen eingreifen. Zugleich sorgt die
Konizität aber auch für die Selbstjustierung der Innenschiene relativ zur Außenschiene,
so daß bei mehr als einem Rastvorsprung an den Rasthebeln gewährleistet ist, daß
alle Rastvorsprünge gleichmäßig tragen.
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Bei der neuen Schiebesitzführung läßt sich besonders einfach eine
Koppelung der Schiebesitzführungen eines Fahrzeugsitzes erreichen, indem der Rasthebel
der auf einer Seite angeordneten Schiebesitzführung vermittels einer Verbindungsstange
mit dem Rasthebel der auf der gegenüberliegenden Seite des Sitzes angeordneten Schiebesitzführung
verbunden ist. Die Unterbringung der Verbindungsstange ist problemlos, da bei der
neuen Schiebesitzführung ohnehin die Rasthebel an dem senkrecht nach oben stehenden
L-Schenkeln der Innenschienen angeordnet sind.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer
erfindungsgemäßen Schiebesitzführung, Fig. 2 die Seitenansicht einer Schiebesitzführung
mit einer Verstellvorrichtung, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß
Fig. 2 entlang der Linie III-III,
Fig. 4 die Koppelung zweier Schiebesitzführungen
eines Fahrzeugsitzes.
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Aus Fig. 1 wird die fertigungstechnisch einfache Herstellung der neuen
Schiebesitzführung deutlich. Diese besteht lediglich aus dem U-Profil 5 der Außenschiene
und dem L-Profil 6 der sogenannten Innenschiene. Die Innenschiene greift mit dem
im wesentlichen horizontal ausgerichteten L-Schenkel zwischen die U-Schenkel des
U-Profils 5 und kann dort z.B. vermittels gegenüberliegender Rollenlager geführt
sein, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Andere Lagerungen, beispielsweise vermittels
Kugellager , sind ebenfalls möglich. In Fig. 1 ist weiterhin erkennbar, daß die
Rastausnehmungen 7 in besonders einfacher Weise in die Kante des oberen U-Schenkels
eingeschnitten sind. Die Rastausnehmungen 7 befinden sich damit in unmittelbarer
Nachbarschaft zu dem senkrecht ausgerichteten Schenkel des L-Profils 6.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen, daß der Rasthebel, der zum Arretieren
der Schiebesitzführung in die Rastausnehmungen 7 eingreift, besonders problemlos
und damit kostengünstig an dem senkrechten Schenkel des L-Profils 6 befestigt sein
kann. Im einzelnen besteht der Rasthebel aus einer in Verschieberichtung in den
Zapfen 8 gelagerten Welle 9. Die Zapfen 8 sind an dem senkrechten Schenkel des L-Profils
6 angeschweißt, angenietet o.ä. Die Welle 9 besitzt zwischen den Zapfen 8 einen
verbreiterten Bund 10 und ist hierdurch zwischen den Zapfen 8 axial fixiert.
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Auf dem Wellenbund 10 ist ein kräftiges Blech 11 aufgeschweißt, das
durch die Öffnung 12 in der Wandung des L-Profils 6 hindurchgreift und nach unten
abgebogene
Rastvorsprünge 13 aufweist. Diese Rastvorsprünge 13 greifen
in benachbarte Rastausnehmungen 7 der U-förmigen Außenschiene 5 ein. Für den dauernden
Rasteingriff sorgt die Schenkelbiegefeder 14, die mit ihrem horizontalen Ende unter
das Blech 11 greift und mit ihrem vertikalen Ende an dem senkrechten Schenkel des
L-Profils 6 abgestützt ist.
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Das freie Ende der Welle 9 ist bis in eine griffgünstige Position
vorgezogen und mit seinem äußeren Griffende 14 radial zur Schwenkachse des Rasthebels
abgewinkelt. Wird das Griffende 14 nach oben gezogen, dann bewegen sich die Rastvorsprünge
13 nach unten und geben die Rastausnehmungen 7 frei. Die Schiebesitzführung kann
dann verstellt werden. Nach dem Loslassen des Griffendes 14 sucht sich der Rasthebel
mit seinen runden Schultern 15 die entsprechenden Rastausnehmungen 7. Dabei kann
es vorteilhaft sein, die Rastvorsprünge 13 in Richtung der Schultern 15 konisch
zulaufen zu lassen, so dan das Suchen und Einziehen der Rastvorsprünge 13 in die
Rastausnehmungen 7 erleichtert wird, wobei die Feststellvorrichtung zugleich spielfrei
und selbstjustierend arbeitet.
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Anhand Fig. 4 soll zunächst erklärt werden, auf welche Weise der horizontale
Schenkel des L-Profils 6 zwischen den Schenkeln des U-Profils 5 gelagert sein kann.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dienen dazu einander gegenüberliegende
Rollen 16, die in der Mitte des Rollenkörpers einen vorstehenden Bund 17 besitzen.
Dieser Bund 17 läuft einerseits in einer in die U-Schenkel eingepreßten Nut 18 und
andererseits in einem Schlitz 19, der in den horizontalen Schenkel des L-Profils
eingeschnitten ist.
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Während die eingepreßten Nuten 18 über die ganze Länge der Schiebesitzführung
durchlaufen, bestimmt die Länge des
Schlitzes 19 die maximal zulässige
Verschiebebewegung des L-Profils 6 in dem U-Profil 5. In der Regel genügt es, die
Rollenpaarungen 16 lediglich einmal im Bereich der äußeren Enden der Schiebesitzführung
anzuordnen.
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Die Ausbildung der Feststellvorrichtung gemäß Fig. 4 entspricht der
vorher beschriebenen, so daß sie hier nicht erneut erläutert werden muß. Zusätzlich
ist lediglich auf jeder Welle 9 der Rasthebel eine Hebelarmscheibe 20 befestigt.
Diese Hebelarmscheiben sind miteinander über die Verbindungsstange 21 gekoppelt.
Infolge dieser Koppelung wird beim Hochziehen des Griffendes 14 nicht nur die rechtsseitig
dargestellte Feststellvorrichtung entarretiert, sondern zugleich auch die linksseitig
dargestellte Feststellvorrichtung. Das hat insbesondere für Fahrzeugsitze, die aufgrund
der Einsatzart oder der besonderen Gefährdung des Fahrzeuges hohen Kräften ausgesetzt
sind, Bedeutung, da beidseitig vorgesehene Feststellvorrichtungen nicht zu einer
Verkantung der Schiebesitzführungen eines Sitzes führen.