DE2733164A1 - Windel - Google Patents

Description

Beschreibung

Windel mit einer wasserdurchlässigen Innenschicht, einer wasserundurchlässigen Außenschicht und einem dazwischen liegenden saugfähigen Grundkörper, sowie mit an den Seitenrändern des Grundkörpers im Hüftbereich der Windel verankerten Windelverschlüssen in Form von je einem Klebstreifen mit einem Verankerungsbereich und einem zum Schließen der Windel dienenden Befestigungsbereich.

Derartige Windeln sind allgemein bekannt und weit verbreitet. Sie werden als Einmal- oder Wegwerfwindeln verwendet, so daß ein Waschen der Windel überflüssig ist. Da die Windel zum einmaligen Gebrauch bestimmt ist, dürfen ihre Herstellungskosten nicht unangemessen hoch sein.

Ein Nachteil der bekannten Windeln liegt darin, daß aus Kostengründen verhältnismäßig dünne Folien für die Innen- und Außenschichten gewählt werden. Beim Anlegen der Windel werden jedoch hohe Zugkräfte auf die Windelverschlüsse ausgeübt, wodurch diese häufig an der Übergangsstelle ihres Befestigungsbereiches in den Verankerungsbereich, also am Rand der Windel abreißen. Eine Windel ohne Windelverschluß ist aber wertlos. Die bislang als Außenschicht für den Klebstreifen eines Windelverschlusses verwendeten Stoffe, beispielsweise Papier, Textil, gesponnenes und verklebtes Polyolefin oder verstärktes Polyethylen sind verhältnismäßig undehnbar, d.h. eine derartige

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Außenschicht hat eine maximale Dehnungsfähigkeit von etwa bis 6 % oder sie erfordert verhältnismäßig hohe Kräfte zum Dehnen. Es hat sich gezeigt, daß die geringe Dehnbarkeit der Klebstreifen ein wesentlicher Grund für das Abreißen der Windelverschlüsse ist. Eine zu stark dehnbare Klebestreifen-Außenschicht, beispielsweise aus Gummi, läßt sich beim Anlegen der Windel und Befestigen der Windelverschlüsse zu stark dehnen, was zu einer zu losen Befestigung der Windel führt. Außerdem sind derartige Windelverschlüsse verhältnismäßig teuer.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Windel mit einem verbesserten Windelverschluß zu schaffen.

Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Windel der eingangs erwähnten Art, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß der Klebstreifen eine Außenschicht, bestehend aus einer unverstärkten, dehnbaren Polymerfolie besitzt, deren größte Dehnbarkeit in Längsrichtung des Klebstreifens größer als 50 % und die unter einer im Befestigungsbereich ansetzenden und in Längsrichtung des Klebstreifens wirkenden Zugkraft von 0,9-1,8 kg je cm Kraftansatzbreite eine Verlängerung von 50 % erfährt.

Dadurch wird erreicht, daß die dehnbare Außenschicht des Klebstreifens einen Großteil der ausgeübten Zugkraft aufnimmt, so daß nur eine kleinere Zugkraft vom Windelverschluß auf die Windel übertragen wird.

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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß dehnbare Windelverschlüsse beim Anlegen seltener zerreißen.

Außerdem wird ein zu lockerer Sitz der Windel unterbunden, da die Außenschicht nur begrenzt dehnbar ist.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Außenschicht des Klebstreifens aus einem Stück und damit wirtschaftlich herstellbar ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert; es zeigen

Figur 1 eine Draufsicht auf eine Windel mit einem Windelverschluß gemäß Erfindung;

Figur 2 eine perspektivische Teilansicht der kellerfaltenartig zusammengelegten Windel aus Figur 1;

Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 aus Figur 1;

Figur 4 einen vergrößerten perspektivischen Teilschnitt der Windel gemäß Figur 2;

Figur 5 eine Teilansicht der Rückseite der Windel gemäß Figur 1 mit gedehntem Windelverschluß;

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Figur 6 eine perspektivische Ansicht einer Klebstreifenrolle;

Figur 7 ein die Dehnungseigenschaften des Außenschichtmaterials angebendes Diagramm; und

Figur 8 eine Ansicht des Klebstreifens.

Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Windel 10 mit einem saugfähigen Grundkörper 12. Der Grundkörper 12 besitzt eine wasserundurchlässige Außenschicht 14, beispielsweise aus Polyethylen, die eine Außenseite 16 des Grundkörpers 12 bildet. Eine wasserdurchlässige Deck- oder Innenschicht 18, beispielsweise aus einem Vliesstoff, bildet einen wesentlichen Teil der Innenseite 20 des Grundkörpers 12. Zwischen der Innenschicht 18 und der Außenschicht 14 liegt eine saugfähige Einlage 22. Die Einlage 22 weist eine innere und äußere Hüllschicht 24 bzw. 26 auf, die gegenüberliegende Flächen eines beispielsweise aus zerkleinertem Zellstoff in Form eines Flauschmaterials gebildeten Einlagekörpers 28 überdecken, um diesen in einer bestimmten Form zu halten. Der Grundkörper 12 besitzt ein Paar Seitenränder 30 sowie je eine die Seitenränder 30 verbindende Endkante 32. Die Außenschicht 14 ist mit ihren Seitenstreifen 34 über die Innenschicht 18 gefaltet und an dieser befestigt, so daß die Seitenstreifen 34 die Seitenränder 3O der saugfähigen Einlage 22 überlappen.

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Die Figuren 2 bis 4 zeigen den kellerfaltenartig zusammengelegten Grundkörper 12, der entlang von zwei ersten Längsfalten 25 einen in Längsrichtung verlaufenden Mittelstreifen bildend gefaltet ist. Zwischen den ersten Faltlinien 25 und zwischen parallel zu diesen verlaufenden zweiten Faltlinien erstreckt sich je ein erster Streifen 31, der den Mittelstreifen 27 überlappt. An jede der Faltlinien 29 schließt ein Außenstreifen 33 an, der den jeweils darunter liegenden ersten Streifen 31 überdeckt.

Gemäß den Figuren 1 bis 4 und 8 weist die Windel 10 zwei Windelverschlüsse 40 auf, die an den Seitenrändern 30 des Grundkörpers 12 verankert sind und zur Befestigung der angelegten Windel dienen. Jeder der beiden Windelverschlüsse 40 besitzt einen länglichen, durch Andrücken haftenden Klebstreifen 42 mit einer Außenschicht 44, die die Außenfläche 56 des Klebstreifens 42 bildet. Die Innenseite 58 der Außenschicht 54 ist mit Klebstoff 50 beschichtet. Mit einem Verankerungsbereich 44 ist die Außenschicht 14 in der Nähe des Seitenrandes 30 des Grundkörpers 12 mittels des Klebstoffs 50 verankert. Jeder Windelverschluß 40 weist außerdem eine Schutzfolie 46 auf, die an der Innenseite 20 des Grundkörpers 12 in der Nähe des Seitenrandes 30 haftet. Jeder Klebstreifen 42 ist mit einem Befestigungsbereich 48 über die Innenseite 20 des Grundkörpers 12 gefaltet und durch den Klebstoff 50 lösbar an der Außenfläche der Schutzfolie 46 angeheftet. Die Klebstreifen 42 weisen jeweils ein umgeschlagenes freies Ende 52 zum leichteren Erfassen und Abziehen des Befestigungsbe-

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reichs 48 von der Schutzfolie 46 auf. Beim Anlegen der Windel erfaßt man die freien Enden 52, zieht die Klebstreifen 42 von der jeweiligen Schutzfolie 46 ab und drückt die Befestigungsbereiche 48 in anderen Bereichen der Außenschicht 14 an.

Gemäß Erfindung besteht die Außenschicht 54 des Klebstreifens 42 aus einer unverstärkten, dehnbaren Polymerfolie, beispielsweise aus einer Polyethylenfolie von geringer Dichte. Die Folie hat eine maximale Dehnbarkeit von mehr als 50 %, vorzugsweise von 300 bis 750 % in Längsrichtung des Klebstreifens 42 gemessen in dem zwischen den Verankerungs- und Befestigungsbereich 44 bzw. 48 liegenden Teil. Der Dehnungskoeffizient der Außenschicht gestattet vorzugsweise eine Dehnung von 50 % bei 0,9-1,8 kg/cm Kraftansatzbreite von im Befestigungsbereich 48 des Klebstreifens 42 in dessen Längsrichtung ansetzender Kraft. Die Außenschicht besitzt eine Zerreißfestigkeit in Längsrichtung von 1,25 bis 2,14 kg/cm Kraftansatzbreite bei einer bevorzugten Stärke von 0,1 bis 0,25 mm.

Figur 7 zeigt ein Dehnungsdiagramm mit in Prozent aufgetragener Dehnung gegenüber aufgewendeter Zugkraft in kg/cm Kraftansatzbreite. Die Zugkraft wirkt dabei in Längsrichtung der Proben. Die Kurve A zeigt die Dehnungseigenschaften einer Polymerfolie gemäß Erfindung, vorzugsweise eine Polyethylenfolie von geringer Dichte und einer Stärke von etwa 0,184 mm. Die Kurve B zeigt die Dehnungseigenschaften von einer dickeren Gummi- oder Kautschukfolie mit einer Stärke von 0,23 mm. Man erkennt, daß

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die Polymerfolie A einen Wendepunkt (a) bei etwa 1,4 kg/cm, eine maximale Dehnung (b) von etwa 585 % und eine Zerreißfestigkeit (c) von etwa 1,75 kg/cm besitzt. Die Polymerfolie erreicht ihren Wendepunkt (a) bei einer verhältnismäßig geringen Dehnung von etwa 15 % abhängig von in Längsrichtung des Klebstreifens wirkender Zugkraft, worauf verhältnismäßig konstante Zugkräfte von etwa 1,25 bis 1,43 kg/cm eine Dehnung der Folie bis zu etwa 400 % hervorrufen. Nach der Dehnung von etwa 400 % steigt die zur weiteren Dehnung der Folie erforderliche Zugkraft allmählich an, bis die Zerreißfestigkeit (c) bei etwa 585 % Dehnung erreicht ist. Demgegenüber erfährt die Kautschukfolie B aufgrund ihrer größeren Elastizität eine Dehnung von 585 % durch eine relativ geringe Zugkraft von 0,4 kg/cm. Man erkennt, daß die zum Dehnen der Kautschukfolie erforderliche Zugkraft allmählich ansteigt, bis eine maximale Dehnung (d) von etwa 1190 % bei einer Zerreißfestigkeit (e) von etwa 4,29 kg/cm erreicht ist. Die einzelnen Zugkräfte für verschiedene Dehnungen der Polymerfolie und der Kautschukfolie sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.

Zugkraft (kg/cm) zur Dehnung

^% 1_5% 25% 50% 100% 500%

Polymerfolie 0,92 1,4 1,35 1,33 1,35 1,62 Kautschukfolie 0,009 0,026 0,035 0,053 0,071 0,35

Man erkennt, daß für die Klebstreifen-Außenschicht eine Dehnung von 50 % bei 0,9 bis 1,8 kg/cm Kraftansatzbreite in Längsrichtung des Klebstreifens zur Erzielung der gewünschten

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Dehnung beim Anlegen der Windel erforderlich ist. Die obige Tabelle und das Diagramm gemäß Figur 7 zeigen, daß 50 % Dehnung einer Polymerfolie bei 1,33 kg/cm Kraftansatzbreite in Längsrichtung erreicht wird, während eine Kautschukfolie eine 50 %-ige Dehnung bereits bei einer Zugkraft von 0,053 kg/cm erfährt. Werden andererseits größere Zugkräfte in Längsrichtung des Klebstreifens ausgeübt, dann dehnt sich die Außenschicht und verringert somit die möglicherweise ein Zerreissen des Klebstreifens verursachenden Kräfte. Andererseits verhindert die erfindungsgemäße Außenschicht ein überdehnen des Klebstreifens bei kleineren Zugkräften, die sonst ein lockeres Anliegen der Windel zur Folge haben. Wie erwähnt, besitzt die bevorzugte Polymerfolie eine Dehnung von 50 % bei 0,9 bis 1,8 kg/cm Kraftansatzbreite von im Befestigungsbereich des Klebstreifens in dessen Längsrichtung wirkender Zugkraft bei einer maximalen Dehnung von 300 bis 750 % in Längsrichtung, einer Zerreißfestigkeit von 1,25 bis 2,14 kg/cm und einer Stärke von 0,1 bis 0,25 mm der unverstärkten, leichten Polyethylenfolie.

Figur 5 zeigt ein Einschnüren des Klebstreifens 42 an der Stelle 60 bei der Einwirkung von einer Zugkraft F in der Größenordnung von Zerreißkräften, so daß die aus einer Polymerfolie bestehende Außenschicht die auftretenden Zerreißbeanspruchungen auffängt. Dadurch wird die Gefahr eines Abreißens des Windelverschlusses sowie eine übermäßige Dehnung bei kleineren Zugbeanspruchungen verhindert. Demgegenüber sind die Außenschichten bekannter Klebstreifen entweder

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ziemlich undehnbar oder nur bei über der Zerreißfestigkeit liegenden Kräften dehnbar, so daß ihre Dehnungseigenschaften einen wesentlichen Grund für das Abreißen von Windelverschlüssen bilden.

Manche Polymerfolien, beispielsweise Polyethylenfolien haben beispielsweise durch die Kalandrierung bei der Herstellung in Herstellrichtung und in dazu verlaufender Querrichtung unterschiedliche Dehnungseigenschaften. Dabei werden die gewünschten Dehnungseigenschaften nur in Querrichtung erzielt. Figur 6 zeigt ein üblicherweise zu Rollen 62 aufgewickeltes Klebeband 61, dessen Außenschicht in Herstellrichtung MD mit der Längsrichtung des Klebebandes 61 fluchtet. Beim Abwickeln des freien Endes des Klebebandes 61 von der Rolle 62 wird das Klebeband 61 bei der Herstellung der Windel zur Bildung von länglichen Klebestreifen 42 in Querrichtung zerschnitten, wobei die Längsrichtung der Klebestreifen 42 mit der Querrichtung CD des Klebebandes 61 zusammenfällt. Somit werden die gewünschten Dehnungseigenschaften für die Längsrichtung des Klebstreifens 42 durch Zusammenlegen der Längsrichtung des Klebstreifens 42 mit der Herstellungs-Querrichtung CD des Klebebandes 61 erzielt.

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Claims (6)

Ansprüche

1. Windel mit einer wasserdurchlässigen Innenschicht, einer wasserundurchlässigen Außenschicht und einem dazwischen liegenden saugfähigen Grundkörper, sowie mit an den Seitenrändern des Grundkörpers im Hüftbereich der Windel verankerten Windelverschlüssen in Form von je einem Klebstreifen mit einem Verankerungsbereich und^einem zum Schließen der Windel dienenden Befestigungsbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstreifen (42) eine Außenschicht (54) bestehend aus einer unverstärkten, dehnbaren Polymerfolie besitzt, deren größte Dehnbarkeit in Längsrichtung des Klebstreifens (42) größer als 50 % ist und die unter einer im Befestigungsbereich (48)

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OfMNNAL INSPECTED

ansetzenden und in Längsrichtung des Klebstreifens (42) wirkenden Zugkraft von O,9-1,8 kg je cm Kraftansatzbreite eine Verlängerung von 50 % erfährt.

2. Windel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die größte Dehnbarkeit der Außenschicht (54) in Längsrichtung 300 bis 750 % beträgt,

3. Windel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerfolie eine Stärke von 0,1 - 0,25 mm hat.

4. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerfolie eine Polyethylenfolie mit geringer Dichte ist.

5. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerfolie eine Zerreißfestigkeit von 1,25 - 2,14 kg je Folienbreite bei in Längsrichtung des Klebstreifens (42) wirkender Zugkraft besitzt.

6. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellrichtung der Polymerfolie quer zur Längsrichtung des Klebstreifens (42) verläuft.

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