DE2732718A1 - Carbonatgruppen enthaltende polyester - Google Patents
Carbonatgruppen enthaltende polyesterInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
5090 Leverkusen, Bayerwerk
G/bc
Carbonatgruppen enthaltende Polyester
Die Erfindung betrifft Carbonatgruppen enthaltende aliphatische Polyester und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. AIiphatische
Polyester können durch Kondensation von Diolen mit Dicarbonsäuren oder Dicarbonsäurederivaten oder durch Polykondensation
von Hydroxycarbonsäuren oder Lactonen hergestellt werden. Sie haben meist relativ niedrige Molekulargewichte
bis zu einigen Tausend und können als Diolkomponenten bei der Herstellung von Polyurethanen verwendet werden.
Es wurde gefunden, daß man Carbonatgruppen enthaltende aliphatische
Polyester mit Molekulargewichten über 20 000 erhält, wenn man Polyesterdiole, bevorzugt mit Molekulargewichten
Mn von 800, insbesondere von 1400 bis etwa 3 500, mit bifunktionellen Kohlensäurederivaten in möglichst äquimolaren
Mengen im Vakuum (unterhalb 35 Torr, bevorzugt bei 25 bis 1 Torr) bei einer Temperatur zwischen 1000C und 300°C,
vorzugsweise 130 bis 2000C, in Gegenwart von Katalysatoren
polykondensiert und die dabei entstehenden Kondensationsprodukte abdestilliert. Molekulargewichte sind hier und im folgenden
immer das Zahlenmittel (Mn) des Molekulargewichts.
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909807/0016
Gegenstand der Erfindung sind somit Carbonatgruppen enthaltende Polyester, die aus wiederkehrenden Struktureinheiten
der Formel
-X-O-C f O-X'-O-C -)
O
it Ii n
O O
(D
a lfgebaut sind, in der
X der Rest eines Umsetzungsproduktes eines mehrwertigen Alkohols mit einer mehrwertigen aliphatischen
Carbonsäure mit einem Molekulargewicht von 800 bis 3500 ist,
XI = X oder den Rest eines aliphatischen PoIyäthers
vom Molekulargewicht bis darstellt,
η ist = O oder 1 bis 10 und
m eine Zahl >· 20, bevorzugt 22 bis 100, bedeutet,
wobei die Grenzviskosität in Tetrahydrofuran (Staudinger-Index) L 1) J °»8 bis 2,5 — ist.
Umsetzungsprodukte von mehrwertigen Alkoholen mit mehrwertigen aliphatischen Carbonsäuren sind bevorzugt solche von
zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit vorzugsweise zweiwertigen aliphatischen Carbonsäuren.
Anstelle der freien Carbonsäuren können auch deren Anhydride oder Ester mit niederen Alkoholen oder deren Gemische
verwendet werden. Die mehrwertigen Carbonsäuren sind bevorzugt acyclisch. Als Beispiele seien genannt Kohlensäure,
Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid.
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Als mehrwertige Alkohole kommen, gegebenenfalls im Gemisch miteinander, z.B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und
-(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1 ,6) , Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol,
1,4-Bis-(hydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-1,3-propandiol,
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Dipropylenglykol und Dibutylenglykol in Frage.
Die aus diesen Carbonsäuren und Alkoholen erhaltenen Umsetzungsprodukte
stellen Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen dar. Sie haben Molekulargewichte von ca. 800 bis ca.
3500, sie können durch die Formel HO-X-OH symbolisiert werden, wobei X die oben angegebene Bedeutung hat. Wie bereits
angegeben,entstehen die erfindungsgemäßen Carbonatgruppen
enthaltenden Polyester aus diesen Polyestern mit endständigen Hydroxylgruppen durch Umsetzung mit bifunktionellen Kohlensäurearylestern.
Bifunktionelle Kohlensäurearylester sind insbesondere die der Formel (II)
ArO-C
It
O-X'-O-C
■I
OAr (II)
Ar ein substituierter oder unsubstituierter Arylrest mit
6 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 6 C-Atomen,ist, η =0 oder 1 bis 10 ist und
X1 der bivalente Rest eines Polyesters oder Polyäthers, wie weiter oben definiert.
X1 der bivalente Rest eines Polyesters oder Polyäthers, wie weiter oben definiert.
Solche Verbindungen sind bekannt.
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Zur Umsetzung der Hydroxylgruppen enthaltenden Polyester und
diir Kohlensäurearylester sind geeignete Katalysatoren die
Umesterungskatalysatoren, wie beispielsweise Alkali- oder Erdalkaliphenolate,
Alkali- oder Erdalkalialkoholate und tertiäre Amine,wie beispielsweise Triäthylendiamin, Morpholin,
Pyrrolidin, Pyridin, Triäthylamin oder Metallverbindungen wie Antimontrioxid, Zinkchlorid, Titantetrachlorid und Titansäuretetrabutylester.
Der Katalysator wird in Mengen von 20 bis 2OO ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polykondensationskomponenten, verwendet.
Die Katalysatormengen können unterschritten werden, wenn die Ausgangsprodukte bei Verwendung der sauren Katalysatoren
keine basischen, bei Verwendung der basischen Katalysatoren keine sauren Verunreinigungen enthalten; möglichst
geringe Katalysatormengen sind bevorzugt,um Eigenfarbe der Produkte zu vermeiden.
Vorzugsweise wird in Substanz umgesetzt, also in Abwesenheit von Lösungsmitteln. Es können jedoch auch unter den Reaktionsbedingungen
inerte Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffe, insbesondere aromatische Kohlenwasserstoffe, verwendet werden.
Die Reaktionszeit richtet sich nach der Reaktionstemperatur, der Art und Menge des verwendeten Katalysators und nach dem
gewünschten Molekulargewicht des Carbonatgruppen enthaltenden Polyesters. Im allgemeinen genügen 2 bis 48 Stunden, vorzugsweise
4 bis 24 Stunden.
Die entstehenden flüchtigen Kondensationsprodukte können während der Reaktion entfernt werden, bei diskontinuierlicher
Verfahrensweise destillativ, bei kontinuierlicher Verfahrens-
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weise durch fraktionierte Destillation. Bevorzugt wird mit Natriumphenolat als Katalysator eine Mischung aus Polyesterdiol
und bifunktionellem Kohlensäurearylester, vorzugsweise Diphenylcarbonat, oder eine Mischung aus Diphenylcarbonat und
Verbindungen der Formel (II) bei 110 bis 170°C polykondensiert
und anschließend bei 170°C und höher durch Zufügen eines bifunktionellen
Kohlensäurearylesters der Formel (II),bevorzugt mit η = 1,unter gleichzeitiger destillativer Abtrennung
flüchtiger Kondensationsprodukte die Viskosität des Polykondensationsgemischs erhöht. Es erwies sich als günstig, die
Polykondensation in Hochviskos-Reaktoren wie Knetern oder Schneckenmaschinen durchzuführen.
Die Polykondensation kann in bekannter Weise, z.B. durch Absenken der Reaktionstemperatur, Vernichten oder Entfernen
des Katalysators oder durch sogenannte Stopper beendet werden. So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, im Falle von
Alkoholendgruppen Carbonsäurearylester und im Falle von Arylcarbonatendgruppen Alkohole als Stopper einzusetzen.
Verwendet man bifunktioneile Verbindungen als Stopper, so
ist es möglich,bei genauer Dosierung ein Abbrechen der Polykondensation
unter Erhöhung des durchschnittlichen Molekulargewichtes zu erreichen.
Die erfindungsgemäßen Polyester können als polymere Weichmacher oder Zusatzstoffe für andere Kunststoffe verwendet
werden, wobei ihre gute Kautschukeigenschaft, Alterungsbeständigkeit und hervorragende Verarbeitbarkeit im Gemisch
mit anderen Kunststoffen besonders auffallend sind. Sie können auch je nach Molekulargewicht und chemischer Zusammensetzung
als Klebstoffe, Dichtungsmaterialien oder zur Be-
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> 273271a
schichtung von Textilien Verwendung finden.
Die Grenzviskosität (Staudinger-Index) I_ *ü J wurde in
Tetrahydrofuran bei 25°C gemessen und ist in — angegeben. Zur Definition s. H.G. Elias "Makromoleküle", Hüthig % Wepf-Verlag,
Basel, Seite 265.
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i 273271$
2000 Gew.-Teile eines Polyesterdiols aus Adipinsäure und einer Mischung aus n-Hexan-l,6-diolATeopcntylglykol im Verhältnis
65/35 vom mittleren Molekulargewicht Mn 2000 (bestimmt durch
OH-Zahl-Messung), 214 Gew.-Teile Diphenylcarbonat und 0,12 Gew.-Teile
Natrlumphenolat werden unter Rühren und einen Vakuum von 1,5 Torr 2 Stunden bei 1300C und 1 Stunde bei 1500C gerührt,
wobei man flüchtige Polykondensationsprodukte, die zun größten Teil aus Phenol bestehen, abdestilliert. Unter fortgesetzter
Destillation steigert man die Temperatur für 4 Stunden auf l80°C; während dieser Zeit werden 20 Gew.-Teile eines über -0CCC-3rücken
verlängerten Polytctrahydrofurandiols mit Phenylcarbonatendgruppen (Mn des Polytetrahydrofuran 2000, Verlängerungsgrad gleich 2)
zudosiert, anschließend steigert man unter langsamem Rühren oder
Kneten die Reaktionstemperatur auf circa 185 bis IQC0C für 5
Stunden. Das Produkt, eine farblose kautschukartige Kasse, besitzt einen Staudinger-Index /y>_~7, gemessen in THP, von 1,5.
I8OC Gew.-Teile eines Polyesterdiols aus Adipinsäure und n-Hexan-1,6-diol
vom mittleren Molekulargewicht Mn l8CC (bestimmt durch CH-Zehl-Messung), 214 Gew.-Teile Diphenylcarbonat und C,11 Gew.-Teile
Natriumphenolat werden unter Rühren und einem Vakuum von
0,5 Torr 2 Stunden bei 1300C und 1 Stunde bei 1500C gerührt, wobei
man flüchtige Polykondensationsprodukte, die zum größten Teil aus Phenol bestehen, abdestilliert. Unter fortgesetzter
Destillation steigert nan die Temperatur für 4 Stunden auf l8C°C; während dieser Zeit werden 35 Gew.-Teile eines über -OCGG-Brücken
verlängerten Polyesterdiols nit Phenylcarbonatendgruppen (?!n des
Polyesterdiols 2150, bestehend aus Adipinsäure und n-Hexan-i,6-diol,
Verlängerungsgrad gleich 2) zudosiert, anschließend steigert
man unter langsamem Rühren oder Kneten die Reaktionstenpe-
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ratur auf 1900C für 4 Stunden, löst dann das Reakticnsgemisch
nach Abkühlen auf 12C°C in 1 Liter Toluol, fügt unter guter Durchmischung 20 Gew.-Teile des oben genannten Polyesterdiols
hinzu und dampft nun das Toluol im Vakuum ab, wobei nan langsam
die Innenterr.peratur des Reaktionsgemisches auf 220°C steigert; bei dieser Temperatur wird das Reaktionsgemisch 2 Stunden im
Vakuum und sorgfältigem Abdampfen aller flüchtigen Produkte getrocknet. Das so gebildete farblose kautschukartige Material besitzt
einen Staudinger-Index ß\7, gemessen in THP , von 1,35.
1000 Gew.-Teile eines Polyesterdiols aus Adipinsäure und einer Mischung aus n-Hexan-l,6-diol/faeopentylglykol im Verhältnis
65/35 vom mittleren Molekulargewicht Mn 2000 (bestimmt durch OH-Zahl-Messung), 107 Gew.-Teile Diphenylcarbonat und 0,12 Gew.-Teile
Natriumphenolat werden unter Rühren und einem Vakuum von 1,5 Torr 2 Stunden bei 1300C und 1/2 Stunde bei 1500C gerührt,
wobei man flüchtige Kondensationsprodukte, die zum größten Teil aus Phenol bestehen, abdestilliert. Nach Abkühlen des Gemisches
auf 130°C fügt man eine Mischung aus 900 Gew.-Teilen eines Polyesterdiols aus Adipinsäure und η-Hexan-1,6-diöl vom mittleren
Molekulargewicht KLn von I8OO (bestimmt durch OH-Zahl-Messung)
und 107 Gew.-Teile Diphenylcarbonat hinzu. Anschliepend rührt
man 2 Stunden bei 13C°C und 2 Stunden bei 16C°C unter fortwährender ^destillation flüchtiger Produkte; man steigert die Temperatur
für 4 Stunden auf l8o°C; während dieser Zeit werden 22 Gew.-Teile eines über -OCCO-Brücken verlängerten Folytetrahydrofurandiols
mit Phenylcarbonatendgruppen (Mn des Polytetrahydrofurandlols 2000, Verlängerungsgrad 2) zudosiert; anschließend
steigert man unter langsamem Rühren oder Kneten die Reaktionstemperatur
für 2 Stunden auf 185°C und für 4 Stunden auf 2000C.
Das Produkt, eine farblose kautschukartige Masse, besitzt einen Staudinger-Index ßsj, gemessen In THF, von 1,3.
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Beispiel 4
IW
2000 Gew.-Teile eines Polyesterdiols aus Adipinsäure und einer Mischung aus n-Hexan-1,6-diol/Neopentylglykol im Verhältnis
65 : 35 vom mittleren Molekulargewicht Mn 2000 (bestimmt
durch OH-Zahl-Messung), 214 Gew.-Teile Diphenylcarbonat und 0,12 Gew.-Teile Natriumphenolat werden unter Rühren und
einem Vakuum von 1,5 Torr 2 Stunden bei 1300C und 1 Stunde bei
150 C gerührt, wobei man flüchtige Polykondensationsprodukte, die größtenteils aus Phenol bestehen, abdestilliert. Unter
festgesetzter Destillation steigert man die Temperatur für 6 Stunden auf 1800C und 2 Stunden auf 1950C Das so erhaltene
Produkt, eine farblose kautschukartige weiche Masse, besitzt einen Staudinger-Index Γ-2! , gemessen in THF, von 0,8.
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Claims (1)
- PatentanspruchCarbonatgruppen enthaltende Polyester, die aus wiederkehrenden Struktureinheiten der FormelX-O-C (· O-X'-O-C -) 00 0(Daufgebaut sind, in derX den Rest eines Umsetzungsproduktes eines mehrwertigen Alkohols mit einer mehrwertigen aliphatischen Carbonsäure mit einem Molekulargewicht von 800 bis 3500,XI = X oder den Rest eines aliphatischen Polyäthers vom Molekulargewicht 800 bis 3500 darstellt,η =0 oder 1 bis 10 und
m eine Zahl > 20 bedeutet,wobei die Grenzviskosität im Tetrahydrofuran 0,8 bis 2,5 — ist.Le A 18 253 - 10 -909807/0016OFHQiNAL INSPECT»
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