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Dipl.-Ing. Franz KITTEL Dipl.-Ing. Gunther SPIELBERGER
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Salzachtalbundesstraße Süd Neu Anif 78 5400 Halle in /Österreich 5081
Anif /Österreich Vorrichtung zum Aufteilen bzw. Dosieren von Schütt- bzw. Stückgut
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufteilen bzw. Dosieren von Anhäufungen
von Schütt- bzw. Stückgut, wie beispielsweise Holz, Sprerssel oder dergleichen,
oder Pakete, Säcke, usw., das von einer Liefervorrichtung an eine Verarbeitungseinrichtung
geführt wird, mit wenigstens zwei im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene nebeneinander
angeordneten linearen Förderern, beispielsweise Band-oder Gurtförderern, Kettenförderern,
Plattenband-, Tragband oder Kastenbandförderern, Rollenbahnen oder dergleichen,
wobei im Abstand unterhalb und bzw. oder neben den Austragsenden dieser Förderer
wenigstens ein weiterer Förderer
vorgesehen ist, welcher das Schütt-
bzw. Stückgut der Verarbeitungseinrichtung zuführt.
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Solche Verarbeitungseinrichtungen können Zerkleinerungsmaschinen,
wie Hackwerlce oder Mahlwerk, Aufbereitungs-, insbesondere Flotationsanlagen, Sortier-
bzw. Klassierungseinrichtungen oder dergleichen oder Paketiermaschinen, Palettomaten
usw. sein.
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Das zu verarbeitende Schütt- bzw. Stückgut wird von den üblichen
Transportmitteln, wie Bahn, Lastkraftwagen, Baggern usw. zumeist in zeitlichen Intervallen
zu jeweils größeren Mengen angeliefert. Es sind in diesem Zusammenhang u.a. auch
Förderanlagen mit nebeneinanderliegenden bzw. untereinander angeordneten Linearförderern
bekannt (DT-OS 2 121 370, OE-PS 50 338, GB-PS 687 563, US-PS 2 362 677). Die Verarbeitungseinrichtung
kann die von dem Transportmittel angelieferte Menge an Schütt- bzw. Stückgut üblicherweise
nicht sofort vcrarbeiten, sondern die Verarbeitung erstreckt sich vielmehr über
einen gewissen Zeitraum. Das in Haufen, Bündeln oder dergleichen vorliegende Schütt-
bzw. Stückgut muß daher dosiert an die Verarbeitungseinrichtung abgegeben werden.
Um mit einer möglichst geringen Antriebsleistung für die Verarbeitungseinrichtung
das Auslangen zu finden, wird angestrebt, eine kontinuierliche Beschickung der Verarbeitungseinrichtung
zu erreichen, d.h. die Verarbeitung der angelieferten Menge an Schütt- bzw. Stückgut
über das gesamte zeitliche Intervall bis etwa zur Anlieferung der nächsten Menge
von Schütt- bzw. Stückgut zu erstrecken.
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Insbesondere bei sämtlichen restholzverarbeitenden Industrien gibt
es mehr oder weniger große Schwierigkeiten, die in Form von Spreisselbunden anfallenden
Restholzmengen rationell zu verarbeiten, d.h. in Hackgut umzuwandeln. Die Schwierigkeit
liegt darin, daß die Bunde so aufgelöst werden müssen, daß sie in eine für die Hacke
verarbeitbare mengenmäßige Größenordnung auseinandergenommen werden.
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Die bisher bekannten Vorrichtungen arbeiten im wesentlichen nach
einer Dosierung und Auflösung in Querrichtung, was jedoch infolge der unterschiedlichen
Längen und Breiten der einzelnen Spreissel auf erhebliche Schwierigkeiten stößt
und nur mit erhöhtem Presonaleinsatz bewältigt werden kann. Die Schwierigkeiten
wachsen demnach mit der Notwendigkeit einer Leistungssteigerung der verhackten Menge
pro Hacke und können nur durch Hinter- und Nebeneinanderschalten mehrerer Auflösestellen
bewältigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und eine Vorrichtung zum Aufteilen bzw. Dosieren von in zeitlichen Intervallen ankommenden
Anhäufungen von Schütt- bzw. Stückgut zu schaffen, mittels welcher das angelieferte
Schütt- bzw. Stückgut möglichst kontinuierlich und in dosierter Menge der Verarbeitungseinrichtung
zugeführt wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die nebeneinander liegenden linearen
Förderer verschiedene Länge aufweisen, wobei sich die einlaufseitigen Enden derselben
unmittelbar im Bereich der Liefervorrichtung befinden, so daß sich die Förderer
von der Liefervorrichtung ausgehend verschieden weit erstrecken.
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Bei dieser Ausbildung wird infolge der unterschiedlichen Längen der
Förderer das Schütt- bzw. Stückgut aufgeteilt und in zeitlichen Abständen versetzt
auf den darunterliegenden, eine höhere Fördergeschwindigkeit aufweisenden, Förderer*
welcher das Stückgut der Verarbeitungseinrichtung zuführt, abgeworfen.
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Es wird somit die Anhäufung von Schütt- bzw.
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Stückgut entzerrt und in eine gleichmäßgere Gutfolge umgewandelt.
Die Anzahl der der Verarbeitungseinrichtung gleichzeitig zugeführten Schütt- bzw.
Stückgüter wird also gegenüber
der Anzahl der von dem Transportmittel
zu einem bestimmten Zeitpunkt abgegebenen Schütt- bzw. Stückgüter vermindert, d.h.
die Zulieferung von Schütt- bzw. Stückgut an die Verarbeitungseinrichtung dosiert.
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Um die Aufteilung bzw. Dosierung weiter zu verbessern, ist es zweckmäßig,
wenn zwei oder mehrere Stufen von Förderern mit unterschiedlicher Länge vorgesehen
sind.
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Die Fördergeschwindigkeiten der die verschiedene Länge aufweisenden
Förderer können gleich groß sein. Um jedoch eine optimale Beschickung der Verarbeitungseinrichtung
zu erreichen bzw. die Beschickung der Art und Beschaffenheit des angelieferten Gutes
anzupassen, ist es weiters vorteilhaft, daß die unterschiedliche Längen aufweisenden
Förderer, vorzugsweise in jeder Stufe mit unterschiedlicher Fördergeschwindigkeit
angetrieben sind, wobei ein fest eingestelltes Verhältnis der Fördergeschwindigkeiten
zueinander vorgesehen ist.
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Es ist vorteilhaft, daß zum Einstellen der Fördergeschwindigkeiten
der unterschiedliche Länge aufweisenden Förderer, vorzugsweise in jeder Stufe, unabhängig
voneinander ein regelbarer Antrieb vorgesehen ist.
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In den meisten Fällen wird es notwendig sein, daß der in Förderrichtung
gesehen jeweils näher der Verarbeitungseinrichtung angeordnete Förderer eine höhere
Fördergeschwindigkeit aufweist als der näher zur Liefervorrichtung hin angeordnete
Förderer.
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Für die Abgabe des Schütt- bzw. Stückgutes an den darunterliegenden
Förderer ist es günstig, daß der jeweils oben liegende Förderer den darunter liegenden
Förderer in Draufsicht gesehen überlappt. Es ist jedoch auch möglich, diese Abgabe
des Schütt- bzw. Stückgutes an den darunterliegenden Förderer über Rutschen, Schurren
oder dergleichen vorzunehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnungen,
in denen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist, näher
beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und Fig. 3
eine schaubildliche Darstellung des wesentlichsten Teiles der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 und 2, in vergrößertem Maßstab.
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Die dargestellte Vorrichtung dient zum Aufteilen bzw. Dosieren von
Holz, insbesondere Spreisselholz, und ist zwischen einer Liefereinrichtung 1 und
einer Verarbeitungseinrichtung 2 angeordnet. Die Liefereinrichtung 1 ist im vorliegenden
Falle ein absatzweise angetriebenes Förderband, welches das in Bündeln ankommende
Holz für die Beschickung der Verarbeitungseinrichtung 2, die im vorliegenden Falle
eine Hackvorrichtung ist, liefert. Die Liefereinrichtung 1 könnte jedoch auch ein
beliebiges anderes Förder- oder Transportmittel, z.B. ein Muldenkipper, Greifer
usw., sein, und die Verarbeitungseinrichtung 2 könnte auch eine andere der eingangs
genannten Einrichtungen sein. Von der Liefereinrichtung 1 wird das Holz mittels
einer kurzen Aufgabevorrichtung 3, die seitliche Führungswände 4 aufweist, an die
erfindungsgemäße Vorrichtung übergeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung istzweistufig ausgebildet und besteht
aus einem ersten Paar von im wesentlichen in einer einzigen Ebene angeordneten Förderern
5, 6, die unterschiedlich lang ausgebildet sind, u.zw. ist der Förderer 5 länger
als der Förderer 6. Im Abstand unterhalb der Förderer 5, 6 ist ein zweites Paar
von wieder im wesentlichen in einer einzigen Ebene liegenden
Förderern
7, 8 angeordnet, die gleichfalls unterschiedlich lang ausgebildet sind, u.zw. ist
der Förderer 7. länger als der Förderer 8. Im Abstand unterhalb dieses zweiten Paares
voll Förderern 7, 8 ist ein weiterer Förderer 9 angeordnet, der das Holz direkt
der Verarbeitungseinrichtung 2 zuführt.
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Die Förderer 5,6,7,8,9 sind als Förderbänder ausgebildet und sind
in Draufsicht gesehen einander überlappend angeordnet, um eine einwandfreie Übergabe
des Holzes zu gewährleisten. Anstelle von Förderbändern könnten auch beliebige andere
lineare Förderer, wie beispielsweise Band- oder Gurtförderer, Kettenförderer, Plattenband-,
Tragband- oder Kastenbandförderer, Rollenbahnen oder dergleichen vorgesehen werden.
Die Oberfläche der Förderer kann flach, muldenartig vertieft oder auch konvex ausgebildet
sein. Auch rinnenförmige Förderer können vorgesehen werden. Die jeweils im wesentlichen
in einer einzigen Ebene nebeneinander liegenden, Förderer 5, 6 bzw. 7, 8 sind einander
unmittelbar benachbart, d.h. mit geringem gegenseitigen Abstand angeordnet. Anders
ausgedrückt, bilden die Förderer 5, 6 bzw. 7,8 jeweils ein Doppel förderband oder
ein zweigeteiltes Förderband, dessen beide Teile verschiedene Länge haben.
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Jeder der Förderer 5,6,7,8 besitzt einen eigenen Antrieb, wobei zur
Vereinfachung der Darstellung in Fig. 2 nur zwei dieser Antriebe dargestellt sind.
Der Antrieb besteht aus einem Elektromotor 10, der über einen Riementrieb 11 ein
Regelgetriebe 12 antreibt, das unmittelbar mit dem jeweiligen Förderer verbunden
ist. Anstelle dieser Ausführung könnte beispielsweise auch ein Getriebemotor, der
unmittelbar an den jeweiligen Förderer angebaut ist, oder ein Trommelmotor, der
in die Antriebsrolle- bzw. -trommel des Förderers eingebaut ist, verwendet werden.
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Die Antriebe können derart ausgebildet sein, daß die jeweils zusammengehörenden,
einen sogenannten Doppelförderer bildenden Förderer 5, 6 bzw. 7, 8 mit gleicher
Fördergeschwindigkeit, oder in einem festen Verhältnis der
Fördergeschwindigkeiten
zueinander angetrieben werden. Wahlweise können jedoch auch regelbare Antriebe verwendet
werden, so daß die Fördergeschwindigkeiten der Förderer untereinander variiert werden
können.
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Die Übergabestellen der Förderer können - wie dargestellt - in Draufsicht
einander überlappen und/oder durch Schurren, Rutschen oder derglei dien gebildet
werden.
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Die Förderer können auch in Richtung zur Verarbeitungscinrichtung
hin ansteigend oder abfallend verlaufen.
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Die dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wie aus Fig. 3 ersichtlich,
kommt der aufgelöste Holzbund 13 zuerst auf den Doppelförderer 5, 6. Der Doppelförderer
ist - wie beschrieben - zweigeteilt, wobei die beiden Teile verschiedene Längen
haben. Im ersten Takt fällt etwa die Hälfte des Holzbundes auf den Doppelförderer
7, 8 und wird durch die größere Laufgeschwindigkeit dieses Förderers weggezogen.
Im zweiten Takt fällt die noch auf dem längeren Teil 5 des Doppelförderers 5, 6
liegende zweite Hälfte des Bundes auf den Förderer 7, 8, u.zw. so, daß sie unmittelbar
hinter der ersten Hälfte zum Liegen kommt. Der Bund ist durch die unterschiedlichen
Längen bzw. Abstimmen der Laufgeschwindigkeiten des Förderers 5, 6 bereits auf die
Hälfte des Querschnittes und die doppelte Länge entzerrt. Der Doppelförderer 7,
8 ist wie der Doppelförderer 5, 6 in zwei gleichbreite Hälften geteilt, welche wiederum,
wie der Doppelförderer 5, 6, eine unterschiedliche Länge haben.
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Der Abwurf auf den Förderer 9 erfolgt nun in derselben Art, wie von
5, 6 auf 7, 8, wobei der Förderer 9 wiederum eine schnellere Laufgeschwindigkeit
als der Förderer 7, 8 hat. Die geteilten Förderbänder einer Etage haben die gleiche
Laufgeschwindigkeit. Mit einer zweistufigen Anlage wäre demnach der Bund im Durchschnitt
auf ein Viertel seines Querschnittes und die vierfache Länge geteilt. Die Anzahl
der Stufen ist beliebig wählbar, wobei
die Anlage grundsätzlich
von einem Mann einschließlich des Öffnens der Bunde ohne Aufgabe der geschlossenen
Bunde bedient werden kann. Die einzelnen auf dem Förderer 9 liegenden Holzstücke,
die der Verarbeitungseinrichtung 2 zugeführt werden, sind mit 14 bezeichnet.
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Die Leistung der Vorrichtung ist von der Einzugsgeschwindigkeit und
der Einzugsöffnung der Verarbeitungsmaschine abhängig und je nach dieser Geschwindigkeit
und den derzeit marktüblichen Hackanlagen und Bunden ca. 400 Raummeter pro Stunde.
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Es kann im allgemeinen eine beliebige Anzahl von hintereinandergeschalteten
Förderern in verschiedenen Ebenen vorgesehen werden, welche durch die unterschiedliche
Länge bzw. Geschwindigkeit der einzelnen Förderer eine Entzerrung der Anhäufungen
der Bunde oder dergleichen in Längsrichtung ermöglichen.
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Die Anzahl der Förderer hängt bei der Holzverarbeitung im wesentlichen
von der Einlauföffnung der Hacke und dem Durchmesser der angelieferten Bunde ab.
Die Länge der Bunde wird durch die unterschiedliche Länge der Förderbänder in den
einzelnen Etagen einerseits und durch die Möglichkeit einer Steuerung der Laufgeschwindigkeit
der einzelnen Förderbänder anderseits berücksichtigt, so daß in jedem Fall eine
optimale Hackenbeschickung möglich ist.
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Die vorliegende Vorrichtung arbeitet somit im Gegensatz zu den bekannten
Ausführungen mit Querlauflösung mit einer Längsauflösung der Bunde, wobei die Größe
der Bunde (bis Durchmesser von 1,20 m) keine Rolle spielt.
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Wie jedoch eingangs erwähnt, ist die Erfindung nicht auf die Verarbeitung
von Holz beschränkt, sondern auch auf andere Schütt- bzw. Stückgüter, wie Kohle,
Erz, Granulate, Pakete usw. anwendbar.
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Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche ModifikatiDnen möglich. So
kann die Übergabe des Gutes von einem
Förderer zum anderen auch
beispielsweise dadurch erfolgen, daß die Förderer nebeneinander angeordnet sind,
und das Austragsende des einen Förderers zwecks Abgabe des Gutes quer zur Laufrichtung
geneigt wird.
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Bei schwer auflöslichen Schütt- bzw. Stückgütern können auch verschiedene
Teilungshilfen, wie z.B. Sägen, Keile oder dergleichen eingebaut werden.
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L e e r s e i t e