DE2724976C2 - Synthetische Kieselsäure als Verstärkerfüllstoff für Styrol-Butadien-Kautschuk - Google Patents
Synthetische Kieselsäure als Verstärkerfüllstoff für Styrol-Butadien-KautschukInfo
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Description
Es ist seit langem bekannt, anstelle der schwarzen Füllstoffe Kieselsäure als Verstärkerfüllstoff in Elastomere einzuarbeiten (DE-AS 10 16 436), vor allem bei
der Reifenherstellung.
Tatsächlich kann durch Einarbeiten von Kieselsäure J0
eine gute Zerreißfestigkeit und eine zufriedenstellende Haftung der Reifenlauffläche auf feuchtem oder vereistem
Boden erreicht werden. Leider werden diese Vorteile nicht ohne Nachteile erreicht. Beispielsweise
verstärkt Kieselsäure das Heißwerden der Laufflächen und verringert ihre Abriebfestigkeit. Mit Hilfe von
Kupplungsmitteln wie Silanen lassen sich zwar einige dieser Nachteile beheben; dafür treten aber andere
Nachteile, wie Geruch, Anvulkanisationszeit und hohe Gestehungskosten auf. jo
Um dieses Problem in idealer Weise zu lösen, müßte eine Kieselsäure als Verstärkerfüllstoff Verwendung
findea, die alle Vorteile der Ruß-Arten, jedoch nicht deren Nachteile aufweist.
Man hat zunächst versucht, die mit Ruß-Füllstoffen j5
erzielten Ergebnisse auf die Kieselsäuren zu übertragen. Vor allem hat man dabei versucht, eine einfache
Beziehung zwischen der spezifischen Oberfläche BET der Kieselsäure und ihrem Verhalten in den Vulkanisaten
herzustellen.
Die gemäß der US-PS 32 53 331 hergestellten Kieselsäuren,
die zur Verstärkung von Elastomeren dienen, besitzen eine BET-Oberfläche unter 200 mVg. Nach der
US-PS 34 45 189 soll eine Kieselsäure mit guten Verstärkereigenschaften für Kautschuk eine spezifische
Oberfläche im Bereich von 100 bis 250 m2/g und eine Ölaufnahme von mehr als 2 ml/g aufweisen. In der US-PS
27 31 326 wird eine Beziehung zwischen der BET-Oberfläche und der Ölaufnahme hergestellt. Diese
Druckschrift beschreibt eine Kieselsäure in Form von -,0 Aggregaten (Primärstrukturen) oberhalb des kolloidalen
Zustandes, die eine spezifische Oberfläche von 60 bis 400 m2/g aufweist und aus Sphäroiden einer amorphen
und dichten Kieselsäure mit im wesentlichen gleichmäßiger Teilchengröße besteht, die einander
anliegen und offene vernetzte Gefüge bzw. Sekundärstrukturen bilden; diese Strukturen sind gleichmäßig
mit amorpher und dichter Kieselsäure verstärkt und derart offen, daß nach dem Trocknen ihre Olaufnahmezahl,
angegeben in ml/ 100 g Feststoff, das l· bis 3-fache ω
des Zahlenwertes der spezifischen Oberfläche, angegeben in m2/g, ausmacht. Gemäß dieser Druckschrift,
Spalte 10, Zeilen 66 bis 73, muß der Durchmesser der feinsten kugelförmigen Teilchen, die Packungsdichte
der Aggregate aus kleinsten Teilchen in der vernetzen b5 Sekundärstruktur, der Grad der Verstärkung dieser
Struktur und die Gleichmäßigkeit der Struktur begrenzt werden.
In der FR-PS 15 06 330 wird ein Verfahren zur Herstellung
von feinpulvrigen Kieselsäuren beschrieben, die als Füllstoff vor allem in Kautschukmassen dienen
und eine BET-Oberfläche bis zu 300 mVg aufweisen können, vorausgesetzt, daß sie ebenfalls einen Rauhigkeitsfaktor
im Bereich von 2,5 bis 3,5 haben; als Rauhigkeitsfaktor wird das Verhältnis der BET-Oberfläche zur
elektronenmikroskopisch bestimmten Oberfläche bezeichnet
Weitere Kieselsäuren mit einer BET-Oberfläche im Gesamtbereich von 25 bis 300 mVg sind aus folgenden
Druckschriften bekannt: DE-AS 1115 724, DE-PS 1117 552, DE-AS 14 67 012 und DE-OS 23 43 160.
Gemäß der DE-AS 22 22 163 werden nicht näher charakterisierte synthetische Kieselsäuren zusammen
mit Polyvinylalkohol oder Polyvinylacetat in Elastomere eingearbeitet, um Nachteile, die sich aas einem
höheren Füllstoffanteil ergeben, zu beheben.
Entsprechend der FR-PS 21 59 580 sollen Kieselsäuren, die als Füllstoff für Kautschuk verwendet werden,
eine spezifische Oberfläche von etwa 200 m2/g haben, wobei nicht angegeben ist, nach welcher Methode diese
Oberfläche bestimmt wird.
Es wurde auch versucht eine Beziehung zwischen " dem Wassergehalt des Filterkuchens bei der Herstellung
der Kieselsäure und dem Verhalten der Kieselsäuren in den Kautschukmassen herzustellen. Hierbei
wurde zwischen Kieselsäuren mit hohem Wassergehalt und Kieselsäuren mit geringem Wassergehalt unterschieden,
die von den Autoren jeweils als Kieselsäuren mit hoher Struktur und Kieselsäuren mit niederer
Struktur bezeichnet werden.
Aus dem bisher aufgezeigten Stand der Technik ergeben sich die Schwierigkeiten, die auftreten, wenn
man die Verwendung von Kieselsäuren mit der Verwendung von Ruß-Sorten als Verstärkerfüllstoffe für
Elastomere, insbesondere bei der Reifenherstellung vergleichen will.
Man muß hier zweierlei Ansichten in Betracht ziehen.
Zunächst ist mit Danneberg und Cotten, in R.G.C.P., Bd. 51, Nr. 5 — 1974 festzustellen, daß man noch über
kein wahrhaft umfassendes Verständnis der Vorgänge verfügt, auf die es bei der Verstärkung der Elastomeren
ankommt und daß es noch keine allgemeine Übereinstimmung in dieser Hinsicht gibt. Nach einer weiteren
Feststellung der gleichen Autoren wird jetzt allgemein anerkannt, daß das System aus Füllstoff und verstärktem
Elastomeren sowie dessen mechanische Eigenschäften zu seinem Verhalten beitragen müssen.
Die zweite Ansicht hängt mit den beobachteten Unterschieden im Verhalten von Ruß-Füllstoffen und
Kieselsäure-Füllstoffen zusammen, die sich u. a. auf die unterschiedliche Morphologie beider Arten zurückzuführen
lassen. Deshalb können die mit der einen Füllstoffart
erhaltenen Ergebnisse nicht unmittelbar auf die andere Füllstoffart übertragen werden. Hieraus läßt sich
vor allem erklären, daß die ausgehend von den spezifischen Oberflächen und den Olaufnahmezahlen vorgelegten
Ergebnisse, die allgemein zur Bewertung des Verhaltens der Ruß-Füllstoffe im Elastomeren verwendet
werden, bei den Kieselsäuren zu widersprüchlichen Ergebnissen führen können.
So liegt die Olaufnahmezahl (DBP-Zahl) bei Ruß-Füllstoffen
im Bereich von 40 bis 140 ml/100 g, kann jedoch bei den Kieselsäuren bis 500 ml/100 g betragen.
Man könnte daher annehmen, daß diese Kieselsäuren eine hohe verstärkende Wirkung entfalten, was aber
leider nicht durch den Versuch bestätigt wird. Weiterhin wurde beobachtet, daß Kieselsäuren mit sehr unterschiedlichen
spezifischen BET-Oberflächen und Ölaufnahmezahlen
ein sehr ähnliches Verhalten als VerstärkerfüllstofF im Kautschuk entfalten können.
DerErfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine synthetische
Kieselsäure mit verbesserten Verstärkerfüllstoff-Eigenschaften für die Verwendung in Styrol-Butadien-Kautschuk
vorzuschlagen. Die Lösung dieser Aufgabe wurde unter Berücksichtigung der obigen Betrachtungsweisen,
d. h. der Morphologie der Kieselsäure und des Verhaltens der Kieselsäure-Füllstoffe und unter
Nachweis des Einflusses der physikalisch-chemischen Eigenschaften Fällungskieselsäuren auf die mechanische,
statischen und dynamischen Eigenschaften der Vulkanisate erarbeitet.
Dabei wurde in Betracht gezogen, daß die als Füllstoffe
verwendeten Rußarten allgemein eine hohe Primärstruktur und eine geringe Sekundärstruktur aufweisen,
während jli« Sekundärstruktur der Kieselsäuren
im Vergleich mit ihrer Primärstruktur nicht vernachlässigt werden kann und daß davon ausgegangen
werden kann, daß die Primärstrukturen der Kieselsäure und der Rußarten verschieden sind und bei den Kieselsäuren
weniger Primärteilchen ein Aggregat bilden, als bei den Rußarten.
Die oben aufgezeigten Widersprüche hinsichtlich der Ölaufnahmezahlen zwischen Rußarten und Kieselsäuren
ließen sich dadurch erklären, daß die Ölaufnahmezahl allgemein sowohl von der Primärstruktur als
auch von der Sikundärstruktur eines Füllstoffes abhängt bzw. diese wiedergibt.
Ebenso gibt die durch Stickstoffadsorption ermittelte spezifische Oberfläche BET allgemein die Außenfläche
des Füllstoffes und die Oberfläche der Mikroporen wieder. Da dem Elastomeren nur die Außenfläche des
Füllstoffes zugänglich ist, ist jegliche Beziehung zwischen der BET-Oberfläche der Kieselsäuren und den
mechanischen Eigenschaften der Vulkanisate ziemlich ungewiß, während das verstärkende Vermögen der
Rußarten sich gut daraus erklären läßt. Man kann weiterhin davon ausgehen, daß eine beispielsweise
statische oder Theologische Eigenschaft eines Vulkanisates relativ leicht modifizieren einer morphologischen
Eigenschaft der Kieselsäure verbessert werden kann.
Jedoch müssen insbesondere Elastomere, die für Reifen verwendet werden, sehr unterschiedlichen
Anforderungen beispielsweise hinsichtlich Bruchfestigkeit, Biegefestigkeit, Dehnung oder Wärmeaufbau
genügen. Außerdem sol der Füllstoff im Vulkanisat gut dispergiert sein und diesem gegenüber eine gute
Haftung aufweisen.
Erfindungsgemäß wird eine synthetische Kieselsäure, die eine CTAB-Oberfläche von 80 bis 125 mVg und eine
Strukturzahl von mindestens 0,80 sowie eine Olaufnahmezahi
DBP von 240 bis 320 ml/100 g und eine BET-Oberfläche von 80 bis 320 m2/g aufweist, wobei das
Verhältnis von BET-Oberfläche zu CTAB-Oberfläche mindestens 1,1 beträgt, als Verstärkerfüllstoff in Styrol-Butadien-Kautschuk
verwendet. Der Wassergehalt des Filterkuchens dieser Kieselsäure beträgt 75 bis 82%.
Die Messungen der Oberfläche, der Strukturzahl und der Ölaufnahmezahl werden mit dem trockenen oder in
den trockenen Zustand zurückgeführten Produkt durchgerührt, bevor irgendeine physikalische, mechanische,
chemische oder Wärmebehandlung nach dem Trocknen vorgenommen wird, die diese Werte beeinflussen kann,
entsprechend folgender Methoden:
CTAB-Oberfläche: Bestimmung der Außenfläche
mittels Adsorption von Cetyltrimethylammoniumbromid bei pH-Wert 9 entsprechend dem Verfahren von
Jay, Janzen und G. Kraus in Rubber Chemistry and
, Technology 44 (1971), S. 1287 bis 1296.
Die Strukturzahl wird gegeben durch die Neigung der Geraden, die man erhält, wenn das spezifische Volumen
der Kieselsäure in ml/g in Abhängigkeit vom dekadischen Logarithmus des auf die Kieselsäure ausgeübten
• ,ι Druckes in daN/cm2 aufgetragen wird, entsprechend
dem Verfahren von A. Voet, W. N. Whitten in Rubber World, August 33 bis 36 (1963).
Die Ölaufnahmezahl wird durch Adsorption von Dlbutylphthalat (DBP) gemäß ASTM D 281 bestimmt.
ι -, Die BET-Oberfläche wird entsprechend der Methode
von Brunauer, Emmett und Teller, beschrieben in The Journal of the American Chemical Society, Bd. 60,
S. 308, Februar 1938, bestimmt.
Zur Bestimmung des Wassergehaltes des Filterku-
JIi chens wird die Kieselsäure-Aufschlämmung auf einem
Büchner-Filter unter vermindertem Drück von 80 rnbar
filtriert, der Rückstand mit destilliertem Wasserfrei von
löslichen Salzen gewaschen und der zurückbleibende Kuchen bei 105° C getrocknet. Der Wassergehalt des
j-, Kuchens ergibt sich aus dem Verhältnis von Gewicht
des entfernten Wassers zu Gewicht des Filterkuchens. Die erfindungsgemäe zu verwendende Kieselsäure
kann mit Hilfe des in der FR-PS 21 59 580 beschriebenen Verfahrens hergestellt werden durch Einwirkenlas-
iii sen einer starken Säure auf ein Alkalisilicate wobei die
Zugabegeschwindigkeit der Säure so gesteuert wird, daß die Änderung der Restalkalinität des Mediums in
Abhängigkeit von der Zeit praktisch konstant bleibt. Gegebenenfalls kann die Zugabe der Säure mindestens
>5 einmal während einer Zeitspanne von 5 bis 20 Minuten
unterbrochen werden, wenn das Maximum der Bildung der Polymeren erreicht ist. Man geht dabei von einem
Natriumsilicat mit einem Molverhältnis SiO2/Na2O von
2 bis 4 aus und die Anfangskonzentratk? an Silicat ent-
-in spricht einer Silicatkonzentration von 90 bis 150 g/l
SiO2, bezogen auf das Molverhältnis SiO2/Na2O = 3,5;
die SiO2-Endkonzentration liegt im Bereich von 60 bis
90 g/l; die Gesamtreaktionszeit ohne Einschluß der gegebenenfalls vorgenommenen Unterbrechungen
beträgt 40 bis 200 Minuten und die Reaktionstemperatur 65 bis 95° C.
Der angestrebte Wassergehalt des Filterkuchens von 75 bis 82 Gew.-% entsprechend 2,6 bis 3,9 kg Wasser je
kg Endprodukt wird in einfacher Weise durch Steuerung der Reaktionstemperatur innerhalb der oben angegebenen
Grenzen eingestellt. Bei einem SiO2-Gehalt
unterhalb 90 g/l ist der Wassergehalt des Filterkuchens
zu hoch und bei einem SiO2-GeIIaIt oberhalb 150 g/l
nimmt die Viskosität des Mediums zu stark zu.
■-,-> Ähnliches gilt für die Reaktionszeit. Ist diese zu kurz,
so treten die Reaktionspartner nicht ausreichend miteinander in Berührung; ist sie jedoch zu lang, so ist die
CTAB-Oberfläche nicht ausreichend groß.
Die gefällte Kieselsäure wird vorzugsweise sprüh-
Die gefällte Kieselsäure wird vorzugsweise sprüh-
hn getrocknet.
Beispiele 1 bis 4
mit Vergleichsversuchen A bis E
mit Vergleichsversuchen A bis E
■*-, Es wurde eine Reihe von erfindungsgemäß vorgesehenen
Kieselsäuren, sowie Kieselsäuren, die nicht die spezielle Kombination von Eigenschaften aufwiesen,
hergestellt und bezüglich ihrer Eignung als Verstärker-
füllstoff für Styrol-Butadien-Kautschuk miteinander verglichen.
In den Beispielen 1 bis 4 wurden die für die angestrebten Eigenschaften notwendigen Verfahrensmaßnahmen
eingehalten. Dabei blieb im Beispiel 1 die Restalkalinität des Mediums zeitabhängig konstant; in den Beispielen
2, 3 und 4 wurde die Säurezugabe mehr als einmal im Ofen getrocknet, was zu etwas niedereren Werten für
die CTAB-Oberfläche und die Strukturzahl führte, als in
den Beispielen 2 und 3.
Im Vergleichsversuch A wurde die klassische Arbeitsweise mit konstanter Säurezuspeisung in das Silicat eingehalten.
Im Vergleichsversuch B wurde die Säure in gleicher Weise zugegeben, jedoch solche Temperatur-
und Zeitbedingungen eingehalten, daß der Wassergehalt des Filterkuchens insierhalb der für die erfindungsgemäß
vorgegebenen Kieselsäure angegebenen Werte lag. Im Vergleichsversuch C wurden in zunächst 54 1
Wasser und dann etwas Silicat bis zum pH-Wert 9,2 vorgelegt. Dann wurden gleichzeitig 67,2 1 Schwefelsäure,
d = 1,C02 sowie 58,8 1 Natriumsilicat mit einem Molverhältnis von SiO2/Na2O = 3,5 und d = 1,240 zugegeben
mit Zugabegeschwindigkeiten von 1080 ml/min bzw. 1180 ml/min. Nach 50 min wurde die Silicatzugabe
unterbrochen und die Säurezugabe fortgesetzt, bis der pH-Wert auf 5 gesunken war. Die Endkonzentration an
SiG*2 betrug 76,8 g/l. Das Endprodukt wurde sprühgetrocknet. In den Vergleichsversuchen D und E lagen die
Temperaturbedingungen außerhalb der als notwendig zu beachtenden Bedingungen.
In allen Beispielen und Vergleichsversuchen wurde in einem 200 1 Reaktor gearbeitet.
In den folgenden Tabellen I und II sind die Herstellungsbedingungen
und die Eigenschaften der hergestellten Kieselsäuren aufgeführt.
Tabelle I | CiNa2O | Säure | 67,2 | H2SO4 | Silicat | im Silicat | SiO2 | Tem | Unter | min | End- | End | Zeit | Trocknen |
dt | 100 | Na2O | g/i | pera tur |
0 | pH | konzen tration SiO2 |
insge samt |
||||||
1 | 60 | d | 1 | g/l | 135 | 0C | 10 | g/l | min | |||||
Herstellungsbedingungen | 0,3 | 60 | 1,060 | 120 | 40 | 135 | 80 | 10 | 5 | 90 | 121 | Zerstäubung | ||
Beispiel | 0,7 | 79,0 | 1,032 | 80 | 40 | 135 | 83 | brechung nach wäh rend |
10 | 5 | 60 | 67 | Zerstäubung | |
bzw. Vergleichs versuch |
0,7 | 72,0 | 1,080 | 120 | 40 | 135 | 83 | min | 0 | 4,5 | 90 | 67 | Zerstäubung | |
0,7 | 1,080 | 120 | 40 | 145,3 | 83 | 0 | 10 | 4,5 | 90 | 67 | Ofen bei 105° C | |||
1 | *) | 53,2 | 1,050 | 81,0 | 42,9 | 159,5 | 76 | 20 | 5 | 78,7 | 58 | Zerstäubung | ||
2 | *) | 53,2 | 1,050 | 77,9 | 47 | 90 | 23 | 10 | 5 | 83 | 63 | Ofen bei 1050C | ||
3 | **) | 113,5 | 21 | 10 | Zerstäubung | |||||||||
4 | 0,7 | 1,080 | 122,4 | 38,5 | 113,5 | 100 | 0 | 5 | 79 | 67 | Zerstäubung | |||
A | 0,7 | 1,080 | 122,4 | 38,5 | 55 | 18 | 5 | 79 | 67 | Zerstäubung | ||||
B | ||||||||||||||
C | 18 | |||||||||||||
D | 21 | |||||||||||||
E |
*) die Säurezuspeisung ist konstant, d. h. dNa2O/di ist variabel
*·) gleichzeitige Zugabe der Reaktionspartner
*·) gleichzeitige Zugabe der Reaktionspartner
Tabelle II | Wasser im Filter kuchen, % |
kg/kg Produkt |
Endprodukt H2O pH % |
5,8 | Oberfläche BET CTAB |
80 | Struktur zahl |
Ölauf- nahmezahl DBP ml/100 g |
Analyse | 76 | 2,8 | 7,2 | 6 | 240 | 122 | 0,90 | 260 |
Beispiel bzw. Vergleichs versuch |
81,4 | J,8 | 8,5 | 5,7 | 305 | 102 | 1,00 | 318 |
1 | 78,2 | 3,1 | 8,7 | 5,8 | 290 | 92 | 1,00 | 290 |
2 | 78,4 | 3,2 | /,4 | 6,3 | 305 | 164 | 0,85 | 294 |
3 | 83,2 | 4,5 | 8,3 | 6,1 | 275 | 75 | 0,90 | 370 |
4 | 77 | 3 | 8,1 | 6,2 | 310 | 149 | 0,70 | 258 |
A | 78.6 | 3,4 | 8,5 | 5,8 | 217 | 60 | 0,93 | 320 |
B | 71 | 2,15 | 8,1 | 6,1 | 330 | 145 | 0,695 | 200 |
C | 83 | 4,3 | 9 | 340 | 1,05 | 325 | ||
D | ||||||||
E | ||||||||
Die Kieselsäuren wurden in folgenden Vulkanisationsgemisch als Vers;äkerfüllstoff getestet:
Gew.-Teile Styrol-Butadien-Kautschuk (Kaltkautschuk) 100,00
ZnO aktiv | 3,00 |
Stearinsäure | 1,00 |
Polyäthylenglykol MG 4000 | 2,40 |
Schwefel | 2,30 |
Antioxidans (handelsüblich) | 2,00 |
4,4'-Bis(phenyl-isopropyliden)-diphenylamin | |
N-Cyclohexyl-2-benzothiazylsulfenamid | 1,20 |
Benzothiazyldisulfid | 1,20 |
Di — O — toluylguanidin | 1,40 |
Tetramethylthiuramidisulfid | 0,20 |
Kieselsäure | 40,00 |
IO
Bruchfestigkeit NF T 46 002
Prüfkörper Ai
Bruchdehnung NF T 46 002
Prüfkörper Ai
Shore-Härte ASTM 676-58 T
(sofortige Ablesung)
Modul 300% AFNOR NF T 46 002
Prüfkörper Ai
Die dynamischen Eigenschaften wurden entsprechend A. Voet und J. C. Morawski in Rubber Chemistry
and Technology, 47 4 (1974), 758 bis 777 und Compte Rendu de fm d'etude ä la Ddlegation gendrale ä la
Recherche Scientifique et Technique n° 73 — 7 — 1151
bestimmt.
Die Bedingungen für den Versuch am Flexometer Goodrich lauten wie folgt:
20
Für jede Kieselsäure wurden drei Arten von Eigenschaften geprüft:
25
a) Die Theologischen Eigenschaften, d. h. das Minimal-
und Maximalmoment, die Anvulkanisationszeit, die optimale Zeit (Optimum) und die Vulkanisationsgeschwindigkeit.
b) Die statischen Eigenschaften, d. h. Modul bei 300% jo
Dehnung, Shore-Härte, Bruchdehnung und Bruchfestigkeit.
c) Die dynamischen Eigenschaften, d. h. der Wäimeaufbau,
der dynamische Elastizitätsmodul E' bei 0%, 5% und 100% Dehnung und der Viskosemodul
E" bei 5% Dehnung.
Die Theologischen Eigenschaften wurden gemäß den Angaben in »Continuous Measurement of the cure rate
of Rubber« — ASTM Special Technical Publication Nr. 383 bestimmt.
Die statischen Eigenschaften wurden entsprechend folgenden Normen ermittelt (NF = französische
Norm):
Anfangstemperatur | der | Kammer | JU" C |
Belastung | 11 kg | ||
Amplitude | 0,4 cm |
Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen HIa, IHb und IHc zusammengefaßt, wobei in den Tabellen
HIb und IHc abschließend die für das verwendete Vulkanisat geforderten Mindest- oder Höchstwerte
angegeben sind, die bekanntlich vor allem von der Beschaffenheit der eingesetzten Elastomeren abhängen.
Für die Theologischen Eigenschaften wurden keine kritischen Werte angegeben, weil diese nicht normiert
sind, sondern lediglich Empfehlungen dafür vorhanden sind und weil sie u. a. von den jeweiligen Arbeitsbedingungen
abhängen und in zufriedenstellender Weise innerhalb eines gleichen Bereiches verteilt sind.
Die Tabellen III a, b und c zeigen, daß lediglich die erfindungsgemäß zu verwendenden Kieselsäuren
insgesamt zufriedenstellende Eigenschaften aufweisen.
In den Vergleichsversuchen B und C ist das Verstärkungsvermögen der Kieselsäure unzureichend, obwohl
der Wassergehalt des Filterkuchens zufriedenstellend war; Vergleichsversuch C zeigt außerdem, daß es für ein
gutes Verstärkungsvermögen nicht ausreicht, eine korrekte Ölaufnahme aufzuweisen.
Tabelle III a
Rheologische Eigenschaften
Beispiel bzw. Vergleichs versuch |
Moment Minimum |
Maximum | Anvulkani sationszeit min, s |
optimale Zeit min, s |
Vulkani sations- geschwindigkeit min, s |
1 | 9 | 87 | 3,30 | 6 | 2,30 |
2 | 11 | 92 | 5,15 | 7,45 | 2,30 |
3 | 10 | 90 | 3,45 | 6,15 | 2,30 |
4 | 6,5 | 86 | 4,45 | 7,45 | 3 |
A | 9,5 | 85 | 3,30 | 6,45 | 3,15 |
B | 9 | 87 | 2,45 | 5,45 | 3 |
C | 9 | 95 | 4,30 | 7 | 2,30 |
D | 11 | 91 | 6,15 | 9 | 2,54 |
E | 9 | 95 | 4,30 | 8 | 2,30 |
ίο
Statische Eigenschaften
Beispiel bzw. Vergleichsversuch |
Muilul 300% daN/cm2 |
Wärmeaufbau E' 0C 10 |
Shore-Ilärlc | Bruchdehnung | Bruchfestigkeit d;iN/cmJ |
1 | 50,03 | 65 | 505 | 118,70 | |
2 | 49,05 | 67 | 510 | 130,47 | |
3 | 49,05 | 65 | 455 | 113,80 | |
4 | 45,13 | 68 | 528 | 129,49 | |
A | 35,32 | 69 | 618 | 164,80 | |
B | 40,22 | 65 | 490 | 82,40 | |
C | 44,14 | 65 | 525 | 115,76 | |
D | 42,18 | 65 | 480 | 73,57 | |
E | 44,14 | 66 | 530 | 117,72 | |
Kritischer Wert | >44,14 | >65 | >450 | > 98,1 | |
Tabelle III c | |||||
Dynamische Eigenschaften | |||||
Beispiel bzw. Vergleichsversuch |
0% E' 50% "dyn · cm-2 10'dyn · |
E' 100% crrr2 10-8dyn · cm-2 |
E" 5% 10-7dyn ■ cm-2 |
1 | 20 | 1,15 | 1,00 | 1,80 | 0,80 |
2 | 21 | 1,50 | 1.00 | 1,50 | 1,05 |
3 | 20,5 | 1,50 | 1,20 | 2,0 | 1,05 |
4 | 21 | 1,65 | 1,10 | 2,0 | 0,95 |
A | 26 | 2,00 | 1,20 | 1,60 | 1,65 |
B | 16,5 | 0,85 | 0,90 | 1,90 | 0,65 |
C | 22 | 1,25 | 1,10 | 2,00 | 0,95 |
D | 19 | 0,95 | 0,80 | 1,50 | 0,60 |
E | 22 | 1,40 | 1,15 | 2,00 | 1,00 |
Kritischer Wert | <21,5 | >I | Sl | öl,5 | <1,1 |
Weiterhin ist bekannt, daß Kieselsäure auch gut dispergiert sein muß. Dieser Dispersionszustand wurde
in folgender Weise bewertet:
Es wurden einige μΐη starke Schnitte der mit Kieselsäurefüllstoff
verstärkten Vulkanisate hergestellt und die Kieselsäure mit Methylrot angefärbt, um sie im optischen
Mikroskop sichtbar zu machen. Zu Beginn wies die Kieselsäure den gleichen Brechungsindex auf wie
der Styrol-Butadien-Kautschuk.
Die prozentuale Dispersion ist der Prozentsatz Kieselsäure, die in Form von Konglomeraten
< 8 μΐη dispergiert ist. Dieser Prozentsatz wurde wie folgt berechnet:
SX
% Dispersion = 100 , wobei
% Dispersion = 100 , wobei
X= Gesamtzahl der 17 μΐη Quadrate innerhalb des
Rasters mit 10 000 Quadraten,
S = Faktor der Oberflächenquellung infolge der Wirkung des Treibmittels,
d. h. S = Oberfläche des Schnittes nach der
Quellung
Oberfläche des Schnittes vor der
Quellung
Quellung
L = Vol.-% SiO2 bezogen auf die Kautschukmasse
insgesamt,
= Gewicht SiO2 x spez. Volumen SiO2 x 100
Gewicht des Vulkanisationsgemisches x spez. Volumen des Vulkanisationsgemisches
Gewicht des Vulkanisationsgemisches x spez. Volumen des Vulkanisationsgemisches
Es gelten folgende Bewertungen:
> 98% = gute Dispersion
bis 98% = mittelmäßige Dispersion
bis 95% = ausreichende Dispersion
bis 98% = mittelmäßige Dispersion
bis 95% = ausreichende Dispersion
< 90% = schlechte Dispersion
Der Test ergab, daß die Kieselsäure gemäß Beispiel 1 einen guten Dispersionswert ergab, die Kieselsäure des
Vergleichsversuches A aber nur einen mittelmäßigen Dispersionswert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von synthetischer amorpher Kieselsäure, die eine CTAB-Oberfläche von 80 bis 125 m2/g und eine Strukturzahl von mindestens 0,80 sowie eine Olaufnahmezahl DBP von 240 bis 320 ml/ 100 g und eine BET-Oberfläche von 80 bis 320 mVg aufweist, wobei das Verhältnis der BET-Oberfläche zur CTAB-Oberfläche gleich oder größer 1,1 ist, als Verstärkerfüllstoff für Styrol-Butadien-Kautschuk.
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