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Verfahren zur Erhöhung der Verdaulichkeit von Zellulosematerial
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unter Verwendung von Salpetersäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erhöhung der Verdaulichkeit von Zellulosematerial unter Verwendung von Salpetersäure.
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Die Erde erzeugt eine große Menge an pflanzlichem organischem Material,
das derzeit von geringem Nutzen oder Wert ist. Fast alles pflanzliche organische
Material enthält Kombinationen von Zellulose und Lignin in verschiedenen Zusammensetzungen
und strukturellen Anordnungen. Lignin ist eine amorphe polymere Substanz, die ftir
Pflanzen oder Pflanzenteile, die mehr oder weniger starr sein müssen, wie Stämme,
Aste oder Strtinke, erforderlich ist. Das Lignozellulosematerial wird von verschiedenen
Tieren mit unterschiedlicher Effizienz verdaut. Beispielsweise wird Gras, das eine
nur geringe Zellulose/Lignin-Bindung hat, von Wiederkäuern gut verdaut. Menschen
dagegen können Gras nicht ausreichend verdauen, um ihr Körpergewicht zu halten,
und müssen daher auf gut verdauliches organisches Material, wie Getreide und Reis,
zurückgreifen. Andere Tiere, wie Biber, können auch Holzstoff, wie Baumrinde, ausreichend
verdauen, um das Wachstum zu unterhalten, während in der Landwirtschaft gehaltenes
Vieh, wie Rinder, Schare, Pferde und Schweine, nicht von Baumrinde leben können.
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Selbst bei Nutztieren sind die Verdauungssysteme so weit verschieden,
daß beispielsweise Rinder, nicht jedoch Schweine, pflanzliches organisches Material
mit Lignin/Zellulose verwerten können.
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Die Welt unserer Tage steht dem Hunger gegenüber. Die menschliche
Bevölkerung hat so zugenommen, daß die Möglichkeiten der Erzeugung von Reis und
Getreide erschöpft sind. Die Abzweigung von Getreide für die Viehfütterung zur Fleischerzeugung
bedeutet einen Verlust an Kalorien für die menschliche Ernährung. Das Problem des
Hungers existiert trotz der ungeheuren Menge an pflanzlichem organischem Material
in den WSldern und Dschungeln der Welt.
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Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Erhöhen der Verdaulichkeit
von pflanzlichem organischem Material durch Tiere.
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Aurgabe der Erfindung ist insbesondere ein Verfahren zur Behandlung
von pflanzlichem organischem Material, um die Lignin/ Zellulose-Bindung wenigstens
teilweise zu schwächen und damit Teile des Zellulosegehaltes für die Verarbeitung
durch das Verdauungssystem von Tieren freizumachen, die freigelegte Zellulose teilweise
zu monomeren Zuckern zu hydrolysieren und einen Teil der Zucker zu den entsprechenden
leicht verdaulichen Säuren zu oxydieren.
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Aufgabe der Erfindung ist insbesondere ein Verfahren zur Behandlung
von zellulosehaltigem pflanzlichem organischem Material mit Salpetersäure in einem
Kochprozess, um die Lignin/Zellulose-Bindung aufzubrechen und dabei die Zellulose
so freizulegen, daß sie von Nutztieren verdaut werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch eine Durchführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Behandlung von pflanzlichem organischem Material,
um seine Verdaulichkeit durch Tiere zu erhöhen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von pflanzlichem
organischem Material zur Erhöhung seiner Verdaulichkeit durch Tiere, bei dem feinzerteiltes
pflanzliches organisches Material mit Wasser, Salpetersäure und einer nicht-oxydierenden
Säure, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure oder Essigsäure, vermischt wird,
so daß das erhaltene Gemisch etwa 20 bis 50% Wasser, 1/4 bis 1% Sauerstoff, bezogen
auf das ofengetrocknete organische Material, Rest pflanzliches organisches Material,
enthält und ein pH von 1 bis 3 hat, wobei die Einstellung des pH dadurch erfolgt,
daß die Menge an Salpetersäure und nichtoxydierender Säure der natürlichen Acidität
des verwendeten pflanzlichen organischen Materials entsprechend gewählt wird, und
das Gemisch im Autoklav, beispielsweise unter Verwendung von Dampf, 30 bis 60 Minuten
bei einem Druck von etwa 7 bis 8,75 atü (100 to 125 psig) gekocht wird, wobei die
Kochzeit von der Art des verwendeten pflanzlichen organischen Materials und der
Stabilität der Lignin/Zellulose-Bindung des Rohmaterials abhängt. Vor dem Kochen
kann dem Gemisch Eisen als Katalysator zugesetzt werden, um das Erscheinen von freien
Nitraten in dem verarbeiteten Material zu verhindern. Das gekochte Material kann
dann neutralisiert werden, um das für Tierfutter gewünschte pH, beispielsweise von
4 bis 7, einzustellen. Das verarbeitete Material kann dann direkt an Tiere verfüttert
werden oder, vorzugsweise, zusammen mit anderem Tierfutter, wie Getreide, Heu, Silage,
Schrot oder Gras, zur Herstellung bestimmter Futtermittel für die Aufzucht von Tieren
verwendet werden.
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Gemäß der Zeichnung wird zunachst in einem Mischer 10 ein homogenes
Gemisch aus Wasser, Salpetersäure, Eisen, falls erforderlich, und eing nicht-oxydierenden
Säure hergestellt. Die Salpetersäure hat in dem Verfahren die Funktion einer Sauerstoffquelle
für die Oxydation des pflanzlichen organischen Materials.
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Wenn altes Holz oder Holzmaterial, das schlecht aufschließbar ist,
verwendet wird, ist es oft notwendig, Eisen als Katalysator zuzusetzen. Um für ein
bestimmtes Rohmaterial die gewünschte Rezeptur zu ermitteln, wird das Verfahren
zunächst ohne Eisen als Katalysator durchgeführt. Das erhaltene Material wird dann
getestet.
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Wenn schädliche Mengen an freien Nitraten gefunden werden, ist Eisen
zuzusetzen. Eisen hat, sofern es verwendet wird, die Funktion, die Salpetersäure
zu zersetzen, so daß der Sauerstoff an das Gemisch abgegeben wird, und im übrigen
die Oxydation zu katalysieren. Normalerweise ist, wenn das Rohmaterial frisches
Holzmaterial oder Stroh ist, kein Eisen erforderlich. Wenn jedoch das Rohmaterial
Sägemehl von älteren Bäumen ist, deren Holz an sich schwer aufschließbar ist, ist
Eisen als Katalysator erforderlich. Die nicht-oxydierende Säure, wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Salzsäure oder Essigsäure, wird zugesetzt. Dann wird das Gemisch
in einem Mischer mit dem pflanzlichen organischen Material und Wasser vermischt,
so daß das pflanzliche organische Material gründlich durch das zuvor hergestellte
Gemisch vermischt wird.
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Damit die Behandlung des pflanzlichen organischen Materials effektiv
ist, muß dieses Material zu kleinen Stücken oder Chips zerkleinet werden, wenn es
nicht bereits in dieser Form anfällt.
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Sägemehl, wie es in Sägemühlen erzeugt wird, ist eine ideale Form
für eine Verwendung in dem Verfahren ohne vorherige mechanische Behandlung. Sägespäne
sowie die bei der Nutzholzgewinnung
anfallende Rinde müssen auf
eine kleinere Teilchengröße vermahlen werden. Auch Reishülsen müssen nicht weiter
behandelt werden, während Bagasse, Weizen- oder Haferstroh oder anderes solches
Material aufgebrochen werden muß. Im allgemeinen können Teilchen von nicht mehr
als 0,63 cm (1/4 inch) Durchmesser in dem Verfahren verwendet werden. Je gröber
die Teilchen sind, desto länger ist natürlich die erforderliche Behandlungszeit
und umgekehrt, je reiner die Teilchen sind, desto kürzer ist die erforderliche Behandlungszeit.
Das später zu beschreibende Kochverfahren ist etwas abhängig davon, wie grob das
pflanzliche organische Material ist, sowie von anderen chemischen Faktoren.
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Das Gemisch aus dem Mischer 1() wird zusammen mit dem pflanzlichen
organischen Material in einen Mischer 12 eingebracht, dem außerdem soviel weiteres
Wasser zugesetzt wird, daß die Masse in dem Mischer etwa 20 bis 50% Wasser enthält.
Diese Masse soll ein pH von 0,5 bis 3,5 und ein Sauerstofrniveau von 1/4 bis über
1 Gew,-P des pflanzlichen organischen Materials haben, wobei der Sauerstoff aus
der Salpetersäure stammt. Wenn das Gemisch zwischen 1,1 und 33 g Salpetersäure je
Kilogramm Trockengewicht des Zellulosematerials (one to fifteen grams per pound)
enthält, hat es das erforderliche pH und Sauerstoffniveau.
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Das Material aus dem Mischer 12 wird dann in einen Autoklav 14 eingebracht,
wo es Dampf aus dem Boiler 16, durch den der Druck auf etwa 7 bis 8,75 atü (100
to 125 psig) erhöht wird, wodurch die Temperatur auf etwa 178S steigt, ausgesetzt
wird. Das Material wird für 30 Minuten bis 1 Stunde bei diesem Druck und dieser
Temperatur gehalten, wobei die tatsächlich erforderliche Zeit von der chemischen
Zusammensetzung des behandelten Materials, insbesondere der Festigkeit der Lignin/Zellulose-Bindung
sowie
von der Größe der Teilchen des Materials abhängt. Im Kochprozess,
der in dem Autoklaven 14 erfolgt, wird das Material zunachst durch Umsetzung mit
dem aus der Salpetersäure freigesetzten Sauerstoff oxydiert und dann durch Umsetzung
von Wasser mit den Oxydationsprodukten bei dem erhöhten Druck und der erhöhten Temperatur
im Autoklav hydrolysiert.
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Nach Beendigung des Kochprozesses im Autoklav werden die umgesetzten
Produkte ausgebracht. Normalerweise haben diese Produkte ein pH von 1 bis 4, wobei
das pH insbesondere von der Art des behandelten organischen Pflanzenmaterials abhängt.
Gewöhnlich ist es erwünscht, das pH des Cernisches in einem Neutralisationsbehälter
18 oder noch im Autoklav zu erhöhen. Diese Stufe des Verfahrens kann durchgeführt
werden, indem man dem behandelten Material Ammoniak zusetzt. Gewöhnlich ist es erwünscht,
das pH des umgesetzten Materials auf zwischen 4,() und 7 zu erhöhen, damit es am
besten als Viehfutter verwendet werden kann. Danach wird das behandelte Material
in den Vorratsbehälter 20 überführt, und von diesem seiner Verwendung zugeführt.
Das Produkt kann getrocknet werden, wenn es über längere Zeiten gelagert werden
soll. Es kann direkt an Vieh verfüttert werden oder es kann, vorzugsweise mit anderen
Futtermitteln, einschließlich Korn, Heu, Harnstoff usw.
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oder einer Kombination davon, zugesetzt werden, um ein bestimmtes
Viehfutter herzustellen.
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Als Beispiel rür die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung,
das die Mengenverhältnisse der verwendeten Materialien veranschaulichen soll, wurde
Hartholzsägemehl, das als Nebenprodukt der Nutzholzindustrie anfällt, als Rohmaterial
verwendet. Salpetersäure von 420 Be (67,18« HNO3), spez. Gew. 1,4078, wird in einer
Konzentration von 20 ml/kg (9 ml per pound) ofengetrocknetes Sägemehl oder etwa
2,8« Salpetersäure von 420 Be
des behandelten Holzes verwendet.
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Eisen wird beispielsweise in der Form von unlegiertem Kohlenstoffstahl,
wie Draht in einer Menge entsprechend 0 bis 1,1 g/kg (O to 0.5 grams per pound)
ofengetrocknetes Sägemehl, typischerweise 0,44 g/kg (0.20 grams per pound), d.h.
etwa 0,044 Eisen, bezogen auf ofengetrocknetes Sägemehl, zugesetzt. Salpetersäure
und Eisen werden mit einer geringen Menge Wasser vermischt, um die Konzentration
so einzustellen, daß die Salpetersäure das Eisen auflöst. Bei der Behandlung von
Sägemehl von Eichen ist es normalerweise nicht notwendig, eine nicht-oxydierende
Säure zuzusetzen. Ob ein solcher Zusatz erforderlich ist oder nicht, hängt jedoch
von den Eigenschaften des Gemisches ab, das überprüft werden kann, indem man das
Oxydations/Reduktions-Potential und das pH des vermischten Materials vor der Behandlung
im Autoklav mißt.
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Die Lösung von Säure, Eisen und Wasser wird dann gründlich mit dem
Sägemehl vermischt, und weiteres Wasser wird zugesetzt, so daß das gesamte Gemisch
zu etwa 20 bis 50% aus Wasser besteht.
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Dann wird das Gemisch in einen Autoklav eingebracht, und Dampf wird
eingeleitet, bis der Druck 7,0 bis 8,75 atü (100 to 125 psig) (168 bis 178S) beträgt.
Der Druck wird etwa 30 bis 60 Minuten beibehalten, wobei 45 Minuten rür die Behandlung
von feinem Eichensägemehl typisch sind. Das Ende des Kochprozesses läßt sich daran
erkennen, daß, nachdem das Gemisch die Höchsttemperatur erreicht und bei einem Druck
von 7,0 bis 8,75 atü (100 to 125 psi) behalten hat, die Temperatur um etwa 5T absinkt,
wenn die Oxydation und Hydrolyse beendet sind.
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Außerdem ist, wenn geringe Mengen an Gasen aus dem Autoklav austreten,
ein kennzeichnender Geruch, der sich beträchtlich ändert, wenn der Kochprozess beendet
ist, bemerkbar. Nach Beendigung des Kochprozesses kann das Material dann aus dem
Autoklav ausgebracht werden, unabhängig davon, welche Zeit erforderlich ist. Es
wurde jedoch gerunden, daß etwa 3 Minuten bis 1 Stunde die Zeit darstellen, die
errorderlich ist, um die Oxydation und Hydrolyse in dem Autoklav zu beenden.
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Danach kann der Autoklav geöffnet und das Material entnommen werden.
Gewünschtenfalls kann es dann durch Zugabe von Ammoniak oder einer anderen nicht
giftigen Base neutralisiert werden. Danach ist das Produkt gebrauchsfertig, d.h.
kann direkt an Vieh verfüttert oder getrocknet oder für den Transport verpackt oder
mit anderen Futtermitteln vermischt werden, wie oben beschrieben.
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Bei Verwendung der oben angegebenen Mengenverhältnisse setzt sich
das verwendete Material, bezogen auf 4500 kg (10,000 pound) Trockengewicht an Zellulosematerial,
wie folgt zusammen: 6050 kg (13,330 pounds) zu verarbeitendes Material (25« Feuchtigkeit);
127 kg (279 pounds) HIN03 von 420 Bé; und 2,0 kg (4.4 lbs.) Elsen 3 als Katalysator.
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Wie oben erwähnt, haben einige Holzarten, wie Hickory, eine niedrige
Aktivität, und wenn bei Verwendung von solchem Holz die gleiche prozentuale Menge
an Salpetersäure wie in dem obigen Beispiel verwendet wird, würde das pH zu hoch
werden. Um daher ein für die Oxydation und die Hydrolyse geeignetes pH einzustellen,
ist es notwendig, es auf einen geeigneten Wert zu senken, so daß eine Umsetzung
unter Aufbrechen Lignin/Zellulose-Bindung und Hydrolyse der Zellulose erreicht wird.
Für diesen Zweck wird der Salpetersäure eine nicht-oxydierende Säure zugesetzt.
Hierfür
kann jede nicht giftige nicht-oxydierende Säure verwendet werden; jedoch sind Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Salzsäure oder Essigsäure bevorzugt, weil sie leicht erhältlich und
wirtschaftlich sind. Schwefelsäure und Phosphorsaure sind besonders bevorzugt, weil
ihre Derivate in Futtermitteln erwünscht sind. Das gilt insbesondere für Phosphorsäure.
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Für ein bestimmtes Zellulose enthaltendes Rohmaterial kann das Verhältnis
von Salpetersäure zu nicht-oxydierender Säure wie folgt bestimmt werden. Zunächst
wird eine Anzahl von Ansätzen des Rohmaterials unter Verwendung verschiedener Mengen
an Salpetersäure allein, erforderlichenfalis zusammen mit einem Eisenkatalysator
zur Zersetzung von Uberschüssigen freien Nitraten in dem behandelten Material, verarbeltet.
Das pH jedes Ansatzes wird geprüft und aufgezeichnet, bevor es in den Autoklav eingebracht
wird. Dann werden mit Proben jedes fertigen Produkts Hefedigestionstests durchgeführt,
um restzustellen, welcher Ansatz die beste Hefedigestion zeigt. Daraus ergibt sich
die optimale Menge an SalpetersSure für das bestimmte Rohmaterial. Der Hefedigestionstest
wird angewandt, weil er rasch und mit geringem Aufwand durchführbar ist, keine komplexe
Analyseapparatur erfordert und eine gute Methode ist, um die Mengen an Zucker und
Zuckeräquivalenten, die durch den Kochprozess verfügbar geworden sind, anzugeben.
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Schließlich wird, wenn das bei dem gewählten Salpetersäureanteil in
dem Gemisch erzeugte pH vor dem Kochen weniger als 3 beträgt, eine ausreichende
Menge an nicht-oxydierender Säure, um das pH zwischen 1 und 3 zu senken, zugesetzt.
Es zeigt sich, daß durch den Zusatz der nicht-oxydierenden Säure, um das pH in dem
bevorzugten Bereich zwischen 1 und 3 zu senken, die Hefedigestion des fertigen Produkts
erhöht wird. Einige Rohmaterialien, die normalerweise sauer sind, wie das meiste
Eichensägemehl, errordern keinen Zusatz irgendwelcher nicht-oxydierenden Säure oder
zumindest eine geringere Menge daran.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird die chemische Zusammensetzung
des behandelten Materials beträchtlich verbessert. Beispielsweise ergab die Analyse
von Eichensägemehl : Ammoniak 0,28 Protein 1,44% Öl (oder Fett) 0,60% Feuchtigkeit
9,8 % Rohfaser 55,2% Asche 1,2 % stickstofffreier Extrakt 31,76% Gesamtkohlenhydrate
86,96% Das gleiche Eichensägemehl wurde nach dem Verrahren gemäß der Erfindung behandelt.
Das getrocknete fertige Produkt hatte die folgende Analyse: Ammoniak 0,50% Protein
öl (oder Fett) 0,48% Feuchtigkeit 4,5 % Rohfaser 27,4 % Asche 1,05% stickstofffreier
Extrakt 65,03% Gesamtkohlenhydrate 92,45%
Bei einem weiteren Vergleichsversuch
hatte unbehandeltes Hickorysägemehl die folgende Analyse: Ammoniak 0,20% Protein
1,03% Ül (oder Fett) 0,44% Feuchtigkeit 8,4% Rohfaser 58,8% Asche stickstofffreier
Extrakt 30,73% Gesamtkohlenhydrate 89,53% Die Zusammensetzung des getrockneten,
verarbeiteten Hickory war: Ammoniak 0,2n% Protein 1,18% öl (oder Fett) 0,41% Feuchtigkeit
2,3% Rohfaser 32,4% Asche 1,9% stickstofffreier Extrakt 61,81% Gesamtkohlenhydrate
94,21% In beiden Fällen hatte also das behandelte Material einen beträchtlich verringerten
Rohfasergehalt und beträchtlich erhöhten Gehalt an stickstofffreiem Extrakt und
Gesamtkohlenhydraten.
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Diese Rohmaterlaiproben hatten einen geringeren als den normalen
Wassergehalt, weil sie vor der Analyse in offenen Behältern gehalten worden waren.
Frisches Sägemehl hat meist einen Wassergehalt von etwa 25%, der aber natürlich
je nach Art des Holzes, Jahreszeit, in der der Baum gefällt wurde, und Ausmaß der
Trocknung, die zwischen dem Zeitpunkt der Fällung des Baumes und seinem Zersägen
unter Erzeugung des Sägemehls erfolgt ist, variieren kann.
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Tests zur Bestimmung der Verdaulichkeit des gemäß der Erfindung verarbeiteten
Zellulosematerials wurden an der Oklahoma State University durchgeführt: Schafe
wurden mit einer Ration, die verarbeitetes Holz enthält, gefüttert. Das Rohmaterial
stammt von besten und Bäumen, die beim Ausholzen längs über Landleitungen anfielen,
und hauptsächlich aus Eiche, Ulme, Hickory und Baumwollholz bestand. Die Verdaulichkeit
wurde in bekannter Weise bestimmt, indem die Beschickung gewogen und das Fäkaliengewicht
subtrahiert wurde. Es ergab sich, daß die Verdaulichkeit von nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung verarbeitetem Holz zwischen 57,7 und 80,1% lag. Das Rohmaterial
wurde nicht auf seine Verdaulichkeit getestet. Jedoch wird auf Seite 78 eines 1975
von dem U.S. Government Printing Office herausgegebenen Heftes "Wood and Wood-based
Residues in Animal Feeds" die normale Verdaulichkeit von roter Eiche mit 3%, weißer
Eiche mit 4%, Eastern Cottonwood mit 4%, amerikanischer Ulme mit 8% und Shagbark
Hickory mit 5% angegeben.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird die Verdaulichkeit in
zweierlei Weise erhöht. Erstens wird ein Teil des Zellulosematerials in Zucker und
Zuckeräquivalente übergeführt. Zweitens werden Zellulose/Lignin-Bindungen aufgebrochen,
so daß mehr Zellulose für die Verdauung im Tier verfügbar wird.
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Nach dem Verfahren gemäß der Errindung verarbeitetes Zellulosematerial
wird am besten in Futtermitteln verwendet. Verarbeitetes Holz allein ist jedoch
als Tierrutter nicht erwünscht; denn obwohl es einen hohen Gehalt an Kohlenhydraten
hat, hat es einen zu geringen Gehalt an Protein und Vitaminen.
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Eine Rezeptur, die nicht nur ein ausgewogenes, sondern auch ein sowohl
für Milchvieh als auch für Ochsen schmackhaftes Futter mittel ergibt, ist: 100 kg
verarbeitetes Holz 100 kg Mais 20 kg Sojabohnenmehl 3 kg Harnstoff Vitamine A, D,
E und Spurenmineralien als Zusatz Die Zusammensetzung von Tierfutter kann weitgehend
variieren, wobei es Ziel ist, eine richtige Ernährung mit Schmackhaftigkeit und
minimalen Kosten zu verbinden. Je nach der Art der zu fütternden Tiere sind verschiedene
Zusammensetzungen erforderlich, wobei Wiederkäuer normalerweise einen höheren Anteil
an verarbeitetem Zellulosematerial zu nutzen vermögen als Nichtwiederkäuer.
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Die Verwendung des nach dem Verfahren gemäß der Erfindung verarbeiteten
Holzes in Viehfutter hat drei wesentliche Vorteile.
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Erstens steht in vielen Teilen der Welt Zellulosematerial für die
Herstellung von Viehfutter im Gegensatz zu anbau fähigem Land praktisch unbegrenzt
zur Verfügung. Zweitens ist das verarbeitete Zellulosematerial sehr viel billiger
als Getreide, Heu oder andere Kohlenhydratquellen für Viehfutter. Drittens scheint
das verarbeitete Zellulosematerial schmackhafter zu sein als viele andere Arten
von
Viehfutter. Ochsen und Milchvieh, denen ein das gemäß der Erfindung verarbeitete
Zellulosematerial enthaltendes Futter verabreicht wurde, verbrauchten eine höhere
Menge an Futter mit der Folge einer rascheren Cewichtszunahme und größeren Milcherzeugung.
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Eisen wird als Katalysator verwendet, um das Auftreten zu großer
Mengen an freien Nitraten in dem verarbeiteten Material zu verhindern. Wenn frisches
Holz als Rohmaterial verwendet wird, reagiert es meist leicht mit der verdünnten
Salpetersäure und organischer Saure, falls verwendet, und es bildet sich nur wenig
Nitrat. Wenn jedoch in dem verwendeten Rohmaterial die Zellulose fest an das darin
enthaltene Lignin gebunden ist oder sonst ein geringes Reduktionspotential hat,
wird Eisen verwendet, um die Nitrate instabil zu machen. Die Anwesenheit größerer
Mengen an Nitraten in Viehfutter kann tödlich sein, und normalerweise wird ein Nitratgehalt
unter 100 ppm angestrebt. Ein Nitratgehalt in Viehfutter, durch den die Wachstumsgeschwindigkeit
oder Milchproduktion verringert wird oder die Gesundheit der Tiere beeinträchtigt
wird, ist als schädlich anzusehen. Dieser Nitratgehalt variiert mit der Art der
zu fütternden Tiere, und der schädliche Nitratgehalt für verschiedene und verschieden
alte Tiere kann unter Bezugnahme auf Veröffentlichungen des United States Department
or Agriculture ermittelt werden.