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Bezeichnung: Vorrichtung für einen selektiven
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Münztransport von einer Einwurföffnung zu einem Münzsammelbehält
er in Warenautomaten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für
einen selektiven Münztransport von einer Einwurföffnung zu einem Münzsammelbehälter
in Warenautomaten, insbesondere Zigarettenautomaten mit einer durch Betätigen einer
Entnahmeschublade od. dgl. bewegbaren Schubstange.
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Bei der Schubstange handelt es sich vorzugsweise um eine, wie sie
üblicherweise bei Betätigen einer Entnahmeschublade zur Verriegelung der übrigen
Entnahmeschubladen dient. Der Ausdruck "selektiv" soll in diesem Zusammenhang bedeuten,
daß nicht Jede beliebige eingeworfene Münzmenge transportiert wird, sondern für
den Transport zu einem Münzsammelbehälter eine Münzmenge ausgewählt wird, welche
dem vorgesehenen Preis der zu entnehmenden Ware entspricht. Sowohl eine unzureichende
als auch eine überschüssige Münzmenge sollen vom Transport ausgeschlossen sein und
dem Automatenbenutzer zur Rücknahme bereitstehen.
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Es sind vielerlei Warenautomaten bekannt, welche. diese Bedingungen
mit zum Teil erheblichem apparativem Aufwand erfüllen. Die bekannten Warenautomaten
sind dabei werksseitig auf einen bestimmten Warenpreis bzw. eine dementsprechende
Münzmenge festgelegt. Ändert sich im Laufe der Zeit der Warenpreis, so müssen die
Warenautomaten gegen neue ausgewechselt, zumindest aber umgerüstet werden.
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Erfahrungsgemäß ist bereits das Umrüsten mit beträchtlichen Kosten
verbunden. Das Zusammenwirken der bekannten hier interessierenden Teile ist nämlich
in der Regel derart kompliziert und spezifisch, daß praktisch nur komplette Vorrichtungen
ausgewechselt werden können.
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Das bedeutet beispielsweise für die Zigarettenindustrie, welche einen
Großteil ihrer Waren über Zigarettenautomaten absetzt, daß jede Änderung im Warenpreis
einen erheblichen Investitionsaufwand für das Umrüsten der Zigarettenautomaten nach
sich zieht. Hinzu kommt, daß dieser Investitionsaufwand innerhalb kürzester Zeit
erbracht werden muß, um den weiteren Warenabsatz über jene Automaten sicherstellen
zu können. Die Problematik wird noch dadurch verschärft, daß künftig in kürzeren
Zeitabständen als bisher mit Preisänderungen gerechnet werden muß.
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Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die sich bei unterschiedlichen
Warenpreisen und dementsprechenden Münzmengen einsetzen und ohne nennenswerten Aufwand
von einem Äbgabepreis der Ware auf einen anderen Abgabepreis umstellen und festlegen
läßt. Die Vorrichtung soll dabei insgesamt einfach aufgebaut und preiswert herzustellen
sein.
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Diese Aufgabe kann überraschenderweise mit einer Vorrichtung gelöst
werden, die nach dem Vorschlag der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß das
freie Ende der Schubstange ein Gehäuse mit einem nach oben und unten offenen Münzschacht
und einer Platte mit gegen den Xünzschacht gerichteten Äbtaststiften von unterschiedlicher
Länge und Anordnung trägt, wobei das Gehäuse Durchtrittsöffnungen für die Abtaststifte
aufweist und die Platte derart gelenkig mit dem Gehäuse verbunden ist, daß sie bei
einer Bewegung der Schubstange aus ihrer Ruhestellung heraus (Vorschubrichtung)
auf das Gehäuse zuschwenkt, in Vorschubrichtung der
Schubstange
bzw. des Gehäuses im Abstand zwei mit der Platte zusammenwirkende Anschläge und
eine Schräge angebracht sind, wobei der eine Anschlag wirksam ist, wenn sämtliche
Abtaststifte in den Münzschacht eingedrungen sind und sich die Platte dicht am Gehäuse
befindet, der andere Anschlag wirksam ist, wenn mindestens ein längerer Abtaststift
auf einer Münze im Münzschacht aufliegt und die Platte nur teilweise an das Gehäuse
angenähert ist und die Schräge wirksam ist und nachfolgend die Platte wieder vom
Gehäuse abschwenkt, wenn zuvor mindestens ein kürzerer Abtaststift auf einer Münze
im Münzschacht aufliegt und sich die Platte in einer Zwischenstellung zwischen den
beiden anderen Stellungen befindet, sich die Schräge - in Vorschubrichtung der Schubstange
gesehen - an die Anschläge anschließt und so ausgebildet ist, daß sich die Platte
bzw. das Gehäuse und der Münzschacht bis über den Münzsammelbehälter zur Abgabe
der Münze oder Münzen bewegen läßt, und vor dem Münzsammelbehälter unterhalb des
Münzschachtes eine bewegliche Bodenplatte angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine aus bestimmten
Münzen zusammengesetzte Münzmenge in einem Münzschacht stets eine in Grenzen bestimmbare
Lage einnimmt und mit Hilfe von Abtaststiften festgestellt werden kann, ob diese
Grenzen unterschritten, erreicht oder aber überschritten werden. Das Ergebnis dieser
Abtastung gibt dann Aufschluß darüber, ob der Warenpreis unvollständig, oder - was
im Ergebnis gleich ist - überhaupt noch nicht entrichtet ist, ob er richtig entrichtet
ist oder ob ein beliebiger Geldüberschuß vorhanden ist. Zum
Einwurf
können in der Regel bis zu zwei verschiedene Münzwerte gelangen, was durch einen
Münzprüfer überwacht wird.
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Die richtige Füllung des Münzschachtes, welche allein zu Abgabe an
den Münzsammelbehälter transportiert werden soll, wird mit hilfe eines kürzeren
Abtaststiftes oder auch mehrerer kürzerer Abtaststifte und eine überschüssige Füllung
mit Hilfe eines darüber angeordneten längeren Abtaststiftes oder auch mehrerer längerer
Abtaststifte ermittelt. Je nach dem ob einer der Abtaststifte Widerstand an einer
Münze findet oder nicht, nähert sich die Platte an das Gehäuse verschieden stark
an. Insgesamt sind drei Stellungen vorgesehen, welche zur Steuerung des weiteren
Bewegungsablaufs herangezogen werden, nämlich zu einer Bewegungshemmung bei unzureichender
und überschüssiger Füllung und einer ungehemmten Bewegung des Münzschachtes zum
Münzsammelbehälter bei richtiger Füllung unter gleichzeitiger Freigabe der Münzen
im Münzschacht.
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Der Münzsammelbehälter ist dabei nach oben offen, so daß die Münzen
frei hinabfallen können, sobald sich der Münzschacht vollständig über dem Münzsammelbehälter
befindet.
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Vor dem Münzsammelbehälter ist unterhalb des Münzschachtes eine Bodenplatte
angeordnet. Diese verhindert ein Durchfallen eingeworfener Münzen. Zum Zwecke der
Geldrückgabe, wie sie bei unvollständiger oder überschüssiger Füllung in Betracht
kommt, ist die Bodenplatte beweglich, beispielsweise absenkbar, zurückklappbar oder
wegziehbar.
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Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen unter
anderem in ihrem einfachen Aufbau, ihrer geringen Störanfälligkeit, ihrem günstigen
Herstellungspreis und vor allem ihrer einfachen Möglichkeit der
Festlegung
und Umstellung auf eine bestimmte Münzmenge und damit einen bestimmten Warenpreis.
Dazu brauchen nämlich lediglich ihre Abtaststifte entsprechend angeordnet zu werden,
so daß wieder das Erreichen einer charakteristischen Grenzlage bzw. ein Unter- oder
Uberschreiten dieser Grenzlage abgetastet und zur weiteren Steuerung ausgenutzt
werden kann. - Die Erfindung läßt sich natürlich auch in der Weise verwirklichen,
daß die zuvor beschriebenen starr mit der Schubstange verbundenen Teile beweglich
damit verbunden werden und umgekehrt, ohne daß sich etwas am aufgezeigten Lösungsprinzip
ändert.
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Vorteilhaft ist die Platte mit einer der Annäherung an das Gehäuse
dienenden Feder od. dgl. verbunden, weist die Platte ein seitlich abgehendes Distanzstück
mit einem freien Ende auf und ist eine im Winkel zur Vorschubrichtung des Gehäuses
verlaufende Gleitfläche für das freie Ende des Distanzstückes angeordnet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an Hand der
Zeichnung für ein bevorzugtes kusführungsbeispiel beschrieben. Es zeigen: Figur
1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Draufsicht in Ruhestellung,
Figur 2 den Gegenstand nach Figur 1 in schematischer Vorderansicht, Figur 3 den
Gegenstand nach Figur 1 bei unzureichender Füllung des Nünzschachtes und gehemmtem
Vorschub, Figur 4 den Gegenstand nach Figur 1 bei richtiger Füllung des Münzschachtes
zu Beginn des Abschwenkens der
Platte und Freigabe der Münzen im
Münzschacht sowie gestrichelt in Endstellung, Figur 5 den Gegenstand nach Figur
1 bei überschüssiger Füllung des Münzschachtes und gehemmtem Vorschub, Figur 6 den
Münzschacht nach Figur 1 im Schnitt entlang der Linie VI-VI, eingestellt auf eine
gewünscht Füllung von drei Deutsche Mark mit 1 DM-oder 2 DM-Münzen und Figur 7 den
Gegenstand nach Figur 6, umgestellt auf eine gewünschte Füllung von vier Deutsche
Mark mit 1 DM- oder 2 DM- Münzen.
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Nach den Figuren 1 und 2 sind mehrere Entnahmeschubladen 1 eines Zigarettenautomaten
über eine Schubstange 2 miteinander verbunden. Die Schubstange 2 besitzt Mitnehmerstifte
3, welche in winkelförmigen Aussparungen 4 der Entnahmeschubladen 1 derart geführt
sind, daß beim Ziehen einer Entnahme schublade 1 in Richtung des Pfeiles 5 die Schubstange
2 in Richtung des Pfeiles 6 bewegt wird und gleichzeitig die übrigen Entnahmeschubladen
1 verriegelt.
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Die Schubstange 2 trägt ein Gehäuse 7 mit einem nach oben und unten
offenen Münzschacht 8 und einer Platte 9. Die Platte 9 ist seitlich an das Gehäuse
7 angelenkt und weist einen längeren Abtaststift 10 sowie, darunter angeordnet und
bei Draufsicht verdeckt, einen kürzeren Abtaststift 11 auf. In Richtung des Pfeiles
6 ist unterhalb des Gehäuses 7 ein Münzsammelbehälter 12 und davor eine in Richtung
des Pfeiles 13 bewegliche Bodenplatte 14 angeordnet.
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Die Platte 9 ist mit einer Feder 15 verbunden, welche die Aufgabe
hat, die Platte 9 an das Gehäuse 7 anzunähern. Die Platte 9 besitzt ferner ein seitlich
abgehendes
Distanzstück 16 mit einem freien Ende 17.
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Das freie Ende 17 stützt sich auf einer Gleitfläche 18 ab, welche
im Winkel zur Vorschubrichtung des Gehäuses 7, also zur Richtung des Pfeiles 6 verläuft.
Im Abstand zur Ruhestellung des Gehäuses 7 sind in Vorschubrichtung ein Anschlag
19, ein Anschlag 20 und eine Schräge 21 für die Platte 9 angeordnet.
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Die gezeigte Vorrichtung arbeitet wie folgt. Wird die Schubstange
2, wie zuvor beschrieben, in Richtung des Pfeiles 6 bewegt, so vergrößert sich die
Entfernung zwischen dem vorderen Ende der Platte 9 mit dem Distanzstück 16 und der
Gleitfläche 18 und kann sich die Platte 9 unter der Wirkung der Feder 15 an das
Gehäuse 7 annähern. Dabei dringen die Abtaststifte 10 und 11, welche gegen den Münzschacht
8 gerichtet sind, tiefer in das Gehäuse 7 ein. Das Gehäuse 7 besitzt zu dem Zweck
entsprechende Durchtrittsöffnungen.
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Ist der Münzschacht 8 nicht oder nur unzureichend gefüllt, können
die Abtaststifte 10 und 11 nach Figur 3 ungehindert in den Münzschacht 8 eindringen,
wobei sich die Platte 9 an das Gehäuse 7 anlegt und gegen den Anschlag 19 gerät.
Dadurch ist der weitere Vorschub des Münzschachtes 8 gehemmt und ein unzulässiges
Entleeren seines Inhaltes in den Münzsammelbehälter 12 unmöglich. Statt dessen kann
die Bodenplatte 14 unter dem Münzschacht 8 zum Zwecke der Geldrückgabe fortbewegt
werden.
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Ist die Füllung des Münzschachtes 8 ordnungsgemäß, so kann der kürzere
Abtaststift 11 bis an den vorderen Rand des Münzschachtes 8 eindringen, bis er Widerstand
an
einer Münze 22 findet, während in den darüber befindlichen freien Raum der längere
Abtaststift 10 gemäß Figur 4 entsprechend tiefer eindringen kann. Die Platte 9 ist
dabei nur so weit an das Gehäuse 7 angenähert, daß sie bei einem weiteren Vorschub
des Gehäuses 7 auf dic Schräge 21 gelangt und wieder etwas vom Gehäuse 7 abschwenkt.
Dadurch gerät der kürzere Abtaststift 11 wieder außer Eingriff mit der Münze 22
und kann diese zusammen mit allen weiteren bei der gestrichelt angedeuteten Endstellung
des Gehäuses 7 bzw.
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Münzschachtes 8 frei in den Münzsammelbehälter 12 hinabfallen. Gleichzeitig
ist bei dieser Stellung die Entnahmeschublade 1 so weit geöffnet, daß die gewünschte
Ware entnommen werden kann.
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Ist dagegen eine überzählige Münze 23 in den Münzschacht 8 eingeworfen
worden, so gerät damit der längere Abtaststift 10 in Berührung, wobei die Platte
9 nach Figur 5 weiter vom Gehäuse 7 absteht als im zuvor beschriebenen Fall nach
Figur 4. Bei dieser Stellung gerät die Platte 9 an den Anschlag 20, so daß ähnlich
wie im Beispiel nach Figur 3 keine Entleerung des Münzschachtes 8 in den Münzsammelbehälter
12 stattfinden kann. Statt dessen läßt sich durch Bewegen der Bodenplatte 14 der
Inhalt des Münzschachtes 8 zur Rücknahme frei setzen.
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Nach Figur 6 ist der Münzschacht 8 auf eine gewünschte Füllung von
drei Deutsche Mark eingestellt, wobei diese entweder mit 1 DM-Münzen (= ausgezogene
Kreise) oder 2 DM-Münzen (= gestrichelte Kreise) erzielt werden kann.
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Die Anordnung der 1 DM-Münzen ist dabei zur Vereinfachung idealisiert
dargestellt, d.h. auch diese sind trotz ihres geringeren Durchmessers und ihrer
instabilen Lage
symmetrisch zur Mittellinie angeordnet. Der Punkt
P 10 gibt den vorgesehenen Angriffspunkt des Abtaststiftes 10 und der Punkt P 11
den vorgesehenen Angriffspnnkt des Abtaststiftes 11 nach den vorausgegangenen Figurenbeschreibungen
an. Befindet sich als oberste Münze+)22 im Münzschacht 8, so wird diese vom Abtaststift
11 erfaßt, während der Abtaststift 10 ins Leere geht. Diese Situation ist in Figur
4 dargestellt. Sie entspricht einer ordnungsgemäßen Füllung.
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Dieselbe Situation ist gegeben, wenn statt drei 1 DM-Münzen eine 1
DM-MUnze und eine 2 DM-Münze eingefüllt sind. - Sind statt dessen zwei 1 DM-Münzen
und eine 2 DM-Münze eingefüllt, nämlich zu den beiden unteren 1 DM-Münzen die Münze
23, so liegt eine Vberfüllung nach Figur 5 vor, bei der der längere Abtaststift
10 in Beruhrung mit jener Münze 23 gerät und die Platte 9 weiter vom Gehäuse 7 abstehen
läßt.
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Wird einmal der Warenpreis erhöht und soll die gewunschte Füllung
einen Wert von beispielsweise 4 DM statt bisher 3 DM haben, so kann die gesamte
Vorrichtung weiterbenutzt werden. Es brauchen keine Teile ausgewechselt oder ergänzt
zu werden, lediglich die Abtaststifte sind neu anzuordnen. Ist beispielsweise vorgesehen,
zur Füllung nur 2 DM-Münzen zuzuiassen, so ist der Abtaststift 11 so zu versetzen,
daß er an Punkt P'11 nach Figur 7 angreift und der Abtaststift 10 an P'10 der Figur
7. Sollen dagegen auch 1 DM-Münzen oder ausschließlich 1 ItI-Münzen zum Einsatz
kommen, braucht der Abtaststift 11 nur so versetzt zu werden, daß er am Punkt +)
die Münze
P"11 angreift, der hier identisch ist mit dem Punkt P'10
des vorangegangenen Beispiels, und braucht der Abtaststift 10 nur so versetzt zu
werden, daß er an Punkt P''10 nach Figur 7 angreift.