DE2722636A1 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung faserartiger polymerkristalle - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung faserartiger polymerkristalleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
faserartiger Polymerkristalle aus einer Lösung eines kristallisierbaren Polymerisate, bei de« man einen Impfkristall in der strömenden Losung
longitudinal anwachsen lässt und den Anwuchs mit einer ia Durchschnitt der
WachstuBsgeschwindigkeit gleichen Geschwindigkeit aus der Polymerisatlösung
entfernt.
In einer Veröffentlichung von Zwijnenburg, A. und Pennlngs, A.J;,
Colloid and Polymer Sei. 253, 452-461 (1975) wird auf die Bildung faserartiger
Polyäthylenkristalle aus einer Losung unter einer Poiseuille-Strömung
hingewiesen. Im Eintritt einer Kapillare, durch die eine unterkühlte Losung
"von Polyäthylen in Xylol strömt, wird ein Polyäthylen-Impfkristall aufgehängt.
Wenn man nun den longitudinal wachsenden Kristall mit einer der Wachstumsgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit aufhaspelt, kann ein endloser
faserförmiger Kristall hergestellt werden. Diese Technik ähnelt der Technik von Czochrakshi, Z. Phys. Chem. 92, 219 (1918), für das Wachstum von
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Einkristallen von Metallen und anorganischen Stoffen, mit diesem Unterschied,
dass der anwachsende Polyjnerkristall aus einer Lösung entsteht, die einer
Poiseuille-Strömung unterzogen ist. Man war der Meinung, dass die
Wachstumsgeschwindigkeit durch die Menge Polymerisatlösung, die am Impfkristall
vorbeiströmt, begrenzt sei.
Obwohl die mechanischen Eigenschaften der auf diese Weise erhaltenen
Fäden ausserordentlich gut sind, ist die longitudinale Wachstumsgeschwindigkeit
fur Anwendung in grosstechnischem Massstab viel zu gering. Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren wie das eingangs beschriebene, bei dem eine erheblich grössere Wachstvunsgeschwindigkeit der Kristalle erreicht
wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung von Kunststoffaden
mit ausserordentlich guten mechanischen Eigenschaften. Weitere Aufgaben der
Erfindung gehen aus der Beschreibung und den Beispielen hervor.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung faserartiger Polymerkristalle aus einer Lösung eines kristallisierbaren
Polymerisats, bei dem man einen Impfkristall longitudinal in der strömenden
Losung anwachsen lässt und den Polymerisatfaser-zuwachs mit einer im
Durchschnitt der Wachstumsgeschwindigkeit gleichen Geschwindigkeit aus der
Polymerisatlosung entfernt, wobei das longitudinale Wachstum an einer sich
in der Wachstumsrichtung des faserartigen Kristalls bewegenden Oberfläche
stattfindet und der faserartige Kristall sich vom anwachsenden Ende an Über eine Lange von zumindest 15 cm mit vorgenannter, sich bewegender Oberfläche
berührt. Die vorgenannte, sich bewegende Oberfläche ist vorzugsweise nicht vollkommen glatt. Kleinere Berllhrungslängen als 15 cm führen zwar auch zu
Wachstum, haben durch die geringere Wachtsturnsgeschwindigkeit und die
weniger guten mechanischen Eigenschaften der Polymerfäden jedoch keine
praktische Bedeutung.
Nach einer praktischen Ausführungsform des vorgenannten Prinzips
erfolgt das longitudinale Wachstum in einer Couette-Strömung, wobei der
faserartige Kristall sich über eine Länge von vorzugsweise mindestens 15 cm
mit dem Rotor, der diese Strömung erzeugt, berührt.
Eine solche Strömung entsteht in einem rotationssymmetrischen Gefäss,
in dem ein Rotor dreht. Im Raum zwischen der Innenwand des Gefässes und der Aussenwand des Rotors befindet sich eine Lösung eines kristallisierbaren
Polymerisats, die bei Drehung des Rotors in Strömung gebracht wird.
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COPY
Es sei bemerkt, dass in der vorgenannten VerOffentlichtung in Colloid
and Polymer Sei. 253, 460 (1975) die Anwendung eines Kristallisationsgefässes
vom Couette-Typ empfohlen wird, und zwar aufgrund der Auffassung, dass die Kristallisationszeit durch die im Gefäss vorhandene Menge Polymerisatlösung
begrenzt sei. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Tatsache, dass der longitudinal anwachsende Kristall auf einer sich bewegenden, vorzugsweise
nicht glatten Oberfläche liegt, erheblich wichtiger ist als das makroskopische Strömungsbild.
Der gebildete Kristall liegt auf der Aussenwand des Rotors und hat
sich zum Teil, vollständig oder gar einige Male um den Rotor gedreht. Im letztgenannten Fall kann es erforderlich sein, dem Rotor eine derartige Form
zu geben, dass die Windungen sich nicht berühren. Dies lässt sich mit einem kegelförmigen Rotor oder mit einer senkrechten Strömungskomponente an der
Oberfläche des Rotors entlang verwirklichen. Übrigens beschränkt sich die Vorrichtung.zur Ausfuhrung des Verfahrens nicht auf die obengenannte Vorrichtung.
Die sich bewegende Oberfläche ist vorzugsweise nicht vollkommen glatt.
Es hat sich gezeigt, dass das longitudinale Wachstum grosser ist, wenn die
Oberfläche einigermassen rauh ist. Die Rotoroberfläche kann dazu z.B.
gesandstrahlt sein. Weiterhin hat sich gezeigt, dass das longitudinale Wachstum erheblich gesteigert werden kann, wenn man darauf achtet, dass die Wand, mit
der sich ein apolarer Kristall berührt, ebenfalls apolar ist. Dazu kann ein gläserner Rotor z.B. mit einem Methylchlorsilan behandelt werden.
Die Geschwindigkeit, mit der der anwachsende Faden aus der Losung entfernt wird, nachstehend die Aufspulgeschwindigkeit genannt, muss im
Durchschnitt der Wachstumsgeschwindigkeit entsprechen, so dass das anwachsende
Ende des Fadens ungefähr an demselben Platz bleibt. Es hat sich gezeigt, dass die Aufspulgeschwindigkeit in gewissen Grenzen variieren kann; diese sind von den
übrigen Bedingungen abhängig und können leicht auf experimentellem Wege
ermittelt werden. Bei Zunahme der Aufspulgeschwindigkeit wird der Faden dünner.
Diese Aufspulgeschwindigkeit wird nach oben dadurch begrenzt, dass entweder
der Faden so dünn wird, dass sie bricht, oder aber dass das anwachsende Ende des
Fadens weggezogen wird. Bei Verringerung der Aufspulgeschwindigkeit wird der Faden dicker. Die Aufspulgeschwindigkeit ist auch nach unten begrenzt: Wenn
nämlich das anwachsende Ende nicht mehr an seinem Platz bleibt und die Länge des
auf der sich bewegenden Oberfläche liegenden Fadens zunimmt.
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COPY
-X-
Es stellt sich heraus, dass es ein optimales Verhältnis zwischen der
Geschwindigkeit des longitudinalen Wachstums der Kristalle, der Konzentration
der Polymerlösung, der Aufspulgeschwindigkeit des Fadens und der Strömungsgeschwindigkeit der Lösung gibt, bedingt durch die Umfangsgeschwindigkeit des
Rotors. Bei bekannter Konzentration kann die optimale Umfangsgeschwindigkeit
auf sehr einfache Weise experimentell ermittelt werden and anschliessend auf dem gefundenen Wert gehalten werden. Es hat sich gezeigt, dass sich unter
optimalen Bedingungen stets mehr als 15 cm des gebildeten Kristalls um den Rotor gedreht haben.
Eine Länge von 15 cm gilt für praktische Anwendung als minimal. Diese
Länge ist von zwei Faktoren abhängig, und zwar van der Geschwindigkeit der sich bewegenden Oberfläche (Rotorgeschwindigkeit, d.h. die Umfangsgeschwindigkeit
des Rotors) und von der Wachsturnsgeschwindigkeit, die zugleich der
Geschwindigkeit entspricht, mit der der fadenförmige Kristall aus der Lösung
entfernt wird. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Oberfläche bewegt, auf der der anwachsende Faden liegt, z.B. die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors,
muss nachweislich im Vergleich zur Aufspulgeschwindigkeit innerhalb bestimmter Grenzen liegen. Die Rotorgeschwindigkeit muss im allgemeinen
mindestens zweimal so gross wie die Wachstumsgeschwindigkeit bzw. wie die Aufspulgeschwindigkeit sein. Eine zu hohe Rotorgeschwindigkeit ist weniger
erwünscht, weil dann leicht Faserbruch auftritt. Obwohl grössere Geschwindigkeiten
möglich sind, wird die Rotorgeschwindigkeit im allgemeinen nicht mehr als 50mal die Wachstumsgeschwindigkeit bzw. die Aufspulgeschwindigkeit betragen,
vorzugsweise nicht mehr als 25mal und insbesondere nicht mehr als lOmal.
Ein geeignetes Lösungsmittel fur lineare Polyolefine ist etwa p-Xylol,
Andere mögliche Lösungsmittel sind: Decalin, Perchloräthylen. Paraffinwachs,
Kohlenwasserstoffe, Terpen, Naphthalen u.dgl. Gute Ergebnisse werden mit
einer 0,5 %-igen Lösung erreicht. Stärker oder leichter konzentrierte Lösungen
sind ebenfalls gut brauchbar. Aus praktischen Gründen wird man von mindestens
0,05 %-igen Lösungen ausgehen. Bei Zunahme der Konzentration nimmt die Viskosität
der Lösungen zu. Aus praktischen Gründen wird man daher keine zu hohen Konzentrationen wählen. Andererseits zeigt sich, dass bei höheren Konzentrationen
dickere Fäden erhalten werden. Die Viskosität von Polymerlösungen wird nicht nur durch die Konzentration, sondern auch durch das Molekulargewicht des
Polymerisats, die Temperatur und das Lösungsmittel bedingt. Der Fachmann kann
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diese Grossen ohne weiteres so aufeinander abstimmen, dass das erfindungsgemässe
Verfahren eit praktischen verwendbaren Lösungen ausgeführt wd kann. Die
Lösung wird vorzugsweise axt Hilfe eines Antioxidationsmittels stabilisiert. Es wird klar sein, dass die Temperatur der Losug, aus der «an die
faserartigen Polymerkristalle anwachsen lässt, so zu wählen ist, dass
tatsächlich wachs tun auftritt. Aus der Kristallisation monomerer Verbindungen
wie z.B. Salze in «asser u.dgl. ist bekannt, dass ein Impfkristall sich
oberhalb einer bestirnten Temperatur in einer Losung lost und unterhalb dieser
Teaperatur anwächst. Bei polymeren Verbindungen liegt es nicht so einfach.
FUr Lösungen von Niederdruckpolyäthylen in p-Xylol ist die thermodynmmische
Gleichgewichtstemperatur, oberhalb deren sich ein idealer Kristall lost und
unterhalb deren er anwächst, 118,6 C. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch
oberhalb 118,6 C Wachst« Möglich ist. Vermutet wird, dass der
und die von ihm verursachte Strömung der Lösung eine Streckung der
Polymerisatmolekule bewerkt, wodurch die freie Energie der Moleküle grosser
wird; dadurch wird auch oberhalb der thermodynamischen Gleichgewichtstemperatur Wachstum auftreten. Die gunstigste Temperatur der Lösungen, aus denen man
die Fäden wachsen lassen kann, ist leicht auf experimentellem wege zu ermitteln.
Die erfindungsgemässen faserartigen Polymerkristalle können in einer
Vorrichtung, die in Figur 1 schematisch dargestellt ist, und in Beispiel I näher beschrieben wird, hergestellt werden. Das erfindungsgemässe Verfahren
beschränkt sich jedoch nicht auf die Anwendung einer solchen Vorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft jede AusfUhrungsform, bei der man einen
Impfkristall longitudin&l auf einer sich bewegenden Oberfläche wen
lässt und sich der faserartige Kristall Über eine Länge von zumindest 15 cm
mit der sich bewegenden Oberfläche berührt. Wenn die sich bewegende Oberfläche
eine Rotoroberfläche ist, kann die Welle des Rotors statt senkrecht auch waagerecht angeordnet sein. So kann der Rotor etwa in einer Art Trog montiert
sein; an der Oberseite des Trogs befindet sich dann eine Öffnung, durch die der Faden weggezogen wird. Wenn diese Öffnung spaltförmig ist, kann man
gleichzeitig eine Reihe von Fäden in sehr kurzer Entfernung voneinander aus der Lösung ziehen. Die vorliegende Erfindung umfasst auch andere
Aus fUhrungs formen.
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Es zeigt sich, dass die unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens
erhaltenen Fäden sehr gute mechanische Eigenschaften besitzen. Namentlich in der
Zugfestigkeit unterscheiden sie sich besonders günstig von dem entsprechenden
-5 2
120 χ 10 mg/cm mit einer Zugfestigkeit von mehr als 100 kg/mm , einem
2 2
Ε-Modul von mehr als 22 χ 10 kg/mm und einer Bruchdehnung von weniger als
2
25 % herstellen. Der Ε-Modul von Glasfasern liegt zwischen 70 und 80 χ 10 kg/mm ,
die Zugfestigkeit aber ist nur 2 bis 10 kg/mm . Die erfindungsgemässen Fäden
können Glasfasern ersetzen, wobei das niedrige spezifische Gewicht (weniger als 1,0) im Vergleich zum spezifischen Gewicht von Glasfasern (ca. 2,5) eine
entscheidende Rolle spielen kann.
Obwohl die nachstehenden Beispiele sich auf ein lineares Polyolefin
als kristallisierbares Polymerisat beschränken, beschränkt die Erfindung sich keineswegs auf diesen Stoff, sondern umfasst sie alle kristallisierbaren
Polymerisate, wobei die optimalen Bedingungen der Art dieser Polymerisate angepasst sind.
Es wird von linearem Polyäthylen als Polymerisat in Form einer 0,5 %-igen Losung in p-Xylol ausgegangen. Das Polyäthylen (Warenzeichen
Hostalen GUR) besitzt folgende Eigenschaften:
- Eigenviskosität in Decalin bij 135 °C: 15 dl/g
- Molekulargewicht (Zahlenmittel) M = 10 χ 10 , osmometrisch bestimmt
- Molekulargewicht (Gewichtsmittel) M^ = 1,5 χ 10 , bestimmt mittels
Lichtstreuung in OC-Chlornaphthalen bei 135 C.
Die Polyäthylenlösungen werden mit 0,5 Gew.-% Antioxidationsaittel
(Warenzeichen Ionol DBPC, ditertiäres Butylparacresol) stabilisiert und alle
Versuche werden in reiner Stickstoffatmosphäre ausgeführt. Als Impfkristalle
werden faserartige Polyäthylenkristalle benutzt, die aus einer 0,1 %-igen p-Xylollösung des obenerwähnten Polymerisats erhalten werden. Die Kristalle
sind 40 mm lang und haben eine Querschnittsfläche von 0,25 χ 0,10 am.
Als Apparatur für die Ausführung der Versuche wird die in Figur 1
dargestellte Vorrichtung benutzt. Diese umfasst ein zylindrisches Gefass I1
das an der Oberseite mit einem Stöpsel 2 abgeschlossen ist. Der Rotor 3, der
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an den Stellen 4 und 5 in 'Teflon1 gelagert ist, wird Über eine Welle 6
angetrieben. Ein dünnes 'Teflon'-Rohr 7 ist einigermassen tangential an der
Aussenseite des Gefässes 1 angebracht und steht mit der Innenseite in Verbindung.
Durch die Öffnung 8 kann der faserförmige Impfkristall eingebracht werden. Der
Aussendurchmesser des Rotors ist 114 mm, der Innendurchmesser des Gefässes 135 mm. Der Faden 9 wird auf eine Haspel 10 aufgespult. Der Raum 11 ist mit
Polymeric-sung gefüllt, die durch eine Öffnung 12 zugeführt werden kann; das
Rohr 7 ist mit Lösungsmittel gefüllt, um die Aussenseite des sich bildenden Fadens von der Lösung zu reinigen. Die Vorrichtung befindet sich in einem
+ ο Thermostaten, der die Temperatur auf - 0,01 C konstant hält.
A. Zunächst werden zwei vergleichende Versuche ausgeführt: (1) ein
Versuch, bei dem nur das Ende des wachsenden Kristalls den Rotor berührt, und
(2) ein Versuch, bei dem sich 20 cm des anwachsenden Kristalls mit dem Rotor berühren.
Zu 1: In einer 0,5 %-igen Polyäthylenlösung beträgt das longitudinale Wachstum
(Aufspulgeschwindigkeit) bei 103 C und einer Rotorgeschwindigkeit van 20 UpM
nur 0,8 cm/min.
Zu 2: Unter gleichbleibenden Bedingungen nimmt das longitudinale Wachstum
(Aufspulgeschwindigkeit) bei einer Rotorgeschwindigkeit von nur 2 UpM bis
20 cm/min zu.
B. Unter denselben Bedingungen wie bei A.2 und mit Rotor-
geschwindigkeiten von 0,8 bis 4 UpM kann die Wachstumsgeschwindigkeit bei 103 C
zwischen 8 und 31 cm/min variiert werden. Die Masse des Fadens nimmt dabei von 27 χ 10 mg/cm bis 118 χ 10 mg/cm zu.
C. Der Einfluss der Beschaffenheit der Oberfläche, auf der der Faden
während des longitudinalen Wachstums liegt, geht aus untenstehender Tabelle hervor; die Versuche werden bei 2 UpM und 103 °C ausgeführt, wobei sich 20 cm
des wachsenden Kristalls mit dem Rotor berühren.
Beschaffenheit der Rotoroberfläche
Fadenmasse in mg/cm |
Wachs turnsgeschwindigkeit (Aufspulgeschwindigkeit) in cm/min |
15 | 20 |
40 | 31 |
59 | 31 |
glatt ('Teflon') gesandstrahltes Glas idem, ausserdem silanisiert
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-JS -
ΊΟ
mit der Aufspulgeschwindigkeit zunimmt. So beträgt die Zugfestigkeit, wenn man
C 2
von einer Lösung von 0,5 % Polyäthylen in Xylol bei 110 C ausgeht, etwa:
bei einer Aufspulgeschwindigkeit von 20 cm/min: 200 kg/mm
2 bei einer Aufspulgeschwindigkeit von 80 cm/min: 300 kg/mm .
Auf die in Beispiel I beschriebene Weise werden bei unterschiedlicher
Aufspulgeschwindigkeit und Rotorumfangsgeschwindigkeit Fäden aus einer 1 %-igen Lösung von Hostalen GUR in p-Xylol bei 110 °C hergestellt. Für die
Ergebnisse sei auf Fig. 2 verwiesen. Aus dieser Figur geht hervor, dass die Fäden bei Zunahme der Rotorgeschwindigkeit dicker werden. Bei zunehmender
Geschwindigkeit wird jedoch die Reibung des Fadens am Rotor grosser, wodurch
trotz zunehmender Dicke und somit Festigkeit im allgemeinen bei zunehmender Rotorgeschwindigkeit in einem bestimmten Augenblick häufig Fadenbruch auftritt.
Bei einer bestimmten Rotorgeschwindigkeit sind nachweislich unter sonst gleichbleibenden Bedingungen mehrere Aufspulgeschwindigkeiten möglich, ohne
dass der Faden aus der Lösung gezogen wird oder stets länger um den Rotor wächst.
Nach dem in Beispiel I beschriebenen Verfahren werden aus einer
1 %-igen Lösung von Hostalen GUR in p-Xylol bei 110 C in einer in Fig. 1
dargestellten Vorrichtung mit einem Rotor mit einem Umfang van 36 cm und mit
einem Rotor mit einem Umfang von 56 cm bei schwankendem Verhältnis zwischen Rotorumfangsgeschwindigkeit und Aufspulgeschwindigkeit Fäden hergestellt. Für
die Ergebnisse sei auf Fig. 3 verwiesen. Es zeigt sich, dass bei gleichbleibendem
Geschwindigkeitsverhältnis unter Anwendung des dickeren Rotors dickere Fäden erhalten werden.
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-JT-
ΛΛ
Auf die in Beispiel I beschriebene Weise werden aus einer 1,5 %-igen
Lösung von Polypropylen mit einem Schmelzindex von 1,0 in p-Xylol Faden
hergestellt.
Der Ε-Modul dieser Fäden beträgt 400 kg/mm , die Zugfestigkeit
50 kg/mm2.
Auf die in Beispiel I beschriebene Weise werden aus einer 1 %-igen
Losung von Hostalen GUR in p-Xylol bei 119,5 °C Fäden hergestellt. Der Ε-Modul
q O
beträgt 10,2 χ 10° kg/mm , die Zugfestigkeit 295 kg/mm und die Bruchdehnung
nur 3,6 %.
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Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung faserartiger Polymerkristalle aus einer Lösung
eines kristallisierbaren Polymerisats, bei dem man ein Impfkristall in der
strömenden Lösung longitudinal wachsen lässt und den Anwuchs mit einer in Durchschnitt der Wachs turnsgeschwindigkeit gleichen Geschwindigkeit aus der
Polymerisatlösung entfernt, dadurch gekennzeichnet, dass das longitudinal^
Wachstum an einer sich in der Wachstumsrichtung des Kristalls bewegenden
Oberfläche stattfindet und der faserartige Kristall sich über eine Länge
van mindestens 15 cm, gemessen vom anwachsenden Ende, mit der vorgenannten Oberfläche berührt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sich bewegende
Oberfläche, an der das Wachstum des Polymerfadens stattfindet, nicht
vollkommen glatt ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass das
longitudinale Wachstum in einer Couette-Strömung stattfindet, wobei sich
der faserartige Kristall über eine Länge von mindestens 15 cm mit dem
Rotor, der diese Strömung erzeugt, berührt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sich bewegende
Oberfläche gesandstrahlt ist.
5. Verfahren nacn den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man ein
apolares kristallisierbares Polymerisat auf einer sich bewegenden apolaren Oberfläche anwachsen lässt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die sich bewegende
Oberfläche silanisiert ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das
kristallisierbare Polymerisat ein lineares Polyolefin ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das lineare
Polyolefin Polyäthylen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das lineare
Polyolefin Polypropylen ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel p-Xylol ist.
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OFUGWAL INSPECTED
11. Vorrichtung zum Ausfuhren des Verfahrens nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, bestehend aus einem geschlossenen Gefass (1),
in dem sich ein Rotor (3) befindet mit welchem Gefass (1) in der Nähe
der Unterseite noch gegenüber dem Rotor (3) einigermassen tangential und nach oben gerichtet ein dünnes Rohr (7) verbunden ist, das mit der
Innenseite dieses Gefasses (1) in Verbindung steht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche
des Rotors (3) rauh ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (3)
gesands trahlt is t.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11-13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oberfläche des Rotors (3) nicht polar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche
des Rotors (3) silanisiert ist.
16. Polyolefinfaden, hergestellt nach dem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorangehenden Ansprüche.
17. Polyäthylenfaden, hergestellt nach dem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorangehenden Ansprüche.
18. Polypropylenfaden, hergestellt nach dem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorangehenden Ansprüche.
19. Polyäthylenfaden mit einem Gewicht von 10 χ 10 bis 120 χ 10 mg/cm,
2 einer Zugfestigkeit von mehr als 100 kg/mm , einem E-Modul von mehr als
2 2
22 χ 10 kg/mm und einer Bruchdehnung von weniger als 25 %.
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