DE2719988C2 - Amorphe, Tantal enthaltende mindestens bis 300 Grad C temperaturstabile Metallschicht und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Amorphe, Tantal enthaltende mindestens bis 300 Grad C temperaturstabile Metallschicht und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft eine amorphe. Tantal enthallende,
mindestens bis 3000C tt.tiperaturstabile Metallschicht,
bei der das Material dieser Schicht auf ein liefgekühltes Substrat durch Aufdampfen oder Aufstäuben
niedergeschlagen ist. sowie ein Verfahren zu ihrer w Herstellung.
Metalle und Metall-Legierungen in amorphem Zustand besitzen teilweise technisch interessante
Kigenschaften, wie beispielsweise große magnetische Weichheit, hohen spezifischen e! ktrischen Widerstand j,
und kleine oder sogar negative Werte für den Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes
(vergl. .Journ. of Chem. Physics«. 48.b (1968). 2560.
»Phys. Rev.« B2 (1970). 1631). Es wurde eine Reihe
verschiedenartiger Methoden zur Herstellung derart!- ger amorpher Metalle entwickelt, die einerseits in der
Stabilisierung des ungeordneten Zustandes flüssiger Metalle bzw. flüssiger Metall-Legierungen durch Abschrecken,
andererseits in der Kondensation von Metalldämpfen auf gekühlten Substraten beruhen.
Das Prinzip der Abschreckung aus der Schmelze ist beispielsweise in der Literaturstelle »Trans. Met. Soc.
AIME« 227 (1963). Seite 362 ff. sowie in »Act. Met.« 15
(1967). Seite 1969 beschrieben worden. Die mit dieser Methode erzielbaren Schichtdicken für die amorphen
Metallschtchten betragen zwischen etwa 10 und 100 μηι.
Eine andere Möglichkeit ist durch die Abschreckkondensation gegeben, bei der das Material der zu
gewinnenden amorphen Metallschicht auf ein tiefgekühltes Substrat aufgestäubt oder aus der Dampfphase
atiskondensiert wird. Diese Methode gestattet die Erzielung auch von sehr geringen Schichtdicken
< 1 μιη sowie eine sehr hohe Genauigkeit der Dicke der
niedergeschlagenen Schichten. Die Abschreckgeschwindigkeit liegt in der Größenordnung zwischen 10*
bis KPK/sec. Weiterhin können mit dieser Methode
auch Legierungsschichten durch ein gleichzeitiges Niederschlagen mehrerer Komponenten auf dem
gekühlten Substrat hergestellt werden. Die erzielten amorphen Dünnschichten können, sofern sie bei bi
höheren Temperaturen Stabilität aufweisen, in der Dünnschichttechnik, /.. B. für Dünnschichtwiderstände,
verwendei werden. Solche amorphen Metallschichten, die auf stark gekühlten Stubstraien erzielt werden,
gehen jedoch meist bei höheren Temperaturen, z. B. schon bei Zimmertemperatur, in einen kristallinen
Zustand über. Um den amorphen Zustand solcher Schichten stabil zu halten, werden daher beim
Herstellungsprozeß im allgemeinen »Stabilisatoren« wie z. B. Si, P, S, B, Ge, Bi, zugesetzt. Durch solche
Zusatzstoffe können aber die erstrebten und technisch interessanten Eigenschaften der amorphen Materialien
in unerwünschter Weise verändert werden.
Bei der bisherigen Herstellung amorpher Metallschichten im Hochvakuum wurden die im Restgas
vorhandenen Verunreinigungen Undefiniert in die Schichten miteingebaut. Die so eingebauten Verunreinigungen
stabilisieren zwar den amorphen Zustand, verändern aber z. B. die elektrischen Eigenschaften und
setzen die Reproduzierbarkeit der Herstellung von Schichten mit genau bestimmten Eigenschaften stark
herab.
Aus der DE-OS 16 15 030 ist zwar eine aus Tantal bestehende Metallschicht mit hohen spezifischen
elektrischen Widerstandswerten bekannt, doch besteht
diese Metallschicht aus einer ^-Tantal-Modifikation und ist nicht amorph und temperaturstabil.
Aus der DE-OS 25 34 379 sind Metall-Legierungen,
z. B. Tantal-Nickel-Legierungen, bekannt bei denen die
amorphen Phase" nur in Gegenwart von Bor. Silizium. Phosphor und Schwefel oder durch Verunreinigungen
des Hochvakuums stabil sind.
Aus der Zeitschrift »Vakuum Technik«. 1979, Heft 6,
Seiten 134 — 13C sind Tantalaufdampfschichten bekannt,
die zur Einstellung eines bestimmten elektrischen Widerstandes in ihrem Oberfläcbenbereich mit Sauerstoff
und Stickstoff begast werden. Ein amorpher Zustand liegt nicht vor.
Aus der US-PS 34 27 154 sind schließlich Mehrkomponenten-Legierungen
mit amorpher Struktur zu entnehmen, die als metastabil bezeichnet werden.
Von keiner der durch Jen Stand der Technik bekannten amorphen Metallscheren auf Tantalbasis
ist jedoch bekannt, daß diese auch bei Temperaturen von 300" C und darüber noch bezüglich ihrer amorphen
Eigenschaften stabil sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine amorphe
Metallschicht auf Tantalbasis, die mindestens bis 3000C
temperalurstabil ist. anzugeben, so daß eine hohe
Reproduzierbarkeit ihrer Eigenschaften, wie beispielsweise des spezifischen elektrischen Widerstandes sowie
des Temperaturhoeffizienten des elektrischen Widerstandes
gewährleistet ist. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes Verfahren zu ihrer Herstellung
anzugeben.
Zur Lösung der erfindiingsgemäßen Aufgabe wird
eine amorphe. Tantal enthaltende Metallschicht der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die neben
Tantal entweder Nickel zwischen 20 und 55 Atom-% oder Kobalt zwischen 20 und 80 Atom-% oder in die
Schicht eingelagerten Stickstoff enthält.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, diese Schicht dadurch herzustellen, daß in einem auf Ultrahochvaku·
um evakuierbaren Gefäß zugleich mit dem Tantal auf das gekühlte Substrat Nickel oder Kobalt durch
Aufdampfen oder Aufstäuben niedergeschlagen oder Stickstoff auskondensiert wird. Die Temperatur des
Substrates wird dabei auf kleiner —90'C gehalten.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei Verwendung von Nickel bzw. Kobalt als Zusatzstoff die
niedergeschlagene amorphe Schicht nur aus metalli-
sehen Materialien besteht und dermoch bis etwa 350°C
amorph bleibt. Erfolgt die Herstellung im Ultrahochvakuum, so werden keine Undefinierten Verunreinigungen
in diese Schichten eingebaut, was die Reproduzierbar keit der Schielen weiter erhöht. Bei der Verwendung
von Stickstoff als Zusatzstoff verhält sich dieser iner· Die Verwendung von Stickstoff als Zusatzstofi hat
weiter den Vorteil, daß bei der Herstellung einer solchen Schicht nur eine Vcrdampfungsquelle für das
Tantal notwendig ist, da der Stickstoff beispielsweise durch ein Dosierventil als Gas zugeleitet werden kann.
Durch Vhiiation des Stickstoffpartialdruckes können
die Eigenschaften der Schicht gezielt gesteuert werden. Zur Kühlung reicht dabei eine Kühlung mit flüssigem H2
oder N2 aus. Die Verwendung von Kobalt für die Zusammensetzung der Schicht ergibt eine amorphe
Metallschicht, die bis 3500C stabil ist und einen sehr
kleinen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes zwischen —200 ppm/'K und
+ 200 ppm/" K besitzt. Der spezifische Widerstand liegt
zwischen 150 und 250 μ cm.
Im folgenden wird die Erfindung beschrieben und
anhand der Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt schematisch die zur Herstellung der erfindungsgemäßen amorphen. Tantal enthaltenden
Schicht verwendete Apparatur.
Als Beispiel diene die Herstellung einer Nickel enthaltenden amorphen Tantalschicht. In einem Rezipienten
1. der über einen Amchluß 2 mit einer Ultrahochvakuumpumpe verbunden ist. befinden sich
zwei Verdampfungstiegel 3 bzw. 4, wobei sich in dem einen Tiegel zu verdampfendes Tantal 5 und in dem
anderen Tiegel zu verdampfendes Nickel 6 befindet. Die Verdampfungstiegei 3 bzw. 4 werden beispielsweise
elektrisch mittels Stromquellen 7 bzw. 8 beheizt. Statt dessen können auch Elektronenstrahlverdampfer eingesetzt
werden. In dem Rezipienten 1 befindet sich weiter eine Kühlvorrichtung 9. durch die ein Kühlmittel,
beispielsweise flüssiger Wasserstoff oder flüssiger Stickstoff, hindurchgeleitet werden kann. Auf dieser
Kühlvorricht ing 9 befindet sich das Substrat 10, auf dem
die amorphe Schicht 11 niedergeschlagen wird. Das Substrat besteht beispielsweise aus Glas.
Als Ausgangsmaterial wird Tantal und Nickel des Reinheitsgrades 99.999% verwendet. Die Materialien
werden in die Tiegel 3 bzw. 4 gebracht, im Ultrahochvjkuum aufgeschmolzen uwd geglüht, so daß
der Enddruck in der Anlage nach Ausheizen der gesamten Apparatur bei etwa 200°C einen Druck von
3 ■ 10"8 Pa erreicht. Sodann werden die Verdampfungstiegel 3 und 4 aufgeheizt, so daß aus ihnen Tantal bzw.
Nickel verdampft. Während dieser Verdampfung steigt der Druck in dem Rezipicnten auf etwa 9 · I0-* bis
8-10-7Pa an. Die Aufdampfgeschwindigkeit am
Substrat beträgt beispielsweise 0,2 nm pro see; die
Ablagerung erfolgt solang«? bis eine Schichtdicke von beispielsweise Ί5 bis 80 πίτι erreicht .~t. Ais Substratmaterial
können neben Glas auch Quarz, AI2O3 oder BeO
verwendet werden. Nach den im Zusammenhang mit der Erfindung vorgenommenen Untersuchungen werden
in üem niedergeschlagenen Tantal bis etwa 8 Atom-% Nickel gelöst. Bei Schichten mit einem
Nickelgehalt zwischen 8 und etwa 20 Atom-% bildet
lu sich ein Phasengemisch aus α-Tantal und amorphem
Tantal-Nickel. Aus diesem Grunde wird der Nickelanteil in der niedergeschlagenen Schicht zwischen etwa 20
und etwa 55 Atom-% gewählt- In diesem Bereich liegen die spezifischen elektrischen Widerstände solcher
Schichten zwischen etwa 130 und etwa 320 μ Ohm · cm. Die Temperaturkoeffizienten variieren zwischen etwa
+ 500 und — 300ppm/°K. Derartige Schichten mit
einem Nickelanteil zwischen 20 und 55 Atom-% bleiben bis etwa 300°C stabil. Danach zeig: sich eine
geringfügige, irreversible Widerstandsabnahme, die bei etwa 400^C ungefähr ein Zehntel ^ns ursprünglichen
Widerstandswertes beträgt, da diese Schichten bei dieser Temperatur in einen mikrokristallinen Zustand
übergehen. Bei einem Nickelgehalt oberhalb von 55 Atom-% tritt in der niedergeschlagenen Schicht
neben amorphem Tantal-Nickel auch /?-Tantal auf. Mit
weiter steigendem Nickelgehalt kann die amorphe Phase verschwinden und /3-Tantal und Nickel nebeneinander
auftreten.
jo Die Herstellung einer amorphen. Tantal enthaltenden
Schicht mit einem Zusatz von Stickstoff erfolgt in entsprechender Weise, wobei über einen Gaseinlaß 12
Stickstoff in den Rezipienten eingelassen wird. In diesem Fall entsteht als niedergeschlagene Schicht eine
Tantalschicht mit eingelagertem Stickstoff. Derartige Schichten haben ebenfalls bis etwa 300°C ihren
amorphen Zustand beibehalten. Bei der Abscheidung dieser Schicht wird in dem Rezipienten 1 ein
Stickstoffpartialdruck von mehr als etwa 5 · 10-5Pa
eingestellt. Das Substrat wird auf eine Temperatur von etwa -16O0C gebracht. Der spezifische elektrische
Widerstand einer solchen Schicht beträgt z. B. bei einem Nj-Partialdruck von 6 ■ IO-4 Pa etwa 900 μ
cm. Die diesen Nj-Partialdrücken entsprechenden
Werte des Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes betragen —750 pp.Ti/"5 K bzw.
-95OpPm/0 K.
Wird für die Zusammensetzung der Schicht Kobalt mit einem Anteil von z. B. 25 bis 30 Atom-% gewählt, so
so beträgt der spezifische elektrische Widerstand zwischen 150 und 180 μ
cm. dessen Temperaturkoeffizient 0 ± 15 ppm/" K im Bereich von -140° C bis +35O1C.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Amorphe, Tantal enthaltende, mindestens bis
300°C temperaturstabile Metallschicht, bei der das Material dieser Schicht auf ein tiefgekühltes Substrat
durch Aufdampfen oder Aufstäuben niedergeschlagen ii;t, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Schicht neben Tantal entweder Nickel zwischen 20 und 55 Atom-% oder Kobalt zwischen
20 und 80 Atom-% oder in die Schicht eingelagerten Stickstoff enthält.
2. Verfahren zur Herstellung einer amorphen Tantal enthaltenden Metallschicht nach Anspruch I,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem auf Ultrahochvakuum evakuierbaren Gefäß zugleich mit dem ,5
Tantal auf das gekühlte Substrat Nickel oder Kobalt durch Aufdampfen oder Aufstäuben niedergeschlagen
oder Stickstoff auskondensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichne·
daß die Temperatur des Substrates auf kleiner lUiiius 900C gehalten wird.
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