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Verbindungsglied für Reifenketten
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Die Erfindung betrifft ein Verbindungsglied für Reifenketten gemäß
Anspruch 1.
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Bei einem bekannten Verbindungsglied dieser Art (DT-OS 23 25 004)
weisen die Schenkelenden gegenüber dem übrigen Gliedkörper wesentlich geringere
Dicke auf und bilden am Übergang zum übrigen Gliedkörper radial und in Umfangsrichtung
des Gliedkörpers verlaufende Schultern, an denen das Schließstück am Gliedkörper
anliegt. Zur Bildung der flachen Schenkelenden muß der zu einem Teilring gebogene
Gliedkörper im Gesenk geschmiedet werden. Dabei wird der Faserverlauf des gebogenen
Gliedkörpers im Bereich der Schenkelenden zerstört, was mit einer Verringerung der
Festigkeit, insbesondere der Bruchfestigkeit, der Schenkelenden verbunden ist. Ferner
sind bei dem bekannten Verbindungsglied zur Lagerung der Sicherungsglieder Durchgangsbohrungen
in den Schenkelenden vorgesehen, die deren Festigkeit noch weiter verringern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungsglied dieser
Art so auszubilden, daß der Faserverlauf des ringförmig gebogenen Gliedkörpers auch
im Bereich der Schenkelenden erhalten bleibt.
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Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
gelöst.
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Infolge der erfindungsgemäßen Ausbildung ist der Gliedkdrper über
seine ganze Länge im wesentlichen gleich ausgebildet.
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Seine Schenkelenden sind ebenfalls teilringförmig mit im wesentlichen
gleichem Querschnitt wie der übrige Gliedkörper gebogen. Dadurch kann der Gliedkörper
besonders einfach und mit geringen Kosten beispielsweise auf Warmbiegemaschinen
hergestellt werden. Der Gliedkörper muß also nicht mehr im Gesenk geschmiedet werden.
Nach dem Biegen des Gliedkörpers müssen nur noch die Vertiefungen angebracht werden.
Da die Schenkelenden ohne Schultern in den übrigen Gliedkörper Ubergehen, wird der
ringförmige Faserverlauf im Gliedkörper nicht gestört, so daß die Schenkelenden
im Vergleich zu geschmiedeten Schenkelenden wesentlich höhere Festigkeiten aufweisen.
Infolge der teilkreisförmigen Ausbildung ragen die Vertiefungen nur wenig in den
Gliedkörper und stören den Faserverlauf dadurch praktisch nicht, so daß die Festigkeit
durch die Vertiefungen nur unwesentlich beeinträchtigt wird. Durch das Warmbiegen
wird die Gefügestruktur des Ausgangsmateriales nicht verändert, so daß Nachbehandlungen,
wie etwa Nachglühen oder dgl., nicht mehr erforderlich sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung,
den Ansprüchen und den Zeichnungen.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigend:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Verbindungsglied
in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt und eine Ansicht längs der Linie II - II in
Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht des Verbindungsgliedes in Richtung des Pfeiles III in
Fig. 1, Fig. 4 den Gliedkörper des Verbindungsgliedes in einer Darstellung gemäß
Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V - V in Fig. 4, Fig. 6 das Schließstück
des Verbindungsgliedes in Ansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 1, Fig. 7 einen
Schnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 6, Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie
VIII-VIII in Fig. 7.
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Das Verbindungsglied nach den Fig. 1 bis 3 besteht aus einem teilring-förmigen
Gliedkörper 1, der eine Aufnahmeöffnung 2 für einzuhängende Kettenglieder und eine
Einführöffnung 3 begrenzt, und aus einem Schließstück 4, das zum Verschließen der
EinfUhröffnung mit Sicherungsstiften 5 bis 8 an den freien Schenkelenden 9 und 10
des Gliedkörpers befestigt ist.
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Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, bildet der Gliedkörper 1 mit seinen freien
Schenkelenden 9, 10 ein teilkreisförmiges Biegeteil, das vorzugsweise kreisförmigen
Querschnitt hat. Der Querschnitt kann aber auch jede beliebige andere Form haben,
beispielsweise quadratisch oder elliptisch sein. Die Enden des Gliedkörpers können
in einem Arbeitsgang mit dem übrigen Gliedkörper ausgebildet werden.
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Sie haben mit dem übrigen Gliedkörper eine gemeinsame Mantelfläche
und gehen daher ohne Absätze oder Schultern in diesen über, so daß der Gliedgörper
über seine gesamte Länge gleichen Faserverlauf hat. Dadurch können besonders hohe
Festigkeitswerte erreicht werden.
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Die Enden 9, 10 des Gliedkörpers 1 weisen zueinander parallele Stirnflächen
11 und 12 auf, die die Einführöffnung 3 begrenzen.
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Der Abstand der Stirnflächen 11, 12 voneinander und damit die Größe
der Einführöffnung richtet sich nach der Dicke des in die Aufnahmeöffnung 2 des
Gliedkörpers einzuhängenden Kettengliedes.
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Damit das Schließstück 4 unverrückbar am Gliedkörper 1 gehalten werden
kann, sind an den freien Enden 9, 10 des Gliedkörpers jeweils zwei halbkreisförmige
Lagerausnehmungen 13 bis 16 vorgesehen. Die Lagerausnehmungen verlaufen parallel
zur Achse A des Gliedkörpers und fond, wie Fig. 4 deutlich zeit, an den Stirnflächen
11 und 12 sowie in den äußeren Umfangszonen 17 an den Schenkelenden 9, 10 des Gliedkörpers
1 angeordnet. Dadurch ist zwischen den Ausnehmungen 13 und 15 sowie 14 und 16 jedes
Schenkelendes 9 und 10 ein zahnartiger Vorsprung 18 und 19 gebildet, der in Schließstellung
von den zugehörigen Sicherungsstiften 5 und 7 sowie 6 und 8 hintergriffen wird.
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Durch die teilkreisförmigen Ausnehmungen, die in den Randzonen des
Gliedkörpers 1 liegen, wird der Querschnitt der Schenkelenden nur wenig geschwächt,
so daß die Festigkeit nur unwesentlich vermindert wird.
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Die in den stirnseitigen Vertiefungen 13, 14 liegenden Sicherungsstifte
5, 6 gewährleisten, daß sich das Schließstück 4 nicht in Achsrichtung der Einführöffnung
3 gegenüber dem Gliedkörper verschieben kann. Die radial äußeren Stifte 7 und 8
verhindern andererseits , daß der Gliedkörper 1 unter Zugbeanspruchung im Kettenverband
aufgebogen wird, so daß das SchließstUck
nicht aus der Einführöffnung
herausrutschen kann und dadurch die Einführöffnung freigibt. Gemeinsam bewirken
die Sicherungsstifte 5 bis 8 eine Verspannung des Schließstückes am Gliedkörper
und dadurch einen sehr sicheren Halt.
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Um den Querschnitt der Gliedkörperenden nur minimal zu schwächen,
haben die Ausnehmungen 5 bis 8 in Umfangsrichtung des Gliedkörpers jeweils ausreichend
großen Abstand voneinander.
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Ferner sind aus diesem Grunde die radial inneren, an den Stirnflächen
11 und 12 liegenden Ausnehmungen 13 und 14 näher bei der radial inneren Umfangs
zone 20 des Gliedkörpers 1 als die in halber Breite zwischen der inneren und äußeren
Umfangs zone 20 und 17 liegende Quermittelebene E (Fig. 1 und 3 bis 5).
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Da die inneren Stifte 5 und 6 im wesentlichen nur das Gewicht des
Schließstückes aufnehmen müssen, können diese entsprechend schwächer dimensioniert
sein als die äußeren Stifte 7 und 8, an denen infolge der auf den Gliedkörper wirkenden
Zugkräfte hohe Scherkräfte angreifen. Die inneren Stifte haben beispielsweise einen
Durchmesser von 5 mm, während die äußeren Stifte 7, 8 einen Durchmesser von 8 mm
haben. Da die Stifte formschlüssig in den zugehörigen Ausnehmungen liegen, sind
die äußeren Ausnehmungen 15 und 16 entsprechend größer als die inneren Ausnehmungen
13 und 14.
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Das in den Fig. 6 bis 8 gesondert dargestellte Schließstück 4 besteht
aus einem etwa quaderförmigen Gußteil, das an beiden Enden jeweils eine Aufnahme
21 und 22 für die freien Enden 9 und 10 des Gliedkörpers 1 hat. Die Aufnahmen 21,
22 haben jeweils im
Querschnitt gemäß Fig. 7 U-Form. Der Boden
23 bzw. 24 der Aufnahme 21 bzw. 22 ist durch den Quersteg 25 des im Schnitt dadurch
die Längsmittelebene (Fig. 7) etwa T-förmigen Schließstückes gebildet. Der Boden
23, 24 ist derart teilkreisförmig gekrümmt, daß die freien Enden 9, 10 des Gliedkörpers
1 jeweils über etwa ihre halbe äußere Mantelfläche 26 (Fig. 3) ganzflächig am Boden
anliegen. Dadurch wird ein spielfreier Sitz des Schließstückes am Gliedkörper erreicht.
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Wie Fig. 6 zeigt, sind die beiden Aufnahmen 21, 22 durch ein Mittelstück
27 voneinander getrennt, das jeweils zur Quermittelebene B des Schließstückes 4
parallele Anlageflächen 28, 29 für die Stirnflächen 11, 12 des Gliedkörpers 1 aufweist.
Die Anlageflächen 28, 29 halben, wie insbesondere Fig. 1 zeigt, größere Fläche als
die Stirnflächen 11, 12, so daß sie in Schließstellung des Verbindungsgliedes geiingfügig
in die Aufnahmeöffnung 2 ragen.
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Die Längsseiten 30, 31 des Schließstückes 4, die die Außenflächen
der die Aufnahmen 21, 22 seitlich begrenzenden Schenkeln 32 bis 35 bilden, haben
in Seitenansicht im wesentlichen Trapezform.
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Die Stirnseiten 36> 37 7 des Schließstückes sind durch die in Steckrichtung
des Schließstückes Pfeil 38 (Fig. 1) vorderen Stirnflächen 39 bis 42 der Schenkel
32 bis 35 der Aufnahmen 21, 22 und der Stirnfläche 43 des Mittelstückes 27 gebildet.
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Infolge seiner in Steckrichtung 38 nach vorn verjüngten Ausbildung
hat das Schließstück 4 trotz großflächiger Anlage am Gliedkörper nur geringes Gewicht.
Im Bereich ihrer freien Enden sind
die Schenkel 32 bis 35 der Aufnahmen
21, 22 nur etwa halb so breit wie im Bereich der Böden 23, 24. Durch diese Ausbildung
ist ferner eine hohe Beweglichkeit der eingehängten Kettenglieder im Verbindungsglied
sichergestellt.
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Das Schließstück hat eine geschlossene Unterseite 44, die allseitig
gewölbt ist. Die Ecken des Schließstückes sind abgerundet. Dadurch wird eine Beschädigung
des Gliedkörpers 1, insbesondere beim Aufstecken des Schließstückes vermieden. Außerdem
wird dadurch eine Beschädigung von in der Aufnahmeöffnung des Gliedkörpers eingehängten
Kettengliedern, wenn diese mit dem Schließstück 4 in Berührung kommen, vermieden.
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Etwa in halber Länge weisen die Anlageflächen 28 und 29 des Mittelstückes
27 und die Böden 23, 24 der Aufnahmen 21, 22 halbkreisförmige Vertiefungen 47 bis
50 auf, die so ausgebildet sind, daß sie in Schließstellung des Verbindungsgliedes
die zugehörigen Ausnehmungen 13 bis 16 im Gliedkörper 1 zu in Ansicht kreisförmigen
Aufnahmeöffnungen für die Sicherungstifte 5 bis 8 ergänzen. Die Vertiefungen sind
jeweils durch Durchgangsbohrungen des Schließstückes 4 gebildet.
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Infolge seiner verjüngten Ausbildung hat das Sch2ießstUck 4 bei gleichzeitig
großflächiger Abstützung an den Schenkelenden 9, 10 des Gliedkörpers 1 kleine Abmessungen
und dadurch relativ geringes Gewicht. Durch die relativ kleinen Abmessungen haben
in die Aufnahmeöffnung 2 eingehängten Kettenglieder eine hohe Beweglichkeit, so
daß sich das erfindungsgemäße Verbindungsglied besonders als Reparaturglied für
dichte Kettennetze eignet.
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Im Bereich ihrer freien Enden sind die Schenkel 32 bis 36 der Aufnahmen
21, 22 des Schließstückes nur etwa halb so breit wie im Bereich der Böden 23, 24.
Die lichte Weite der Aufnahmen parallel zur Quermittelebene B des Schließstückes
4 entspricht etwa der Länge der Durchgangsbohrungen jedes Schenkels 32 bis 35. Die
relativ breiten Schenkel gewährleisten eine sehr genaue Ausrichtung des Schließstückes
gegenüber dem Gliedkörper.
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Das erfindungsgemäße Verbindungsglied eignet sich besonders als Reparaturglied
für beschädigte oder zu Bruch gegangene Kettenglieder. Das Verbindungsglied kann
aber auch von vornherein in einer Reifenkette angeordnet werden.
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L e e r s e i t e