DE2716535A1 - Mittel zum schutz vor nierenversagen - Google Patents
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Description
DR. A. VAN DER WERTH DR. FRANZ LEDERER REINER F. MEYER
DlPL-ING. (1934-1974) DIPL-CHEM. DIPL-ING.
8000 MÜNCHEN 80 LUOLE-GRAHN-STRASSE 22
TELEFON: (089) 472947
TELEX: S24624 UOER D TELEGIL: LEDERERPATENT
13- April 1977
73267
MEIJI SEIKA KAISHA, LTD. No. 8, 2-chome, Kyobashi, Chuo-ku, Tokio, Japan
Mittel zum Schutz vor Nierenversagen
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Schutz vor Nierenversagen
oder Stauungsödem, das als aktiven Bestandteil D-Glucaro-1,5-lactarn oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz hiervon enthält. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Arzneimittel zum Schutz gegen Nierenversagen oder Stauungsödem,
welche durch ein chemotherapeutisches, mehr oder weniger gegenüber der Niere ηephrotoxisches Mittel induziert
werden, und insbesondere betrifft die Erfindung ein Arzneimittel zur Verhinderung des Nierenversagens, welches
durch aminoglycosidische Antibiotika wie Kanamycine und 3l,VDideoxykanamycin B induziert wird. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Schutz gegen Hierenversagen
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oder Stauungsödem beim Tier oder beim Menschen, welche durch orale oder parenterale Applikation von aminoglycosidischen
Antibiotika induziert sind.
Aminoglycosidische Antibiotika wie Kanamycin A, Kanamycin B, 3',V-Dideoxykanamycin B und Gentamicin werden weit verbreitet als antibakterielle Mittel eingesetzt, die zur therapeutischen Behandlung von durch gram-negative oder gram-positive
Bakterien und säurefeste Bakterien hervorgerufene Infektionen
wirksam sind. Jedoch wurde festgestellt, daß die Applikation von aminoglycosidischen Antibiotika wie den Neomycinen, Kanamycinen, Streptomycin und Gentamicin häufig ein Nierenversagen
oder ein Stauungsödem beim Menschen als hauptsächlichen Nebeneffekt induzieren kann. Es ist bekannt, daß verschiedene Indikatoren des Ausmaßes der Nierenfunktionsstörung sich verschlechtern, wenn die gegebene Menge des aminoglycosidischen Antibiotikums ansteigt. Weiterhin ist bekannt, daß Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, wenn aminoglycosidische Antibiotika einem Patienten gegeben werden, der an einem Nierenversagen leidet.
Es ware sehr vorteilhaft, einen Schutz gegen durch aminoglycosidische Antibiotika induziertes Nierenversagen oder
hierdurch induziertes Stauungsödem bei der klinischen Behandlung zur Verfügung zu haben. Beispielsweise sind in
"Journal of Antibiotics" Vol. 22, Nr. 2 (Februar 1976) S. 187-19A einige Tests beschrieben, bei denen 2,5-Di-O-acetyl-D-glucaro-1,4-;3,6-dilacton (Aceglacton) und hiermit verwandte Verbindungen wie D-Glucaro—1,4-;3«6-dilacton,
Natrium-D-glucaro-1,4--lacton und Natrium-D-glucaro-3,6-lacton
versuchsweise bei Batten appliziert wurden, um durch aminoglycosidische Antibiotika induziertes Nierenversagen zu verhindern oder zu reduzieren.
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-Ir-
Aufgabe der Erfindung ist ein Arzneimittel, das einen ausgezeichneten
Schutz gegenüber Nierenversagen ermöglicht.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das durch die Applikation von starken Dosismengen von aminoglycosidischen
Antibiotika wie den Kanamycinen, 31,4-VDideoxykanamyoin Bt
Gentamicin und Neomycin induzierte Nierenversagen oder Stauungsödem
verhindert oder in einem signifikanten Ausmaß reduziert werden kann, indem eine Menge von D-Glucaro-1,5-lactam
oder einem Salz hiervon in Kombination mit aminoglycosidischen Antibiotika gegeben wird. D-Glucaro-1,5-lactarn ist ein Produkt,
das in einfacher Weise aus einem bekannten Antibiotika, nämlich Nojirimycin über das D-Gluco-1,5~lactarn hergestellt werden
kann. Weiterhin wurde gefunden, daß die Aktivität von D-Glucaro-1,5-lactam zur Verhinderung des Nierenversagens oder
zum Schutz vor Nierenversagen höher als diejenige des 2,5-Di-O-acetyl-D-glucaro-ij^^je-dilactons
(Aceglacton) ist, wobei die letztgenannte Verbindung die wirksamste Verbindung unter den
untersuchten Monosacchariden ist, die in der oben angegebenen
Literaturstelle in "Journal of Antibiotics" zitiert ist.
Gemäß einer ersten Ausführungsform schafft die Erfindung daher ein Mittel zum Schutz gegenüber durch aminoglycosidische Antibiotika
induziertem Nierenversagen, wobei das Mittel D-Glucaro-1,5-lactam
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon als aktiven Inhaltsstoff enthält.
Die in dem erfindungsgemäßen Arzneimittel als aktiver Bestandteil verwendeten Verbindungen D-Glucaro-1,5-lactam und seine
Salze können durch folgende Strukturformel wiedergegeben werden:
OH
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worin R ein Wasserstoffatom oder ein pharmazeutisch annehmbares
Metall wie ein Alkalimetall und vorzugsweise Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium oder Cäsium oder ein Erdalkalimetall
und vorzugsweise Magnesium bedeutet. Gegebenenfalls kann D-Glucaro-1,5-lactam in Form der freien
Carbonsäure ein Säureadditionssalz mit den Kanamycinen oder
31 ,V-Dideoxykanamycin B selbst (in Form der freien Base)
bilden.
Da D-Glucaro-1,5-lactam oder ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz
"hiervon in Wasser löslich ist, kann das erfindungsgemäße Arzneimittel in jeder beliebigen, oral applizierbaren
Form oder in einer parenteral injizierbaren Form, wie sie auf dem Fachgebiet bekannt sind, formuliert werden. Beispielsweise
kann die pharmazeutische Form für eine intramuskuläre, intravenöse oder subkutane Injektion eine Lösung der aktiven
Verbindung in Wasser oder einer physiologischen Salzlösung sein, und Beispiele für die pharmazeutische Form für eine
orale Applikation sind Pulver, Kapseln, Tabletten, Lösungen und Sirup-Produkte, welche die aktive Verbindung gegebenenfalls
in Mischung mit einem geeigneten, festen Träger wie Talkum, Kaliumcarbonat oder Kohlehydraten, z.B. Lactose
oder Stärke, enthalten.
Es ist bekannt, daß bei Ratten, denen Wasser durch Durstighalten ohne Wasserzufuhr entzogen wurde, wenn ihnen durch
intramuskuläre Injektion große Dosismengen an aminoglycosidischem
Antibiotikum, wie Kanamycin, appliziert werden, ein akutes Nierenversagen oder eine Nierenschädigung regelmäßig
induziert wird, und daß der auf diese Weise induzierte Nierenschaden bei den unter Wasserentzug leidenden Ratten noch
durch die Gabe eines Blutplasmaverdünners wie Dextran zusammen mit dem aminoglycosidischen Antibiotikum verstärkt
werden kann, siehe die zuvor angegebene Literaturstelle in "Journal of Antibiotics". Weiterhin wurde gefunden, daß ein
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Nierenschaden bei Ratten experimentell unter normalen Kitterungsbedingungen
induziert werden kann, wenn stärkere Sosismengen des aminoglycosidischen Antibiotikums kontinuierlich
für eine bestimmte Periode gegeben werden. Der Nierenschaden kann durch Beobachten des Odems oder des Anschwellens der
Niere und von Abnormalitäten der Nierenkanälchen, Epithelzellen
der proximalen, gewundenen Kanälchen und Sammelkanälchen der Niere, wie auch eine Erhöhung des Wertes des Blutharnstoff-
„, . ÄPgeachatät werden,
Stickstoffs, im folgenden als BHN bezelehnet«/Diese Veränderungen
bei unter Wasserentzug gesetzten Ratten, die an einem durch ein aminoglycosidisches Antibiotikum alleine oder in
Kombination mit Dextran induzierten, akuten Nierenversagen leiden, sind den Veränderungen stark analog, die beim Menschen
auftreten, der an einem durch die Applikation von aminoglycosidischen Antibiotika induzierten Nierenversagen leidet. Daher
wird angenommen, daß die Applikation von aminoglycosidischen Antibiotika das Nierenversagen oder die Nierenschädigung
nach einem gemeinsamen, biologischen Mechanismus induziert, der sowohl für die unter Wasserentzug gesetzte Ratte
als auch für den Menschen gilt.
Es wurden eine Reihe von Versuchen durchgeführt, und es wurde gefunden, daß bei der oralen oder parenteralen Gabe des erfindungsgemäßen
Arzneimittels, welches D-Glue ar ο-1,5-Iac tan oder
ein Salz hiervon als aktive Verbindung enthält, bei unter Wasserentzug gesetzten Ratten, die an einem durch intramuskuläre
oder intravenöse Injektion von großen Do3ismengen von Kanamycin oder 3'»4-l-Dideoxykanamycin B als aminoglycosidischem
Antibiotikum alleine oder in Kombination mit Dextran hervorgerufenen Nierenversagen leiden, der Anstieg im Wert des Blutharnstoff
stickstof fs (BHN), die Nierenödeme und die pathologischen
Abnormalitäten im Nierengewebe als Folge der Applikation von D-Glucaro-1,5-lactam oder einem Salz hiervon in einem signifikanten
Ausmaß verhindert oder reduziert werden können, und
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zwar im Vergleich zu den durch die Applikation des aminoglycosidischen
Antibiotikums alleine ohne Gabe von D-Glucaro-1,5-lactam
induzierten Schaden bzw. Veränderungen. Für Vergleichszwecke wurde weiterhin der bekannte Schutzeffekt
von 2,5-Di-°~acetyl-D-glucaro-1, H-;3,6-dilacton
(Aceglacton) beim Nierenversagen in der gleichen Weise wie zuvor untersucht, wobei gefunden wurde, daß 2,^-Di-O-acetyl-D-glucaro-1,4;3,6-dilacton
(Aceglacton) der erfindungsgeaäB ▼erwendeten Verbindung D-Glucaro-1,5~lactarn hinsichtlich des
Schutzeffektes zur Verhinderung oder zur Verringerung des
Nierenversagens offensichtlich unterlegen ist.
Falls D-Glucaro-1,5-lactam oder ein Metallsalz hiervon oral
oder parenteral in Kombination mit aminoglycosidischen Antibiotika gegeben wird, kann es in einem Verhältnis von wenigstens
2 Mol und vorzugsweise von 10 Mol oder mehr pro 1 Mol des aminoglycosidischen Antibiotikums gegeben werden. Im allgemeinen
kann die Dosismenge des applizierten D-Glucaro-1,5-lactams
zur Schaffung eines günstigen Schutzeffektes in Abhängigkeit von der tatsächlich angewandten Dosismenge des
aminoglycosidischen Antibiotikums verändert werden. Beispielsweise beträgt die Gesamtdosismenge von appliziertem
3I,V-Dideo:xykanamycin B für gewöhnlich 100 mg (in Form der
freien Base) pro Tag für eine erwachsene Person bei der therapeutischen Behandlung von bakteriellen Infektionen,
und daher kann die zur Erzielung eines günstigen Schutzeffektes verwendete Dosismenge von D-Glucaro-1,5-lactam
im Bereich von 100 mg bis 5°° mg pro Tag liegen, wenn es
in Kombination mit einer Standarddosis von 100 mg/Tag von 3',V-Dideoxykanamycin B gegeben wird. Wenn D-Glucaro-1,5-lactam
oder ein Salz hiervon als erfindungsgemäße, aktive Verbindung durch parenterale Injektion appliziert wird, wird
es besonders bevorzugt, die aktive Verbindung oder das erfindungsgemäße
Mittel intramuskulär oder subkutan oder intravenös
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-ψ-
unmittelbar nach, gleichzeitig mit oder innerhalb von 3O
Minuten vor der Applikation des aminoglycosidischen Antibiotikums
zu geben, da in anderen Fällen gefunden wurde, daß der beabsichtigte Schutzeffekt von D-Glucaro-1,5-lactam
schwächer ist. Wenn andererseits D-Glucaro-1,5-lactam oder
ein Salz hiervon als aktive Verbindung gemäß der Erfindung oral appliziert wird, ist es am wirksamsten, das D-Glucaro-1,5-lactam
oder das Salz hiervon innerhalb einer Zeitspanne von etwa 5 Minuten bis etwa 1 Stunde vor der parenteralen
Applikation des aminoglycosidischen Antibiotikums oral zu applizieren·. Im Falle einer intravenösen Applikation sind
weniger toxische Metallsalze wie das Natriumsalz bevorzugt.
Bei der klinischen Praxis werden aminoglycosidische Antibiotika wie die Kanamycine, 3' ,V-Dideoxykanamycin B und
Gentamicin üblicherweise in Form ihrer Säureadditionssalze und insbesondere in Form des Sulfates verwendet. Obwohl es
selbstverständlich möglich ist, die Form des Säureadditionssalzes des aminoglycosidischen Antibiotikums zu applizieren,
kann das aminoglycosidische Antibiotikum auch in Form seiner
freien Base verwendet werden, wobei seine Basizität durch die starke Acidität des D-Glucaro-1,5-lactams neutralisiert
werden kann, wenn das aminoglycosidische Antibiotikum und D-Glucaro-1,5-lactam gleichzeitig zusammengegeben werden·
In diesem Fall kann die Form der freien Base des aminoglycosidischen
Antibiotikums ein Säureadditionssalz mit D-Glucaro-1,5-lactam bilden. Beispielsweise kann 3',V-Dideoxykanamycin
B als freie Base mit D-Glucaro-1,5-lactam in Form der freien Carbonsäure in einem Mol-Verhältnis von
ca. 1:4- in Lösung in Wasser kombiniert werden, um ein Säureadditionssalz
von 31,4-'-Dideoxykanamycin B zu bilden, bei
welchem vier der durchschnittlichen fünf Aminogruppen des 3l,/*-lDideoxykanamycins B Jeweils mit einem Molekül dee D-Glucaro-1,5-lactams
assoziiert sind. Darüber hinaus kann das
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erfindungsgemäße Mittel in Form einer Lösung vorliegen, welche ein Salz des D-Glucaro-1,5-lactams zusammen mit einem Säureadditionssalz
eines aminoglycosidischen Antibiotikums, aufgelöst in Wasser oder in physiologischer Salzlösung enthält.
Weiterhin wurde gefunden, daß die Kanamycine und 31J^1DXdOOXykanamycin
B, wenn sie in Kombination mit D-Glucaro-1,5-lactam oder einem Salz hiervon gegeben werden, praktisch keine Verringerung
der antibakteriellen Aktivität, ie diesen aminoglycosidischen Antibiotika zueigen ist, zeigen, und daß D-Glucaro-1,5-lactam
oder das Metallsalz hiervon selbst keine Nierendysfunktion bewirken. Um die akute Toxizität von Salzen
des D-Glucaro-1,5-lactams abzuschätzen, wurden das Natriumsalz
und das Kaliumsalz des D-Glucaro-1,5-lactams Mäusen
oral in Dosierungen von 3 g/kg und 5 g/kg gegeben, und es wurde gefunden, daß keine der so behandelten Mäuse starb.
Dies zeigt, daß D-Glucaro-1,5-lactam und seine Salze Substanzen
mit sehr geringer Toxizität sind.
Aus der zuvor gegebenen Beschreibung wird deutlich, daß das erfindungsgemäße Mittel, das als aktiven Bestandteil D-Glucaro-1
,5-lactam oder dessen Salz enthält, vorteilhafte Eigenschaften aufweist, da es gegenüber Nierenversagen oder einer
Nierenschädigung beim Menschen und Tieren, die durch Applikation von aminoglycosidischen Antibiotika induziert ist,
einen bemerkenswerten Schutz ergibt.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung betrifft diese ein Verfahren zum Schutz vor Nierenversagen bei Tieren
und Menschen, welche durch orale oder parenterale Applikation von einem aminoglycooxdischen Antibiotikum hervorgerufen
wird, wobei das Verfahren die orale oder parenterale Applikation von D-Glucaro-1,5-lactam oder einem pharmazeutisch
annehmbaren Salz hiervon in einer wirksamen Dosismenge
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zum Schutz vor Nierenversagen unmittelbar nach oder zum gleichen Zeitpunkt wie oder innerhalb einer angemessenen Zeitspanne vor
der Applikation des aminoglycosidischen Antibiotikums umfaßt· Die Porm der freien Säure und das Natriumsalz von D-Glucaro-1,5-lactam,
die als aktive Verbindung gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind bekannte Verbindungen und sie können
nach der in der japanischen Patentschrift 601 999 beschriebenen Methode hergestellt werden. Das Kaliumsalz kann durch Neutralisieren
der Form der freien Säure des D-Glucaro-1,5-lactams mit wässriger Kaliumhydroxidlösung hergestellt werden, jedoch
kann es ebenfalls mit geringen Kosten durch katalytische Oxidation von D-Gluco-1,5-lactam als Ausgangsmaterial in Lösung
in wässriger Kaliumhydroxidlösung in Anwesenheit eines Platinoxidkatalysators hergestellt werden, wie dies im folgenden Beispiel
1 noch beschrieben wird. Auf diese Weise kann das Kaliumsalz von D-Glucaro-1,5-lactam direkt in Form eines kristallinen
Produktes isoliert werden.
Die Neutralisation der Form der freien Säure des D-Glucaro-1,5-lactams
mit wässriger Lithiumhydroxidlösung und anschließendes Einengen der Lösung und Zugabe von Äthanol ergibt das kristalline
Lithiumsalz des D-Glucaro-1,5-lactams. In einer ähnlichen Weise
können das Rubidiumsalz, das Cäsiumsalz und das Magnesiumsalz von D-Glucaro-1,5-lactam unter Verwendung von Rubidiumhydroxid,
Cäsiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid anstelle des IAthiumhydroxids
hergestellt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert.
Eine Lösung von 25,6 g D-Gluco-1,5-lactam in 1,22 1 Wasser
wurde mit 60 g eines Katalysators von 5 # Platin auf Kohle vermischt, und das Gemisch wurde auf 55°C unter kräftigem
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— 4Θ- —
Rühren erwärmt, wobei die lösung während dieser Zeit auf
einen pH-Wert von 7,0-8,5 durch tropfenweise Zugabe einer wässrigen 1N Kaliumhydroxidlosung gehalten wurde.
Nach dem Abschluß der Reaktion wurde das Gemisch von dem Katalysator durch Filtration befreit, das Filtrat wurde
auf ein Volumen von etwa 100 ml eingeengt, und es wurden 40 ml Methanol hinzugegeben. Nachdem Impfkristalle zugesetzt
worden waren, wurde die Lösung bei Umgebungstemperatur stehengelassen, so daß sich das Kaliumsalz von D-Glucaro
1,5-lactam in Form von Kristallen abschied. Die Ausbeute betrug
29,5 g· F- = 216-218°C (unter Zersetzung).
^ - +31,6° (C = 1,0 #; Wasser).
Elementaranalyse auf O6HgNO5K.H3O
berechnet: 0 = 29,06; H = 4,07; N = 5,65 %
gefunden: C = 29,28; H = 4,05; N = 5,53 #.
Das Idthiumsalz von D-Glucaro-1,5-lactarn wurde in ähnlicher
Weise hergestellt. Es hatte einen Schmelzpunkt F. = 275-278°C
(unter Zersetzung).
Elementaranalyse auf CgHgNO5Li
berechnet: C = 36,56; H = 4,06; N = 7,11 #
gefunden: C = 36,36; H = 4,09; N = 7,30 %.
Das Cäsiumsalz von D-Glucaro-1,5~lactam in amorphem Zustand
hatte F. = 192-1990C (unter Zersetzung).
Männliche SPF-Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht von etwa 220 g wurden 48 Stunden ohne Wasser ernährt. Diese unter
Wasserentzug gesetzten Ratten wurden als Versuchstiere in drei Gruppen, jede bestehend aus acht Ratten, eingesetzt. Bei der
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ersten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten (Kontrolle) wurde eine intramuskuläre Injektion mit einer 19 Gew.-
#igen Lösung von Kanamycinsulfat in Wasser (0,5 ml) in einer
Dosis von 300 mg Base/kg mit gleichzeitiger intraperitonealer
Injektion einer 10 Gew./Vol.-#igen wässrigen Dextranlösung
(Molekulargewicht etwa 4-0 000) in einer Dosismenge von 20 ml/ kg durchgeführt. Bei der zweiten Gruppe wurde eine intramuskuläre
Injektion von 0,5 ml einer wässrigen 12 Gew.-#igen Lösung des Kaliumsalzes von D-Glucaro-1,5~lactam in einer
Dosis von 284 mg/kg des Lactams durchgeführt, und bei der dritten Gruppe wurde eine intramuskuläre Injektion von 0,5 ml
einer wässrigen 14 Gew.-#igen Suspension von 2,5-Di-O-acetyl-D-glucaro-1,4;3»6-dilacton
(Aceglacton) in einer Dosis von 320 mg/kg dieser Verbindung (Aceglacton) durchgeführt. Unmittelbar
danach wurde bei der so behandelten zweiten und dritten Gruppe Kanamycinsulfat und Dextran in der gleichen
Weise und in den gleichen Dosismengen wie bei der ersten Gruppe, der Kontrollgruppe, appliziert. Die Ratten der drei
Gruppen wurden in Käfigen unter freiem Zugang zur Nahrung jedoch unter Wasserentzugsbedingungen gehalten. 24 Stunden
nach der Injektion des Antibiotikums wurden die Ratten durch Abziehen des Blutes aus der unteren Hohlvene im anästhesierten
Zustand getötet, dann wurden die Nieren entfernt. Die Werte von BHN im abgezogenen Blut und das Gewicht des Nierenödems
wurden gemessen, und das Nierengewebe wurde auf pathologische Veränderungen mikroskopisch untersucht. Das relative
Ausmaß des Nierenödems wurde nach folgender Gleichung berechnet:
Ausmaß des Nierenödems (#) = ( x 1O°
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
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- lir-
Gruppe Testverbindung
KM + DX
(Kontrolle)
(Kontrolle)
BHN
(mg/
dl)
Ausmaß des Nierenödems
Mikroskopische Beobachtung des Nierengewebes
Höchste Abnormalität 124· 1,39 bei Nierenkanälchen
und Sammelkanälchen
KM + DX + GK (erfindungsgemäß)
Merklich reduzierte Abnormalität bei Nierenkanälchen + 1,09 Sammelkanälchen im
Vergleich zu der Gruppe 1
KM + DX + AG
(Vergleich) 119 1,27
Höhere Abnormalität bei Nierenkanälchen + Sammelkanälchen
als bei Gruppe 2
KM = Kanamycinsulfat
DX = Dextran
GK = D-Glucaro-1,5-lactam-kaliumsalz
AG = 2,5-Di-0-acetyl-D-glucaro-1,4;3,6-dilacton (Aceglacton).
Männliche SPF-Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht von
Ί80 g wurden 48 Stunden in der gleichen Weise wie in Beispiel
2 unter Wasserentzug gesetzt, und diese unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurden als Versuchstiere in vier Gruppen von jeweils
acht Ratten eingesetzt. Bei der Gruppe 1 der unter Wasserentzug gesetzten Ratten (Kontrolle) wurde eine intramuskuläre
Injektion mit 0,5 ml einer 5,1 #igen Lösung von 3',4·*Dideoxykanamycin
B-sulfat in Wasser in einer Dosis von 100 mg Base/kg und gleichzeitige intraperitoneale Injektion einer wässrigen
10 Gew./Vol.-#igen Dextranlösung (Molekulargewicht etwa 40 000) in einer Dosis von 20 ml/kg durchgeführt. Die anderen drei Gruppen der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurden in der gleichen Weise wie zuvor mit den lösungen von 3',4'-Dideoxykanamycii B und Dextran in den .£lej.ch,ej?. .Dpsiqmengen injiziert, unmittelba]
10 Gew./Vol.-#igen Dextranlösung (Molekulargewicht etwa 40 000) in einer Dosis von 20 ml/kg durchgeführt. Die anderen drei Gruppen der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurden in der gleichen Weise wie zuvor mit den lösungen von 3',4'-Dideoxykanamycii B und Dextran in den .£lej.ch,ej?. .Dpsiqmengen injiziert, unmittelba]
danach wurde eine intramuskuläre Injektion entweder von 0,5 ml einer wässrigen 17 Gew.-#igen Lösung des Kaliumsalzes von
D-Glucaro-i^-lactam in einer Dosis von 4-59 mg/kg des Lactams
oder von 0,5 ml einer wässrigen 15 Gew.-#igen Lösung des Natriumsalzes
von D-Glucaro-1,5~lactam in einer Dosis von 4-26
mg/kg des Lactams oder von 0,5 ml einer wässrigen 23 Gew.-#igen
Suspension von 2,5~Di-0-acetyl-D-glucaro-1,4-;3,6-dilacton
(Aceglacton) in einer Dosis von 639 mg/kg dieser Verbindung (Aceglacton) durchgeführt. Nach der Injektion des Antibiotikums
wurden die Satten für 24- Stunden unter Wasserentzugsbedingungen bei freiem Zugang zu Futter gehalten und dann getötet.
Die Messung des BHN-Wertes und des Ausmaßes des Nierenödems wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 zusammen
mit der mikroskopischen Untersuchung des Nierengewebes durchgeführt. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle II zusammengestellt.
Gruppe Testverbindung BHN
(mg/ dl)
Ausmaß des Nierenödems
Mikroskopische Untersuchung des Nierengewebes
DKB + DX
(Kontrolle) 132
(Kontrolle) 132
DKB + DX + GK 65 (erfindungsgemäß)
DKB + DX + GNa (erfindungsgemäß) 70
1,13
0,92
DKB + DX + AG (Vergleich)
126
0,95 1,07
Höchste Abnormalität bei Nierenkanälchen+
Sammelkanälc hen
Merkliche Verminderung der induzierten Abnormalitäc; im Vergleich
zur Gruppe 1
wie bei Gruppe 2
Höhere Abnormalität bei Nierenkanälchen
+ Sammelkanälchen als bei den Gruppen 2 und 3
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DKB = 31,4'-Dideoxykanamycin B-sulfat
GNa = D-Glucaro-1,5-lactam-natriumsalz
DX; GK und AG; Bedeutungen siehe Schluß der Tabelle I.
Männliche Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht von
266 g wurden ohne Wasserentzug als Versuchstiere in vier Gruppen, jede bestehend aus sieben Ratten, eingesetzt·
Bei der ersten Gruppe wurde eine intramuskuläre Injektion mit 0,5 ml einer wässrigen 23 Gew.-#igen Lösung von 3\4-'-Dideoxykanamycin
B-sulfat in einer Dosis von 3°° mg BaseAg
des 3' ,V-Dideoxykanamycin B durchgeführt. Bei weiteren zwei
Gruppen wurden in der gleichen Weise wie zuvor mit der gleichen Lösung von 3I,4'-Dideoxykanamycin B in der gleichen
Dosis die Injektion durchgeführt, und 5 bis 15 Minuten danach wurde entweder eine intramuskuläre Injektion von
0,5 ml einer wässrigen 32 $igen Lösung des Kaliumsalzes
von D-Glucaro-1,5-lactam in einer Dosis von 609 mg/kg des
Lactams oder die orale Applikation von 1 ml einer 4O #igen
wässrigen Lösung des Kaliumsalzes von D-Glucaro-1,5-lactam
in einer Dosis von 1522 mg/kg des Lactams durchgeführt. Ein Gemisch von pulverförmiger, freier Base des 3I»4I-Dideoxykanamycin
B und von pulverförmigem D-Glucaro-1,5-lactam in
einem Mol-Verhältnis von 1:4 wurde in Wasser bei einer Konzentration
von 45 Gew.-35 des Gemisches aufgelöst, und 0,5 ml
der erhaltenen, wässrigen Lösung dieses Gemisches wurde intramuskulär bei der vierten Gruppe der Ratten bei einer Dosis von
300 mg/kg des 3'»4-l-Dideoxykanamycin B in Basenform und einer
Dosis von 553 mg/kg des D-Glucaro-1,5-lactam3 injiziert. Diese
Applikationsbehandlungen wurden bei den zuvorgenannten vier Gruppen der Ratten einmal am Tag an 3 aufeinanderfolgendem
Tagen wiederholt. Die Ratten wurden dann für 24 Stunden nach der letzten Injektion des Antibiotikums unter Standardbedingungen
bei freiem Zugang zu Wasser und Putter gehalten, dann wurden sie getötet. Die Messung des BHN-Wertes und des Ausmaßes
des Nierenödems wie auch die mikroskopische Untersuchung
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des Nierengewebes wurden in der gleichen V/eise wie in
Beispiel 2 durchgeführt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
Gruppe Testverbindung
BHN
(mg/
dl)
Ausmaß des Nierenödems
Mikroskopische Untersuchung des Nierengewebes
DKB
(Kontrolle)
(Kontrolle)
139
0,97
Höchste Abnormalität bei Nierenkanälchen
+ Sammelkanälchen
DKB + GK
(Intramusku- 52 0,87 läre Injektion, erfindungsgemäß)
DKB + GK
(Orale Appli- 49 0,83 kation, erfindungsgemäß)
Merkliche Verminderung der induzierten Abnormalität im Vergleich
zur alleinigen Injektion von DKB (Gruppe 1)
wie. bei Gruppe 2
DKB-GH
(Intramuskuläre Injektion, erfindungsgemäß)
(Intramuskuläre Injektion, erfindungsgemäß)
60
0,90
wie bei Gruppe 2
DKB-GH = Gemisch von 3', VDideoxykanamycin B in Form der
freien Base mit D-Glucaro-1,5-Iactarn in einem
Mol-Verhältnis von 1:4;
DKB, GK= gleiche Bedeutung wie am Schluß der Tabelle I angegeben.
Männliche Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht von
227 g wurden für 48 Stunden unter Wasserentzug gesetzt und
dann als Versuchstiere in zwei Gruppen, jede bestehend aus acht unter Wasserentzug gesetzten Ratten, verwendet. Bei
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einer Gruppe wurden intramuskulär 0,5 nil einer 6,5 #igen
Lösung von 3'^'-Dideoxykanamycin B-sulfat in V/asser in
einer Dosis von 100 mg/kg der 3 ', V-Dideoxykanamycin B-base
injiziert, anschließend wurde sofort eine intraperitoneale
Injektion einer wässrigen 10 Gew./Vol.-#igen Lösung von
Dextran (Molekulargewicht ca. 40 000) in einer Dosis von
20 ml/kg durchgeführt. Bei der zweiten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine Injektion in der
gleichen Weise wie zuvor mit den Lösungen von 3'»4-'-Dideoxykanamycin
B-sulfat und von Dextran bei gleichen Dosismengen durchgeführt, 5-15 Minuten später wurde eine intramuskuläre
Injektion von 522 mg/kg des D-Glucaro-i^-lactam-lithiumsalzes
in Form einer 24 #igen Lösung des Lithiumsalzes in
Wasser durchgeführt. Die Ratten wurden unter Wasserentzugsbedingungen bei freiem Zugang zu Futter gehalten. 24 Stunden
nach der Injektion des Antibiotikums wurden die Ratten getötet. Die Messungen der BHN-Werte im abgezogenen Blut und
des Ausmaßes des Nierenödems wurden in dergleichen Weise wie in Beispiel 2 durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Testverbindung BHN (mg/dl) Ausmaß des Nierenödems
DKB + DX 155 1,01
(Kontrolle)
DKB + DX + GLi 65 0,84
(erfindungsgemäß)
GLi = D-Glucaro-i^-lactam-lithiumsalz
DKB und DX = gleiche Bedeutung wie am Schluß von Tabelle I angegeben.
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Männliche SPF-Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht
von 202 g wurden für 48 Stunden unter Wasserentzug gesetzt und dann als Versuchstiere in vier Gruppen, jede bestehend
aus acht Ratten, eingesetzt. Bei der ersten Gruppe dieser unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre
Injektion mit einer 3»0 Gew.-#igen Lösung von Neomycinsulfat
in einer Dosis von 50 mg/kg der Neomycinbase, die
hauptsächlich aus Neomycin B bestand, durchgeführt. Bei der
zweiten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion mit einer 4,0 #igen (gemäß Wirkung)
wässrigen Lösung von Gentamicinsulfat in einer Dosis
von 100 mg/kg der Gentamicinbase, die hauptsächlich aus
Gentamicin 0,, C? und CLq bestand, durchgeführt. Bei der
dritten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion mit der gleichen Lösung des
Neomycinsulfats in der gleichen Dosis wie zuvor durchgeführt, 10 Minuten später wurden 600 mg/kg d.es D-Glucaro-1,5-lactam-kaliumsalzes
als wässrige Lösung intramuskulär bei diesen Ratten injiziert. Bei der vierten Gruppe der unter
Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion mit der gleichen Lösung des Gentamicinsulfats in der gleichen
Dosis wie zuvor durchgeführt, 10 Minuten später wurden 600 mg/kg des D-Glucaro-1,5-lactam-kaliumsalzes als wässrige
Lösung intramuskulär bei diesen Ratten injiziert. Die Ratten wurden dann unter Wasserentzugsbedingungen bei freiem Zugang
zu Futter gehalten. 24 Stunden nach der Injektion des Antibiotikums
wurde der BHN-Wert im Blut gemessen. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V zusammengestellt.
709842/1016
Tabelle V | ) BHN (mpr/dl) | |
Gruppe | Testverbindunp; (Dosis, mp;/kK> | 87 |
1 | Neomycin (50) | 44 |
3 | Neomycin + GK | 50 |
2 | Gentamicin (100) | 30 |
4 | Gentamicin + GK | |
Beispiel | 7 . | |
Fünf Gruppen, jede bestehend aus acht SEF-Wistarratten mit
einem Durchschnittsgewicht von 200 g, die 48 Stunden unter Wasserentzug gesetzt worden waren, wurden als Versuchstiere
eingesetzt. Bei der ersten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion mit einer
wässrigen 29 Gew.-#igen Lösung von Kanamycinsulfat bei einer Dosis von 5°0 mg/kg der Kanamycinbase durchgeführt. Bei der
zweiten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektioninit einer 5*7 Gew.-#igen wässrigen
Lösung von 3',4'-Dideoxykanamycin B-sulfat bei einer Dosis
von 100 mg/kg der 3' »41 -Dideoxykanamycin B-base durchgeführt·
Bei der dritten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Hatten wurde eine intramuskuläre Injektion mit einer wässrigen
Lösung durchgeführt, welche 29 % Kanamycinsulfat und 24 #
des Kaliumsalzes von D-Glucaro-1,5-lactam enthielt, und zwar
in Dosismengen von 500 mg/kg der Kanamycinbase und von 600 mg/
kg des D-Glucaro-1,5-lactam-kaliumsalzes. Bei der vierten
Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion mit einer wässrigen Lösung durchgeführt,
welche 5,7 # 3 \4' -Dideoxykanamycin B-sulfat und 24 #
des Kaliumsalzes von D-Glucaro-1,5-lactam enthielt, und zwar
in Dosismengen von 100 mg/kg der 3'»4'-Dideoxykanamycin B-base
und von 600 mg/kg des D-Glucaro-1,5-lactam-kaliumsalzes. Bei
der fünften Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten
709842/101«
wurde eine intramuskuläre Injektion mit einer wässrigen Lösung durchgeführt, welche 5,7 # 31,4'-Dideoxykanamycin B-sulfat und
24 % des Lithiumsalzes von D~Glucaro-1,5-lactam enthielt, und
zwar in Dosismengen von 100 mg/kg der 31,4'-Dideoxykanamycin B-base
und von 600 mg/kg des D-Glucaro-1,5-lactam-lithiumsalzes.
Die so behandelten Ratten wurden unter Wasserentzugsbedingungen bei freiem Zugang zu Futter gehalten. 24 Stunden nach der Injektion
der Antibiotika wurde von diesen Ratten Blut abgenommen und die Messung des BHN-Wertes wurde in der gleichen Weise wie in
Beispiel 2'durchgeführt. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt.
Tabelle | VI | |
Te s tverbindung | BHN (mg/dl) | + Sta |
KM | 94 + | 13,9 |
DKB | 123 + | 27,7 |
KM-GK | 50 + | 11,5 |
DKB-GK | 53 + | 8,9 |
DKB-GLi | 55 ± | 8,5 |
KM-GK = Gemisch von Kanamycinsulfat und D-Glucaro-1,5-lactam-
kaliumsalz;
DKB-GK = Gemisch von 31,4'-Dideoxykanamycin B-sulfat und
DKB-GK = Gemisch von 31,4'-Dideoxykanamycin B-sulfat und
D-Glucaro-1,5-lactam-kaliumsalz
DKB-GLi = Gemisch von 3',4'-Dideoxykanamycin B-sulfat und
D-Glucaro-1,5-lactam-lithiumsalz.
Für 48 Stunden unter Wasserentzug gesetzte, männliche SPF-Wistarratten
mit einem Durchschnittsgewicht von 198 g wurden als Versuchstiere in vier Gruppen, jede bestehend aus acht
Ratten, eingesetzt. Bei jeder von zwei Gruppen wurde eine intramuskuläre Injektion mit entweder 0,5 ml einer wässrigen
17 #igen Lösung von Kanamycin B-sulfat bei einer Dosis
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von 3OO mg/kg der Kanamycin B-base bzw. mit 0,5 ml einer
wässrigen 28 #igen Lösung von Ribostamycinsulfat in einer Dosis von 5OO mg/kg der Ribostamycinbase durchgeführt. Bei
den restlichen zwei Gruppen der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion mit der gleichen
Lösung von Kanamycin B-sulfat oder mit der gleichen Lösung von Ribostamycinsulfat in den gleichen Dosismengen wie zuvor
durchgeführt, 10 Minuten später wurde eine intramuskuläre Injektion von 600 mg/kg des D-Glucaro-1,5-Iactam-kG.liumsalzes
in Form einer wässrigen 24 Gew.-#igen Lösung bei diesen Ratten durchgeführt.
Die Ratten wurden dann unter Wasserentzugsbedingungen bei freiem Zugang zu Futter gehalten. 24- Stunden nach der Injektion
des Antibiotikums wurde der BHN-Wert im Blut bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VII zusammengestellt.
Gruppe Testverbindung BHN (mg/dl)
(Dosis, mg/kg;
1 Kanamycin B (3OO) 84
3 Kanamycin B + GK 41
2 Ribostamycin (500) 37
4 Ribostamycin + GK 26
Sieben Gruppen von SPF-Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht
von 201 g, jede Gruppe bestehend aus acht Ratten, wurden mit einem handelsüblichen Rattenfutter ohne Wasser
für 48 Stunden gefüttert, diese Ratten wurden als Versuchstiere
eingesetzt. Bei der ersten Gruppe der unter Wasserent-
709842/1016
zug gesetzten Ratten wurde intramuskulär eine Injektion mit einer wässrigen 5»7 Gew.-#igen Lösung von 3* ,V-Dideoxykanamycin
B-sulfat in einer Dosis von 100 mg Base/kg durchgeführt,
Bei jeder der restlichen Gruppen der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde intramuskulär 3 ' »4-'-D id e oxy kanamycin B-sulfat
in der gleichen Weise und in der gleichen Dosismenge wie bei der Gruppe 1 injiziert, 15 Minuten später wurde eine
intramuskuläre Applikation einer 21 #igen wässrigen Lösung des D-Glucaro-1,5-lactamlithiumsalzes bei einer Dosis von
522 mg/kg, einer 23 #igen wässrigen Lösung des D-Glucaro-1t5-lactam-natriumsalzes
in einer Dosis von 561 mg/kg, einer 24 ^igen wässrigen Lösung des D-Glucaro-i^-lactam-kaliumsalzes
in einer Dosis von 600 mg/kg, einer 29 #igen wässrigen
Lösung des D-Glucaro-1T5-lactam-rubidiumsalzes in einer
Dosis von 713 mg/kg, einer 33 #igen wässrigen Lösung des
D-Glucaro-1,5-lactam-cäsiumsalzes in einer Dosis von 828
mg/kg bzw. einer 21 #igen wässrigen Lösung' des D-Glucaro-1,5-lactam-magnesiuinsalzes
in einer Dosis von 535 mg/kg durchgeführt.
Die so behandelten Ratten wurden unter Wasserentzugsbedin-;
gungen bei freiem Zugang zu Rattenfutter gehalten. 24· Stunden
nach der Injektion des Antibiotikums wurde von diesen Ratten Blut abgenommen und die BHN-Werte in der gleichen
Weise wie in Beispiel 2 bestimmt.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VIII zusammengestellt.
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- aa--
Testverbindung
Dosis des schützenden Mittels (mg/kg)
BHN (mg/dl) + Standardabweichung
DKB
DKB + GLi DKB + GNa DKB + GK DKB + GRb DKB + GCs
DKB + GMg
561 600
713 828
535
123 + 27,7 69 + 10,2 57 + 12,9 53 ± 9,0
5^ ± 10,1 50 + 7,9
± 9,4
GRb, GCs, GMg bedeuten das Rubidium-, Cäsium- bzw. Magnesiumsalz
von D-Glucaro-1,5-lactam.
Sieben Gruppen von Ratten, jede bestehend aus zehn männlichen
SPF-Wistarratten mit einem Durchschnittsgewicht von 190 g wurden mit einem handelsüblichen Rattenfutter ohne Wasser für
Stunden gefüttert. Diese Tiere wurden als Versuchstiere verwendet.
Bei der ersten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde eine intramuskuläre Injektion einer 6,5 Gew.-#igen
wässrigen Lösung von 31 ,V-Dideoxykanamycin B-sulfat in einer
Dosis von 100 mg Base/kg unter gleichzeitiger xntraperitonealer Injektion einer 10 Gew./Vol.-#igen wässrigen Lösung von Dextran
(Molgewicht etwa 40 000) in einer Dosis von 20 ml/kg durchgeführt.
Bei jeder der zweiten, dritten und vierten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde 31^'-Dideoxykanamycin-B-sulfat
und Dextran in der gleichen.Weise und in den gleichen
Dosismengen wie bei der Gruppe 1 gegeben, 5-15 Minuten später wurden intraperitoneale, subkutane und intramuskuläre
Injektionen einer 23 #igen Lösung des D-Glucaro-1,5-lactamkaliumsalzes
in physiologischer Salzlösung in einer Dosis von 600 mg/kg durchgeführt.
709842M016
- 29- -
Bei der fünften Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde intravenös eine 2,0 #ige wässrige Lösung von 3'»4·'-Dideoxykanamycin
B-sulfat in einer Dosis von 30 mg Base/kg
injiziert. Bei der sechsten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde intravenös eine gemischte, wässrige Lösung
von 3»6 Gew.-^ 3 ' »4-1 -Dideoxykanamycin B-sulfat in einer
Dosis von 3O mg Base/kg und von D-Glucaro-1,5-lactam-natriumsalz
in einer Dosis von 53 mg/kg injiziert. Bei der siebten Gruppe der unter Wasserentzug gesetzten Ratten wurde intravenös
eine wässrige Lösung von 3»0 Gew.-# eines 1:4—Gemisches
(molar) von 3 ' ,4'-Dideoxykanamycin B und D-Glucaro-1,5-lactarn
bei einer Dosis von 3O mg Base/kg für 3' ^'-Dideoxykanamycin B
und von 56 mg/kg von D-Glucaro-1,5-lactam injiziert.
Die so behandelten Ratten wurden Wasserentz'ugsbedingungen
bei freiem Zugang zu Rattenfutter gehalten. 24 Stunden nach der Injektion des Antibiotikums oder der Mischungen des Antibiotikums
und des schützenden Mittels wurde der BHN-Wert im Blut in der gleichen V/eise wie in Beispiel 2 bestimmt. Die
hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IX zusammengestellt.
Gruppe | Testverbindung | Applikationsweg | BHN (mg/dl) |
1 | DKB + DX | intramuskulär + intraperitoneal |
158 |
2 | DKB + DX + GK | intramuskulär + intraperitoneal + intraperitoneal |
65 |
3 | DKB + DX + GK | intramuskulär + intraperitoneal + subkutan |
8* |
4 | DKB + DX + GK | intramuskulär + intraperitoneal + intramuskulär |
67 |
5 | DKB | intravenös | 85 |
6 | DKB.GNa | intravenös | 40 |
7 | DKB.GH | intravenös | 50 |
709842/ 1016
2716b35
Eine Mischung von 3' ,V-Dideoxykanamycin B und D-Glucaro-1,5-lactam
in einem Mol-Verhältnis von 1:4· wurde in V/asser aufgelöst,
um eine 3»0 Gew.-#ige wässrige Lösung dieser Mischung
herzustellen. Diese wässrige Lösung wurde unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt, wobei ein weißgefärbtes, amorphes
Pulver erhalten wurde, das sich bei 1O8-111°C zersetzte. Es
wurde gefunden, daß dieees Pulver das Salz von D-Glucaro-1,5-lactam
verbunden mit 3' ,V-Dideoxykanamycin B war.
- Patentansprüche 709842/1016
Claims (4)
- tentansprücheMittel zum Schutz gegen durch aminoglycosidische Antibiotika induziertes Nierenversagen, dadurch gekennz eichn e t , daß es D-Glucaro-1t5~lactarn oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon als aktiven Bestandteil enthält.
- 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Lösung von D-Glucaro-1,5-lactam oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz hiervon, aufgelöst in V/asser oder in physiologischer Salzlösung ist.
- 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine lösung von D-Glucaro-1,5-lactam oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes hiervon in Wasser oder in einer physiologischen Salzlösung ist, welche weiterhin Kanamycin, Kanamycin B, 3 ',V-Dideoxykanamycin B, Gentamicin oder Ribostamycin oder ein Säureadditionssalz hiervon aufgelöst hierin enthält.
- 4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das pharmazeutisch annehmbare Salz des D-Glucaro-1,5-lactams das Natriumsalz, Kaliumsalz, Lithiumsalz, Rubidiumsalz, Cäsiumsalz oder Magnesiumsalz ist.709842/1016ORIGINAL INSPECTED
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JP (1) | JPS52128232A (de) |
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FR (1) | FR2347927A1 (de) |
GB (1) | GB1577868A (de) |
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1976
- 1976-04-16 JP JP4238076A patent/JPS52128232A/ja active Granted
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