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Scharnier Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier mit zwei an
einem Möbelkorpus oder dergleichen bzw. an einer Türe, Klappe oder dergleichen anzubringenden
Scharnierteilen, die über einen inneren und einen äußeren Scharnierlenker gelenkig
miteinander verbunden sind, die jeweils beiderseits an je einer an den Scharnierteilen
angeordneten Scharnierachse gelagert sind und ein die Türe, Klappe oder dergleichen
beim Öffnen vom Nöbelkorpus abhebendes Gelenkviereck bilden, und mit einer die Türe,
Klappe oder dergleichen in der Schließstellung haltenden Raste.
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Bei bekannten Scharnieren dieser Art ist am türseitigen Scharnierteil,
das im allgemeinen topfförmig ausgebildet ist, ein in die Topf ausnehmung vorstehender,
federnder Rastvorsprung angeordnet, hinter den in der Schließstellung des Scharniers
die korpusseitige Scharnierachse bzw. die sie umgebende Rollung des inneren Lenkers
greift bzw. rastet.
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Bei manchen bekannten Scharnieren ist der Rastvorsprung eine federnd
ausgebildete Kunstatoffnase oder, wie beispielsweise bei der DU-Aß 1 815 661 durch
eine im topfförmigen Scharnierteil gelagerte Wendelfeder gebildet, die sich einerseits
im topfförmigen Scharnierteil abstützt und andererseits eine Rolle trägt, hinter
die der Rastvorsprung schnappen kann. Nachteilig hieran ist der erhebliche Aufwand,
der für das Vorsehen und Anordnen des Rastvorsprunges getrieben werden muß. Des
weiteren muß, damit man diesen Rastansatz unterbringen kann, das topfförmige, also
türseitige Scharnierteil in radialer Richtung und gegebenenfalls auch in axialer
Richtung vergrößert werden. Dies bedeutet wiederum Mehraufwand und erhöhte Material-
und Herstellungskosten.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Scharnier der
eingangs genannten Art zu schaffen, das einen einfacheren Aufbau besitzt und somit
billiger ist
und das hinsichtlich beider Scharnierteile relativ
flach bauend ausgebildet werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
korpusseitige Scharnierachse eines Scharnierlenkers im ortsfesten Scharnierteil
verschiebbar gehalten ist und sich unter der Wirkung einer Rastfeder an einem mit
dem anderen Scharnierlenker bewegungsgekoppelten Arm derart abstützt, daß in Schließstellung
des Scharniers der Arm und die verschiebbare Scharnierachse miteinander verrasten.
Bevorzugt ist dabei die korpusseitige Scharnierachse des äußeren Scharnierlenkers
verschiebbar und der Arm mit dem inneren Scharnierlenker verbunden.
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Die plaste ist damit wesentlich vereinfacht, da keines der Scharnierteile
in irgendeiner Weise vergrößert werden nuß. Es muß lediglich eine Federverbindung
zwischen den beiden korpusseitigen Bcharnierachsen hergestellt werden, was zweckmäßigerweise
mittels einer mit dem betreffenden Scharnierlenker einstückigen oder einer separaten
Dlatt-oder erfolgt, die über die beiden Scharnierachsen greift.
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Dadurch kann insbesondere das korpusseitige Scharnierteil sehr flach
bauend ausgebildet werden und es kann das er-;indunGsgemäße Scharnier auch für solche
Scharniere verwendet werden, die mit abgekröpften Firmen, beispielsweise für eine
180°-Öffnung der betreffenden Türe, versehen werden
müssen. Der
Einbau einer solchen Verrastung ist auch in Kleinscharnieren möglich. Das Vorsehen
einer Blattfeder bedeutet darüber hinaus sowohl vom Materialaufwand her als auch
hinsichtlich des Aufwandes bei der Herstellung eine wesentliche Vereinfachung, so
daß das Scharnier billiger ist, was bei einem Hassenartikel dieser Art von erheblichem
Vorteil ist.
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Eine weitere Vereinfachung der Herstellung ergibt sLoh dann, wenn
die verschiebbare Scharnierachse in einem Langloch des korpusseitigen Scharnierteils
geführt ist, da auf diese Weise keine zusätzlichen Halte- oder Führungselemente
vorgesehen werden müssen. Bei einem U-förmig als gebildeten korpusseitigen Scharnierteil
ist es zweckmäßig, zwei seitliche Arme vorzusehen, an denen die verschiebbare Scharnierachse
im Bereich ihrer beiden Enden anliegt, so daß ein Verkanten oder eine ähnliche Funktionsstörung
vermieden ist. Das freie Ende beider mit deia betrefienden Scharnierlenker einstückigen
Arme besitzt eine Steuerkurve, an der bei der Öffnungs- und Schließbewegung des
Scharniers jeweils eine auf der verschiebbaren Scharnierachse drehbare Rolle abrollen
kann. Dies gewährleistet eine leichtgängige und sichere Funktion des Scharniers.
Es versteht sich, daß es auch möglich ist, statt einer derartigen Rollverbindung
auch eine gleitende Verbindung zwischen Steuerurve und Scharnierachse vorzusehen,
indem die Scharnier
achse unmittelbar an den Steuerkurven anliegt.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles naher beschrieben und erläutert wird.
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Es zeigen: Pig. 1 einen Längsschnitt durch ein Scharnier gemäß einem
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung in geschlossener Stellung, Fig. 2 einen
Längsschnitt durch das Scharnier nach Fig. 1, jedoch in offener Stellung, und Fig.
3 eine Teildraufsicht aul das Scharnier gemäß Pfeil III der Fig. 2 im bereich der
Gelenkverbindung der beiden Scharnierteile, wobei das korpusseitige Scharnierteil
teilweise augebrochen ist.
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Gemäß dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung ist an einem Möbelkorpus 11 eine Türe 12, Klappe oder dergleichen mit
Hilfe eines von außen her unsichtbaren Scharniers lo angelenkt, dessen korpusseitiges
Scharnierteil 13 beispielsweise mittels
Schrauben 16 an einer Montageplatte
14 verstexlbar gehalten ist, die mittels nicht dargestellter Schrauben am Möbelkorpus
11 befestigt ist. Das korpusseitige Scharnierteil 13 ist als beidseits abgekantetes
Blechteil mit U-förmigen tuerschnitt ausgebildet und besitzt in der Oberwand 18
längliche Ausnehmungen 17 für die Befestigungsschrauben 16. Ein rückwärtiger, nach
unten gebogener Bereich 19 der Oberwand 18 greift in montiertem Zustand mit seinem
schneidenartigen Ende in eine von mehreren parallelen Rillen 21 an der Montageplatte
14 zur Arretierung des Scharnierslo bzw. der Türe 12 am Korpus 11 in Längsrichtung
ein. An seinem vorderen Ende besitzt das korpusseitige Scharnierteil 13 zwei korpusseitige
Scharnierachsen 26,27 in Gestalt von durch die Schenkel 22 hindurchgesteckten und
gegebenenfalls außenseitig mit Nietköpfen versehenen Zapfen, ie drehfest oder drehbar
£elaert sein können. Die mit den korpusseitigen Scharnierachsen 26, 27 versehenen
Enden der Seitenschenkel 22 verlaufen von der Auflagekante des Scharnierteils 13
zur Oberwand 18 hin rückspringend.
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In eine Ausnehmung 24 der Türe 12 ist ein topfförmig@ ausgebildetes,
türseitiges Scharnierteil 28 eingelassen, das zwei türseitige Scharnierachsen 30
und 31 trägt, die zusammen mit den korpusseitigen Scharnierachsen 26,27 ein Gelenkviereck
bilden, das ein Abheben der Tür 12 bei ihrem
Öffnen gemäß Pfeil
A vom Möbelkorpus 11 sicherstellt.
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Beim Schließen der Türe 12 tritt das mit der korpusseitigen Scharnierachse
26 versehene vordere Ende des korpusseitigen Scharnierteils 13 in eine Aussparung
33 des türseitigen Scharnierteils 28 ein.
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Die eine korpusseitige Scharnierachse 26, die ortsfest gehalten ist,
und die eine türseitige Scharnierachse 30 sind über einen inneren Scharnierlenker
35 miteinander verbunden. Desgleichen ist die andere korpusseitige Scharnierachse
37, die jedoch in je einem in Richtung zur korpusseitigen Scharnierachse 26 zeigenden
Langloch 40 jedes Scitonscho@@els 22 des korpusseitigen Scharnierteils 13 vorse@ic@@@
@@hrt ist, mit der anderen türseitigen Scha@@@@@ac@se 31 über einen äuferen Scharnierlenke@
34 v@r@un@en. Das türseitige Ende des inneren Scharnierlo@@@@s 35 @n@ beide Erden
des äußeren Scharnierlenkers @5 wo@@@@ von ösena@vigen Rollungen 37,38 und 39 gebil-@@@,
die die @@@ehörigen Scharnierachsen 30, 31 und 27 @@@@ @@@@ @@@ @esa@ten Umfan@
un@assen. Während alse @@@ä@@e@e @c@arnierlenker 34 in wesentlichen über seine esa@@@
Länge @an@@ö@i ist, und eine der lichten Weite @s @@ ö@@i @@ Scharniorteils 13 entsprechende
Breite be-@i@@@, ist d@@ innere Scharnierlenker 35 im Bereich der @@s@eske@ @@rpusseitigen
Scharnierachse 26 mit am Ende @e@ @@@@ör@i@on Teil@ U-@örmig umgebogenen parallelen
@@@or @ @@ vorse@@@, @@ch die die Scharnicrachse 26
hindurchgesteckt
ist. Im Bereich der betreffenden tiirseitigen Scharnierachse 30 ist der innere Lenker
35 ebenfalls bandförmig. Beide Lenker bestehen aus Bandeisen oder Banastahl, wobei
sie sich mit ihren breiten Abmessungen in Richten senkrecht zur Zeichenebene erstrecken.
Die Scharnierlenker 34,35 können entsprechend der Stellung der Scharnierachsen 26,27,30,31
über die Länge leicht gebogen oder aber gerade und mit eine Zwischenknick versehen
sein.
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Das erfindungsgemäfe Scharnior lo ist lenker derart ausgebildet, daß
seine Scharnierteile 13 und 28 in der Schließstellung klemmend bzw. verrastend @ehalten
und somit nur durch Überwindung eines Druckpunktes wiedor geöffnet werden können.
Dazu besitzt das erfindungsgemäße Scharnier le eine blattieder 41, die mit ihren
einen Ende die ortsfeste korpusseitige Scharnierachse 26 und mit ihrer anderen Ende
die die verschiebbare korpusseitige Scharnierachse 27 umgreifende Rollung 39 des
äußeren Scharnierlenkers 34 übergreift. Die blattfeder 41, die leicht konvex gebogen
und auf diese Weise vorgespannt ist, ist bestrebt, die verschiebbare korpusseitige
Scharnierachse 27 innerhalo der beiden Langlöcher 4o in Richtung der ortsfesten
Scharnierachse 26 zu verschieben. Die Langlöcher 40, die mit ihrer Längsachse zur
ortsfesten korpusseitigen Scharnierachse 26 hin zeigen, besitzen eine Länbe,
die
etwas weniger als das Doppelte des Durchmessers der verschiebbaren Scharnierachse
27 beträgt. Beiderseits des äußeren Scharnierlenkers 34 bzw. der vorgespannten Blattfeder
41, jedoch innerhalb der Seitenschenkel 22 des korpusseitigen Scharnierteils 13
sind zwei Scheiben 42 vorgesehen, die auf der verschiebbaren Scnarnierachse 27 drehbar
gelagert sind. Diese Scheiben 42 wirken mit zwei parallel zu den Seitenschenkeln
22 des korpusseitigen Scharnierteils 13 verlauf enden und an diesen im wesentlichen
eng anliegenden, starren Armen 43 zusammen, die mit dem inneren Scharnierlenker
35 einstückig sind wird die Fortsetzung von dessen Lageraugen 36 bilden. An ihren
freien Ende besitzen die Arme 43 jeweils eine stirnseitige Steuerkurve 44, an der
die unter der Wirkung der Blattfeder 41 anliegenden Scheiben 42 abrollen können.
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Die Arme 43 sind zum äußeren Scharnierlenker 34 hin derart winklig
gerichtet, daß ihre Steuerkurven 44 beim beinen und Schließen des Scharniers lo
einebestimmte Bewegung relativ zur verschiebbaren Scharnierachse 27 ausführen.
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Wie in Fig. 2 dargestellt, sind in der Offenstellung des scharniers
lo die Arme 4n in einer solchen Lage, daß sie die verschiebbare Scharnierachse 27
entgegen der Wirkung der blattfeder 41 in einer stellung halten, in der sie an das
der ortsfesten Scharnierachse 26 abgewandte Ende
der Langlöcher
40 gedrängt ist. Beim Schließen des Scharniers lo gemäß Pfeil B werden die Arme
43 gemäß Pfeil C um die ortsfeste Scharnierachse 26 verschwenk-t, so daß die Steuerkurven
44 an den Scheiben 42 nach oben entlangrollen. Gelangen die Steuerkurven 44 mit
ihrem rückspringenden Ende 45 an die Scheiben 42, so kann die verschiebbare Scharnierachse
27 unter der Wirkung der Blattfeder 41 in Richtung des Pfeiles 1) innerhalb der
Langlöcher 4o hinter den Rücksprung der Stauerkurven 44 schnappen, welcher Rastzustand
in Fig. 1 dargestellt ist.
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Die zur Wirkung kommende Blattfeder 41 bewirkt dadurch auch, daß das
Scharnier lo während dieser Schnappbewegung mit Sicherheit geschlossen wird. In
dieser Raststelleung hat sich die verschiebbare Scharnierachse 27 zum der ortsfesten
Scharnierachse 26 zugewandten Ende der Langlöcher 4o hin verschoben. Beim Öffnen
des Scharniers lo Luß c3ie Scharnierachse 27 entgegen der Wirkung der Blattfeder
41 wieder rücltverschoben werden, was durch Zurückverschwenken der Arme 43 erfolgt
und was nur unter Uberwindung eines gewissen Druckpunktes möglich ist.
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Bei einem anderen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung ist der innere Scharnierlenker 35 aus Federstahl hergestellt und deshalb
die Blattfeder mit dem inneren Scharnierlenker einstückig. Dies bedeutet also, daß
der innere Scharnierlenker 35 an seinem einen
Bilde mittels einer
Rollung die betreffende türseitige Scharnierachse 30 drehbar umgreift, in einem
mittleren Bereich über die senkrecht umgebogenen Lageraugen ortsfest drehbar gelagert
ist und mit ihrem ireien, federnd vorges@annten Ende die verschiebbare Scharnierachse
bzw. die Rollung des äußeren Scharnierlenkers 34 übergreift, indem das blattfederende
bestrebt ist, die verschiebbare Scharnierachse 27 zur ortsfesten Scnarnierachse
26 innerhalb der Führungslanglöcher 40 herauszuziehen.
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@ci@ dar estell@en Aus@@hrungsbeispiel sind die Arme 43 iS @la@t@eder
41 innerhall der Seitonsche@@el 22 des U-@ör@igen kor@@ssoitigen Scharnierteils
13 an@eordnet.
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Es vorst@h@ sich, daß insbesondere die Arme 43 auch an @or Au@cnseite
cer Seite@schenkel 22 des korpusseitigen schar@iertoils 13 anliegen können und die
verschiebbare Schar@ierachse 27 beidseitig über das Scharnierteil 13 vorstcht. Es
ist ferner auch möglich, die blattfeder 41 zu teilen und nach außen zu legen, was
insbesondere bei einem @orpusseitigen Scharnierteil von Vorteil ist, das lediglich
aus einer ebenen in Einbaulage senkrecht stehenden Platte besteht. Gegebenenfalls
könnte man die Blattfeder auch durch eine oder zwei Schraubenfedern ersetzen. Es
ist @erner auch mö@lich, die drehbaren Scheiben 42 an der verschieb@aren Scharnierachse
27 wegzulassen und die Steuer-@rven 44 der @rme 43 unnittelbar mit der verschiebbaren
Scharnierachse
27 in Gleitverbindung zu bringen. Je nach der Ausbildung der Steuerkurven 44 und
der Anordnung der Arme 43 können die Langlöcher anstatt gerade auch gebogen ausgebildet
Eein. Obwohl beim Ausführungsbeispiel die Battfeder 41 als Zugfeder ausgebildet
ist, versteht es sich, dass bei anderen Federangriffspunkten auch eine Druckfeder
vorgesehen sein kann.
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L e e r s e i t e