DE2708185B2 - Verfahren zur Herstellung von a -Ketocarbonsäuren (B) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von a -Ketocarbonsäuren (B)Info
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Description
in der R ein WasserstofTatom ist, R1 und R2 gleich
oder verschieden sind und für einen, gegebenenfalls ein oder mehrfach durch Alkylgruppen oder
Halogenatome substituierten Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen stehen und R2 außerdem
ein Wasserstoffatom bedeuten kann und wobei R1
und R2 auch miteinander zu einem 3- bis 8gliedrigen, gegebenenfalls durch Alkylgruppen mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen oder durch Halogenatome, insbesondere Chloratome, ein- oder mehrfach
substituierten Cycloalkylring verbunden sein können, mit der Maßgabe, daß in diesem Falle R zusätzlich
für einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoff- 2> atomen stehen kann, durch Verseifung von Acylcyaniden
der Formel
R O
R1-C-C-CN
R2
R2
(II)
in der R, R, und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, zu Carbonsäureamiden der Formel r>
ROO
R1-C-C-CNH2
R3
R3
(IM)
und Weiterverseifung der Amide zu den freien «-Ketocarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Acylcyanide der Formel II in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch, welches unter den Reaktionsbedingungen
flüssig und inert ist, zuerst mit gasförmigem Chlorwasserstoff und dann bei einer
Temperatur von etwa -700C bis etwa +700C
mit Wasser behandelt und die gebildeten Carbonsäureamide der Formel III, gegebenenfalls nach
einer Zwischenisolierung, in an sich bekannter Weise durch saure oder alkalische Hydrolyse in die
^-Ketocarbonsäuren der Formel I überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit Chlorwasserstoff
und Wasser bei einer Temperatur zwischen — 400C und +200C durchführt.
Von diesen Säuren sind eine große Zahl Zwischenprodukte des Metabolismus als precursors der «-Aminosäuren
oder treten in Transaminierungsverfahren ein. Sie können auch als Zwischenprodukte für die
Herstellung von Herbiziden verwendet werden.
Obwohl Säurecyanide auch in der aliphatischen Reihe bekannt und nach Labormethoden gut herstellbar
sind (Houben —Weyl, Band 8, 1952 S. 304
bis 306), ist über deren Verseifung zu «-Ketocarbonsäuren wenig berichtet worden. Bevorzugt wurde diese
Verseifung mit wäßriger konzentrierter Salzsäure durchgeführt (Ber. dtsch. ehem. Ges. 62, 1929, 2210
bis 2214).
Nachteilig bei diesen Verfahren ist, daß nur geringe Ausbeuten an «-Ketocarbonsäuren erzielt werden
und diese zudem sehr oft unrein anfallen (J. ehem. Soc. 39, 18[188I]).
So ist bekannt, daß man Propionylcyanid durch Umsetzen mit konzentrierter Salzsäure und dann
mit verdünnter Salzsäure zu 40% in Propionylameisensäure umwandeln kann (Ber. dtsch. ehem.
Ges. 13, 2121— 2122 [1880]).
Auch die Verseifung des nächst höheren, verzweigten Homologen des Isobutyrylcyanids wird noch beschrieben,
doch werden keine Ausbeuteangaben gemacht (Ber. dtsch. ehem. Ges. 62, 2210—2214, [1929];
Journal Amer. ehem. Soc. 56, 2009 [1934]).
Eine Nacharbeitung dieser Verfahren ergab jedoch, daß die Ketosäure nur in Spuren erhältlich ist.
Von den nächst höheren Homologen, dem Isovalerylcyanid,
dagegen ist bekannt, daß es sich nicht mehr zur entsprechenden Ketocarbonsäure umsetzen
läßt (Ber. dtsch. ehem. Ges. 62, 2210—2214 [1929]).
Es ist weiter bekannt, daß dieses Verfahren keine nennenswerten Ergebnisse liefert, wenn der Rest R
in der aliphatischen Struktur mehr als 3 Kohlenstoffatome enthält (DE-OS 22 08 568).
Die Verseifung von cycloaliphatischen Acylcyaniden ist bisher nicht beschrieben worden.
Es wurde nun gefunden, daß man .-»-Ketocarbonsäuren
der Formel
W)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und cycloaliphalischen \-Ketocarbonsäuren
durch partielle Verseifung von Säurecyaniden zu Ketocarbonsäurcamiden und Wcilerverseifung
von diesen zu den freien \-Kctocarbonsäuren.
R O O
R1-C-C-COH
R,
R,
(I)
in der R ein WasserstolTatom ist, R1 und R2 gleich oder
verschieden sind und für einen, gegebenenfalls ein oder mehrfach durch Alkylgruppen oder Halogenatome
substituierten Alkylrest mit I bis 18 Kohlenstoffatomen stehen und R2 außerdem ein Wasserstoffatom
bedeuten kann und wobei R1 und R2 auch miteinander
zu einem 3- bis 8gliedrigen, gegebenenfalls durch Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder durch Halogenatome, insbesondere Chloratomc, ein- oder mehrfach substituierten Cycloalkylring verbunden
sein können, mit der Maßgabe, daß in diesem Falle R zusätzlich für einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
stehen kann, durch Verseifung von Acylcyaniden der Formel
R O
R1 C C CN
(II)
in der R, R, und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, zu Carbonsäureamiden der Formel
ROO
ROO
I Il Il
R1-C-C-CNH2 (III)
und Weiterverseifung der Amide zu den freien a-Ketocarbonsäuren
auf einfache und allgemein anwendbare Weise herstellen kann, wenn man die Acylcyanide der
Formel II in einem organischen Lösungsmittel, welches unter den Reaktionsbedingungen flüssig und inert
ist, oder in einem Gemisch solcher Lösungsmittel, zuerst mit gasförmigem Chlorwasserstoff und dann
bei einer Temperatur von etwa - 70° C bis etwa + 70° C mit Wasser behandelt, und die gebildeten Carbonsäureamide
der Formel III, gegebenenfalls nach einer Zwischenisolierung, in an sich bekannter Weise durch
saure oder alkalische Hydrolyse in die ,»-Ketocarbonsäuren
der Formel I überführt.
Im Rahmen dieser Erfindung werden jene Verbindungen bevorzugt hergestellt, in denen R1 und R2 zu
einem Cyclopropylrest miteinander verbunden sind. Besonders bevorzugt sind in dieser Gruppe jene,
deren Cyclopropylrest seinerseits durch ein oder insbesondere 2 Halogenatome, insbesondere Chloratome,
substituiert ist. Zu diesen gehören (2,2-Dichlor-l-methylcyclopropyl-
und (2,2 - Dichlor-1,3 - dimethylcyclopropyl)-glyoxylsäuren.
Die Herstellung der als Ausgangsstoffe verwendeten Acylcyanide ist zum Beispiel in Houben — Weyl,
Methoden der organ. Chemie, Band 8, 1952, S. 304 bis 306, beschrieben. Sie können absr auch in vorteilhafter
Weise durch Umsetzung der entsprechenden Acylhalogcnidc mit CuCN in einem Gemisch aus 1 bis
IO Gcw.-Teilcn eines inerten Carbonsäurcnitrils und 0,5 bis 20 Gew.-Teilen eines inerten organischen
Lösungsmittels bei einer Temperatur zwischen 50 und 180"C erhalten werden. Diese Umsetzung ist auch
in Gegenwart eines Gemisches aus 0,1 bis 5 Gew.-Teilen eines Alkalicyanides und 0,05 bis 2 Gew.-Teilen
eines Kupfer(I)-Salzes an Stelle des CuCN möglich.
Als organische inerte Lösungsmittel, die im Rahmen dieser Erfindung verwendet werden können, kommen
Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, Chlorkohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan, und Ketone, wie Aceton,
in Frage. Besonders geeignet sind Äther, wie Diäthyläther, Diisopropyläthcr, Älhylcnglykoldiäthcr, und
auch cyclische Äther, wie Dioxan. Auch Gemische dieser Lösungsmittel kommen in Frage.
Die Behandlung mit Wasser in der ersten Hydrolysestufc
wird bei Temperaturen zwischen etwa —70" C und etwa + 70"C durchgeführt. Vorteilhaft ist die Einhaltung
von Temperaturen zwischen etwa -40" C und + 20"C. Weiterhin ist es vorteilhaft, auch die Behandlung
mit dem Chlorwasscrstoffgas in diesen Temperaturbereichen vorzunehmen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemätkn Verfahrens
kann man große Mengen an überschüssigem, gasförmigem Chlorwasserstoff verwenden. Es ist jedoch
im allgemeinen zweckmäßig, nicht mehr als 10 Mol Chlorwasserstoff pro Mol Säurecyanid einzusetzen.
Zum Beispiel kann auch mit einem Mol oder weniger gearbeitet werden. Wesentlich ist nur, daß
Chlorwasserstoff anwesend ist. Günstige Ergebnisse werden zum Beispiel bei Verwendung von etwa 2 bis
etwa 6 Mol Chlorwasserstoff erhalten.
Zur vollständigen Umsetzung eines Mols Säurecyanids
zum Λ-Ketocarbonsäureamid wird mindestens ein Mo! Wasser benötigt. Bei entsprechender Reaktionsführung
können auch große, überschüssige Mengen Wasser anwesend sein. Es ist im allgemeinen jedoch
zweckmäßig, nur geringe überstöchiometrische Mengen an Wasser zu verwenden. Zum Beispiel kann
man einen Überschuß von 0,05 bis 5 Mol, insbesondere von 0,05 bis I Mol, Wasser pro Mol Acylcyanid einhalten.
In einer gegen Feuchtigkeit geschützten und mit einem Gaseinleitungsrohr versehenen Rührapparatur
wurden 97,1 g (1,0 Mol) Isobuttersäurecyanid und 250 ml Äthylenglykoldimethyläther vorgelegt und auf
— 300C abgekühlt. Es wurde dann ein kräftiger Strom
gasförmiger HCI zugeführt, bis 146 g (4,0 Mol) eingeleitet waren. Dann wurde innerhalb von 10 Minuten
21,6 g (1,2 Mol) Wasser bei -300C zugetropft und die
Temperatur unter Rühren innerhalb von 2 Stunden auf OC erhöht. Dann wurde ein kräftiger N2-Strom
eingeleitet und der überschüssige Chlorwasserstoff vertrieben. Die Lösung wurde schließlich bei 40° C
2> im Wasserstrahlvakuum eingedampft, wobei ein gelblicher
Kristallbrei zurückblieb. Dieser wurde mit einem 1 Ltr. 2n-HCl versetzt und für eine Stunde unter
Rühren auil 0(J0C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde
die wäßrige Phase 3mal mit je 100 ml Essigsäureäthyl-
ii) ester extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
wurden fraktioniert destilliert. Es wurden 94 g λ-Οχο-isovaleriansäure
isoliert, was einer Ausbeute von 81 %, bezogen auf eingesetztes Säurecyanid, entspricht. Die
Kctosäurc hatte einen Siedepunkt von 75—76"C bei
j) 20 mbar. Beim Abkühlen erstarrte sie zu einem Feststoff,
der einen Schmelzpunkt von 30 bis 31 "C besaß.
Es wurde wie in Beispiel I beschrieben verfahren, •to jedoch wurde statt Isobuttersäurecyanid 111,1 g
(1,0 Mol) Isovalcriansäurecyanid eingesetzt und stall Äthylenglykoldimethyläthcr Diäthylätherals Lösungsmittel
verwendet. Die nach dem Ausschütteln vereinigten organischen Phasen wurden ebenfalls frak-
v> lionierl destilliert. Es wurden 125 g \-Oxoisocapronsäure
isoliert, was einer Ausbeute von 96%, bezogen auf eingesetztes Säurecyanid, entspricht. Die Kelosäure
hatte einen Siedepunkt von 84 bis 85"C bei 20 mbar.
""' Beispiel 3
Es wurde wie in Beispiel I beschrieben verfahren, jedoch wurde statt Isobuttersäurecyanid 111,1 g
(1,0 Mol) D,L-2-Methylbutlersäurecyanid verwendet
>r> und stall Älhylenglykoldimelhyläther ein Gemisch
aus 100 ml Toluol und 200 ml Diisopropylälhcr. Bei
der fraktionierten Destillation wurden 109 g D,L-3-Methyl-2-oxovaleriansäure erhalten, was einer
Ausbeule von 83,7%, bezogen auf eingesetztes Säure-
w) cyanid, entspricht. Die Ketosäure hatte einen Siedepunkt
von 83" C bei 19 mbar.
In einer Rührapparatur wurden 95 g (1,0 Mol) Cy-
h-. clopropancarbonsäurecyanid in 400 ml Diälhylälhcr
vorgelegt und bei -20 C mit 182,5 g (5,0 Mol) HCI-Gas
beschickt. Dann wurde unter Rühren 19,6 g (1,1 Mol) Wasser bei -20'C zugetropft und anschlie-
Bend die Lösung 4 Stunden langsam auf 0° C erwärmt. Nachdem die Temperatur beim Erwärmen 0"C erreicht
hatte, wurde zu der Lösung bei einer Temperatur von 0 bis 10° C so lange verdünnte NaOH-Lösung
zugetropft, bis die wäßrige Phase einen pH-Wert von 8 hatte. Dann wurde die organische Phase abgetrennt
und im Vakuum eingedampft. Der weiße Rückstand wurde aus Wasser umkristallisiert und bei 400C im
Vakuum getrocknet. Es wurden 97,5 g Cyclopropylglyoxyisäureamid
als weiße Kristalle vom Schmelzpunkt 111 bis 112° C isoliert. Das bedeutet eine Ausbeute
von 87,5, bezogen auf eingesetztes Säurecyanid.
C5H7NO2 (Molekulargewicht 113):
Berechnet ... C 53,1, H 6,34, N 12,39%;
gefunden .... C 52,7, H 6,4, N 12,25%. lD
Das so erhaltene Amid wurde mit 1 Ltr. 2n-K0H unter Rückfluß gekocht, wobei eine starke Ammoniak-Entwicklung
auftrat. Nach Beendigung der Ammoniak-Entwicklung wurde abgekühlt und die Lösung
in der Kälte mit halbkonzentrierter HCl auf den pH-Wert 1 gebracht. Dann wurde dreimal mit 100 ml
Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden eingedampft und der Rückstand
im Vakuum fraktioniert destilliert. Es wurden 94 g Cyclopropylglyoxylsäure isoliert, was einer Ausbeute
von 82,4%, bezogen auf das Säurecyanid, und von 94%, bezogen auf eingesetztes Säureamid, entspricht.
Die Ketosäure hatte einen Siedepunkt von 880C bei 23mbar. Jo
Es wurde wie in Beispie! 4 beschrieben verfahren,
jedoch wurden an Stelle von Cyclopropancarbonsäurecyanid 178 g (1,0MoI) (2,2-DichIor-l-methylcyclopropyO-glyoxylsäurenitril
eingesetzt. Nach dem Umkristallisieren aus Essigsä ureäthylester erhielt man
!68 g (85,7% der Theorie) (2,2-Dichlor-l-methylcyclopropyl)-glyoxylsäureamid
vom Schmelzpunkt 92 bis 93°C.
C6H7Cl2NO2 (Molekulargewicht 1V6):
Berechnet ... C 36,73, H 3,6, N 7,15, Cl 36,2%;
gefunden .... C 36,92, H 3,7, N 7,2, Cl 35,9%.
gefunden .... C 36,92, H 3,7, N 7,2, Cl 35,9%.
Das so erhaltene Amid wurde wie in Beispiel 4 beschrieben weiter verseift und aufgearbeitet. Bei der
fraktionierten Destillation wurden 136,5 g (2,2-Dichlor-l-methylcyclopropyO-glyoxylsäure
isoliert, was einer Ausbeute von 81%, bezogen auf eingesetztes Amid, entspricht. Die Ketosäure hatte einen Siedepunkt
von 108° C bei 1,6 mbar. Sie hatte einen Schmelzpunkt
von 52—54°C.
C6H6O3Cl2 (Molekulargewicht 197):
Berechnet ... C 36,5, H 3.65, Cl 36,0%;
gefunden ... C 36,8, H 3,6, Cl 35,7%.
Berechnet ... C 36,5, H 3.65, Cl 36,0%;
gefunden ... C 36,8, H 3,6, Cl 35,7%.
Es wurde wie in Beispiel 4 beschrieben verfahren, jedoch wurde als Säurecyanid (2,2-Dichlor-l,3-dimethylcyclopropyO-glyoxylsäurenitril
eingesetzt. Es wurde eine Ausbeute von 72% Ketosäure, bezogen auf Acylcyanid, erhalten. Die (Z^-Dichlor-l^-dimethylcyclopropyl)-glyoxylsäure
hatte einen Siedepunkt von 115" C bei 1 mbar.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von a-Ketocarbonsäuren der Formel
ROO
I Il Il
R1-C-C-COH
R,
R,
(D
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