DE2700478C2 - Verfahren zur Herstellung eines wärme- und schallisolierten Leitungsrohres - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines wärme- und schallisolierten LeitungsrohresInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung eines wärme- und schallisolierten Leitungsrohres, bestehend aus einem Innenrohr,
einem Außenmantel aus thermoplastischem Kunststoff sowie einer zwischen dem Innenrohr und
dem Außenmantel angeordneten Wärmeisolationsschicht aus aufgeschäumtem Kunststoff, bei dem um das
kontinuierlich zugeführte Innenrohr das Außenrohr extrudiert und in den Ringraum zwischen Innenrohr und
Außenmantel ein Schaumstoff eingebracht wird, welcher den Ringraum ausschäumt.
Ein solches Verfahren ist aus der GB-PS 14 82 661 bekannt. Dort wird kontinuierlich zu einem Innenrohr
ein Außenrohr aus einem Thermoplasten extrudiert und in den Ringraum zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr
ein Schaumstoff eingebracht. Der Isolierwerkstoff — ein aufgeschäumter Kunststoff — wird durch
ein rohrförmiges Werkzeug in den Ringraum gepreßt. Offensichtlich kann hier nur ein thermoplastischer
Schaumstoff verwendet werden, der nicht chemisch reaktionsfähig ist sondern bei dem das Treibmittel in der
Kunsstoffschmelze bereits gelöst ist und den Kunststoff bei Druckabfall nach dem Austritt aus dem rohrförmigen
Werkzeug aufbläht Die Geschwindigkeit mit welcher der Schaumstoff in den Ringspalt eingebracht wird,
ist abhängig vom Aufschäumgrad sowie vom Verhältnis
ίο der Querschnitte des Rohres 8 zum Querschnitt des
Ringraumes. Die Verwendung eines reaktionsfähigen schaumstoffbildenden Gemisches scheidet aus, da reaktionsfähige
Schaumstoffe, z. B. Polyurethane, nach dem Zusammenfügen der Komponenten, z. B. Polyol und
isocyanat sofort beginnen zu reagieren, d. h. aufzuschäumen.
Da derartige Schaumstoffe sehr klebrig sind, ist es nicht vorstellbar, daß diese durch das Rohr transportierbar
sind. Weiterhin besteht bei diesem Verfahren die Gefahr, daß das Innenrohr sich aufgrund semes Eigengewichtes
in der Schaumstoffschicht verlagert Darüber hinaus sind die verwendeten thermoplastischen
Schaumstoffe gegenüber Polyurethan bezüglich des Wärmedämmverhaltens benachteiligt
Es ist auch ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen durch eine Schaumstoffschicht außen thermisch
isolierter Rohre bekannt, bei dem um das metallische Innenrohr und im Abstand zu diesem ein Band zum
Schlitzrohr geformt wird, in dem das in ein Stützrohr
geführte Band koaxial um das Innenrohr geschlossen wird, wobei in das noch offene Schlitzrohr ein selbstschäumender
Kunststoff eingebracht wird. Als Band wird hierbei eine auf der Schaumstoffschicht verbleibende
Folie verwendet, auf die nach dem Auslauf aus dem Stützrohr ein Außenmantel aufgebracht wird. Die
Folie dient im wesentlichen als äußere Form für den aufschäumenden Kunststoff. Da es sich bei diesem Verfahren
um ein kontinuierliches Verfahren handelt, ist eine aufwendige Formvorrichtung zur Überführung der
in ebenem Zustand zugeführten Folie in die Rohrform erforderlich. Da darüber hinaus die Folie keine genügende
Stabilität aufweist, um dem Schäumdruck des aufschäumenden Kunststoffes standzuhalten, ist das
Führungsrohr erforderlich, welches zur Formgebung beiträgt Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Verfahrens
sind die erheblichen Reibungskräfte zwischen der Folie und dem Stützrohr, die von einer hinter der
Vorrichtung zum Aufbringen des Außenmantels angreifenden Abzugsvorrichtung übernommen werden müssen
(DE-AS 17 04 74&).
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem wärmeisolierte Leitungsrohre
mit gleichmäßiger Wanddicke und einem hohen Dämmwert der Isolierschicht in wirtschaftlicher
Weise hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß auf das kontinuierlich zugeführte Innenrohr ein Abstandshalter, vorzugsweise in Form einer Wendel, aufgebracht
wird, daß ein reaktionsfähiges, schaumstolifbildendes Gemisch auf ein mit gleicher Geschwindigkeit
wie das Innenrohr bewegtes, unterhalb des Innenrohres verlaufendes Transportband aufgebracht und daß das
reaktionsfähige Gemisch so eingestellt wird, daß der sich bildende Schaum erst bei genügender Festigkeit
des Außenmantels den Ringraum ausfüllt.
Durch die Verwendung eines Abstandshalters ist sichergestellt, daß das Innenrohr zum Außenmantel auch
während der Fertigung stets konzentrisch gehalten
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wird. Dadurch kann sich der Schaum optimal entwikkeln.
Die gernäß der Erfindung verwendeten Schäume auf Polyurethan- bzw. Polyisocyanuratbasis weisen gegenüber
thermoplastischen Schäumen wesentlich höhere Isolationswerte auf. Als äußere Form für den Schaum
dient der Außenmantel.
In Weiterbildung der Erfindung kann auf das Innenrohr
zweckmäßigerweise eine Trennschicht in Form einer dünnen Schicht aus Wachsen oder Fetten oder eines
Papierbandes aufgebracht werden. Diese Trennschicht sorgt bei der Montage der wärme- und schallisolierten
Leitungsrohre für ein leichtes Entfernen der Isolierschicht. Als Innenrohr kann ein solches aus vernetzten!
Polyolefin, vorzugsweise Polyäthylen, verwendet werden. Diese Rohre sind geeignet bis zu Temperaturen
von 110° C. Es ist aber auch möglich, als Innenrohr ein gewelltes Metallrohr zu verwenden, welches aus eiern
dünnwaßdigen, längsnahtgeschweißten Metallrohr hergestellt ist. Derartige Rohre können nahezu in beliebiger
Länge hergestellt werden und sind aufgrund ihrer Wellung so flexibel, daß das wärmeisolierte Leitungsrohr
auf übliche Kabeltrommeln gewickelt werden kann.
In Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es auch möglich, daß das Innenrohr dem Spritzwerkzeug
unter einem Winkel zur Horizontalen nach unten verlaufend zugeführt wird, daß Innenrohr und Außenmantel
das Spritzwerkzeug nahezu unter demselben Winkel verlassen und das fertige Rohr nach dem Aushärten
des Schaumstoffes in die Horizontale umgelenkt wird. Durch diese Maßnahme wird die mechanische Belastung
des Schaums durch das Gewicht des Innenrohres verringert. Wählt man den Verlauf des Innenrohres
sowie des fertigen Rohres in Form einer Kettenlinie, so treten nahezu keine die Schaumstoffschicht belastenden
Kräfte auf. Als Material für das Außenrohr haben sich Polyolefine, vorzugsweise Polyäthylen, und halogenhaitige
Thermoplaste wie Polyvinylchlorid als vorteilhaft erwiesen.
Die Erfindung ist anhand eines in den Fig. 1 und 2
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Mittels eines Extruders 1 wird kontinuierlich ein Rohr 2 aus einem thermoplastischen Kunststoff extrudiert.
Das extrudicrte Rohr 2 wird unmittelbar nach dem Austritt aus dem Mundstück des Extruders 1 in eine Kammer
3 eingeführt, die mit Unterdruck bzw. einem Vakuum beaufschlagt ist. In dieser Kammer 3 wird das aus
dem Mundstück ausgetretene, recht instabile Kunststoffrohr 2 kalibriert und dabei abgekühlt und in seiner
Form gehalten. Hinter der Kammer 3 ist eine weitere Kammer 4 vorgesehen, in der das Kunststoffrohr 2 intensiv
gekühlt wird. Bei dem Extruder 1 handelt es sich um einen normalen Kunsstoffextruder mit einem Querspritzkopf,
bei dem der thermoplastische Kunststoff dem eigentlichen Spritzwerkzeug quer zur Extrusionsrichtung
zugeführt wird. Im Innern des Spritzkopfes 1 ist ein Führungsrohr 5 vorgesehen, welches ein kontinuierlich
geführtes Innenrohr 6, vorzugsweise ein nahtlos geformtes und gezogenes, gegebenenfalls weichgeglühtes
Kupferrohr, dem Mundstück des Extruders 1 so zuführt, daß das Innenrohr 6 konzentrisch zum Kunststoffrohr
2 einläuft. Unterhalb des Innenrohres 6 wird ein Band 7, welches von einer Vorratsspule 8 abläuft, mit
gleicher Geschwindigkeit wie das Innensrohr 6 zügeführt. Auf das Band 7 wird von einer Mischvorrichtung 9
ein aufschäumbares IO.:nststoffgemisch in flüssiger Form, beispielsweise ü uf der Basis von Polyurethan, aufgesprüht,
welches aufgrund seiner Zusammensetzung und aufgrund der Wärmezufuhr aus dem extrudierten
Kunststoffrohr 2 unmittelbar hinter dem Mundstück aufzuschäumen beginnt. Hinter der Kammer 4 ist eine
Stütze für das ausgetretene Rohr, beispielsweise in Form eines Bandabzuges 10, vorgesehen. Spätestens im
Angriffsbereich dieses Bandabzuges 10 ist der Schaumstoff 11 bereits ausgehärtet, so daß er das Innenrohr 6 zu
tragen vermag. Die dargestellte Ausführungsform eignet sich insbesondere zum Ummanteln von Innenrohren,
die aus einem relativ starren Material bestehen, beispielsweise halbharte Kupferrohre bzw. Stahlrohre.
Sollen weniger starre Innenrohre 6, beispielsweise Kunststoffrohre, gewellte Metallrohre oder weichgeglühte
Kupferrohre, mit einer thermischen Isolierschicht versehen werden, ist es besonders ratsam, diese
vor dem Einführen in den Spritzkopf 1 mit einer Abstandshalterwendel
oder mit Abstandshalterschalen zu versehen. Das Führungsrohr 5 entfällt für diesen Fall.
Die Breite des Bandes 7 muß mindestens so gewählt sein, daß sie die Menge des Schaumvjffes, der notwendig
ist, um den Ringraum auszufüllen, aufnehmen kann. In ihrem maximalen Wert entspricht sie dem inneren
Umfang des Kunststoffrohres 2.
Zur Ummantelung weniger starrer Innenrohre, wie beispielweise weichgeglühter Kupferrohre, Kunststoffrohre
oder gewellter Metallrohre, hat sich die in der Fig.2 schematisch dargestellte Ausführungsform als
vorteilhaft erwiesen. Das Innenrohr 6 sowie das fertig isolierte Rohr 12 verlaufen sowohl vor als auch hinter
dem Spritzwerkzeug 1 in Form einer Kettenlinie. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß das Innenrohr 6 wie auch
das Außenrohr 2 keine Kraftkomponente in vertikaler Richtung nach unten aufweist und die Konzentrizität
beider Rohre zueinander über die gesamte Fertigungsstrecke gegeben ist. Mittels des Abzuges 10 kann die
Abzugsgeschwindigkeit und damit die Form der Kettenlinie geregelt werden. Die Geschwindigkeit des Abzuges
10 kann beispielsweise durch eine nicht dargestellte, hinter dem Spritzwerkzeug 1 angeordnete, die
La^e des Innenrohres 6 erfassende Prüfvorrichtung gesteuert
werden.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß es nunmehr möglich geworden
ist, in kontinuierlicher Arbeitsweise wärme- und schallisolierte Leitungsrohre von nahezu unbegrenzter
Länge herzustellen, die einen mechanisch stabilen Außenmantel aufweisen, zu dem das Innenrohr nahezu
vollkommen konzentrisch angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich weiterhin durch
seine hohe Wirtschaftlichkeit aus. Gegenüber den bisher bekannten Verfahren, bei denen ebenfalls au?-
schäumbare Kunststoffgemische auf der Basis vn Polyurethan verwendet wurden, kann nunmehr auf eine gesonderte
äußere Form in Form eines zum Rohr gebogenen Bandes verzichtet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines wärme- und schallisolierten Leitungsrohres, bestehend aus einem
Innenrohr, einem Außenmantel aus thermoplastischem Kunststoff sowie einer zwischen dem Innenrohr
und dem Außenmantel angeordneten Wärmeisolationsschicht aus aufgeschäumtem Kunststoff,
bei dem um das kontinuierlich zugeführte Innenrohr das Außenrohr extrudiert und in den Ringraum zwischen
Innenrohr und Außenmantel ein Schaumstoff eingebracht wird, welcher den Ringraum ausschäumt,
dadurch gekennzeichnet, daß auf das kontinuierlich zugeführte Innenrohr ein Abstandshalter,
vorzugsweise in Form einer Wendel, aufgebracht wird, daß ein reaktionsfähiges, schaumsioffbildendes
Gemisch auf ein mit gleicher Geschwindigkeit wie das Innenrohr bewegtes, unterhalb
des Inn^nrohres verlaufendes Transportband aufgebracht iaid daß das reaktionsfähige Gemisch
so eingestellt wird, daß der sich bildende Schaum erst bei genügender Festigkeit des Außenmantels
den Ringraum ausfüllt
2. Verfahren nach Anspruch U dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Innenrohr eine Trennschicht in Form einer dünnen Schicht aus Wachsen oder Fetten
oder eines Papierbandes aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Innenrohr aus vernetztem
Polyolefin, vorzugsweise Polyäthylen, verwendet wird.
4. Verfahren nach Acisprucis 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein gewelltes Innenrohr verwendet wird, welches aus eine« dünnwandigen,
längsnahtgeschweißten Metallrohr hergestellt ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innenrohr dem Spritzwerkzeug unter einem Winkel zur Horizontalen nach unten verlaufend zugeführt
wird, daß das Innenrohr und der Außenmantel das Spritzwerkzeug nahezu unter demselben Winkel
verlassen und das fertige Rohr nach dem Aushärten des Schaumstoffes in die Horizontale umgelenkt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr sowie das fertige Rohr
in Form einer Kettenlinie verlaufen.
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