DE2664C - Neuerungen an dem Kartoffelpfluge des Grafen münster - Google Patents

Description

1877.

Klasse 45.

JOHANNES NEPOMUCENUS von GLEBOCKI in PSARSKIE bei KIKOWO

(Kreis Samter, Prov. Posen).

Neuerungen an dem Kartoffelpfluge des Grafen Münster.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. December 1877 ab.

Der Münster'sche Ausgraber streut die Kartoffeln 3 bis 4 m weit, wodurch das Aufsammeln mit grofser Mühe verbunden ist, bei vorliegender Maschine hingegen, durch die Function des Cylinders, werden die Kartoffeln kammförmig in einer Reihe auf die Oberfläche des Ackers gelegt. Zu ersterem Ausgraber sind zwei Pferde und achtzehn Menschen erforderlich und läfst dieser Ausgraber 5 pCt. Kartoffeln, mit Erde verschüttet, zurück; zu dem zweiten Ausgraber sind drei Pferde, aber nur zwölf Menschen erforderlich. Es werden in einer Zeit von 20 Minuten ca. 1000 bis 1200 kg mit vorliegender Maschine geerntet, wobei eine ge-, ringe Anzahl,' höchstens 1 pCt. betragend, verschüttet wird.

Die Haupt-Veränderungen gegenüber dem Münster'schen Pfluge sind folgende:

1. Bei ersterer liegt der Rahmen s, an welchem der ganze Mechanismus angebracht ist, mit seinem Mittelpunkte auf der Axe der Laufräder n, während hier derselbe nach vorn vorgerückt ist.

2. Bei ersterer sind beide Enden der Schaar gleich lang, hier dagegen ist das rechte Ende derselben um 50 mm länger, wodurch dem Verschütten der Kartoffeln vorgebeugt wird.

3. Durch Vergröfserüng der Laufräder η ist vorliegender Pflug widerstandsfähiger, sowie durch Vergröfserüng der Getriebe / und k, und dadurch bedingte schnellere Umdrehung der Schläger leistungsfähiger geworden.

4. Ist bei diesem Pfluge eine Vorrichtung r angebracht, durch welche man die Wirkung desselben in jeder beliebigen Zeit unterbrechen kann.

5. Der neu hinzugefügte Cylinder i, welcher mit seinem kleineren Boden am Rade e befestigt ist, dessen Axe b mit der des Cylinders i zusammenfällt und von diesem in Bewegung gesetzt wird. Diese Axe b ist an einem Ende an dem Bügel d befestigt, welcher mit der Lagerstelle c versehen, auf dem Bette m lastet. Dieses Ende der Axe b läfst sich heben und senken; in dem Theil des Bügels d, welcher mit der Lagerstelle verbunden ist, sind Löcher für die zum Stellen nothwendigen Schrauben vorhanden; auch zum Heben sowie zum Niederlassen des Lagerst sind die erforderlichen Oeffhungen vorhanden. Das zweite Ende der Axe b ist an dem Stabeisen g befestigt, welches wiederum mit weiteren Stabeisen verbunden ist. Die Cylinderaxe b ist innen von einer losen Blechhülse umgeben, welche das Umwickeln des Kartoffelkrautes verhindert.

Indem nun die Schaar, welche man so tief in die Erde einläfst, als die unteren Schichten der Kartoffeln liegen, die Kartoffelreihe unterschneidet, werfen die Schläger durch ihre schnellen Umgänge das Material in den Cylinder i hinein, Durch den Gang des Cylinders fällt die Erde zwischen seinen Stäben durch und die Kartoffeln rollen an seinen schrägen Wänden heraus, das Kraut fallt zuletzt in förmlichen Häufchen aus demselben heraus.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.