DE265689C - - Google Patents

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DE265689C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F7/00Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
    • C05F7/02Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses from sulfite liquor or other waste lyes from the manufacture of cellulose

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
4/.Z
Der direkten Verwendung von Sulfitablauge für Düngungszwecke steht der Gehalt an freier schwefliger Säure und von organischen Schwefelverbindungen (Ligninsulfonsäuren) entgegen, da schweflige Säure ein Pflanzengift ist. Die freie schweflige Säure läßt sich zwar mit Ätzkalk verhältnismäßig leicht abstumpfen, hierbei bleiben jedoch die pflanzenschädlichen Eigenschaften der organischen Schwefelverbindungen erhalten.
Das gleiche ist der Fall, wenn man eingedickte Sulfitablauge nach Patentschrift 128213 mit einem anorganischen Düngemittel, wie Thomasmehl, mischt, da hierbei wesentlich eine Abstumpfung der freien Säure durch den Ätzkalk, nicht aber eine Zersetzung der schwefligsauren Salze erreicht wird.
Man hat auch Sulfitablaugen zur Verhinderung des Stäubens von Kalkstickstoff, unter Ausnutzung der düngenden Wirkung von Ablaugestoffen, in Verwendung genommen (Patentschrift 226340). Bei diesem Verfahren wird jedoch kein Wert auf die Beseitigung der schwefligen Säure gelegt und diese wird somit auch nicht entfernt.
Es ist nun gefunden worden, daß man einen besonders für die Kultur humusarmer, sandiger Böden außerordentlich günstig wirkenden und streufähigen Dünger durch Vermischen von Moostorf (Torfstreu) und ähnlichem Material mit Sulfitablauge verschiedener Konzentration erhalten kann, wenn man solches Sulfittorfgemisch in geeigneten Trockenapparaten trocknet und das Trockenprodukt dann über 100 ° hinaus bis auf ungefähr 120 ° C. erhitzt.
Versuche haben ergeben, daß getrockneter
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Sulfittorf immer noch erhebliche Mengen von schwefliger Säure abspaltet, auch wenn man nach dem Trocknen noch mehrere Stunden lang bis ioo° C. weiter erhitzt hat. Die schweflige Säure wurde durch Kochen einer Probe des Sulfittorfs mit stark verdünnter Essigsäure nachgewiesen und ihrer Menge nach bestimmt.
Auch bei über ioo° C. liegenden Temperatüren verringerte sich die Menge der abspaltbaren, schwefligen Säure zunächst nur unwesentlich, bei Anwendung von Temperaturen bis annähernd 120 ° C. gelang es aber, ein für Düngezwecke überraschend geeignetes Material herzustellen, welches schweflige Säure nur noch spurenweise abscheiden ließ.
Die eigenartige Wirkung läßt sich folgendermaßen erklären:
Torfstreu saugt Sulfitablauge außerordent-Hch begierig auf. Verdunstet man dann das Wasser des Sulfittorfs und setzt die Erhitzung über ioo° C. bis auf etwa 1200 C. fort, so quillt die Masse durch das Freiwerden von schwefliger Säure und durch das Verhalten der in der Lauge enthaltenen Zuckerstoffe stark auf, wodurch die Torfmasse mechanisch günstig verändert wird. Die fertige Masse läßt sich überaus leicht in ein gleichmäßiges, streufähiges Pulver verwandeln.
Man kann bei Ausführung des Verfahrens sowohl die von den Kochern kommende Ablauge oder die in den Fabriken vorschriftsmäßig mit Ätzkalk vorbehandelte Ablauge oder aber auch solche Ablauge nehmen, welche durch Vorverdampfung schon von mehr oder weniger viel Wasser befreit worden ist. Das
Wesentliche bleibt für die Herstellung von Sulfittorfdünger stets die möglichst weitgehende Entfernung auch der gebundenen schwefligen Säure aus ihren Verbindungen durch die An-Wendung erhöhter Temperatur nach erfolgter Herstellung des Trockenprodukts in Verbindung mit der durch die frei werdende Säure erfolgenden mechanischen Aufschließung des Torfmaterials.
ίο Zu der Ablauge können vor, während· oder nach der Zugabe von Torf auch gewisse andere Düngerstoffe, wie Superphosphat, Kalisalze, schwefelsaures Ammoniak usw., zur weiteren Erhöhung des Düngerwertes gesetzt werden.
Der Sulfittorf ist aber ;auch ohne Verwendung solcher bekannten Düngerstoffe durch den hohen Gehalt an solchen organischen Verbindungen, welche von Bakterien und anderen Mikroorganismen als Nährstoff gebraucht werden, von großem Wert. Die im Sulfittorf neben schwefelsaurem Kalk reichlich enthaltenen organischen Calciumverbindungen werden von den Bakterien in Calciumcarbonat verwandelt. Letzteres dient zur Neutralisation solcher Säuren, welche von den Bakterien erzeugt werden (z. B. Buttersäure). Das Medium wird entsäuert und ermöglicht dadurch den Bakterien, daß diese eine intensive Wirkung ausüben.
Nach vorliegender Erfindung verfährt man zweckmäßig in folgender Weise. Man läßt das betreffende Sulfitablaugenmaterial von Moostorf (Torfmehl, Torfkleie) aufsaugen, welches eine sehr große mizellare Oberfläche hat, und erwärmt die entstandene Sulfittorfmasse auf beliebige Weise, z. B. zur schnelleren Wirkung und gleichzeitigen Zerkleinerung in rotierenden, zweckmäßig ausgemauerten oder mit säurefester Bekleidung versehenen Trommeln oder in anderen Trockenanlagen von bekannter Konstruktion bis auf ungefähr 120 ° C.
Um an Torf zu sparen, kann man die trockene Masse auch wiederholt mit Ablauge sättigen und das Verfahren wiederholen. Den gleichen Erfolg erreicht man aber auch durch Anwendung vorverdampfter Sulfitablaugen zur Tränkung des Torfs. Es ist nur nötig, für eine gleichmäßige Durchmischung von Torf und Ablauge vor Beginn der Erhitzung über ioo° C. zu sorgen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung eines Düngemittels aus der Ablauge von Sulfitcellulosefabriken, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ablauge eventuell unter Zusatz von Düngemitteln in bekannter Weise von Torfstreu aufsaugen läßt und das Gemisch in Trockenapparaten, z. B. rotierenden Trommeln mit säurefesten Wänden o. dgl., auf ungefähr 120 ° C. erwärmt.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747166C (de) * 1940-12-06 1944-09-13 Franz Hermann Rauch Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels aus Kartoffelkraut u. dgl.
DE917072C (de) * 1952-07-02 1954-08-23 Dr Carl Resau Duengemittel und Verfahren zu seiner Herstellung
DE953533C (de) * 1952-03-14 1956-12-06 Baron De Vos Van Steenwi Carel Bodenverbesserungsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung
DE960464C (de) * 1955-05-01 1957-03-21 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln mit einem Gehalt an organischer Substanz
EP0474992A2 (de) * 1990-07-30 1992-03-18 MANEKO SPOLECNOST sr.o Verfahren zur Behandlung von in Massenzucht von Vieh, insbesondere von Schweinen, Rind- und Federvieh, anfallender Gülle und nach diesem Verfahren hergestelltes Düngemittel mit geregelter Nährstoffdesorption

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DE747166C (de) * 1940-12-06 1944-09-13 Franz Hermann Rauch Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels aus Kartoffelkraut u. dgl.
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EP0474992A2 (de) * 1990-07-30 1992-03-18 MANEKO SPOLECNOST sr.o Verfahren zur Behandlung von in Massenzucht von Vieh, insbesondere von Schweinen, Rind- und Federvieh, anfallender Gülle und nach diesem Verfahren hergestelltes Düngemittel mit geregelter Nährstoffdesorption
EP0474992A3 (en) * 1990-07-30 1992-04-15 Maneko Spolecnost Sr.O Process for treating manure generated by intensively-reared livestock, especially of pigs, cattle and poultry and controlled release fertilizer obtained by this process

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