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Mittel zum Konservieren von Holz und Holzwerkstoffen
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Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung des bekannten Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl)-1-(1,2,4-triazolyl)-methans
zum Konservieren von Holz und Holzwerkstoffen.
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Es sind bereits zahlreiche Fungizide bekannt, die vorwiegend auf dem
Pflanzenschutzsektor eingesetzt werden. Als Pflanzenschutzmittel besteht für diese
Fungizide meistens die Anforderung, daß sie nach einer gewissen Zeit abgebaut sein
sollen, damit keine Schädigung von Mensch und Tier bei der Nahrungsaufnahme erfolgen
kann. Wie weiterhin bekannt ist, weisen zahlreiche auf dem Pflanzenschutzsektor
eingesetzte gut wirksame Fungizide beim bestimmungsgemäßen Einsatz an Pflanzen nach
einem gewissen Zeitraum nicht mehr die erforderliche Wirkung auf, so daß je nach
Einzelfall Nachbehandlungen erforderlich sein können. Nach Möglichkeit sollen z.B.
nichtsystemische Fungizide, z.B. in Form von Lösungen, Emulsionen, Sprühkonzentraten
und dgl., nicht tief in die Pflanzenteile eindringen, sondern nur auf der Oberfläche
ihre Wirkung entfachen, wo sie nach einer gewissen Zeit abgespült
oder
abgebaut werden. Gemüse und Obst, das mit diesen Fungiziden behandelt worden ist,
kann daher vor dem Verzehr durch Waschen mit Wasser gereinigt und von dem Belag
mit Pflanzenschutzmitteln befreit werden. Dagegen dringen zwar die systemischen
Fungizide in die Pflanzenteile ein, werden jedoch dort in einer bestimmten Zeit,
z.B.
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innerhalb von 3 Wochen, abgebaut. Viele Fungizide sind weiterhin nur
selektiv wirksam.
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Bei dem zumeist chronischen Rohstoffmangel in zahlreichen Ländern
mit hoher Bevölkerungsdichte ist es ein dringendes wirtschaftliches Bedürfnis, mit
Holz und Holzwerkstoffen sparsam umzugehen und diese nur begrenzt zur Verfügung
stehenden Materialien so gut wie möglich vor dem Verfall zu schützen. Bei eigenen
früheren Arbeiten wurden daher zahlreiche Fungizide auf ihre Eignung in Holzkonservierungsmitteln
überprüft, wobei festgestellt wurde, daß viele hochwirksame Fungizide mit einem
breiten fungiziden Wirkungsspektrum nicht zum Einsatz in Holzkonservierungsmitteln
geeignet sind. Dies ist dadurch bedingt, daß an die Holzkonservierungsmittel Anforderungen
gestellt werden, die von denen der Fungizide im Pflanzenschutz erheblich abweichen.
Während die Fungizide im Pflanzenschutz nach einer gewissen Zeit abgebaut oder ausgewaschen
sein sollen, wird an das Konservierungsmittel die Anforderung einer Langzeitwirkung
gestellt. Das Holzkonservierungsmittel soll dabei nicht nur an der Oberfläche haften
und evtl. Pilze und dgl.
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abtöten, sondern möglichst tief in das Holz eindringen und das Holz
gegen einen späteren Befall schützen. Selbst bei der Bewitterung darf kein wesentlicher
Wirkungsverlust und keine wesentliche Herabsetzung der konservierenden Wirkung des
Holzschutzmittels stattfinden.
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Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein hochwirksames
Holzkonservierungsmittel zu finden, das auch nach einer längeren Zeit eine ausreichende
fungizide Holzschutzwirkung aufweist-und das Holz bzw. die Holzwerkstoffe (ohne
dessen bzw. deren Qualität zu verschlechtern) dauerhaft schützt. Das Holzkonservierungsmittel
sollte auch nach Bewitterung und dgl., d. h. unter dem Einfluß von Regen, Schnee,
Frost und Sonne, eine ausreichende konservierende Wirkung aufweisen. Das.ittel sollte
dabei sowohl zur Konservierung von Holz mit einer sehr guten fungiziden Langzeitwirkung
als auch als holzschützendes Grundieranstrichmittel oder als holzschützendes Farb-
bzw. Lasuranstrichmittel verwendbar sein und gut in das Holz bzw. in die Holzwerkstoffe
eindringen können.
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Es wurde nun gefunden, daß das bekannte Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl)-1-(1,2,4-triazolyl)-methan
der Formel
ausgezeichnete Holz und Holzwerkstoffe konservierende Eigenschaften besitzt.
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Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß der erfindungsgemäß
zu verwendenden Verbindung diese Eigenschaften zukommen, da zahlreiche der in der
DT-PS 1 795 249 genannten Verbindungen mit chemisch sehr naheliegender Struktur
nicht als Holzkonservierungsmittel verwendbar sind, wie eine diesbezügliche Untersuchung
ergeben hat.
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Der erfindungsgemäß verwendbare Wirkstoff, der die bei der Aufgabengestellung
oben genannten Eigenschaften voll erfüllt, stellt eine Bereicherung der Technik
dar.
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Der erfindungsgemäß verwendbare Wirkstoff der Formel I ist bekannt
(siehe hierzu DT-PS 1 795 249 te A 11 704J oder die entsprechende US-PS 3 682 950);
er läßt sich aus dem entsprechenden Bis-phenyl- (3-trifluormethyl-phenyl) -chlormethan
und 1,2,4-Triazol in polaren Lösungsmitteln wie z.B. Acetonitril bei Gegenwart eines
Säurebinders, wie z.B. Triäthylamin, im Temperaturbereich von vorzugsweise 50 bis
9O0C herstellen. Das als Vorprodukt zu verwendende Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl)-chlormethan
läßt sich großtechnisch aus m-Trifluormethyl-benzotrichlorid mit Eisen(III)-chlorid
als Katalysator in Benzol, das als Reaktionspartner und Lösungsmittel fungiert,
bei Temperaturen zwischen 10 bis 50°C herstellen. (Deutsche Patentanmeldung P 25
53 301.1 vom 27.11.1975 LLe A 16 8242).
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Der erfindungsgemäß zu verwendende Wirkstoff der Formel I kann aufgrund
seines schwach basischen Charakters durch Addition von anorganischen oder organischen
Säuren in die entsprechenden Salze überführt werden, so z.B. in das Hydrochlorid
oder das Lactat. Die Salze zeichnen sich durch bessere Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln
aus.
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Der erfindungsgemäß zu verwendende Wirkstoff I besitzt eine starke
Wirkung gegen solche Pilze, die Holz und Holzwerkstoffe angreifen. Holz zerstörende
Pilze sind insbesondere zu finden in der Klasse der Basidiomyceten, so z.B. bevorzugt
in den Ordnungen der Agaricales und Aphyllophorales, zu welchen z.B. Coniophora
puteana, Lenzites abietina und Coriolus versicolor gehören, ferner in der Klasse
der Ascomyceten und der Fungi imperfecti.
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Insbesondere eignet sich ein Mittel zum Konservieren von Holz und
Holzwerkstoffen, welches aus 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gewichtsprozent
des Wirkstoffes der Formel I besteht, sowie mehr als 60 Gew.-%, vorzugsweise mehr
als 70 Gew.-%, eines schwerflüchtigen organischen öligen oder ölartigen Lösungsmittels
vorzugsweise aus der Reihe der Mineralöle mit einer Verdunstungszahl von über 35
(bezogen auf Diäthyläther gleich 1, das heißt unter gleichen Bedingungen wird für
die Verdunstung einer bestimmten Menge Lösungsmittel 35 mal soviel Zeit benötigt
wie für dieselbe Menge Diäthyläther) und einem Flammpunkt von über 300C enthält.
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Eine vorzugsweise Ausführungsform besteht darin, daß man den Wirkstoff
der Formel I teilweise durch ein anderes Fungizid oder Fungizidgemisch ersetzt.
Als Mischungspartner verwendet man vorzugsweise das N , N-Dimethyl-N' -phenyl-N'-fluordichlormethylthio-sulfamid
der Formel
und/oder N-Fluordichlormethylthio-phthalimid der Formel
Man verfährt dabei so, daß man den Wirkstoff der Formel I bis zu 80 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 50 Gew.-% durch ein anderes Fungizid, z.B. den Wirkstoff der Formel II, oder
ein Fungizidgemisch, z.B. eine Mischung aus den Wirkstoffen
II und
III, ersetzt. Derartige Mischungen eignen sich insbesondere zur gleichzeitigen Bekämpfung
von holzzerstörenden Pilzen und holzverfärbenden Pilzen, wie z.B. den Bläuepilzen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Konservierungsmittel
aus 0,1 bis 1,7 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 0,8 Gew.-8 des Wirkstoffes der Formel
1 und 0,1 bis 1,7 Gew.-%, vorzugsweise (),2 bis 0,8 Gew.-Z des Wirkstoffes der Formel
II und/oder des Wirkstoffes der Formel III, sowie mehr als 60 (;ew.-E, vorzugsweise
mehr als 70 Gew.-E, eines schwerflüclot igen organisch-chemischen öligen oder ölartigen
Lösungsmitteln mit einer Verdunstungszahl von über 35 und einem Blammpunkt von über
30°C.
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Das Holzkonservierungsmittel dringt in das holz und in die Holzweikstoffe
gut ein, so daß auch eine gewisse Tiefenkonservierung und -imprägnierung gegeben
ist. Bei den versuchen im Freien wurde weiterhin festgestellt, daß das Konservierungsmittel
auch bei langdauernder Bewitterung wirksam blieb und sowohl seine holzschützenden
fungiziden und insektiziden Bigenschaften beilbehält, ohne daß holzschädigende Einflüsse
festgestellt werden konnten.
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Von dem Wirkstoff I bzw. dem Wirkstoffgemisch werden je nach Holzart
und dgl. ca. 0,2-10 kg, vorzugsweise 0,3-2 kg, pro m³ in das Holz eingebracht, wobei
sich die obere Grenze vor allem unter Beachtung wirtschaflicher Gegebenheiten ergibt
und im Binzelfall höher sein kann.
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Nach einer besondere vorteilhaften Ausführungsform werden 0,5 bis
20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 15 Gewichtsprozent des organischen schwerilüchtigen
öligen oder ölartigen Lösungsmittels bzw. Lösungsmittelgemisches mit einer Verdunstungszahl
von über 35 und einem Flammpunkt von oberhalb 30°C durch die gleiche Menge eines
oder mehrerer organisch-chemischer Bindemittel und/oder Fixierungsmittel ersetzt,
wobei
als organisch-chemische Bindemittel und/oder Fixierungsmittel solche eingesetzt
werden, die in dem öligen oder ölartigen Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch
verteilbar bzw. emulgierbar, vorzugsweise jedoch löslich sind.
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Als Bindemittel wird in einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
Kunstharz in Form einer Emulsion, Dispersion oder Lösung, vorzugsweise Alkydharz
bzw. modifizierte Alkydharze oder Phenolharz und/oder rnden-Ctimaron-iiarze verwendet.
Als Bindemittel können auch Bitumen oder bituminöse Substanzen bis zu lo Gew.-%
verwendet werden. Zusätzlich können an sich bekannte Farbstoffe, Pislmente, wasserabweisende
Mittel, Geruchskorrigentien und Inhibitoren bzw. Korrosionsschutzmittel und dergleichen
eingesetzt werden. Als wasserabweisende Mittel werden Paraffine, Wachse, Wollfett
unter dergleichen in Gewichsmengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzuqsweise 0,5 bis 2
Gew.-s, bezogen auf das Holzschutzmittel, eingesetzt.
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Als Fixierungsmittel bzw. Weichmacher werden vor allem solche Verbindungen
eingesetzt, die zusätzlich eine Verflüchtigung der Wirkstoffe und/oder eine Kristallisation
bzw. Ausfällung verhindern sollen. Vorzugsweise werden a) Weichmacher, z.B. Alkyl-,
Aryl- oder Aralkyl-phthalate, vorzugsweise Dibutyl-, Dioctyl- und Benzylbutyl-phthalate,
Alkylphosphate bzw. Phosphoräureester, vorzugsweise Tributylphosphat, Adipinsäureester,
vorzugsweise Di-(2-äthyl-hexyl)-adipinsäureester, Stearate un<f ()leate, z.B.
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Alkylstearate oder Alkyloleate, vorzugsweise Butyloleat, Butylstearat
oder Amylstearat, Bis-(dimethylbenzyl)äther, p-Toluol-sulfonsäureäthylester, Glycerinester,
Glycerinäther
oder höhermolekulare Glykoläther und/oder b) Öle,
z.B. Leinöl, Rizinusöl, Tallöl (eine natiirliche Mischung von Harzsäuren) und deren
Ester und/oder c) Fixierun<Ismittel auf der Basis von Ketonen und/oder Polyvinylalkyläthern,
z.B. Ketone mit Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen, vorzugsweise Benzophenon, Äthylbenzophenon;
Polyvinylalkyläther, vorzugsweise Polyvinylmethyläther verwendet.
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Als organische schwerflüchtige ölige oder ölartige Lösungsmittel mit
einer Verdunstungszahl von über 35 und einem Flammpunkt von oberhalb 30°C, vorzungsweise
oberhlib 45°C, werden vorteilhaft wasserunlösliche oder kaum wasserlösliche Lösungmittel
eingesetzt. Als derartige Lösungsmittel werden entsprechende Mineralöle oder deren
Aromatenfraktion o<ler mineralölhaltige Lösungsmittelgemische, vorzugsweise Testbenzin,
Petroleum, Gasöl un<l/oder Alkylbenzol usw.
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verwendet.
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Vorzugsweise gelangen Mineralöle mit einem Siedebereich von 170 bis
220°C, Testbenzin mit einem Siedebereich von 170 bis 220°C, Spindelöl mit einem
Siedebereich von 250°C bis 350°C, Petroleum bzw. Aromaten vom Siedebereich 160 bis
280°C, rerpentinöl und derleichen zum Einsatz. Ferner kann maii gemäß einer speziellen
Ausführungsform auch hochsiedende Gemische von aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen
mit einer Sielebereich von 180 bis ca. 2200C und/oder Spindelöl und/oder Monochlornapthalin,
vorzugsweise α-Monochlornaphthalin, verwenden.
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Die organischen schwerflüchtigen öligen oder ölartigen Lösungsmittel
vorzugsweise aus der Reihe der Mineralöle mit einer Verdunstungszahl von über 35
und einem Flammpunkt von oberhalb 300C, vorzugsweise oberhalb 450C, können teilweise
durch leicht- oder mittelflüchtige organisch-chemische Lösungsmittel ersetzt werden,
mit der Maßgabe, daß das Lösungsmittelgemisch ebenfalls eine Verdunstungszalhl von
über 35°C und einen Flammpunkt oberhalb 30°C, vorzugsweise oberhalb 45 0C, aufweist
und daß das Pungizid bzw. Fungizidgemiscil in diesem Lösungsmittelgemisch löslich
ist. Dabei sollte das Fungizid bzw. Pungizidgemisch mindestens genau so gut löslich
sein wie in den vorgenannten öligen oder ölartigen Lösungsmitteln. Es wurde festgestellt,
<laß je nach Verdunstungszahl und Flammpunkt des verwendeten öligen oder ölartigen
Lösunggsmittels das organische schwerflüchtige ölige oder ölartige Lösungsmittel
bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 5 Gew.-%, durch ein Lösungsmittel mit einer
niedrigeren Ver dullst ungszahl er set zt werd<>ii kann.
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Es ist auch möglich, anstelle dieser vorqenannten im Ralmen der Erfindung
bevorzugt einzusetzenden Pungizide der Formel II und / oder III auch andere in dem
organisch-chemischen schwerflüchtigen, öligen oder ölartigen Lösungsmittel mit einer
Verdunstungszahl von über 35 und einem Plammpunkt von öber 3()( C l(isliche lungizide
oder Mischungen dieser mit den vorgenannten Fungiziden zu verwenden, so z.I1. fungizide
öllösliche Naphthenate, vorzugsweise Zink- und/oder Kupfer-naaphthenate; 8-Oxychinolin
bzw. dessen fungizide öllöslichen Salze oder Derivate, vorzugsweise Phenylquecksilber-8-oxychinolat;
fungizide Verbindungen bzw. Derivate oder Gemische v<ii Chlorphenolen, vorzugsweise
Verbindungen oder Gemische von Penta- und/oder Tetrachlorphenol mit schwerflüchtigen
Aminen, z.B. Rosinamin; Nitrophenole bzw. Nitrochlorphenol e und/oder Nitrochlorbenzole,
insbesondere 1,2-Dinitrotetrachlorbenzol und/oder Benzimidazol-2-carbamidsäure-methylester
und/oder
öllösliche fungizid wirksame metallhaltige organische
Verbindungen, z.B. von Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Chrom oder Quecksilber, z.B.
in Form von Caprylaten, Naphthenaten, Oleaten und dgl.; fungizide Salze des N-Nitrosa-N-cyclohexylhydroxylamins,
vorzugsweise des Aluminiumsalzes des N-Nitroso-N-cyclohexylhydroxylamins und/oder
N-Trichlormethylthiotetrahydrophthalimid. Bei der Verwendung einiger der vorgenannten
mitverwendeten Fungizide, z.B. bei der Mitverwendung des N-Nitroso-N-cyclohexyl-hydroxylamins
und/oder des Aluminiumsalzes des N-Nitroso-N-cyclohexylhydroxylamins muß jedoch
berücksichtigt werden, daß diese fungiziden Verbindungen nur für bestimmte Holzarten
bzw. Holzpilze geeignet sind. In den Fungizidgemischen können auch Teeröldestillate
und/oder Teeöle teilweise mitverwendet werden.
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Anstelle der bevorzugt in Kombination mit dem Wirkstoff der Formel
I einzusetzenden Fungizide der Formel II und/oder III können auch öllösliche tetravalente
Fungizide wie zinn-organische Verbindungen Verwendung finden, so z.B.: Bis-(tri-butylzinn)-oxid,
Tri-n-butylzinn-trichloracetat, Tri-n-butylzinn-8-oxychinolin, Tri-n-butylzinn-pentachlorphenolat,
Tri-n-butylzinn-bisäthylendithiocarbamat, Tri-nbutylzinn-benzoylcyanoessigsäure,
Tri-n-butylzinn-dimethylarsensäure, Tri-n-butylzinn-fluorid, Tri-n-butylzinn-rhodanid,
Tributylzinn-dichlorphenolat, sowie das Addukt Tri-n-butylzinn-acrylat/Hexachlorcyclopentadien.
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Nach einer weiteren speziellen Ausführungsform enthält das Holzkonservierungsmittel
zusätzlich 0,5 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%, ein oder mehrere öllösliche
oder in dem ölartigen Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch lösliche organisch-chemische
Insektizide. Als besonders geeignet erweisen sich in Kombination mit den Fungiziden
die Carbamate, insektizid wirksame chlorierte Kohlenwasserstoffe und Thiophosphorsäureester,
vorzugsweise die insektizid wirksamen Alkoxy-phenyl-N-alkyl-carbamate und/oder Alkylphenyl
-N-alkylcarbamate
bzw. gegebenenfalls halogenierte Thiophosphorsäureester bzw. -phosphonsäureester.
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Häufig werden die Konservierungsmittel in Form von Konzentraten hergestellt,
die nach dem Transport am Einsatzort unter Verwendung von organischen schwerflüchtigen
öligen oder ölartigen Lösungsmitteln wieder auf die normale Konzentration verdünnt
werden. Dadurch ist es möglich, hochwirksame Holzschutzkonzentrate herzustellen,
die transportkostensparend befördert werden können. Derartige Konzentrate können
3 bis 50 Gew.-% Wirkstoff oder Wirkstoffgemische enthalten, vorzugsweise 15 bis
40 Gew.-%.
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Die Auftragsmenge des erfindungsgemäßen Holzkonservierungsmittels
kann je nach Anwendungsgebiet, Wirkstoffkonzentration und dergleichen unterschiedlich
sein. Sie berträgt im allgemeinen ca. 100 bis 350 g/m2, vorzugsweise 150 bis 200
g/m2 Als Holz bzw Holzwerkstoffe werden vorzugsweise trockene Hölzer, Spanplatten,
Sperrholz, Bauholz, Bretter, Platten und Holz für Fenster, Türen, Fußböden, Decken,
Verschalungen, Zäune, Wände, Dächer, Möbel, Pfähle, Masten und dgl. verwendet.
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Die Behandlung von Holz und Holzwerkstoffen kann nach verschiedenen
Verfahren erfolgen Von den handwerklichen Verfahren ist das Spritzen, Streichen
und Tauchen des Holzes zu nennen. Das Holzkonservierungsmittel kann u.a. in Autoklaven,
Kessel, Kammern und dgl., z.B. unter Anwendung des Vakuumverfahrens, Vakuumdruckverfahrens
oder DoppelvakLlumverfahrens, indas Holz eirigebracht werden. Speziell zu nennen
sind für Holzwerkstoffe, z.B. für Sperrholz und für Spanplatten, das sogenannte
Leimuntermisch-Verfahren. Hierbei wird der Wirkstoff in Form einer hochkonzentrierten
Lösung gut mit Leim
vermischt. Die mit dieser Mischung behandelten
Werkstoffe werden in einer Heißpresse unter Druck ausgehärtet.
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Die nachfolgenden Verwendungsbeispiele mit Vergleichsversuchen zeigen
einige Anwendungsmöglichkeiten auf:
Beispiel A Myzelwachstums-Test
Verwendeter Nährboden: 20 Gewichtsteile Agar-Agar 200 Gewichtsteile Kartoffeldekokt
5 Gewichtsteile Malz 15 Gewichtsteile Dextrose 5 Gewichtsteile Pepton 2 Gewichtsteile
Dinatriumhydrogenphosphat 0,3 Gewichtsteile Calciumnitrat Verhältnis von Lösungsmittelgemisch
zum Nährboden: 2 Gewichtsteile Lösungsmittelgemisch 100 Gewichtsteile Agarnährboden
Zusammensetzung Lösungsmittelgemisch 0,19 Gewichtsteile Aceton 0,01 Gewichtsteile
Emulgator Alkylarylpolyglykoläther 1,80 Gewichtsteile Wasser 2 Gewichtsteile Lösungsmittelgemisch
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration im Nährboden nötige
Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des Lösungsmittelgemisches. Das Konzentrat
wird im genannten Mengenverhältnis mit dem flüssigen, auf 42°C abgekühlten Nährboden
gründlich vermischt und in Petrischalen mit einem Durchmesser von 9 cm gegossen.
Ferner werden Kontrollplatten ohne Präparatbeimischung aufgestellt.
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Ist der Nährboden erkaltet und fest, werden die Platten mit den in
der Tabelle angegebenen Pilzarten beimpft und bei etwa 21°C inkubiert.
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Die Auswertung erfolgt je nach der Wachstumsgeschwindigkeit der Pilze
nach 4 - 10 Tagen. Bei der Auswertung wird das radiale Myzelwachstum auf den behandelten
Nährboden mit dem Wachstum auf dem Kontrollnährboden verglichen. Die Bonitierung
des Pilzwachstums geschieht mit folgenden Kennzahlen:
1 kein Pilzwachstum
bis 3 sehr starke Hemmung des Wachstums bis 5 mittel starke Hemmung des Wachstums
bis 7 schwache Hemmung des Wachstums 9 Wachstum gleich der unbehandelten Kontrolle
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle
hervor:
Tabelle A1 Wirkung (Wertzahl 1 - 9)
Wirkstof Konzentration Coriolus versicolor Coniophora puteana |
[ppm] |
Pentachlorphenol 1 7 9 |
(bekannt) 5 7 7 |
N# N 1 5 2 |
#N# 5 2 1 |
# |
##C## |
## |
# CF3 |
(I) |
T a b e l l e A 2 |
Wirkstoff Konzentration ## #### ## Wirkung |
[ppm] (Wertzahl 1-9) |
CH3# Cl |
N-SO2-N-S-C-Cl (II) 100 3 1 3 |
CH3# # F |
#CO# |
# N-S-C-FCl2 (III) 100 9 3 4 |
-CO# |
N# |
N |
#N# |
# |
#-C-# (I) 5 2 6 1 |
# |
# |
#CF3 |
Wirkung (Wertzahl 1-9) |
T a b e l l e A2 (Fortsetzung) |
Wirkstoff Konzentration |
[ppm] |
Wirkstoff I + Wirkstoff II 5 + 100 1 1 1 |
Wirkstoff I + Wirkstoff III 5 + 100 2 3 1 |
Beispiel B Ascomyceten-Filtertest In Petrischalen von 9 cm Durchmesser
wird eine Nährlösung, bestehend aus 3 % Agar-Agar, 5 % Malz-Agar und 92 % destilliertem
Wasser gegeben.
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Rundfilter mit 5,5 cm Durchmesser werden durch Tauchen in eine Wirkstofflösung
imprägniert, die Werkstoffmittelaufnahme durch Wägen bestimmt und die Filter 5 Tage
bei Zimmertemperatur getrocknet.
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Die Petrischalen werden mit 2 ml Sporensuspension geimpft und sofort
die über Propylenoxid bei Raumtemperatur sterilierten Filter aufgelegt. Pro Pilzart
und Wirkstoff werden mindestens 2 Parallelversuche eingesetzt.
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Es werden folgende Pilzarten verwendet: Wäßrige Sporensuspensionen
von Pullularia pullulans P 268 und Scopullaria phycomyces S 202. Aus einer Pilzkultur
(= Schrägagar in Reagenzgläsern 180 mal 18 mm) können ca. 20 ml Suspension entnommen
werden.
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Auswertung: Gemessen wird das Ausmaß des Pilzwachstums auf den Filtern
und gegebenenfalls die Größe der Hemmzonen auf den Nährböden in mm.
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Der Überwachsungsgrad wird in 3 Stufen eingeteilt, wie folgt: O =
maximal 2 mm breite Randzone überwachsen, 3 = maximal 8 mm breite Randzone überwachsen
oder max. 2 mm Randzone und schwaches inselförmiges Wachstum auf dem Filter
5
= überwachsene Rand zone breiter als 8 mm oder starkes inselförmiges Wachstum auf
dem Filter.
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Die Versuche mit den beiden Bläuepilzen (Pullularia und Scopularia)
werden getrennt beurteilt. Angegeben sind die Mittelwerte aus je 4 Versuchen (2
Pilzarten x 2 Parallelen).
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Blindproben: Pro Pilzart ein nicht imprägniertes Rundfilter.
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Die nachfolgende Tabelle gibt die Versuchsergebnisse wieder:
Tabelle
B Ascomyceten-Filtertest Versuchsdauer: 2 Wochen Versuchsklima: 29 # 1°C, 90 % relative
Luftfeuchte Durchschnitts-Bewertungsziffern Wirkstoff Konzentration Bläuepilzin
% Befall II 0,4 1,8 (ohne I) 0,2 2,4 0,1 4,0 0,05 4,2
Mischung I 0,6 ) 0,4 |
+ II 0,4 ) |
Beispiel C Grenzwertbestimmung der Wirkung gegen holz zerstörende
Pilze Das Verfahren dient zur Bestimmung der vorbeugenden Wirkung von Holzschutzmitteln
gegen holz zerstörende Pilze aus der Klasse der Basidiomyceten.
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Gleichartige bei 1030C bis zur Gewichtskonstanz getrocknete Holzklötzchen
von 5 x 2,5 x 1,5 cm Größe werden mit abgestuften Mengen des zu prüfenden Holzschutzmittels
vollgetränkt und in Schalen dem Angriff von Kulturen holzzerstörender Basidiomyceten
ausgesetzt.
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Die Prüfung erfolgt nach den Richtlinien Deutsche Normen DIN 52 176,
Bestimmung der vorbeugenden Wirkung von Holz schutzmitteln'1.
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Als Nährboden für die Pilze dient Malz-Agar.
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Die Wirkstoffe werden in Chloroform-Lösung angewandt.
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Die durch den Pilzbefall bewirkte Zerstörung des Holzes wird durch
den Gewichtsverlust der Probehölzer erfaßt; ein Gewichtsverlust von 2 % und mehr
ist als Holzzerstörung zu werten.
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Angegeben ist eine untere Wirkstoffkonzentration, bei der das Holz
gerade noch zerstört wird, und eine obere Wirktoffkonzentration, bei der keine Holz
zerstörung mehr zu erkennen war, somit also ein vollständiger Schutz erreicht ist.
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Tabelle C Grenzwertbestimmung der Wirkung gegen holz zerstörende Pilze
Wirkstoff I Testholz Kiefer Buche Pilz Coniophora Coriolus puteana versicolor Belastung:
Grenzwerte: ohne 0,2 - 0,4 0,4 - 0,6 4 Wochen "Auslaugung" (Wasser) 0,3 - 0,6 0,5
- 0,8 4 WochenOWindkanal bei 40 C 0,3 - 0,6 0,5 - 0,8 Nachfolgend seien noch einige
Rezepturbeispiele gegeben:
Beispiel 1 Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl)
-1-(1,2,4-triazolyl)-methan 0,75 Gew.-% Isopropoxiphenyl-N-Methylcarbamat 1,0 Gew.-%
Alkydharz (100 %) 12,0 Gew.-% Sikkativ (in Form einer Lösung) 0,25 Gew.-% aromatische
und aliphatische Kohlenwasserstoffe 86,00 Gew.-% (Siedebereich 180-212°) 100,00
Gew.-% Dieses Konservierungsmittel eignet sich als holzschützendes Grundierungsmittel
mit guter Wirkung gegen holzzerstörende Pilze und Insekten.
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Beispiel 2 Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl) -1-(1,2,4-triazolyl)-methan
1,0 Gew.-% O,O-Diäthyl -O- (d7-cyanbenzyliden- 1,5 Gew.-% amino) -thiono-phosphat
Benzotriazol 0,05 Gew.-% organische Phosphate und/oder Phthalate (Weichmacher) 6,0
Gew.-% aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe (Siedebereich 180-2120C)
91.45 Gew.-% 100,00 Gew.-%
Dieses Holzkonservierungsmittel stellt
ein Holzschutzmittel mit guter fungizider Wirksamkeit und gleichzeitigem vorbeugendem
Effekt gegen Insekten dar.
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Beispiel 3 Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl) -1-(1,2,4-triazolyl)-methan
0,8 Gew.-% N,N-Dimethyl-N' -phenyl-N' -fluordichlormethylthio-sulfamid 0,5 Gew.-%
Alkydharz (100 %) 10,0 Gew.-% aromatische und aliphatische Lösungsmittel vom Siedebereich
180-2120C 88,5 Gew.-% Sikkative (in Form einer Lösung) 0,2 Gew.-% 100,0 Gew.-% Diese
Mischung eignet sich als vorbeugendes Holzkonservierungsmittel und Grundierungsmittel
mit guter Wirkung gegen holz zerstörende Pilze und Bläuepilze.
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Beispiel 4 Bis-phenyl-(3-trifluormethyl-phenyl) -1-(1,2,4-triazolyl)-methan
0,5 Gew.-% Lindan 0,5 Gew.-% N-Fluordichlormethylthiophthalimid 0,5 Gew.-% Alkydharz
(100 %) 15,0 Gew.-% Leinölfirnis 5,0 Gew.-% Sikkativ + Hautbildungs-Verhinderungsmittel
0,3 Gew.-% aromatische und aliphatische Lösungsmittel 75,2 Gew.-% anorganische und/oder
organische Pigmente 3,0 Gew.-% 100,0 Gew.-% Das Holzkonservierungsmittel bewirkt
eine lasierende Anfärbung des Holzes und schützt das Holz gegen Pilze und Insekten.