DE2654302A1

DE2654302A1 - Verfahren zur herstellung von presskoerpern aus kommunalmuell

Info

Publication number: DE2654302A1
Application number: DE19762654302
Authority: DE
Inventors: Terje Martin Halmoe; Liv Skoglund
Original assignee: Elopak AS
Current assignee: Elopak AS
Priority date: 1975-12-01
Filing date: 1976-11-30
Publication date: 1977-06-08
Also published as: GB1509474A; NO138127C; NL7613300A; DE2654302B2; CH613742A5; DK536476A; SE7613393L; FR2333540B1; DK148199C; FR2333540A1; NO138127B; NO754035L; US4115497A; IT1125232B; DK148199B

Description

Elopak A.S. NO 7571

3430 Spikkestad, Norwegen 3o. Nov. 1976

L/Bb

Erfinder: Terje Martin Halmö, Frydenbergsveien 2OE, 7000 Trondheim, Norwegen

Liv Skoglund, Eirik JarIs gt. 9, 7000 Trondheim, Norwegen

Verfahren zur Herstellung von Presskörpern aus "Konimunalmüll"

Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Hauptanspruches beschriebenen Art zur Herstellung von Presskörpern aus "Koiranunalmüll", d.h. aus Haushaltmüll, Büro- und Ladenabfall und gewissen Arten von zur Deponierung an öffentlichen Müllabladeplätzen akzeptiertem Industrie-Abfall.

Derartiger Müll, welcher wegen seinem Inhalt an gesuchten Substanzen einen bedeutenden Eigenwert haben sollte/ verursacht Probleme und Unkosten,* weil es abtransportiert werden muss und grosse Areale für Deponien in Anspruch nimmt. Die bekannten Verfahren zur Behandlung derartigen Mülls konnten kein Ausgangsprodukt zur Weiterbehandlung innerhalb des infragekommenden wirtschaftlichen Rahmens schaffen. Es war auch schwierig,

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ein Abfallprodukt zu schaffen, welches zum Einsatz für die vor allem infragekommenden Presskörper, wie Bauplatten u.s.w. geeignet wäre.

Es wurde bereits vorgeschlagen (CH-PS 542 292) Presskörper aus derartigem Müll herzustellen, nachdem dieses einer aeroben Zersetzung der am leichtesten zersetzbaren Substanzen ausgesetzt wurde. Dies fordert indessen eine kostspielige Ausrüstung, ist platzraubend und verlängert ausserdem die Behandlungszeit.

Zweck der Erfindung ist somit die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Presskörpern, welches wirtschaftlich

durchführbar ist und ausserdem ein befriedigendes Endprodukt, z. B. Bauplatten, ergibt.

Erfindungsgemäss kann dies durch das im Hauptanspruch beschriebene Verfahren erzielt werden. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es sich mit einer einfachen Ausrüstung und mit niedrigen Betriebskosten für diese Ausrüstung durchführen lässt. Ausserdem ermöglicht das Verfahren eine Vorbehandlung des Mülls nahe dessen Ursprungsortes, wobei ein ggf. erforderlicher Transport zur Weiterbehandlung wegen des herabgesetzten Volumens verbilligt ist.

Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Derart hergestellte Presskörper sind für eine Reihe von Zwecken verwendbar. In erster Linie kommt die Herstellung von flächenförmigen Gebilden für Bauzwecke in Frage. Dabei können ein Klebestoff und/oder ein Bindemittel und ggf. andere Bestandteile, wie Späne der zur Herstellung von Spanplatten eingesetzten Art zugesetzt werden. Die Herstellung kann so wie die Herstellung von Spanplatten mittels Pressen und Wärmebehandlung erfolgen. Es können auch laminierte Gebilde unterschiedlicher Art, wie z.B. laminierte Platten mit Plastiküberzug, Spanplattenüberzug oder dergl. oder einfache Verpackungs- oder Behälterformen hergestellt werden.

Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch zur Veredlung, von Bestandteilen, die nicht als "kommunalmüll" bezeichnet werden, wie Stroh, Rinde und andere vegetabilische Abfallsubstanzen , eingesetzt werden.

In der anliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens

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veranschaulicht. ty.

Die dargestellte Anlage umfasst eine Mühle 1 zur Zerkleinerung des Mülls, einen nachgeschalteten Magnetseparator 2 mit einem über zwei Rollen laufenden Band zum Abtrennen ferromagnetischer Substanzen und ein Sieb 3, welches feinverteilte Substanzen, wie Staub, Sand, Glasscherben und dergl. durchlässt. Nach dem Sieb 3 ist ein Trockner 4 vorgesehen, welchem Heissluft aus einem Ofen 5 mittels eines Gebläses 6 zugeführt wird. Vom Trockner 4 wird der Müll einem Zyklon 7 zugeführt, wo die Luft abgetrennt und in die Zufuhrleitung vom Ofen 5 zurückgeleitet wird.

In einem nachgeschalteten durch ein Gebläse 9 angetriebenen Luftklassifikator 8 werden schwere Fraktionen, wie unmagnetische Metalle, Glas, Steine und dergl. abgetrennt. In einem weiteren Zyklon 10 wird die Luft vom restlichen Müll entfernt,

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worauf dieser Müll zu Weiterbehandlung zugeführt wird.

In einem Beispiel wurde Müll in einer Hammermühle fein zerteilt, so dass so zu sagen sämtliche Teilchen eine Partikelgrösse unter 20 mm und der Grossteil der Teilchen eine Partikelgrösse unter 15 mm hatten. Die Müllteilchen wurden dann in Gas in der Form von Luft bei einer Temperatur von 70⁰C getrocknet, nachdem die feinsten Teilchen mittels eines Partikel unter etwa 3 mm durchlassenden Siebes entfernt waren. In einem Luftklassifikator bekannter Gattung wurden dann schwere Fraktionen, wie Metalle, Glas, Steine u.s.w., entfernt.

Die Müllteilchen wurden mit zur Spanplattenherstellung vorgesehenen Spänen im Gewichtsverhältnis 1:1 gemischt, Harnstoff-Formaldehydleim wurde bei etwa 20⁰C beigegeben und es wurde»» 150 bis 210 Sekunden unterschiedliche Muster gepresst. Ein stufenweise von 30 bis 35 kp/cm avf 1,7 bis 4,5 kp/cm abnehmender Pressdruck wurde eingesetzt. Die Presstemperatur lag im Bereich von 200 bis 220⁰C. Die Qualitätseigenschaften der derart hergestellten Platten entsprachen annähernd denjenigen der Spanplatten. Derart hergestellte Platten wurden in Bezug auf unterschiedliche Bauzwecke unter unterschiedlichen Bedingungen erprobt, ohne dass wesentliche Nachteile gefunden wurden.

Das im Beispiel beschriebene Verfahren kann vielfach abgeändert werden, beispielsweise durch den Einsatz eines Magnetabscheiders, wie in der Zeichnung dargestellt und oben beschrieben.

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Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht somit eine Behandlung von Kommunalmüll unterschiedlicher Art zur weiteren Veredlung und Bildung unterschiedlicher Presskörper ohne Abtrennung einzelner Fraktionen, wie Speisereste und dergl. Es eignet sich insbesondere zur Herstellung von massiven Körpern, kann aber auch zur Herstellung von Körpern mit Hohlräumen, insbesondere für Isolierzwecke eingesetzt werden.

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Leerseite

Claims

Patentansprüche

f Iy . Verfahren zur Herstellung von Presskörpern aus "Kommunalmüll ", insbesondere Müll mit einem Gehalt an auf Holz basierenden Substanzen, Plastikwerkstoffen und animalischen und anderen vegetabilischen Substanzen, wobei der Müll einer Behandlung zur Herabsetzung der Partikelgrösse und einer Abtrennung von Metallen und ähnlichen harten unorganischen Fraktionen ausgesetzt wird, dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t, dass der Müll nach der Einsammlung ohne Flüssigkextszusatz zerkleinert und dann in heissem Gas getrocknet wird bis der Wassergehalt unter 15 Gew.-%, vorzugsweise unter 10 Gew.-% herabgesetzt ist, dass die Müllteilchen in einem Luftstrom klassifiziert und schwere Fraktionen dabei abgetrennt werden, und dass die Müllmasse nach Abtrennen von Luft bei Zusatz eines Klebestoffes und/oder Bindemittels zu einem Presskörper gepresst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Müllmasse vor dem Pressen zu Bauplatten mit Holζspänen bis zu einem Gewichtsverhältnis 1:1 gemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennz e i ch η e t, dass der Müll in eine Partikelgrösse zerkleinert wird, die für im grossen ganzen alle Teilchen unter 20 mm, vorzugsweise unter 15 mm liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassifikation nach Entfernung der Trocknungsluft aus der Masse durchgeführt wird. .

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