DE2639062C2 - Bürste mit Reinigungsmittel enthaltendem biegsamen Behälter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Gegenstand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Der Gegenstand soll insbesondere beim Bürsten der Zähne angewandt werden.

Es sind seit jeher verschiedene Arten von Bürsten bekannt, auf die entweder durch Zusammendrücken einer Tube (z. B. bei Zahnbürsten), oder durch Streichen mit der Bürste selbst — in dem auf ihr anzubringenden Reinigungsmittel — dieses auf die Borsten aufgetragen wird. Auch sind von der Bürste separat zu handhabende, im Unterschied zu den herkömmlichen Zahnpastatuben aber trol/ Entleerung lcich groß und formstabil bleibende Behältnisse aus starrem Material (Zahnreinigungsmittclspender und treibgasgefüllte Aerosolzahnpastadosen) bekannt, bei denen das Reinigungsmittel nach Knopfdruck aus einer Abgabeöffnung tritt und dabei — indem der von der Zahnbürste getrennte Behälter, ähnlich wie eine Zahnpastatube, über die Bürste bewegt t>o wird — das Reinigungsmittel auf die Borsten aufgebracht werden kann.

Es sind auch Bürsten mit einem Reinigungsmittel enthaltenden biegsamen Behaltender an einem Bürsienteil angebracht und in einem Griffteil untergebracht ist und <>5 der Behälter über einen Zuleitungskanal mit Dosiervorrichtung mit dem Borstenfeld am Borstenteil verbunden ist. bekannt. Das im Behalter dieser Bürsten enthaltene Reinigungsmittel ist durch den Zuleitungskanal mit Dosiervorrichtung bei Bedarf durch eine auf das Reinigungsmittel wirkende Kraft auspreßbar und zum Borstenfeld förderbar (DE-OS 25 07 980, US-26 52 949).

Ferner sind Bürsten bekannt bei denen das Reinigungsmittel in einen Bürstenteil eingefüllt und dieses wieder entweder mittels eines Auspreßkolbcns (DE-PS 6 13 399. DE-OS 24 05 126) oder durch anderweitig aui das Reinigungsmittel wirkende Auspreßvorrichtung ausdrückbar und zum Borsten feld fördcrbur ist (CH-3 34 574).

Um das Reinigungsmittel auf die Borsten auftrage« zu können sind bei der einen, bislang überwiegend verwendeten Bürstenart (Bürsten ohne einen das Reinigungsmittel enthaltenden Behälter) jedesmal zwei voneinander getrennte Gegenstände, nämlich die Bürste und der Behälter (Tube, Flakon, Spender, Dose) mit dem Reinigungsmittel, erforderlich. Das Anbringen oder Speichern der gesamten, für mehrere Anwendungen ausreichenden Menge des Reinigungsmittels in einem Arbeitsgang, ist nicht möglich. Die Bürste kann nur eine bestimmte Menge des Reinigungsmittels, das meist nur für eine einzige, unmittelbare Anwendung ausreicht, aufnehmen. Beim bisherigen Auftragvorgang muß jedesmal erneut der Vorratsbehälter mit dem Reinigungsmittel vorhanden sein und bereitgestellt werden. Außerdem ist die vollständige Ausnutzung der Reinigungsmittel nicht immer möglich, da sich manche Behälter — insbesondere Tuben — nur schwer ganz entleeren lassen. Die unter hohem Druck stehenden, mit einem Treibgas als Auspreßmittcl arbeitenden Aerosoldosen, müssen bei Gebrauch immer so gehalten werden, daß sich das Steigrohr der Dose innerhalb des ins l-'reie zu pressenden Reinigungsmittels befindet Eine schräge Haltung oder die zunehmende Entleerung der Dose hat eine stoßartige und unregelmäßige Dosierung zur IoI-ge. Außerdem ist vor Gebrauch der Acrsoldosc des öfteren ein Aufschütteln des Inhaiis erforderlich.

Bei den anderen erwähnten liurslcn gemäß dein Stand der Technik wird das Reinigungsmittel durch eine beim Einsetzen des Behälters zu spannende Keder ausgepreßt oder durch fortwährendes Betätigen einer dem Auspressen des Reinigungsmittels dienenden Vorrichtung in das Borstenfcld gefördert. Zur Funktion dieser Bürsten sind — zusätzlich zum biegsamen Behälter — verschiedene in die Bürsten einzubauende Einzelteile (Druckfedern) oder im oder am Griffteil angebrachte bewegliche Teile (Pumpenmembranc). erforderlich. Durch die für die Anwendungsbcreitmachung dieser Bürsten notwendigen Handhabungen, wie /.. B. das Betätigen der Pumpenmembrane, wird der praktische Einsatz erschwert. Zusätzlich ist zu beobachten, daß bei den Bürsten das Reinigungsmittel nicht an den öffnungen des Zuleitungskanals in das Borstenfcld vor schädlichen äußeren Einflüssen abgeschirmt wird. Das im Zuleitungskanal zwangsläufig verbleibende flüssigkcilshaltige Reinigungsmittel kann von den in das Borsicnfcld führenden nicht schließbaren Öffnungen her leicht austrocknen und verkrusten. was zur Funklionsiinfähigkcil der Bürsten führen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit Reinigungsmittel nachfüllbare Bürste zu schaffen, die ein selbsttätiges und sicheres Aufbringen von Reinigungsmittel ermöglicht.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der biegsame Behälter eine Absperrvorrichtung aufweist und der biegsame Behälter aus elastisch dehnbarem Material besteht, welches bei mit Kcini·

gungsmittcl gefülltem Behälter eine auf Zusammenziehung des Behälters gerichtete Vorspannung aufweist, durch welche nach einmaligem öffnen der Absperrvorrichtung das Reinigungsmittel jeweils bei Betätigung der Dosiervorrichtung selbsttätig in das Borstenfeld forderbar isL

Der Behälter der Bürste kann auch untrennbar mit dem Bürstenteil verbunden sein.

Ist der Behälter der Bürste untrennbar mit dsm Bürstenteii verbunden, dann ist am dehnbaren Behälter zwecks dessen Wiederauffüllung und erneuten Verwendung ein AuffüllverschluB vorgesehen.

Der Behälter der Bürste kann auch lösbar mit dem Bürslcntcil verbunden sein.

Durch die Dosiervorrichtung, die aus einem Schieber besteht, der in einer Führung im Bürstenteil bewegt wird, werden die Öffnungen im Bürstenteil freigegeben oder verschlossen.

Bei Bedarf wird durch eine vom Behälter herkommende Kraft das Reinigungsmittel in das Borstenfeld der Bürste gefördert.

Die Bürste nach der Erfindung hat gegenüber den bekannten Bürstenarten den Vorteil, daß bei mehrmaliger, auch zeitlich getrennter Benutzung der Bürste, kein separater Reinigungsmittelbehälter erforderlich ist. Gegenüber den im Abschnitt »Stand der Technik« bezeichneten Bürsten hat die Erfindung den Vorteil, daß nur durch einfaches Betätigen der Dosiervorrichtung das Reinigungsmittel mühelos in das Borstenfeld förderbar ist: die Bürste kann dadurch in viel kürzerer Zeit und bedeutend bequemer als die bisher bekannten Bürsten, anwendungsbereit gemacht werden.

Unmittelbar nach der Dosierung von Reinigungsmittel in das Borstenfeld und bei Nichtgebrauch der Bürste wird das im Zuleitungskanal verbleibende Reinigungsmittel durch den Schieber der Dosiervorrichtung von schädlichen äußeren Einflüssen vollkommen abgetrennt. Das im Zulcitungskanal bis zur Wiederbenut-/ung der Bürste verbleibende Reinigungsmittel kann deshalb, insbesondere wenn leicht verdunstende Flüssigkeilcn in ihm enthalten sind, nicht austrocknen und den /ulcitungskanal blockieren. Die Bürste bleibt auch bei hohen Umgebungstemperaturen funktionsfähig.

Die llürsic nach der Erfindung hat auch den Vorteil, d;iU zum Hinbringen des Reinigungsmittels in das Borstenfeld keine ihre Kraft nach außen entfaltenden Mit-Il-I. wie /_ B. unter hohem Druck stehende Treibgase, die sich zudem als schädigend für das Reinigungsmittel (z. B. Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigungen bei Zahncreme), für den Benutzer und für die Umwelt erweisen können, erforderlich sind und Verwendung finden. Durch die Art des in der Erfindung offenbarten Behälters ist eine Explosion desselben, selbst bei höchsten Außentemperaturen, ausgeschlossen. Aus diesem Grunde kann der in der Erfindung offenbarte Behälter, im Unterschied zu den unter Gasdruck stehenden Behältnissen, in großer Stückzahl gefahrlos gelagert werden, f-'in weiterer Vorteil der Bürste gemäß der Erfindung besteht darin, daß das Borsienfeld der Bürsie einhiindig und immer unabhängig von der Lage oder Hailunj: der Dürste (b/.w. des Behälters), bei Bedarf sofort mit Reinigungsmittel bestückt werden kann. Dabei ist. da iliis Auspressen des Reinigungsmittels durch das Zusammenziehen des Behälters selbsttätig geschieht, nur ein einmaliges Betragen der Dosiervorrichtung erforderlich. d. h. es muß ni'.-ht, wie bei manchen, ohne Treibgase arbeitenden Zahnrcinigungsmittelspendcrn notwendig, ein Knonf oder Hebel /.um Aufbauen eines Auspreßdruckes im Spender, gegebenenfalls mehrmals, betätigt werden. Außerdem ist bei der Bürste nach der Erfindung, weil das Reinigungsmittel durch die Burstenbündel gehalten wird, ein versehentliches Herunterfallen oder Danebendosieren des Reinigungsmittels vollkommen ausgeschlossen. Selbst während des Bürstens der Zähne kann die Bürste nach der Erfindung, ohne diese aus dem Mund zu nehmen, bei Bedarf leicht nachdosiert werden. Der nach der Erfindung als Hohlkörper ausgebildete und demgemäß einen größeren Durchmesser aufweisende Bürstengriff, ermöglicht ein sicheres Festhalten und eine bequeme Handhabung der Zahnbürste.

Desweiteren besteht durch die erfindungsgemäß gegebene Möglichkeit der Wiederverwendung des Behälters die Chance, die Umwelt von Abfallprodukten zu entlasten, weil bei Anwendung der Erfindung die bisher üblichen, bei ihrer Entleerung unbrauchbar werdenden und zu beseitigenden Zahnpflegemittelbehältnisse (Tuben. Flakons, Spender etc.), entfallen.

Auäfühningsbeispic'c der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Bürste mit Reinigungsmittel enthaltendem biegsamen Behälter,

F i g. 2 den Behälter in ungefülltem Zustand,
F i g. 3 den Behälter nach F i g. 2 in gefülltem Zustand. Fig.4 eine Bürste, deren Behälter untrennbar mit dem Bürstenteil verbunden ist und

Fig.5 das Bürstenteil, mit dem in das Borstenfeld dosierten Reinigungsmittel.

In Fig. 1 ist die Bezeichnung 1 die Zahnbürste und die Bezeichnung 2 der Behälter mit dem Reinigungsmittel 3 (Zahncreme); die Bezeichnung 4 stellt den Griffteil, die Bezeichnung S ein Bürstenteil und die Bezeichnung 6 eine Absperrvorrichtung am Behälter Z dar.

F i g. 2 zeigt den Behälter 2, der aus elastisch dehnbarem Material besteht, in ungefülltem oder wieder entleertem Zustand. Beim Füllen des Behälters 2 mit dem Reinigungsmittel 3 wird dieser in zweckmäßiger Weise ausgedehnt. Dabei entsteht durch die Ausdehnung des elastisch dehnbaren Behälters 2 eine Kraft, die diesen wieder auf seine ursprüngliche Größe zusammenziehen möchte. Um diese Kraft zu erhalten, wird der Behälter 2 nach dem Füllvorgang durch die Absperrvorrichtung 6 verschlossen; die Kraft wirkt nun von allen Seiten auf das Reinigungsmittel 3 ein. F i g. 3 zeigt den Behälter 2 in gefülltem Zustand. Bei geöffneter Absperrvorrichtung 6 und durch öffnen der Dosiervorrichtung 7 (dargestellt in F i g. 4 und 5) zieht sich der Behälter 2 zusammen und preßt oder drückt so das in ihm enthaltene Reinigungsmittel 3 in umgekehrtem Vorgang wieder selbs"ä'jg aus.

Der Behälter 2 kann zum Füllen und Auspressen des Reinigungsmittels 1 mit einer oder mit mehreren Absperrvorrichtungen 6 versehen sein; ebenso ist durch Wiederauffüllen dessen erneute Verwendung möglich.

Die Verbindung zwischen Bürstenteil 5 und Behälter 2 kann fest oder losbar ausgeführt sein. Bei fester Vcr-

W) bindung wird der Behälter 2 durch den zusätzlichen Abfüllverschluß 6a. wie beispielsweise in F i g/4 dargestellt, am Bürslentcil 5 gefüllt: Absperrvorrichtung 6. unmittelbar am Bürstenteil 5. braucht dazu nicht geschlossen werden, b/.w. besteht dann nur aus einer Öffnung als Verbindung zum Zuieitungskanal 10, da die Absperrfunktion von der Dosiervorrichtung 7 im Bürstenteil 5 übernommen wird. Bei lösbarer Verbindung erfolgt das Einfüllen getrennt von der Bürste; dabei wird zum Ein-

füllen und Auspressen nur die Absperrvorrichtung 6 benötigt.

Um den Behälter 2 mit dem Bürstenteil 5 verbinden zu können, ist, wie in Fig. I beispielsweise angedeutet, der Griffteil 4 der Bürste 1 trennbar mit dem BUrstenteil 5 verbunden. Nach Lösen dieser Verbindung wird der Behälter 2 am Bürsienieil 5 angeschlossen. Danach wird die Absperrvorrichtung 6 (in F i g. 1 noch geschlossen) am Behälter 2 geöffnet; dadurch wird der Weg für das Reinigungsmittel 3 in den Bürstenteil 5 frei. Nun kann der Griffteil 4, der als Hohlkörper ausgebildet ist, wieder mit dem Bürstenteil 5 verbunden werden.

Besteht der — zwar biegsame — Behälter 2 aus genügend festem (infolge der die Zusammenziehung des gefüllten Behälters bewirkenden Vorspannung) elastisch ι ί dehnbaren Material, so kann er. bei Verbindung mit dem Bürsientcil 5. selbst als Griff verwendet werden; der Behälter 2 übernimmt dann an Stelle des Griffleils 4 dessen Funktion.

Bei Bedarf wird durch Betätigen der in Fig. 1. F i g. 4 und Fi g. 5 dargestellten Dosiervorrichtung 7 die Menge des Reinigungsmittels 3. die in das Borstcnfeld 11 gelangen soll, entsprechend bestimmt. Die Dosiervorrichtung 7 besteht in den Fig. 1,4 und 5 beispielsweise aus einem Schieber, der in einer Führung im Bürstenteil 5 bewegt wird. Wird die mit dem Schieber der Dosiervorrichtung 7 verbundene Taste 8 in Richtung des Griffleils 4 bewegt, werden die öffnungen 9 im Bürstenteil 5 freigegeben und das sich im Behälter 2 befindende Reinigungsmittel 3 kann durch den Zuleitungskanal 10 in jo den Raum zwischen den Borstenbündeln, d, h. in das Borstenfeld 11, eindringen. Sobald die bei der Reinigungsmittelentnahme zurückgezogene Taste 8 losgelassen wird, wird der Schieber der Dosiervorrichtung 7 durch die Kraft einer Feder (siehe F i g. 1 und 4) selbst- J5 tätig wieder nach vorne bewegt. Die öffnungen 9 im Bürstenlcil 5 werden verschlossen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen

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Claims (5)

Patentansprüche:

1. Bürste mit Reinigungsmittel enthaltendem biegsamem Behälter, der an einem Bürstenteil angebracht und in einem Griffteil untergebracht ist und der Behälter über einen Zuleitungskanal mit Dosiervorrichtung mit dem Borstenfeld am Bürstenteil verbunden ist und durch den Zuleitungskanal das im Behälter der Bürste enthaltene Reinigungsmittel bei Bedarf durch eine auf das Reinigungsmittel wirkende Kraft auspreßbar und zum Borstenfeld förderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der biegsame Behälter (2) eine Absperrvorrichtung (6) aufweist und der biegsame Behälter (2) aus elastisch is dehnbarem Material besteht, welches bei mit Reinigungsmittel (3) gefülltem Behälter (2) eine auf Zusammenziehung des Behälters (2) gerichtete Vorspannung aufweist, durch welche nach einmaligem öffnen fter Absperrvorrichtung (6) das Reinigungsmittel (3) jeweils bei Betätigung der Dosiervorrichtung (7) selbsttätig in das Borstenfeld (II) förderbar ist

2. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) untrennbar mit dem Bürstenteil (5) verbunden ist.

3. Bürste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am dehnbaren Behälter (2) zur Wiederauffüllung und erneuten Verwendung des mit dem Bürstentcil (5) untrennbar verbundenen dehnbaren Behälters (2),.in Auffüllvcrschluß(6ajvorgesehen ist.

4. Bürste nach Anspruch S dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter 12) lösbar mit dem Bürstenteil (5) verbunden ist.

5. Bürste nach Anspruch !,dadurch gekennzcichnet, daß durch die Dosiervorrichtung (7), die aus einem Schieber besteht, der in einer Führung im Bürstenteil (5) bewegt wird, die Öffnungen (9) im Bürstenteil (5) freigegeben oder verschlossen werden.

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