DE2637864C2 - Vorrichtung zur Erzeugung des zum Antrieb einer Dampfturbine dienenden Dampfes - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung des zum Antrieb einer Dampfturbine dienenden DampfesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung des zum Antrieb einer Dampfturbine
dienenden Dampfes gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche Vorrichtung ist bekannt aus
der DE-PS 8 42 493.
Bei solchen Vorrichtungen besteht der Wunsch, die Überhitzung des Dampfes so hoch wie möglich zu
treiben, um einen hohen thermischen Wirkungsgrad und somit eine gute Wärmewirtschaftlichkeit zu erzielen.
Wenn der Dampf jedoch wesentlich über 5000C überhitzt wird, dann entstehen Schwierigkeiten, da die
Asche von den Rauchgasen, die Vanadate mit niedrigem Schmelzpunkt enthält, welche im geschmolzenen
Zustand außerordentlich korrosionsaggressiv sind, Beläge auf den Rohrwänden des Überhitzers bilden, so daß
dort eine Hochtemperaturkorrosion auftritt. Solche Vanadate bilden sich aus dem in schwerem Heizöl
enthaltenen Vanadium. Es hat sich gezeigt, daß aus diesem Grunde bei Ölheizung eine obere vertretbare
Temperaturgrenze bei etwa 540° C liegt.
Aus der DE-PS 8 42 493 ist eine Dampferzeugungsanlage bekannt, bei der die Dampfkesselanlage mit einem
integrierten Überhitzer versehen ist. Der von diesem Überhitzer gelieferte Dampf, dessen Temperatur
wesentlich unter 500° C liegt, wird in einem nachgeschalteten separat beheizten Überhitzer weiter überhitzt.
Dieser Nachüberhitzer hat eine separate, z. B. mit Öl betriebene Brennkammer, in der die Überhitzungsrauchgase
erzeugt werden, die den Dampf auf sehr hohe Temperaturen (höher als 5000C) bringen sollen. Der
Nachüberhitzer arbeitet mit hohen Heizgasdrücken und hohen Heizgasgeschwindigkeiten. Dank der dadurch
erreichten hohen Wärmeübergänge ist für den Nachüberhitzer nur relativ wenig Baumaterial erforderlich,
das wegen der hohen Temperaturen aus hochwertigem Werkstoff bestehen muß. Mit dem Problem der
Hochtemperaturkorrosion befaßt sich die Druckschrift nicht. Bei Feuerung mit üblichem vanadiumhaltigem
schweren Heizöl dürfen die Überhitzungstemperaturen daher 54O0C nicht überschreiten, da sonst eine schnelle
Zerstörung durch Korrosion stattfindet.
Aus der FR-PS 11 35 508 ist eine Dampferzeugungsund
Überhitzungsanlage bekannt, bei der die Verbrennung in einem Wirbelbett erfolgt. Dabei werden einer
unteren Schicht des Wirbelbettes aktive Oxidationskatalysatoren zugesetzt um eine vollständige Verbrennung
der Brennstoffe sowie unterschiedliche Temperaturbereiche im Wirbelbett zu erzielen. Die Anlage ist
neben ihrem eigentlichen Hauptzweck auch als bloßer Überhitzer für dampf- und andere gasförmige Medien
gedacht Das Problem der Hochtemperaturkorrosion wird auch in dieser Druckschrift nicht berührt
Aus der Zeitschrift »Schweizer Archiv für angewandte Wissenschaft und Technik«, Mai 1961, S. 181 bis 183
und 195, ist es bekannt zur Bekämpfung der Hochtemperaturkorrosion in der Überhitzerzone von
Dampferzeugern den in einer normalen Brennkammer erzeugten Rauchgasen bestimmte Chemikalien, insbesondere
bestimmte Oxyde, durch Einblasen in Stai'bform am richtigen Ort zuzusetzen, um den
Schmelzbereich der Heizölaschen, die Vanadate mit niedrigem Schmelzpunkt enthalten, heraufzusetzen und
an betroffenen Teilen Temperaturen von über 5300C zuzulassen, ohne daß sich V^Os-Korrosion entwickeln
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln,
bei welcher trotz Befeuerung mit vanadiumhaltigem öl eine Überhitzung des Dampfes auf höhere als übliche
Temperaturen möglich ist ohne daß die Gefahr einer Hochtemperaiurkorrosion besteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen,
welche erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung nach der Erfindung ist im Anspruch 2 genannt.
In der Zeitschrift »Mitteilungen der VG B«, Oktober 1958, Seite 313, wird im Zusammenhang mit der
Korrosion in Kesselanlagen auf eine Entwicklung hingewiesen, nach der sowohl die Ansatzbildung als
auch die hohen Spitzentemperaturen der Überhitzerrohrwandungen dadurch vermieden werden sollen, daß
die Verbrennung in einer Wirbelschicht bei niedrigen Temperaturen durchgeführt wird. Dadurch soll die
Freisetzung von Mineralbestandteiien unterdrückt werden. Als Brennstoff ist hierbei offenbar an Kohle
gedacht In der Zeitschrift »Energie«, Dezember 1974, S. 444, wird ein Kessel erwähnt, der unter Druck mit
Wirbelbett betrieben wird. Als Heizmaterial dient offenbar auch Kohle. Dieser Kesseltyp arbeitet bei
niedrigeren Temperaturen, so daß Verunreinigungen im Brennstoff nicht verdampfen, sondern als Festteile mit
der Asche abgeführt werden. Diesen Vorschlägen liegt also die Idee zugrunde, die kleineren Abmessungen
einer Wirbelbettheizanlage, die eine Folge des höheren Verbrennungswirkungsgrades und der höheren Wärmeübertragung
sind, in der Weise nutzbar zu machen, daß man sich mit einer niedrigeren Betriebstemperatur
begnügt und somit den Temperaturbereich, in welchem die Korrosion verursachenden Verbindungen auftreten,
vermeidet.
Verglichen mit Verbrennungen in einer üblichen Dampfkesselanlage ist es mit einer separaten Heizung
des Überhitzers im Wirbelbett gemäß der Erfindung möglich, die Bildung korrosionsaggressiver Verbindungen
herabzusetzen und die Asche durch die Wahl eines geeigneten Bettmaterials zu binden und zu neutralisieren.
Die Hochtemperaturkorrosion wird daher durch die Lehre nach der Erfindung im wesentlichen
vermieden.
Anhand des in der Figur gezeigten Ausführungsbei-
X Spieles einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sol!
\ diese näher erläutert werden.
\ Die Figur zeigt eine Dampfkesselanlage 1, die Dampf
an die Hochdruckturbine 2 und die Zwischendruckturbine 3 liefert. Von der Zwischendruckturbine strömt der
Dampf zu einer nicht dargestellten Niederdruckturbine mit zugehörendem Kondensator. Das Kondensat wird
durch verschiedene nicht dargestellte Apparate und Niederdruckvorwärmer geleitet und zur Dampfkesselanlage
über die Hochdruckvorwärmer 4 und 5 zurückgeführt, die durch Ablaßdampf von der Zwischendruckturbine
3 bzw. der Hochdruckturbine 2 erwärmt werden.
Die Dampfkesselanlage kann außer dem eigentlichen Dampfkessel (Verdampfer) 15 einen Speisewasservorwärmer
(Ekonomiser) 10, einen Dampfdom 11 und einen Überhitzer 12 enthalten. Der Dampfdom kann einen
Wärmeaustauscher zur Kühlung des Dampfes enthalten, der von einer Abzweigstelle hinter dem Überhitzer
12 zu einer besonderen Anzapfung 13 geleitet wird. Alternativ kann man rückgekühlten Danipf dadurch
erhalten, daß Dampf von einer Abzweigstelle hinter dem Überhitzer 12 durch Einspritzen von Speisewasser
gekühlt wird.
Gemäß der Erfindung wird ein separat beheizter Überhitzer 6 eingeführt, dessen Rohre in ein Wirbelbett
abgesenkt sind, um dieses zu kühlen. Aufgrund der speziellen verbrennungstechnischen, physikalischen und
mechanischen Eigenschaften des Wirbelbetts ist es möglich, eine Überhitzung auf 7000C oder mehr zu
erreichen, ohne daß einige der bei Dampfkesselanlagen mit üblichen Verbrennungsanordnungen und Heizräumen
bekannten Nachteile, wie beispielsweise Hochtemperaturkorrosion, auftreten.
Ein Zwischenüberhitzer 7 zwischen den beiden Turbinen 2 und 3 ist — wie die Figur zeigt — in gleicher
Weise wie ein Wirbelbettüberhitzer ausgeführt
Die Dampferzeugungsanlage wird so ausgeführt daß der Überhitzer 6 und/oder der Zwischenüberhitzer 7 bei
Betriebsstörungen, unvorhergesehenen Abbruchen und speziellen Betriebsfällen abgestellt und der Dampf
ίο umgeleitet werden kann, damit die Darnpfkesselanlage 1 und der Turbinenteil einschließlich der Hochdruckturbine
2 und der Zwischendruckturbine 3 sowie die übrigen in der Dampfturbinenanlage enthaltenen
Hilfsturbinen und dampfgetriebenen Apparate weiterhin unbehindert benutzt werden können.
Die Abgase von den Wirbelbetten der Überhitzer 6
und 7 haben eine Temperatur von ungefähr 8500C und
werden vorzugsweise zum Verdampfer 14 geleitet, der
so ausgeformt sein kann, daß er diese Abgase
wirtschaftlich ausnutzt Auch die Dampfkesselanlage 1
ist so ausgebildet daß sie dem Dampfbedarf entspricht
der in speziellen Betriebsfälien besteht, wenn die
Wirbelbetten der Überhitzer 6 und 7 abgestellt sind und
daher keinen Wärmezuschuß an die Dampfkesselanlage
1 liefern.
Ferner hat das Wirbelbett sehr gute Wärmeüberführungseigenschaften.
Dies ergibt in Verein mit einer geeigneten Plazierung der Wirbelbettüberhitzer 6 und 7
zwischen der Dampfkesselanlage und den Turbinen einen minimalen Verbrauch von hochlegiertem Stahl in
den Überhitzern und den Rohrleitungen für den zu den Turbinen 2 und 3 strömenden überhitzten Dampf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Erzeugung des zum Antrieb einer Dampfturbine dienenden Dampfes, wobei der
in einer Dampfkesselanlage erzeugte Dampf zunächst in einem in der Dampfkesselanlage integrierten
Oberhitzer überhitzt und anschließend in einem zusätzlichen, separat beheizten, mit vanadiumhaltigem
öl befeuerten Überhitzer weiter überhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliehe
Oberhitzer mit einer Wirbelbettfeuerung ausgestattet ist, durch die die Überhitzung auf über 5400C
erfolgt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Speisung einer Dampfturbine, die eine Hoch- und eine
Zwischendruckstufe und einen Zwischenüberhitzer zwischen den beiden Stufen enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß der genannte Zwischenüberhitzer (7) mit einer separaten Wirbelbettheizung
versehen ist
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